tango hat geschrieben:Wer meint, mein ernst gemeintes Posting mittels seinem Folgeposting ins lächerliche ziehen zu müssen, muss mit Gegenwind rechnen.
Andere von der Seite her schräg anzumachen, aber selbst nichts einstecken können, erinnert mich irgendwie an.... nein lassen wir das mal.
Aber ich komme deiner Bitte selbstverständlich noch so gerne nach.
Und bitte entschuldige untertänigst. Ich konnte ja beim besten Willen nicht wissen, dass er hier so quasi unter Welpenschutz steht, was ich natürlich inskünftig zu respektieren weiss.
Und nein ich mache mich nicht locker. Aber ich erlaube mir dennoch immer schön geschmeidig zu bleiben - wie alle Weicheier eben. Leonards Mutter hätte ihre helle Freude an mir.
Merkst du eigentlich nicht, dass du die Aussagen anderer viel mehr ins Lächerliche ziehst als es hier irgendjemand mit deinen Aussagen macht?
Es gibt nicht nur Panikmacher und Verharmloser, sondern noch ganz Vieles zwischendrin. Nur weil jemand gewisse Massnahmen in Frage stellt, muss er kein Verharmloser sein.
Mir erschliesst es sich beispielsweise nicht, warum man die Schulen geschlossen hat (gemäss damaliger Aussage von Daniel Koch nicht aus epidemiologischen Gründen) und warum man sie jetzt nicht schneller wieder aufmacht, obwohl der Bundesrat selbst feststellt, dass die Kinder bei der Verbreitung der Krankheit keine bzw. eine kleine Rolle spielen.
Ich teile ausserdem plutokennedy‘s „Bauchgefühl“, dass wir als Gesellschaft auf dieses Virus im Vergleich zu anderen Bedrohungen im Leben unverhältnismässig stark reagieren. Ob wir nun hier zu stark oder bei anderen Bedrohungen zu schwach reagieren, bleibe dahingestellt.
Obwohl der Vergleich mit der „normalen“ Grippe (es gibt viele verschiedene Viren und es sind auch da nicht alle gleich) anscheinend verwerflich ist: Die maximal 2500 Grippetoten pro Jahr in der Schweiz (und je 25000 in Deutschland und Italien) kann man sich genauso gut in Leichenhaufen vorstellen. Ich wüsste nicht, was am einen Leichenhaufen schlimmer ist als am anderen.
Die Massnahmen wurden in meinem Verständnis primär ergriffen, um die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überlasten, damit man nicht triagieren muss, z.B. bei der Beatmung. Das halte ich für sinnvoll, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Im Leben geht es nicht nur darum, nicht zu sterben, es geht auch um Lebensqualität, die jeder für sich wieder anders definieren kann. Aus diesem Grund akzeptieren wir als Gesellschaft und jeder einzelne von uns gewisse Risiken. Wäre die Todesvermeidung unsere einzige Priorität, würden wir uns ganz anders verhalten. Bei Covid-19 scheint nun aber alles andere für viele Leute plötzlich keine Bedeutung mehr zu haben. Hierin sehe ich einen Widerspruch.
Ich bin der Meinung, dass das „Recht auf Beatmung“ nicht das wichtigste Recht ist, auch wenn es im Einzelfall über Leben und Tod entscheiden kann. Wäre ich alt und krank, würde ich es vorziehen, im Beisein meiner Familie zu sterben als an eine Maschine gehängt zu werden, mit dem grossen Risiko, dass ich trotzdem sterbe, einfach einsam und ohne mich verabschieden zu können. Klar kann man eine Patientenverfügung machen, damit dieser individuelle Wunsch respektiert wird. Aber viele machen keine und bei denen geht man grundsätzlich davon aus, dass der Zweck „Lebenserhaltung“ jedes Mittel rechtfertigt. Ich fände eine temporäre Knappheit der Beatmungsgeräte zwar schlecht, aber nicht sooo schlimm, dass sich jegliche Einschränkungen des Lebens damit rechtfertigen liessen.
Wäre das Ganze nur ein kurzfristiges Problem, welches sich mit 1-2 Monaten strikten Massnahmen definitiv lösen liesse, fände ich das Vorgehen nachvollziehbarer. Da das Virus aber nicht einfach verschwinden wird und ein Impfstoff anscheinend noch lange nicht in Aussicht steht, sehe ich die mittelfristigen Perspektiven nicht. Die Lockerungen sind meines Erachtens zwingend, auch wenn es dadurch wieder mehr Fälle geben sollte. Es gilt einen Weg zu finden, möglichst normal zu leben, ohne eine übermässige Welle an Ansteckungen auszulösen. Das ist nicht einfach für die Verantwortlichen und ich respektiere deren Entscheidungen. Trotzdem masse ich mir an, eine andere Meinung zu haben, z.B. bei der angesprochenen Schulschliessung.
Das alles sind meine Überlegungen, Bewertungen, Meinungen. Ich will nichts verharmlosen und niemandem Andersdenkenden sagen, wie er zu denken hat. Man braucht es also nicht ins Lächerliche zu ziehen, z.B. weil ich kein Virologe bin und „keine Ahnung“ habe.