Corona Virus

Der Rest...
tango
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 392
Registriert: 27.06.2013, 08:21

Beitrag von tango »

Faniella Diwani hat geschrieben:In der Zustellung fehlen sie unter anderem weil viele Kunden damit Mühe haben ihre Kleiderbestellung NICHT als Grundbedarf einzuschätzen. Die Post hat im Paketverkehr Zahlen wie vor Weihnachten.
jo waisch es isch ebbe eso - dr herr müschterli will ebbe kai gwenlige käs - wenns also käs si muess - denn muesses ebbe käs si und nid eifach numme so käs. :p :p :p

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:Den Rest Deines Textes hättest Du Dir sparen können, denn mit diesem Satz hast Du eigentlich alles gesagt, was ich ansprechen wollte.

Einer, der starke Knieprobleme hat, wird vermutlich auf's Skifahren oder Fussballspielen verzichten. Einer, der eine empfindliche Haut hat, wird nicht an die pralle Sonne liegen. Einer, der eine Laktoseintoleranz hat, wird auf Milk Shakes verzichten. Einer, der ein schwaches Immunsystem hat, wird darauf acht geben, dass er sich nicht mit irgendeiner Grippe ansteckt. Kurzum; Leute, die sich aus gesundheitlichen Gründen schützen müssen, tun dies - wie Du ja auch bestätigst - in der Regel von sich aus und freiwillig. Oder nicht ganz so freiwillig, weil sie um die Konsequenzen wissen, wenn sie sich nicht schützen.

Wenn wir es also bis Mitte/Ende April schaffen, die Kurve einigermassen stabil zu halten, wovon ich ausgehe, dann sehe ich nicht ein, weshalb man die Massnahmen anschliessend nicht wieder lockern könnte und sich danach hauptsächlich darauf konzentriert, die Risikogruppen so gut wie möglich zu schützen. Das ginge einerseits mit gewissen Massnahmen wie z.B. Eingangskontrollen in Altersheimen und andererseits eben mit dem Aufruf an die ältere Bevölkerungsgruppe und Personen mit einer Immuninsuffizienz, sich an die mittlerweile allseits bekannten Empfehlungen zu halten oder eben weiterhin zu Hause zu bleiben.

Aber dass wir weiterhin alle zuhause und die Geschäfte weiterhin geschlossen bleiben, halte ich für einen Irrsinn und Verhältnisblödsinn. Der Schaden, der uns dadurch entstehen würde, und da denke ich nicht nur an finanzielle Einbussen, wäre immens und aus meiner Sicht nicht mehr zu verantworten.
Warum hätte ich mir den Rest sparen können? Weil ich einer anderen Meinung bin?

In diesem einen Satz befindet sich auch der wesentliche Unterschied: Ein freiwilliger Akt des Selbstschutzes.

Ausgangspunkt war, die Risikogruppe zu isolieren. Das wäre durch den Staat diskriminiert.
Danach wurde es, die Risikogruppe hätte sich zu schützen. Was einer einseitigen Aufforderung gleichkommt und durch Gruppendruck diskriminiert.
Jetzt sind es Vorschläge, diesen Schutz angenehmer zu gestalten und der Gedanke, dass die Risikogruppen sich auch freiwillig schützen könnten.

Der Effekt mag für dich am Ende der Gleiche sein und darum scheint dir meine Präzisierung wahrscheinlich auch so übertrieben penibel zu sein. Aber es ist ein immenser Unterschied für unsere Gesellschaft, ob die Risikogruppen sich freiwillig isolieren oder nicht. Die Ausgangslagen und Effekte sind für jeden anders sind. Vielleicht war dir das von Anfang an klar. Ich konnte es aber nicht aus deinen Worten herauslesen, mir reichten die Beispiele freiwilligen Selbstschutzen nicht aus, darin keine Forderung an den Rest zu sehen. Ich habe reagiert, weil mir dieser Unterschied wichtig ist.

Wir schützen nicht die Risikogruppe. Wir schützen das Gesundheitssystem. Das Gesundheitspersonal. Das Prinzip, dass jeder das Anrecht auf die gleiche Behandlung hat. Vor dem Gesetzt und durch die Medizin*. Der Glaube an diese Prinzipien ist wichtig, um als Gemeinschaft funktionieren zu können. Um an den Staat glauben zu können. Denn wie das Geld, so ist auch der Staat nur eine Idee, welche von einer Wertegemeinschaft getragen wird, indem man daran glaubt.

Wie bringt man nun die Risikogruppen dazu, sich freiwillig vor einer Infektion zu schützen, deren Konsequenzen sie vielleicht gar nicht fürchten, resp. diese bewusst in Kauf nehmen, weil ihnen die Bewegungsfreiheit wichtiger ist?

Du kannst zurückblättern und wirst unzählige Posts finden, die den Eindruck erwecken, dass viele Alte den Virus entweder in Kauf nehmen oder nicht richtig verstanden haben. Und das waren nur der einfach identifizierbare Anteil der Risikogruppen. Bisher schien es nur zu gehen, indem sich alle einschränken. Dass das keine dauerhafte Lösung sein kann, da stimme ich dir zu. Je drastischer die Massnahme, desto mehr Kollateralschaden erzeugt sie.

