Corona Virus

Der Rest...
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Basilius
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Beitrag von Basilius »

kogokg hat geschrieben:Heute hat mich mein 63-Jähriger möchtegern Revoluzer mit seinen Verschwörungstheorien (das isch w im Wältchrieg, d Polizii darf i dis Huis und Lüt zäle) dermassen genervt, dass ich nach hause ging. Ich hoffe mal, dass ich die Minusstunden irgendwie aufholen kann. (wichtiger Beitrag)
Ja. Bei manchen wäre eher ein Maulkorb, denn ein Mundschutz das Mittel erster Wahl.

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unwichtig
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Beitrag von unwichtig »

Berset sagt "bleibt zu Hause" und dann liest man von ihm "ich war seit 4 Wochen nicht mehr zuhause"... :cool:
Abstinenzler sind Leute, die niemals entdecken, was sie versäumen.

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kogokg
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Beitrag von kogokg »

Basilius hat geschrieben:Ja. Bei manchen wäre eher ein Maulkorb, denn ein Mundschutz das Mittel erster Wahl.
Ja.. eine Ohrwatsche - wie er es sonst nennen würde von früher - wäre angemessen. Und der Vorwurf, es wäre undemokratisch finde ich Unterste. Als wäre der ganze Scheiss im Staatsinteresse. Diese Generation regt mich sowas von auf, spielt einer auf alte, harte Zeiten aber können mit 59-64 zurücklehnen mit dem Argument, dass sie Samstags noch arbeiten mussten. Und was tun sie, hey tammi die Mutter eines Freundes - Notabene ehemalige Chefchirurgin des Inselspitals `Heey i chume no verbii ha z Grossching scho lang müm gse,".. und Kollege sagt mal "öhm nein" und was sagt sie?? " Ach du willst doch nur einer auf guter Bürger machen" Aber Watwappfoto mit Maske usw.

Desweiteren möchte ich jetzt nicht gegen Minderheiten wettern. Irgendwie ist mir einmal mehr aufgefallen, dass Geemeinschaften nur funktionieren, wenn Sündenböcke anwesend sind. UND ich bin lediglich betrunken.

OT: Welches Wiederholungsspiel ist empfehlenswert? Spiele gerade mit dem Gedanken, USA-Schweiz 1994 zu suchen.




Edit: Meinte eich, dass es der Hass Thread wäre.. GOPF TAMMI GOPF TAMMI (gibt leider keine Faust)

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Nur mal nebenbei bemerkt: Es lohnt sich, die Kommentare der "20 Minuten" Kundschaft, 80% davon sind funktionale Analphabeten, im Zusammenhang mit der Verlegung von Boris Johnson auf die IPS zu lesen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass in diesem Land unfassbar viele Menschen leben, die einfach nur dumm wie Scheisse und völlig herzlos sind.

Sie kennen nur vier Aggregatzustände: Neid, wenn es jemand anderem gut geht, oder Schadenfreude, wenn es ihm schlecht geht. Plus Selbstmitleid, wenn es ihnen (wahrgenommen) selber schlecht geht, und Überheblichkeit, wenn es ihnen gut geht. Eigentlich ein höchst erbärmliches Volk. Aber man kennt ja auch ganz viele gute, kluge und warmherzige Leute. Die schreiben aber leider kaum Kommentare im Online Boulevard.

blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

kogokg hat geschrieben:Heute hat mich mein 63-Jähriger möchtegern Revoluzer mit seinen Verschwörungstheorien (das isch w im Wältchrieg, d Polizii darf i dis Huis und Lüt zäle) dermassen genervt.....
Das macht sie aber tatsächlich, das ist soweit noch keine Verschwörungstheorie.
Zuffi hat geschrieben:Schon lustig wie sich der Blick an der Statistik festnagelt ...
Er nagelt sich noch an anderem Blödsinn fest und titelt täglich: "HILFE, Anzahl der Infizierten steigt täglich weiter, Massnahmen können nicht gelockert werden." (sinngemäss, etwas zugespitzt). Mit dieser Logik stecken wir in 2 Jahren noch in Quarantäne, weil die nächsten 2 Jahre täglich weitere Infizierte dazukommen (wenn auch weniger als am Vortag, aber das ist sein mehreren Tagen auch schon jetzt der Fall). Meines Wissens gilt auch bei der Zahl der Infizierten immer noch: 3 + 1 = 4 (und nicht 3 + 1 = 2).

im weiteren:
https://www.nzz.ch/meinung/die-schweiz- ... ld.1549699
(ich bin nicht mit allem einverstanden, trifft aber vieles auf den Punkt)

https://www.youtube.com/watch?v=VP7La2bkOMo
(Virologe an vorderster Front - mit praktischer, nicht bloss theoretischer Kompetenz)

Platypus
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Beitrag von Platypus »

rhybrugg hat geschrieben:Ich halte die Abstandsregeln ein, ich arbeite vermutlich schon länger im Homeoffice als 90% der Schweizer und ich hamstere kein Toilettenpapier.