Wie kann man nun die Massnahme lockern, dass der Schaden für das Kollektiv geringer wird, aber keiner bevorteilt oder benachteiligt wird? Mit der Bereitschaft die Moral über Bord zu werfen oder zu verringern, ist die effizienteste Massnahme schnell bestimmt. Wo ist aber der effizienteste Punkt, ohne moralische Prinzipien zu verletzen? Wie erzeugt man Freiwilligkeit? Wie erzeugt man Solidarität? Kann man freiwilligen Verzicht generieren, ohne selbst auf etwas zu verzichten? Wenn nicht alle auf das gleiche verzichten sollen, werr kann auf was verzichten, damit es den geringsten Schaden verursacht?


Edit
*=Die Medizin im Sinne der allgemeinen Gesundheitsversorgung durch den Pakt der solidarisch finanzierten Krankenkasse.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:Frankreich liefert zudem detaillierte Angaben zu Altersverteilung und Vorerkrankungen der testpositiven Intensivpatienten und Verstorbenen (siehe Abbildung unten):

Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt bei 81,2 Jahren.
78% der Verstorbenen waren über 75 Jahre alt; 93% waren über 65 Jahren alt.
2,4% der Verstorbenen war unter 65 Jahre alt und hatte keine (bekannte) Vorerkrankung.
Das Durchschnittsalter der Intensivpatienten liegt bei 65 Jahren.
26% der Intensivpatienten sind über 75 Jahre alt; 67% haben Vorerkrankungen.
17% der Intensivpatienten sind unter 65 Jahre alt und haben keine Vorerkrankungen.


zu dumm, dass sich der fett markierte teil in dieser "ansammlung von informationen" verirrt hat.

man muss endlich davon wegkommen, nur die todesrate der jüngeren betroffenen (mit oder ohne vorerkrankung) anzuschauen.
was jeweils viel entscheidender für das gesamte gesungheitssystem ist, ist wie viele davon hospitalisiert werden müssen oder intensivpflege benötigen.
diese zahlen werden bisher (mit absicht?) nur selten oder unvollständig genannt.

ich wiederhole mich, ich weiss.
Die Zahlen sind interessant (obwohl mich auch dort der Median der 17% U65 interessieren würde). Die Feststellung, dass nicht nur die Todesfälle das Gesundheitssystem belasten ist wichtig und korrekt. Warum kann dieser Post nicht dabei bleiben? Dass sich der fett markierte Teil versehentlich verirrt hätte und wahrscheinlich vorenthalten hätte werden sollen, lässt sich doch nicht erschliessen?
ayrton_michael_legends hat geschrieben:ja, das sehe ich genau gleich. es wird allgemein ein riesen haufen propaganda und sensationsgeschrei verbreitet.
aber auch leute wir drosten, der wie ein fähnlein im wind dem verlauf nachhinkt helfen da nicht.

dadurch scheint es für sehr viele leute schwierig geworden zu sein, die relevanten informationen heraus zu filtern.
Ja. Die Übertreibungen der Medien helfen nicht. Inwiefern hilft die sachliche Einschätzung eines Experten nicht? Weil er eine andere Meinung vertritt? Ich höre mir gerne Meinungen an, die meiner widersprechen, weil ich daraus am Meisten lernen kann. Ich muss sie ja nicht übernehmen. Mit der Zeit kann ich einigermassen sicher einschätzen, wie ich diese andere Meinung einzuordnen habe. Hast du nur die Propaganda und das Sensationsgeschrei über Drosten gelesen/gehört oder hast du ihm selbst mal über eine längere Zeit zugehört? Also nicht nur die knackig aufbereiteten, aus dem Kontext gerissen zusammengeschnittenen und geframten Passagen alleine?

Das Fähnlein im Winde ist mir ein wertvoller Indikator. Es zeigt mir, woher und wie stark der Wind weht. Der im Boden verankerte Wegweiser bringt mir nur etwas, wenn er auch die richtige Richtung weist. Ich hätte Anlass zu Misstrauen, wenn die Richtung von vornherein klar gewesen wäre, obwohl der Virus erst gerade entdeckt und erforscht wird. So filtere ich jedenfalls meine Informationen heraus.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Konter
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 5953
Registriert: 16.05.2014, 22:09

Beitrag von Konter »

Mundharmonika hat geschrieben:Den Rest Deines Textes hättest Du Dir sparen können, denn mit diesem Satz hast Du eigentlich alles gesagt, was ich ansprechen wollte.

Einer, der starke Knieprobleme hat, wird vermutlich auf's Skifahren oder Fussballspielen verzichten. Einer, der eine empfindliche Haut hat, wird nicht an die pralle Sonne liegen. Einer, der eine Laktoseintoleranz hat, wird auf Milk Shakes verzichten. Einer, der ein schwaches Immunsystem hat, wird darauf acht geben, dass er sich nicht mit irgendeiner Grippe ansteckt. Kurzum; Leute, die sich aus gesundheitlichen Gründen schützen müssen, tun dies - wie Du ja auch bestätigst - in der Regel von sich aus und freiwillig. Oder nicht ganz so freiwillig, weil sie um die Konsequenzen wissen, wenn sie sich nicht schützen.
Ich weiss nicht, was in diesen Zeilen mehr vorkommt, Naivität oder Ignoranz? Unser Gesundheitssystem droht zu kollabieren. Dann gibt es auch kurz- und mittelfristig keine Operationen und Therapien mehr für denjenigen mit den Knieproblemen. Krebspatienten können nicht mehr genügend versorgt werden. Leute die mit einem Herzinfarkt eingeliefert werden, können nicht notoperiert werden, Personen die einen Verkehrsunfall hatten, kriegen keine Ambulanz, weil die alle mit dem Verlegen von Corona-Intensivpatienten beschäftigt sind.

Ich weiss, dass ist auch viel Schwarzmalerei, aber dieses Szenario gilt es unbedingt zu verhindern. Was aber bereits der Fall ist, dass dem Gesundheitspersonal die Ruhezeiten gekürzt wurden um so einen Personalengpass zu verhindern.

Wie bereits Lällekönig beschrieben hat: es geht primär darum die Gesundheitseinrichtungen sowie das Gesundheitspersonal zu schützen. Und dies tun, wir indem wir das Risiko vermindern, dass sich Risikopatienten anstecken, die eine Intensivpflege wahrscheinlich nötig haben. Und dies tun wir, indem wir das Risiko vermindern, dass wir alle uns anstecken.$

Die Massnahmen zu früh und zu stark zu lockern könnte fatal sein und macht evtl. die ganzen Bemühungen des letzten Monats so ziemlich zunichte.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Konter hat geschrieben:
Die Massnahmen zu früh und zu stark zu lockern könnte fatal sein und macht evtl. die ganzen Bemühungen des letzten Monats so ziemlich zunichte.
Bis zum von Mundharmonika vorgeschlagenen Termin Mitte/Ende April verändert sich die Lage laufend. Der Zeitpunkt könnte vielleicht passen, vielleicht auch nicht. Die Schwierigkeit liegt darin, dass man in so einer unbekannten Situation keine Planungssicherheit gewähren kann. Auf Grund des aktuellen Kenntnisstandes jetzt schon verbindliche Voraussagen zu machen und einen Termin festlegen zu wollen, ist aus meiner Sicht unvernünftig. Vernünftiger wäre, sich besser auf diese Ungewissheit einzurichten. Den Ressourcenverbrauch während des Leerlaufs senken. Ebenfalls vernünftig ist es zu lernen, wie sich Massnahmen auf den Kurvenverlauf auswirken, um sie so feiner justieren zu können. Wahrscheinlich bekommt man so auch die Erfahrung, um sich an Prognosen heranwagen zu können.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Online
Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7529
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Beitrag von Tsunami »

Mundharmonika hat geschrieben:Den Rest Deines Textes hättest Du Dir sparen können, denn mit diesem Satz hast Du eigentlich alles gesagt, was ich ansprechen wollte.

Einer, der starke Knieprobleme hat, wird vermutlich auf's Skifahren oder Fussballspielen verzichten. Einer, der eine empfindliche Haut hat, wird nicht an die pralle Sonne liegen. Einer, der eine Laktoseintoleranz hat, wird auf Milk Shakes verzichten. Einer, der ein schwaches Immunsystem hat, wird darauf acht geben, dass er sich nicht mit irgendeiner Grippe ansteckt. Kurzum; Leute, die sich aus gesundheitlichen Gründen schützen müssen, tun dies - wie Du ja auch bestätigst - in der Regel von sich aus und freiwillig. Oder nicht ganz so freiwillig, weil sie um die Konsequenzen wissen, wenn sie sich nicht schützen.

Wenn wir es also bis Mitte/Ende April schaffen, die Kurve einigermassen stabil zu halten, wovon ich ausgehe, dann sehe ich nicht ein, weshalb man die Massnahmen anschliessend nicht wieder lockern könnte und sich danach hauptsächlich darauf konzentriert, die Risikogruppen so gut wie möglich zu schützen. Das ginge einerseits mit gewissen Massnahmen wie z.B. Eingangskontrollen in Altersheimen und andererseits eben mit dem Aufruf an die ältere Bevölkerungsgruppe und Personen mit einer Immuninsuffizienz, sich an die mittlerweile allseits bekannten Empfehlungen zu halten oder eben weiterhin zu Hause zu bleiben.

Aber dass wir weiterhin alle zuhause und die Geschäfte weiterhin geschlossen bleiben, halte ich für einen Irrsinn und Verhältnisblödsinn. Der Schaden, der uns dadurch entstehen würde, und da denke ich nicht nur an finanzielle Einbussen, wäre immens und aus meiner Sicht nicht mehr zu verantworten.
Aus diesem Grund gelten ja die Massnahmen auch bis zum 19. April. Vermutlich wird ein paar Tage / 1 Woche vorher aufgrund der Situation entschieden, wie es weiter gehen soll.

Bisher machte doch der BR einen guten Job, so weit ich dies zum Zeitpunkt der Bekanntagbe der entsprechenden Massnahmen beurteilte. Wir können deshalb ruhig den Spezialisten und dem BR vertrauen.

plutokennedy
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 906
Registriert: 08.12.2004, 23:54

Beitrag von plutokennedy »

Asselerade hat geschrieben: - nur die wenigsten waren bereit in guten zeiten was für die schlechte zeiten zur seite zu legen
Wieso auch? Wer spart, wird nur bestraft.
Am besten in Saus und Braus leben, der Staat schaut dann schon.
Wer aber vorgesorgt hat: keine Sozialhilfe, keine Krankenkassenbeiträge, keine AHV-Ergänzungsleistungen...
Und Vermögenssteuer zahlt man in der Schweiz auch noch. Und die Kirchensteuer wird in vielen Kantonen nach dem Vermögen berechnet
Du hast völlig recht, wenn ich es richtig interpretiere.
Wenigstens einmal die andere, mutige Sicht.
Aber besser schweigen, die "Reichen" sind ja soo ungerecht.
Edit: ja ich weiss, man kann dann das Geld "arbeiten" lassen. Aber die Dividende ist wiederum Einkommen (= Steuern), und der Treuhänder will auch seinen Anteil, die Bank.