Erklär mir aber mal, was es bringt, wenn ich zuhause bleibe.
Hilft das meiner Gesundheit?
Wenn ich irgendwo im Wald m spazieren bin, schadet dies deiner Gesundheit? Oder der Gesundheit von irgendjemandem sonst?

Im Gegenteil: frische Luftm Bewegung und Sonne sind gut für die physische und psychische Gesundheit.
Oder erklär mir mal, wie du dir das zuhause bleiben mit Kindern so vorstellst. Da gehöre ich noch zu den Glücklichen mit einem eigenen Haus.
Aber wenn du dann noch ne 4 Zimmer Wohnung hast und zwei Kinder, dann viel spass in den nächsten Wochen. Wenn du dann noch im Coop arbeitest, dann darfst du dich 8h hinter ne Plexiglaswand stellen oder Regale auffüllen und das stellt kein Problem dar. Aber ein Spaziergang ist kritisch?


Was es uns bis jetzt gebracht hat sind Blockwarte welche ihre Nachbarn bei der Polizei anzeigen und "Zeitungen" welche Grillieren im eigenen Garten schon "Grillparty" nennen.
Du sprichst mir aus dem Herzen! Und ich bin echt gespannt, ob irgendjemand ein sinnvolles Argument dagegen findet bzw. zu finden meint.

Platypus
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Beitrag von Platypus »

rhybrugg hat geschrieben:Klar macht es keinen Sinn, dass nun alle Deppen irgendwo Richtung Tessin oder Graubünden dicht geträngt auf nem Pass sitzen oder am Schluss wie Atilla der Hunnenkönig über den gleichen Hotspot herfallen.
Aber ich wohne auf dem Land. Und wenn ich hier rausgehe, muss ich mir mehr mühe geben um die Abstandsregeln nicht einzuhalten als umgekehrt.

Nebenbei sagt dert gleiche Bundesrat auch "nönö, Arbeiten auf der Baustelle ist schon OK". War evtl. noch nicht so oft auf einer Baustelle, der Herr Berset. Oder Regale auffüllen im Coop. Oder Tiefkühlspinat abpacken oder so.... aber es ist verdammt schwer bei der Arbeit diesen Abstand einzuhalten.

Es hat nix mit pubertierend zu tun, wenn man seinen Verstand einsetzt. Solange keine Person in meiner Nähe ist, kann ich niemanden anstecken und von niemandem angesteckt werden.
Herrlich! Jedes mal, wenn ich denke, jetzt muss ich auf einen radikalen Beitrag antworten, hast du es schon gemacht und besser als ich es hätte tun können. Vielen Dank!

JohnFranklin
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Beitrag von JohnFranklin »

Ich würde gerne mal ein neues Thema anreissen und dazu die Meinung des allwissenden Forums hören:

Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass der Bundesrat aus einer Not heraus handelte. Im Vergleich zu anderen Staaten hat der Bundesrat sogar Augenmass gewahrt.

Aber nun: Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir in einer Situation sind, die unserer Verfassung und unserem Gesellschaftsentwurf, unserer Demokratie widerspricht. Nochmals: Logisch, der Bundesrat musste schnell handeln, das ging nicht anders. Aber mittlerweile sind ein paar Wochen vorbei. Ich sehe immer mehr Massnahmen, bei denen ich mir denke: Die müssten demokratisch ganz normal diskutiert und abgestützt werden, ohne Scheuklappen. Ein paar Wochen reichen aus, um das Parlament mit sachlichen Argumenten und ganz normalen Entscheidgrundlagen zu bedienen. Um zu diskutieren, ob und wie Regeln für Gartencenter gelten, braucht es kein Notrecht. Unsere offene Gesellschaft muss in einem ganz normalen, offenen Rahmen, ohne Drohungen und Kriegsrhetorik diskutieren können, wie weit welche Massnahmen gehen sollen.

Es ist mir klar, dass es für Bürokraten bequem ist, wenn man einfach mal schnell die Demokratie ausschaltet. Viele Leute haben in Krisensituationen einfach Panik und Sehnsucht nach starker Führung. Um nicht zu sagen: Da kommen, selbst in meinem Freundeskreis, ungeahnte, faschistoide Züge hervor.

Aber, wie es irgendein Rechtsprofessor gesagt hat: Die Demokratie macht keine Pause. Wir dürfen uns jetzt nicht von Militärköpfen und Technokraten unterkriegen lassen.

Um es klar zu stellen: Ich bin für alle Ergebnisse der demokratischen Diskussion offen. Wenn mich die Mehrheit einsperren will und das sauber in unserem Rechtsstaat legitimiert, so be it. Aber wir befinden uns nun in einer Lage, in der wir wieder normal diskutieren können und verhindern müssen, dass unsere offene Gesellschaft stirbt. Die Zeit dafür ist jetzt da. Wir sind nicht im Krieg. Und die Frage nach der Verhältnismässigkeit und Verfassungsmässigkeit wird sich in den nächsten Wochen, wenn sich die Lage weiter beruhigt, mit voller Kraft stellen.