Benutzeravatar
Asselerade
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3522
Registriert: 07.12.2004, 17:40

Beitrag von Asselerade »

plutokennedy hat geschrieben:Wieso auch? Wer spart, wird nur bestraft.
Am besten in Saus und Braus leben, der Staat schaut dann schon.
Wer aber vorgesorgt hat: keine Sozialhilfe, keine Krankenkassenbeiträge, keine AHV-Ergänzungsleistungen...
Und Vermögenssteuer zahlt man in der Schweiz auch noch. Und die Kirchensteuer wird in vielen Kantonen nach dem Vermögen berechnet
Du hast völlig recht, wenn ich es richtig interpretiere.
Wenigstens einmal die andere, mutige Sicht.
Aber besser schweigen, die "Reichen" sind ja soo ungerecht.
Edit: ja ich weiss, man kann dann das Geld "arbeiten" lassen. Aber die Dividende ist wiederum Einkommen (= Steuern), und der Treuhänder will auch seinen Anteil, die Bank.
ja, ich habe es so gemeint wie du es interpretierst. danke!

du fasst meine gedanken gut zusammen. diese einstellung fliegt uns nun regelrecht um die ohren. in der wirtschaft - im privaten haushalt. es bleibt übrig der (teilweise unsolidarische) schrei nach solidarität und im schlimmsten fall der fingerzeig auf die "reichen" (stichwort "forderung nach mieterlass" und vieles weitere). im kern geht geht es um ehrlichkeit zu seinem eigenen handeln und seinen entscheidungen und da hilft ein befeuern eines "uralten klassenmythos" mehr, als ehrlicher verzicht.
ich sehe schon ein, dass diese diskussion im kern viel zu tiefgründig ist um sie dermassen oberflächlich zu führen. aber die message ist klar: wer im glashaus sitzt, der fliegt übersee nach thailand in die ferien :)
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4178
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Beitrag von Faniella Diwani »

Können wir diese Diskussion in einem eigenen Faden führen?
Mit Blick auf die fortschreitende Akkummulation des Wohlstands, den gut bezahlten Bullshit-Jobs und der schlecht bezahlten echten Arbeit wäre es eine Diskussion wert.

"Hätten sie halt sparen sollen" ist eine Verhöhnung der Leute die bei 100%-Jobs Prämienverbilligungen benötigen.
Nicht jeder ist Erbe. Nicht jeder kriegt die Matura und den Unizugang so quasi per Familiennamen geschenkt. Es gibt durchaus die welche arbeiten müssen.

Benutzeravatar
Mundharmonika
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10176
Registriert: 16.04.2008, 23:09

Beitrag von Mundharmonika »

Lällekönig hat geschrieben:Warum hätte ich mir den Rest sparen können? Weil ich einer anderen Meinung bin?
Nein, nicht deswegen, sondern weil es mir in meiner Aussage in erster Linie einfach darum ging aufzuzeigen, dass viele, die zur Risikogruppe gezählt werden, auch schon ausserhalb von Corona-Zeiten daran gewöhnt sind, auf sich aufzupassen und sich gegebenenfalls zum Eigenschutz zurückziehen. Eine Abgrenzung erfolgt also in vielen Fällen bereits.
Lällekönig hat geschrieben:In diesem einen Satz befindet sich auch der wesentliche Unterschied: Ein freiwilliger Akt des Selbstschutzes.
Dass Du diese Abgrenzung betont als "freiwillig" bezeichnest, ist schon recht zynisch, denn die Personen der Risikogruppe nehmen die Schutzmassnahmen nur deshalb "freiwillig" in Kauf, weil es sonst ihr (sicherer) Tod bedeuten könnte.
Lällekönig hat geschrieben:Ausgangspunkt war, die Risikogruppe zu isolieren. Das wäre durch den Staat diskriminiert.
"Isolieren" klingt mir hier zu dramatisch. Fast so, als würde man sie vom Rest der Gesellschaft ausschliessen. Aus meiner Sicht würde es darum gehen, dass sich die Risikogruppe nach Ablauf der "ausserordentlichen Lage" (am 19. April oder sonst gegebenenfalls Ende April/Anfang Mai) weiterhin an die aktuell geltenden Massnahmen halten müsste, während für die restliche Bevölkerung die Massnahmen allmählich gelockert würden. Und nein, ich finde das keineswegs diskriminierend, weil eben a) viele Leute der Risikogruppe daran gewöhnt sind, sich von ansteckenden Krankheiten zu schützen, b) wir nicht die Wirtschaft an die Wand fahren können und c) wir vermeiden sollten, den sozialen Frieden zu gefährden.
Lällekönig hat geschrieben:Aber es ist ein immenser Unterschied für unsere Gesellschaft, ob die Risikogruppen sich freiwillig isolieren oder nicht.
Seit Beginn der Corona-Krise appelliert die Regierung (nett- aber auch naiverweise) an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Erst seit die Massnahmen so verschärft wurden, dass man bei Gruppenbildung gebüsst werden kann, fangen die Leute an, sich einigermassen an die Regeln zu halten. Insbesondere ältere Leute, die der Risikogruppe angehören, bewiesen sich davor als beratungs- oder empfehlungsresistent. Diese Senioren nun aufzufordern, sich zum Eigenschutz weiterhin freiwillig an die aktuell bestehenden Massnahmen zu halten, während für die restliche Bevölkerung die Massnahmen gelockert würden, würde deshalb wohl kaum funktionieren.
Lällekönig hat geschrieben:Wir schützen nicht die Risikogruppe. Wir schützen das Gesundheitssystem. Das Gesundheitspersonal.
Ja ja, wie gesagt, das habe ich - und wohl mittlerweile so ziemlich alle - begriffen. Indirekt schützen wir aber eben auch vor allem die Risikogruppe. Doch selbst wenn Du der Ansicht bist, dass wir nur oder in erster Linie das Gesundheitssystem und das Gesundheitspersonal schützen; wir können nicht auf Biegen und Brechen und zu jedem Preis nur einen Berufszweig und eine Berufsgattung schützen. Dass wir im Moment als Gesellschaft einen Effort machen, um die Verbreitung dieses Virus einzudämmen und die Überlastung der Spitäler zu verhindern, erachte auch ich als vernünftig, aber definitiv nur für eine beschränkte Zeit, um Kollateralschäden so gering wie möglich zu halten.
Lällekönig hat geschrieben:Das Prinzip, dass jeder das Anrecht auf die gleiche Behandlung hat. Vor dem Gesetzt und durch die Medizin*. Der Glaube an diese Prinzipien ist wichtig, um als Gemeinschaft funktionieren zu können. Um an den Staat glauben zu können. Denn wie das Geld, so ist auch der Staat nur eine Idee, welche von einer Wertegemeinschaft getragen wird, indem man daran glaubt.
Sorry, aber das klingt mir jetzt definitiv zu idealistisch verblendet. Oder glaubst Du etwa tatsächlich, dass Du oder ich medizinisch gleich behandelt werden wie z.B. Christoph Blocher, Roger Federer oder Gigi Oeri?
Lällekönig hat geschrieben:Wie bringt man nun die Risikogruppen dazu, sich freiwillig vor einer Infektion zu schützen, deren Konsequenzen sie vielleicht gar nicht fürchten, resp. diese bewusst in Kauf nehmen, weil ihnen die Bewegungsfreiheit wichtiger ist?

Du kannst zurückblättern und wirst unzählige Posts finden, die den Eindruck erwecken, dass viele Alte den Virus entweder in Kauf nehmen oder nicht richtig verstanden haben. Und das waren nur der einfach identifizierbare Anteil der Risikogruppen. Bisher schien es nur zu gehen, indem sich alle einschränken.
Alain Berset und Martin Koch wiederholen seit Beginn der Krise, dass die Eigenverantwortung der Bürger entscheidend ist und Du willst mir jetzt weismachen, dass die ganze Bevölkerung die Einschränkungen mittragen muss, damit die Risikogruppe auch wirklich versteht, dass sie sich vor dem Virus schützen muss. :eek:
Lällekönig hat geschrieben:Wie kann man nun die Massnahme lockern, dass der Schaden für das Kollektiv geringer wird, aber keiner bevorteilt oder benachteiligt wird? Mit der Bereitschaft die Moral über Bord zu werfen oder zu verringern, ist die effizienteste Massnahme schnell bestimmt. Wo ist aber der effizienteste Punkt, ohne moralische Prinzipien zu verletzen? Wie erzeugt man Freiwilligkeit? Wie erzeugt man Solidarität?
Die Moral über Bord werfen? Mir scheint, dass Du der Meinung bist, dass wir diese Corona-Krise jetzt so im Lockdown durchstehen sollten, bis (wieder) für jedermann - ob Corona- oder Notfallpatient - ein Spitalbett und eine Behandlung garantiert werden kann. Jeder, der das anders sieht oder voreilig die Massnahmen lockern will, wirft in Deinen Augen wohl die Moral über Bord.
Konter hat geschrieben:Unser Gesundheitssystem droht zu kollabieren. Dann gibt es auch kurz- und mittelfristig keine Operationen und Therapien mehr für denjenigen mit den Knieproblemen. Krebspatienten können nicht mehr genügend versorgt werden. Leute die mit einem Herzinfarkt eingeliefert werden, können nicht notoperiert werden, Personen die einen Verkehrsunfall hatten, kriegen keine Ambulanz, weil die alle mit dem Verlegen von Corona-Intensivpatienten beschäftigt sind.
Also zuerst einmal folgendes; heute Nachmittag habe ich meine Nachbarin - eine Krankenschwester am Unispital - draussen mit ihren Kindern vergnügt Ping Pong spielen sehen. Sie ist weder am Anschlag, noch schiebt sie zurzeit irgendwelche Überstunden. Ich spreche fast täglich mit ihr und sie hat mir gesagt, dass sie in Basel die Situation zurzeit im Griff haben und noch nicht überlastet sind. Und gemäss Daniel Koch heute an der PK verhält sich das im Moment auch in der ganzen Schweiz noch so. Es wird in den nächsten Woche sicherlich noch kritischer werden, aber es gibt ja viele, die behaupten, die Spitäler seien jetzt schon am Limit.

Natürlich ist es die absolute Idealvorstellung, dass jederzeit genügend Spitalbetten für alle zur Verfügung stehen. Wir reiche Schweizer halten dies ganz offensichtlich für eine Selbstverständlichkeit und ein Grundrecht. Damit wir das aber zu jeder Zeit garantieren könnten, müssten wir viel mehr Spitalbetter und viel mehr Personal zur Verfügung haben, was aber letztlich nicht realistisch ist, weil dann zu "normalen Zeiten" zu viele Betten leer stehen würden, zuviel Personal unterbeschäftigt wäre und wir uns dann wieder einmal über die hohen Krankenkassenprämien beschweren würden.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten.
sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!

zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!