Und kommt mir nicht mit Technokratenargumenten. Unsere Demokratie ist sehr wohl in der Lage dazu, allerlei technisch komplizierte Fragen sauber zu lösen.

Wie steht Ihr dazu?

LordTamtam
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Beitrag von LordTamtam »

JohnFranklin hat geschrieben:... Aber wir befinden uns nun in einer Lage, in der wir wieder normal diskutieren können und verhindern müssen, dass unsere offene Gesellschaft stirbt....
Wie steht Ihr dazu?
Kann die Gesellschaft eben nicht.
Jeder will wieder Normalität, aber da dauert. Und solange müssen wir uns nunmal an diese Sachlage gewöhnen.
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LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

footbâle hat geschrieben:Nur mal nebenbei bemerkt: Es lohnt sich, die Kommentare der "20 Minuten" Kundschaft, 80% davon sind funktionale Analphabeten, im Zusammenhang mit der Verlegung von Boris Johnson auf die IPS zu lesen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass in diesem Land unfassbar viele Menschen leben, die einfach nur dumm wie Scheisse und völlig herzlos sind.

Sie kennen nur vier Aggregatzustände: Neid, wenn es jemand anderem gut geht, oder Schadenfreude, wenn es ihm schlecht geht. Plus Selbstmitleid, wenn es ihnen (wahrgenommen) selber schlecht geht, und Überheblichkeit, wenn es ihnen gut geht. Eigentlich ein höchst erbärmliches Volk. Aber man kennt ja auch ganz viele gute, kluge und warmherzige Leute. Die schreiben aber leider kaum Kommentare im Online Boulevard.
Danke für deine Worte.

Ich glaube diese 4 Zustände ziehen sich quer durch verschiedene Themen und sind Grundproblem unserer Gesellschaft.

Z.B. ist man neidisch auf die bösen Manager, die viel verdienen. Gleichzeitig ist man überheblich weil man es sich leisten kann (finanziell und Macht des Konsumenten) mit Billigprodukten Bauern und Produzenten in ärmeren Ländern auszubeuten.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

JohnFranklin
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Beitrag von JohnFranklin »

LordTamtam hat geschrieben:Kann die Gesellschaft eben nicht.
Quelle?

LordTamtam hat geschrieben:...an diese Sachlage gewöhnen.
Es ist nicht einfach eine Sachlage. Vielmehr haben wir eine sehr vielschichtige, komplexe Lage. Menschen, die erkranken. Menschen, die sterben (und deren Tod vermieden werden soll). Aber auch Menschen, die wegen der Massnahmen ihre Stelle oder gar ihre Existenz verlieren. Und auch Menschen (z.B. psychisch kranke Menschen), die schlimmstenfalls durch die indirekten Folgen in den Tod getrieben werden.

Ich glaube, unser Parlament, unsere Demokratie ist sehr wohl in der Lage, diese komplexe Lage differenziert zu diskutieren. Die Idee, dass uns eine Expertokratie autokratisch regiert finde ich für wenige Wochen akzeptabel, danach unerträglich.

tango
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Beitrag von tango »

footbâle hat geschrieben:Nur mal nebenbei bemerkt: Es lohnt sich, die Kommentare der "20 Minuten" Kundschaft, 80% davon sind funktionale Analphabeten, im Zusammenhang mit der Verlegung von Boris Johnson auf die IPS zu lesen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass in diesem Land unfassbar viele Menschen leben, die einfach nur dumm wie Scheisse und völlig herzlos sind.

Sie kennen nur vier Aggregatzustände: Neid, wenn es jemand anderem gut geht, oder Schadenfreude, wenn es ihm schlecht geht. Plus Selbstmitleid, wenn es ihnen (wahrgenommen) selber schlecht geht, und Überheblichkeit, wenn es ihnen gut geht. Eigentlich ein höchst erbärmliches Volk. Aber man kennt ja auch ganz viele gute, kluge und warmherzige Leute. Die schreiben aber leider kaum Kommentare im Online Boulevard.
Genau - es gehören viel mehr Perlen vor die ***** geschmissen. :D