Allez Basel!
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 606
Registriert: 06.12.2004, 21:29

Beitrag von Allez Basel! »

Was ich ganz spannend finde, ist, dass diese Krise uns wieder einmal zeigt, wie wichtig unsere Schweizer Landwirtschaft ist...

Benutzeravatar
Mundharmonika
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10176
Registriert: 16.04.2008, 23:09

Beitrag von Mundharmonika »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten.
sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!

zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!
Jetzt schieb 'mal keine übertriebene Panik! Wenn man sich draussen im Wald, in den Bergen, am See oder im eigenen Garten aufhält und dabei nicht mit den Nachbarn oder in Gruppen unterwegs ist und den vorgeschriebenen Abstand einhält, dann ist das doch völlig harmlos. Man kann "stay the fuck at home“ auch überinterpretieren.

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4178
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Beitrag von Faniella Diwani »

Mundharmonika hat geschrieben:Jetzt schieb 'mal keine übertriebene Panik! Wenn man sich draussen im Wald, in den Bergen, am See oder im eigenen Garten aufhält und dabei nicht mit den Nachbarn oder in Gruppen unterwegs ist und den vorgeschriebenen Abstand einhält, dann ist das doch völlig harmlos. Man kann "stay the fuck at home“ auch überinterpretieren.
Und man könnte die Tagesschaubilder auch mit Normal- statt Teleobjektiv aufnehmen. Dann würden aus distanzierten Spaziergängern keine medienwirksamen Horden.
Trotzdem, zum Glück ist noch mindestens eine Woche lang kühl angesagt.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:… Dass Du diese Abgrenzung betont als "freiwillig" bezeichnest, ist schon recht zynisch, denn die Personen der Risikogruppe nehmen die Schutzmassnahmen nur deshalb "freiwillig" in Kauf, weil es sonst ihr (sicherer) Tod bedeuten könnte.
Alles Lebendige ist sterblich. Ich hielte es für ignorant, die eigene Sterblichkeit auszublenden und zu verdrängen. Ist man sich der Konsequenzen bewusst, kann man einfacher Risiko und Lebensqualität gegeneinander abwägen. Selber entscheiden, wieviel Lebensqualität man für Sicherheit bereit ist aufzugeben. Als extremes und theoretisches Beispiel: Würdest du gerne garantiert 120 werden und fit bleiben, aber dafür in einem fensterlosen Raum komplett von deiner Umwelt isoliert sein? Oder würdest du das Risiko auf einer unbekannten Insel mit wilden Tieren gestrandet zu sein vorziehen? Ich kann daran nichts Zynisches feststellen. Es ist eine freie Wahl, die jeder für selber treffen muss. Auch wenn die Optionen näher beieinander liegen.
Mundharmonika hat geschrieben:"Isolieren" klingt mir hier zu dramatisch. Fast so, als würde man sie vom Rest der Gesellschaft ausschliessen. Aus meiner Sicht würde es darum gehen, dass sich die Risikogruppe nach Ablauf der "ausserordentlichen Lage" (am 19. April oder sonst gegebenenfalls Ende April/Anfang Mai) weiterhin an die aktuell geltenden Massnahmen halten müsste, während für die restliche Bevölkerung die Massnahmen allmählich gelockert würden. Und nein, ich finde das keineswegs diskriminierend, weil eben a) viele Leute der Risikogruppe daran gewöhnt sind, sich von ansteckenden Krankheiten zu schützen, b) wir nicht die Wirtschaft an die Wand fahren können und c) wir vermeiden sollten, den sozialen Frieden zu gefährden.
Sobald das Wort «müsste» durch «könnte» ersetzt ist, wäre es nicht mehr diskriminierend. Denn dann wäre es freiwillig. Aber es verhinderte die Überlastung nur, wenn alle freiwillig die richtige Wahl treffen würden. Du sagst einerseits, dass es die logische Wahl wäre (wirfst mir Zynismus vor, weil ich eine Wahl darin sehe), traust es aber der Risikogruppe (weiter unten) trotzdem nicht zu und sagst darum «müssen». Was soll es jetzt sein? Freiwilligkeit oder Zwang? Ich kann immer noch nicht genau einschätzen, ob du nun für den Zwang oder die Freiwilligkeit bist oder ob du das nicht so genau unterscheidest, weil es dich vielleicht nicht betrifft. Ich dachte du stimmst hier (Post 1551) der Isolation zu und rechtfertigst sie mit dem Vergleich zur saisonalen Grippe. Weil ich dich eigentlich nicht so einschätzen würde, habe ich so heftig reagiert.

A) Gewohnt sein ist doch keine ernsthafte Begründung? Wäre es OK wenn nur die hart arbeiten müssten, die harte Arbeit gewohnt sind?
B) In der letzten Krise hat die Finanzwirtschaft sich und auch andere Branchen ganz alleine an die Wand gefahren und alle mussten dafür aufkommen, die Dankbarkeit hielt sich in Grenzen. Es schien ihr selbstverständlich zu sein, dass man ihr zu helfen habe. Systemrelevant. Dementsprechend verhalten sich Teile der Wirtschaft auch jetzt so. Die Gesellschaft muss geschützt werden, ein Entgegenkommen ist nicht zu erwarten. Ich kenne beide Arten von Wirtschaft, jene die in einer Krise anderen (Kunden, Mitarbeiter, Kommune, Gesellschaft) beistehen und jene die in einer Zeit der Krise nur an sich denken, die eigenen Verluste verhindern wollen und sofort nach dem Staat rufen, sollten sich diese nicht verhindern lassen. Um die erste Kategorie wäre es sehr schade, aber ich bin mir auch sicher, dass ihr wegen ihrer gelebten Solidarität recht schnell wieder auf die Beine geholfen würde. Um die zweite Kategorie wäre es mir nicht schade.
C) Wird der soziale Friede nicht auch durch die Abschaffung der Gleichberechtigung gefährdet? Oder ist es hier weniger schlimm, weil es ja nur die Rechte von Alten und Vorerkrankten sind?
Mundharmonika hat geschrieben:Seit Beginn der Corona-Krise appelliert die Regierung (nett- aber auch naiverweise) an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Erst seit die Massnahmen so verschärft wurden, dass man bei Gruppenbildung gebüsst werden kann, fangen die Leute an, sich einigermassen an die Regeln zu halten. Insbesondere ältere Leute, die der Risikogruppe angehören, bewiesen sich davor als beratungs- oder empfehlungsresistent. Diese Senioren nun aufzufordern, sich zum Eigenschutz weiterhin freiwillig an die aktuell bestehenden Massnahmen zu halten, während für die restliche Bevölkerung die Massnahmen gelockert würden, würde deshalb wohl kaum funktionieren.
Also würdest du sie doch zwingen? Warum nicht überzeugen?
Mundharmonika hat geschrieben:Ja ja, wie gesagt, das habe ich - und wohl mittlerweile so ziemlich alle - begriffen. Indirekt schützen wir aber eben auch vor allem die Risikogruppe. Doch selbst wenn Du der Ansicht bist, dass wir nur oder in erster Linie das Gesundheitssystem und das Gesundheitspersonal schützen; wir können nicht auf Biegen und Brechen und zu jedem Preis nur einen Berufszweig und eine Berufsgattung schützen. Dass wir im Moment als Gesellschaft einen Effort machen, um die Verbreitung dieses Virus einzudämmen und die Überlastung der Spitäler zu verhindern, erachte auch ich als vernünftig, aber definitiv nur für eine beschränkte Zeit, um Kollateralschäden so gering wie möglich zu halten.
Im Moment verzichtet ein Grossteil der Gesellschaft auf zu viel. Da bin ich mit dir einig. Aber wenn jeder auf ein bisschen verzichtet, könnte man sich weiterhin als Gemeinschaft verstehen. Dass dieses Bisschen von jedem etwas anderes sein muss, damit der Schaden so gering wie möglich ausfällt ist auch klar. Aber die Risikogruppen werden vermutlich nicht freiwillig auf ihre Rechte verzichten wollen, wenn sie sehen, dass die anderen auf nichts verzichten müssen.
Mundharmonika hat geschrieben:Sorry, aber das klingt mir jetzt definitiv zu idealistisch verblendet. Oder glaubst Du etwa tatsächlich, dass Du oder ich medizinisch gleich behandelt werden wie z.B. Christoph Blocher, Roger Federer oder Gigi Oeri?
Wenn die in ein normales Spital kommen? Ja. Wenn sie in eine Privatklinik für Superreiche gehen, steht ihnen das frei. Aber ich gehe auch davon aus, dass so eine Behandlung nicht über die Krankenkassen finanziert wird.
Mundharmonika hat geschrieben:Alain Berset und Martin Koch wiederholen seit Beginn der Krise, dass die Eigenverantwortung der Bürger entscheidend ist und Du willst mir jetzt weismachen, dass die ganze Bevölkerung die Einschränkungen mittragen muss, damit die Risikogruppe auch wirklich versteht, dass sie sich vor dem Virus schützen muss. :eek:
Hier wollte ich dir nichts weis machen, hier habe ich eine Frage an dich gestellt. ;)
Mundharmonika hat geschrieben:Die Moral über Bord werfen? Mir scheint, dass Du der Meinung bist, dass wir diese Corona-Krise jetzt so im Lockdown durchstehen sollten, bis (wieder) für jedermann - ob Corona- oder Notfallpatient - ein Spitalbett und eine Behandlung garantiert werden kann. Jeder, der das anders sieht oder voreilig die Massnahmen lockern will, wirft in Deinen Augen wohl die Moral über Bord.
Dann verstehst du mich falsch. Ich hätte auch keine Mühe damit, wenn uns die Welle voll trifft. Aber ich vermute, dass nicht alle mit diesem Ausmass an Trauer und Chaos umgehen könnten. Wahrscheinlich wäre es für die Gesellschaft ein traumatisches Erlebnis. Ich bin dagegen, dass man dieses Trauma zu umgehen versucht, indem man die Prinzipien unserer Demokratie opfert. Der Lockdown liesse sich lockern, wenn die Solidarität und Eigenverantwortung greift. Anscheinend ist es heute schwieriger als vermutet, diese Tugenden wieder zu erlernen. Wahrscheinlich konnten wir zu lange zu erfolgreich darauf verzichten.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Allez Basel! hat geschrieben:Was ich ganz spannend finde, ist, dass diese Krise uns wieder einmal zeigt, wie wichtig unsere Schweizer Landwirtschaft ist...
Ist eine gute Sache. Noch spannender ist es, dass viele Junge lernen werden, wo die Produkte herkommen, weil es bald Erntehelfer braucht.
:)
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Platypus
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1130
Registriert: 24.06.2011, 22:03

Beitrag von Platypus »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten.
sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!

zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!
Nach 5 Tagen drinnen hocken, mit Home Office und ergänzender Hilfslehrerschaft für die Kinder, mache ich am Weekend jeweils eine Wanderung mit meiner Familie und zwar sowohl letzte Woche bei 4 Grad und Wind als auch heute bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein. Wir halten uns hierbei an die Massnahmen, nähern uns niemandem und kompensieren dabei zumindest einen kleinen Teil des unterwöchigen Bewegungsmangels. Insbesondere für Kinder mit grossem Bewegungsbedürfnis, die im normalen Leben täglich Sport treiben und draussen mit Freunden spielen, ist die aktuelle Situation eine grosse Belastung.