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

JohnFranklin hat geschrieben: Aber nun: Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir in einer Situation sind, die unserer Verfassung und unserem Gesellschaftsentwurf, unserer Demokratie widerspricht. Nochmals: Logisch, der Bundesrat musste schnell handeln, das ging nicht anders. Aber mittlerweile sind ein paar Wochen vorbei. Ich sehe immer mehr Massnahmen, bei denen ich mir denke: Die müssten demokratisch ganz normal diskutiert und abgestützt werden, ohne Scheuklappen. Ein paar Wochen reichen aus, um das Parlament mit sachlichen Argumenten und ganz normalen Entscheidgrundlagen zu bedienen. Um zu diskutieren, ob und wie Regeln für Gartencenter gelten, braucht es kein Notrecht. Unsere offene Gesellschaft muss in einem ganz normalen, offenen Rahmen, ohne Drohungen und Kriegsrhetorik diskutieren können, wie weit welche Massnahmen gehen sollen.
Meine ich auch.
Aber wer will sich jetzt schon öffentlich die Finger verbrennen und nachher allenfalls dafür behaftet werden?
Und da man diese einschränkenden Massnahmen einmal getroffen hat, macht man halt noch ein wenig weiter.
So hat man auf alle Fälle recht, denn niemand wird je beweisen können, dass es auch anders gegangen wäre.
Im Leben ist letztlich alles immer eine Sache der Strategie. Ein Strategiewechsel braucht Mut und kann als Schwäche ausgelegt werden. Die Entscheidung für eine hohe Gewichtung des Überlebens gegenüber anderen Werten ist bereits vor drei Wochen gefallen. Irgendjemand bezahlt sowieso immer den Preis.
Ich hoffe, dass der Spuk in einem Monat vorbei ist, und dann kommt die andere Schadensrechnung.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Unsere Demokratie ist stark genug, das auszuhalten.
Von allen Seiten wird versucht, Druck auf den Bundesrat aufzubauen. Ich halte es für fahrlässig und unvernünftig, und nicht für mutig, nicht weiter auf die Einschätzung der Fachleute aus dem medizinischen Sektor zu vertrauen. Die wissen schon, was sie tun und um die Auswirkungen auf andere Bereiche. Im Moment gibt immer noch dieser kleine leblose Partikel den Takt vor.
Die Lockerungen werden kommen, wenn es Zeit dafür ist - viel Druck wird das nicht beschleunigen, weil es unverantwortbar ist, die ganzen erreichten Erfolge aufs Spiel zu setzen.

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Konter
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Beitrag von Konter »

JohnFranklin hat geschrieben:Ich würde gerne mal ein neues Thema anreissen und dazu die Meinung des allwissenden Forums hören:

Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass der Bundesrat aus einer Not heraus handelte. Im Vergleich zu anderen Staaten hat der Bundesrat sogar Augenmass gewahrt.

Aber nun: Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir in einer Situation sind, die unserer Verfassung und unserem Gesellschaftsentwurf, unserer Demokratie widerspricht. Nochmals: Logisch, der Bundesrat musste schnell handeln, das ging nicht anders. Aber mittlerweile sind ein paar Wochen vorbei. Ich sehe immer mehr Massnahmen, bei denen ich mir denke: Die müssten demokratisch ganz normal diskutiert und abgestützt werden, ohne Scheuklappen. Ein paar Wochen reichen aus, um das Parlament mit sachlichen Argumenten und ganz normalen Entscheidgrundlagen zu bedienen. Um zu diskutieren, ob und wie Regeln für Gartencenter gelten, braucht es kein Notrecht. Unsere offene Gesellschaft muss in einem ganz normalen, offenen Rahmen, ohne Drohungen und Kriegsrhetorik diskutieren können, wie weit welche Massnahmen gehen sollen.

Es ist mir klar, dass es für Bürokraten bequem ist, wenn man einfach mal schnell die Demokratie ausschaltet. Viele Leute haben in Krisensituationen einfach Panik und Sehnsucht nach starker Führung. Um nicht zu sagen: Da kommen, selbst in meinem Freundeskreis, ungeahnte, faschistoide Züge hervor.

Aber, wie es irgendein Rechtsprofessor gesagt hat: Die Demokratie macht keine Pause. Wir dürfen uns jetzt nicht von Militärköpfen und Technokraten unterkriegen lassen.

Um es klar zu stellen: Ich bin für alle Ergebnisse der demokratischen Diskussion offen. Wenn mich die Mehrheit einsperren will und das sauber in unserem Rechtsstaat legitimiert, so be it. Aber wir befinden uns nun in einer Lage, in der wir wieder normal diskutieren können und verhindern müssen, dass unsere offene Gesellschaft stirbt. Die Zeit dafür ist jetzt da. Wir sind nicht im Krieg. Und die Frage nach der Verhältnismässigkeit und Verfassungsmässigkeit wird sich in den nächsten Wochen, wenn sich die Lage weiter beruhigt, mit voller Kraft stellen.

Und kommt mir nicht mit Technokratenargumenten. Unsere Demokratie ist sehr wohl in der Lage dazu, allerlei technisch komplizierte Fragen sauber zu lösen.


Wie steht Ihr dazu?
Das ist einfach nur libertäre Träumerei. Ich bin in so einem Fall wie jetzt absolut pro Technokratie. Was interessiert es mich oder das Virus, was mein ungebildeter Nachbar über diese Sache denkt.

Und das Parlament tagt ja bald wieder.

Edit:

Das ist überhaupt der absolute Schwachpunkt der Demokratie. In Krisensituation bietet sie kaum Lösungen und ist der perfekte Nährboden für Despoten. Das erkannte auch Aristoteles.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

JohnFranklin
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Beitrag von JohnFranklin »

Konter hat geschrieben:Das ist einfach nur libertäre...
Weder bin ich libertär noch hat das etwas mit Libertarismus zu tun.

Findest Du also, der weise Xi Jinping hat es besser gemacht? Monatelang hat der seine Ärzte zum Schweigen gebracht, bedroht und damit das ganze Debakel erst ausgelöst. Xi hat gewusst (und beinahe zu spät bemerkt) dass ihn sein Versagen selbst in einem autoritären Staat den Kopf kosten kann. Gerade deshalb musste er danach mit aller Härte agieren und ohne Rücksicht auf Verluste Kritiker zum Schweigen bringen.

Das genaue Gegenteil ist Demokratie. Sie steht für Offenheit und vorausschauendes Handeln. Und dann müssen wir auch ihre Instrumente gerade jetzt nutzen und autoritäre Figuren in die Schranken weisen. Es spricht für die kommunikative Leistung der Chinesen, dass nun Westler glauben, in einer solchen Lage sei eine autokratische Diktatur legitimiert.

Nochmals: Der Bundesrat hat richtig gehandelt. Aber das mit der Verhältnismässigkeit wird langsam aber sicher kritisch.

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Faniella Diwani
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Beitrag von Faniella Diwani »

Konter hat geschrieben:Das ist überhaupt der absolute Schwachpunkt der Demokratie. In Krisensituation bietet sie kaum Lösungen und ist der perfekte Nährboden für Despoten. Das erkannte auch Aristoteles.
Mitunter auch ein Grund warum die römische Republik das Amt des Diktators kannte. Mit klaren Regeln wie es zu beenden war. Bei Krise wurde vom Senat ein Diktator eingesetzt und für eine klar beschränkte Zeit mit den notwendigen (fallbeschränkten) Machtmitteln ausgestattet. An sich nicht viel anders als das was nun der Bundesrat macht. Notregime ist OK wenn es klar beschränkt ist.

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Kurtinator
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Beitrag von Kurtinator »

JohnFranklin hat geschrieben: Nochmals: Der Bundesrat hat richtig gehandelt. Aber das mit der Verhältnismässigkeit wird langsam aber sicher kritisch.
In wiefern siehst du die Verhältnismässigkeit kritisch?

Im Vergleich zu anderen Ländern herrscht bei uns keine Ausgangssprerre und die Bevölkerung nimmt m.E. ihre Eigenverantwortung (Empfehlungen des BAG`s einhalten) grösstenteils wahr.

Aktuell herrscht eine ausserordentliche Lage und der Bundesrat wendet entsprechendes Epidemiegesetz an. Im stetigen Austausch mit Experten und Wissenschaftlern versuchen sie das Schiff so gut wie möglich durch die Krise zu steuern und den Kollateralschaden (Ansteckungen, tote Menschen, Wirtschaft) so gering wie möglich zu halten. Hierfür braucht es schnelle Entscheidungen.

Verstehe mich nicht falsch. Ich will auch lieber gestern als morgen aus dieser Lage aber wie Konter schon geschrieben hat, ist "Geschwindigkeit" ein elementarer Faktor um das Virus in Schach zu halten.

Natürlich sind nach dieser Krise Debatten über Verhältnismässigkeiten unbedingt angebracht um ggf. Anpassungen vorzunehmen.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

LordTamtam
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Beitrag von LordTamtam »

JohnFranklin hat geschrieben:Quelle?
Lies irgend eine Zeitung. Die vielen Möchtegern Experten kann man bald nicht mehr von den Richtigen Experten auseinander halten :rolleyes:
JohnFranklin hat geschrieben: Es ist nicht einfach eine Sachlage. Vielmehr haben wir eine sehr vielschichtige, komplexe Lage. Menschen, die erkranken. Menschen, die sterben (und deren Tod vermieden werden soll). Aber auch Menschen, die wegen der Massnahmen ihre Stelle oder gar ihre Existenz verlieren. Und auch Menschen (z.B. psychisch kranke Menschen), die schlimmstenfalls durch die indirekten Folgen in den Tod getrieben werden.

Ich glaube, unser Parlament, unsere Demokratie ist sehr wohl in der Lage, diese komplexe Lage differenziert zu diskutieren. Die Idee, dass uns eine Expertokratie autokratisch regiert finde ich für wenige Wochen akzeptabel, danach unerträglich.
Die ganze Situation ist unerträglich, nicht nur das Politische.
Es ist einfach Fahrlässig unserer Landesregierung irgendwelche bösen Absichten zu unterstellen (oder Autokratisch regieren zu wollen blablabla). Würde ich jetzt in DE oder sonstwo leben, hätte ich Angst, dass dies der Dauerzustand bleibt.
Ich bin mir jedoch sicher, dass nach dieser Krise, politisch gesehen alles wieder zum alten zurück kommt.
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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

LordTamtam hat geschrieben:Lies irgend eine Zeitung. Die vielen Möchtegern Experten kann man bald nicht mehr von den Richtigen Experten auseinander halten :rolleyes:

Wer bestimmt wer ein richtiger Experte ist? Der Staat, die Zeitungen, du??

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Faniella Diwani
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Beitrag von Faniella Diwani »

PadrePio hat geschrieben:Wer bestimmt wer ein richtiger Experte ist? Der Staat, die Zeitungen, du??
Welch absurde Frage.
Wer Experte ist bestimme ganz alleine ich.

Lorenzo von Matterhon
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Beitrag von Lorenzo von Matterhon »

12 Experts Questioning the Coronavirus Panic

https://off-guardian.org/2020/03/24/12- ... rus-panic/
Wenn du dich mit dir selbst anfreundest, wirst du niemals allein sein. - Maxwell Maltz

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

LordTamtam hat geschrieben:Lies irgend eine Zeitung. Die vielen Möchtegern Experten kann man bald nicht mehr von den Richtigen Experten auseinander halten :rolleyes:



Die ganze Situation ist unerträglich, nicht nur das Politische.
Es ist einfach Fahrlässig unserer Landesregierung irgendwelche bösen Absichten zu unterstellen (oder Autokratisch regieren zu wollen blablabla). Würde ich jetzt in DE oder sonstwo leben, hätte ich Angst, dass dies der Dauerzustand bleibt.
Ich bin mir jedoch sicher, dass nach dieser Krise, politisch gesehen alles wieder zum alten zurück kommt.
Zu glauben, dass man besser ist als Andere, ist immer ein Fehler. Macht korumpiert.
Warum du jetzt als erstes DE erwähnst, verstehe ich nicht. Ein Fingerzeig nach Ungarn wäre naheliegender, meiner Meinung nach.
Oder z.B. ein Blick in die USA, wo wir gerade das Stück "Untergang des Römischen Reiches" in einer Neufassung sehen dürfen.

Dass die Chancen auf einen Diktator Berset doch eher überschaubar sind, möchte ich dann auch nicht unerwähnt lassen.

LordTamtam
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Beitrag von LordTamtam »

PadrePio hat geschrieben:Wer bestimmt wer ein richtiger Experte ist? Der Staat, die Zeitungen, du??
Die Richtigen Experten, wage ich mal zu behaupten, sind diejenigen, welche beim BAG arbeiten. Oder Leute mit einem Doktortitel auf dem Gebiet der Epidomologie oder auf Corona-Viren.
Und nicht Herr Böhni vom Blick (als metapher) oder irgendwelche Parteipräsidenten.
rhybrugg hat geschrieben:Zu glauben, dass man besser ist als Andere, ist immer ein Fehler. Macht korumpiert.
Warum du jetzt als erstes DE erwähnst, verstehe ich nicht. Ein Fingerzeig nach Ungarn wäre naheliegender, meiner Meinung nach.
Oder z.B. ein Blick in die USA, wo wir gerade das Stück "Untergang des Römischen Reiches" in einer Neufassung sehen dürfen.

Dass die Chancen auf einen Diktator Berset doch eher überschaubar sind, möchte ich dann auch nicht unerwähnt lassen.
Ich hätte genau so gut Japan, Russland, Finnland, Kanada, Brasilien, Lichtenstein, Nord Korea, Fitschi oder sonst ein Land erwähnen können.
Ich wollte damit lediglich sagen, dass die Warscheinlichkeit einer Diktatur in der Schweiz sehr sehr sehr sehr sehr Unwarscheinlich ist. Wieso manche Menschen unseres Politisches System in Gefahr sehen, ist mir unbegreiflich.
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LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

LordTamtam hat geschrieben:Die Richtigen Experten, wage ich mal zu behaupten, sind diejenigen, welche beim BAG arbeiten. Oder Leute mit einem Doktortitel auf dem Gebiet der Epidomologie oder auf Corona-Viren.
Und nicht Herr Böhni vom Blick (als metapher) oder irgendwelche Parteipräsidenten.

12 Experten auf dem Gebiet mit Doktortitel

https://off-guardian.org/2020/03/24/12- ... rus-panic/

Lusti
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Beitrag von Lusti »

JohnFranklin hat geschrieben:Ich würde gerne mal ein neues Thema anreissen und dazu die Meinung des allwissenden Forums hören:
Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass der Bundesrat aus einer Not heraus handelte. Im Vergleich zu anderen Staaten hat der Bundesrat sogar Augenmass gewahrt.

Aber nun: Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir in einer Situation sind, die unserer Verfassung und unserem Gesellschaftsentwurf, unserer Demokratie widerspricht. Nochmals: Logisch, der Bundesrat musste schnell handeln, das ging nicht anders. Aber mittlerweile sind ein paar Wochen vorbei. Ich sehe immer mehr Massnahmen, bei denen ich mir denke: Die müssten demokratisch ganz normal diskutiert und abgestützt werden, ohne Scheuklappen. Ein paar Wochen reichen aus, um das Parlament mit sachlichen Argumenten und ganz normalen Entscheidgrundlagen zu bedienen. Um zu diskutieren, ob und wie Regeln für Gartencenter gelten, braucht es kein Notrecht. Unsere offene Gesellschaft muss in einem ganz normalen, offenen Rahmen, ohne Drohungen und Kriegsrhetorik diskutieren können, wie weit welche Massnahmen gehen sollen.

Es ist mir klar, dass es für Bürokraten bequem ist, wenn man einfach mal schnell die Demokratie ausschaltet. Viele Leute haben in Krisensituationen einfach Panik und Sehnsucht nach starker Führung. Um nicht zu sagen: Da kommen, selbst in meinem Freundeskreis, ungeahnte, faschistoide Züge hervor.

Aber, wie es irgendein Rechtsprofessor gesagt hat: Die Demokratie macht keine Pause. Wir dürfen uns jetzt nicht von Militärköpfen und Technokraten unterkriegen lassen.

Um es klar zu stellen: Ich bin für alle Ergebnisse der demokratischen Diskussion offen. Wenn mich die Mehrheit einsperren will und das sauber in unserem Rechtsstaat legitimiert, so be it. Aber wir befinden uns nun in einer Lage, in der wir wieder normal diskutieren können und verhindern müssen, dass unsere offene Gesellschaft stirbt. Die Zeit dafür ist jetzt da. Wir sind nicht im Krieg. Und die Frage nach der Verhältnismässigkeit und Verfassungsmässigkeit wird sich in den nächsten Wochen, wenn sich die Lage weiter beruhigt, mit voller Kraft stellen.

Und kommt mir nicht mit Technokratenargumenten. Unsere Demokratie ist sehr wohl in der Lage dazu, allerlei technisch komplizierte Fragen sauber zu lösen.

Wie steht Ihr dazu?
Einfach ausgedrückt: Alle Massnahmen sind gemäss der geltenden Gesetze begründet und umgesetzt.
* Die Bundesverfassung SR 101
* Das darauf gestützte Epidemiegesetz SR 818.101
* Die darauf gestützte COVID-19-Verordnung 2 SR 818.101.24
All diese Gesetze geben dem BR eben für solche Zeiten die notwendigen Kompetenzen temporäre Verordnungen wie die COVID-19-Verordnung 2 zu erlassen. Wichtig dabei ist auch der Artikel 12:
COVID-19-Verordnung 2, Art 12 Inkrafttreten und Geltungsdauer hat geschrieben: 1 Diese Verordnung tritt unter Vorbehalt von Absatz 2 am 13. März 2020 um 15.30 Uhr in Kraft.
2 Artikel 5 tritt am 16. März 2020 um 06.00 Uhr in Kraft.
3 Diese Verordnung gilt unter dem Vorbehalt der nachfolgenden Absätze höchstens für die Dauer von 6 Monaten ab Inkrafttreten nach Absatz 1.1
4 Artikel 4a gilt bis zum 15. Juni 2020.2
5 ...3
6 Die Massnahmen nach dem 3. Kapitel (Art. 5–8) sowie Artikel 10f Absätze 1, 2 Buchstabe a und 3 gelten bis zum 19. April 2020.4
Es ist eine Auszeichnung unserer Demokratie, das vorgehend dieser Fall geregelt wurde um im Krisenfall die notwendigen Massnahmen umzusetzen. Ebenfalls eine Auszeichnung ist, dass nach 6 Monaten sowieso das Parlament über die Fortsetzung dieser Massnahmen beraten muss. Ebenfalls ist z.B. das Hilfspaket mitnichten einfach vom BR geschnürt worden, hier hatte die finanzpolitische Komission des Rates ebenfalls Mitsprache. All dies verhindert irgendwelches Notrecht oder Notstandsrecht, bei welchem in einer Krise ohne rechtliche Grundlage entschieden werden muss.
Ich komme trotzdem mit dem Technokratenargument weil es eben hier durchaus zieht. Wenn du mit einem Herzinfarkt im Spital liegst willst du auch die Fachmeinung eines Kardiologenteams und keine Abstimmung des gesamten Krankenhauspersonals. Hat man wie hier den Fall eines Problems aus einem dedizierten Fachbereich, so sollen auch die Fachleute dieses Gebiets ihre Empfehlungen aussprechen. Es ist auch keineswegs so, dass zum Beispiel Koch von BAG die Massnahmen beschliesst, er gibt lediglich Empfehlungen an den BR. Die Empfehlungen werden vom Stab von Koch erarbeitet aufgrund der Faktenlage und der Erfahrung dieser Spezialisten.

Den Teufel den z.B. eine SVP hier wieder an die Wand malen will ist lediglich Polemik und Machtgehabe. Sorry aber willst du wirklich dass ein Aeschi entscheidet anstelle eines Koch? Ich auf keinen Fall. Entscheiden tun weiterhin die demokratisch gewählten Mitglieder unserer Landesregierung auf Empfehlung der Fachleute. Die Parteien und deren Exponenten sollen aktuell allesamt die Fresse halten, auch Aussagen meiner Partei der FDP kann ich nicht ernst nehmen. Lasst die Exekutive ihre Arbeit machen so wie es das Gesetz vorgesehen hat. Alles andere ist billige politische Meinungsmache.
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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »


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Somnium
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Beitrag von Somnium »

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Lusti hat geschrieben:Einfach ausgedrückt: Alle Massnahmen sind gemäss der geltenden Gesetze begründet und umgesetzt.
* Die Bundesverfassung SR 101
* Das darauf gestützte Epidemiegesetz SR 818.101
* Die darauf gestützte COVID-19-Verordnung 2 SR 818.101.24
All diese Gesetze geben dem BR eben für solche Zeiten die notwendigen Kompetenzen temporäre Verordnungen wie die COVID-19-Verordnung 2 zu erlassen. Wichtig dabei ist auch der Artikel 12: ....
Es ist eine Auszeichnung unserer Demokratie, das vorgehend dieser Fall geregelt wurde um im Krisenfall die notwendigen Massnahmen umzusetzen. Ebenfalls eine Auszeichnung ist, dass nach 6 Monaten sowieso das Parlament über die Fortsetzung dieser Massnahmen beraten muss. Ebenfalls ist z.B. das Hilfspaket mitnichten einfach vom BR geschnürt worden, hier hatte die finanzpolitische Komission des Rates ebenfalls Mitsprache. All dies verhindert irgendwelches Notrecht oder Notstandsrecht, bei welchem in einer Krise ohne rechtliche Grundlage entschieden werden muss.
Ich komme trotzdem mit dem Technokratenargument weil es eben hier durchaus zieht. Wenn du mit einem Herzinfarkt im Spital liegst willst du auch die Fachmeinung eines Kardiologenteams und keine Abstimmung des gesamten Krankenhauspersonals. Hat man wie hier den Fall eines Problems aus einem dedizierten Fachbereich, so sollen auch die Fachleute dieses Gebiets ihre Empfehlungen aussprechen. Es ist auch keineswegs so, dass zum Beispiel Koch von BAG die Massnahmen beschliesst, er gibt lediglich Empfehlungen an den BR. Die Empfehlungen werden vom Stab von Koch erarbeitet aufgrund der Faktenlage und der Erfahrung dieser Spezialisten.
Den Teufel den z.B. eine SVP hier wieder an die Wand malen will ist lediglich Polemik und Machtgehabe. Sorry aber willst du wirklich dass ein Aeschi entscheidet anstelle eines Koch? Ich auf keinen Fall. Entscheiden tun weiterhin die demokratisch gewählten Mitglieder unserer Landesregierung auf Empfehlung der Fachleute. Die Parteien und deren Exponenten sollen aktuell allesamt die Fresse halten, auch Aussagen ... der FDP kann ich nicht ernst nehmen. Lasst die Exekutive ihre Arbeit machen so wie es das Gesetz vorgesehen hat. Alles andere ist billige politische Meinungsmache.
Exakt.

Lusti
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Beitrag von Lusti »

PadrePio hat geschrieben:Wer bestimmt wer ein richtiger Experte ist? Der Staat, die Zeitungen, du??
Experte: Person, die sich auf einem bestimmten Gebiet gut auskennt
Somit müssten folgende Grundlagen erfüllt sein: Eine fundierte Ausbildung auf diesem Gebiet, eine ensprechende langjährige Erfahrung oder beides.
z.B. Daniel Koch
Studium der Medizin an der Universität Bern
Arbeit als Assistenzarzt für mehree Jahre
1988 - 2002 Jahre Arzt für das rote Kreuz
- Einsätze in Sierra Leone, Uganda, Südafrika, Peru
1997 Nachdiplom Master in Öffentlicher Gesundheit (MPH) an der John Hopkins University, Baltimore
2002 - heute im BAG
2002 - 2006 Leiter Sektion Impfungen
2006 - 2008 Leiter Sektion Pandemievorbereitung
2008 - 2020 Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten
Zudem Mitglied der Taskforce SARS-Krise, Vogelgrippe und Pandemievorbereitung

Würde ich jetzt als krisenerprobte, weitgereistente und fachkunde Person definieren. Somit kann man ihn durchaus als Experten bezeichnen.
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