Dieses absolute STAYATHOME steht im Widerspruch zu den Massnahmen des Bundesrates. Es geht nicht darum, drinnen zu bleiben, sondern physische Kontakte ausserhalb des eigenen Haushalts zu meiden. Dies tun wir und gemäss meinen heutigen Eindrücken die meisten anderen auch. Es hatte zwar viel mehr Leute unterwegs als letzte Woche bei Wind und Kälte, aber mit einer Ausnahme waren es Familien und Einzelne, mit dem nötigen Abstand. Die Ausnahme war eine Gruppe von mehr als 10 Leuten an einer Feuerstelle.

Ich denke, die allermeisten Leute haben verstanden. Kein Grund zum Ausflippen oder zur Verschärfung der Massnahmen. Letzteres könnte eher aufgrund des politischen Drucks der Nachbarländer passieren. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

ähm, da liegt wohl ein missverständnis vor. es geht nicht um verantwortungsvolles rausgehen im wald oder was auch immer. es geht um die leute, die an seen, flüssen etc. und vor allem in den städten in grösseren mengen sofort wieder nicht nur in bewegung unterwegs sind (bewegung braucht jeder mal) sondern nach draussen gehen vor allem um sich gemütlich zu sonnen etc. oder auch um sich zu unterhalten in ungenügendem abstand.
die vorgaben werden dabei oft nicht eingehalten.

aus gesicherter quelle weiss ich, dass die polizei heute bei weitem mehr zu tun hatte in dieser hinsicht.
klar, wochenende. aber die wärme und das schöne wetter sind da ausschlaggebender.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

ähm, da liegt wohl ein missverständnis vor.

es geht nicht um verantwortungsvolles rausgehen im wald oder was auch immer. es geht um die leute, die an seen, flüssen etc. und vor allem in den städten in grösseren mengen sofort wieder nicht nur in bewegung unterwegs sind (bewegung braucht jeder mal) sondern nach draussen gehen vor allem um sich gemütlich zu sonnen etc. oder auch um sich zu unterhalten. natürlich oft in ungenügendem abstand.
die vorgaben werden dabei vielfach nicht wirklich eingehalten.

aus gesicherter quelle weiss ich, dass die polizei heute bei weitem mehr zu tun hatte in dieser hinsicht.
klar, wochenende. aber die wärme und das schöne wetter sind da ausschlaggebender.

rhybrugg
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3675
Registriert: 19.04.2011, 16:24

Beitrag von rhybrugg »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten.
sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!

zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!
ich gehe auf wanderungen mit den kindern. ich gehe mal fahrradfahren. ich gehe mal joggen. ich buddle im garten rum oder mache einen spaziergang.
staythefuckhome my ass.
ich halte abstand. aber den kann ich auch ganz gut draussen halten. mindestens so gut, wie ich das im zug machen konnte, als der BR noch kein problem darin gesehen hat, dass sich täglich leute in nen vollen zug gesetzt haben. oder wie im coop. oder auf der baustelle.

stell mal deinen verschissenen alarmismus ab und überleg mal, was es beudeutet, wenn man nicht mehr raus kann. zb. als familie in einer 4 zimmer wohnung. ein bisschen vitamin D oder ein paar UV strahlen sind sicher auch nicht falsch.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

was fühlt ihr euch alle angesprochen oder sogar angegriffen, wenn ihr doch offensich nicht gemeint seid?

@rhybrugg, siehe 1 post über deinem und du zietierst etwas, was du offensichtlich nicht gemeint bist und kommst mit alarmismus.

ihr seid nicht ganz 100, sorry. toll, ganz toll.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

was fühlt ihr euch alle angesprochen oder sogar angegriffen, wenn ihr doch offensichtlich nicht gemeint seid?

ich muss mir hier panik und alarmismus an den kopf werfen lassen. als ob ihr nur darauf wartet an jemandem euren frust auszulassen.
was ist nur los mit euch?

@rhybrugg, siehe 1 post über deinem und du zietierst etwas, wo du sicher nicht gemeint bist auf diese weise?
echt unnötig und absolut nicht angebracht.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

was fühlt ihr euch alle angesprochen oder sogar angegriffen, wenn ihr doch offensichtlich nicht gemeint seid?

ich muss mir hier wegen diesem post panik und alarmismus an den kopf werfen lassen.
als ob ihr nur darauf wartet an jemandem euren frust auszulassen.
was ist nur los mit euch?

@rhybrugg, siehe 1 post über deinem und du zitierst etwas, wo du sicher nicht angesprochen bist auf diese weise?
echt völlig unnötig und absolut nicht angebracht. was hast du für ein problem?

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

interessant, dass ihr euch scheinbar angesprochen fühlt...

dabei geht es doch offensichtlicherweise um unnötiges rausgehen, wie mit bekannten abmachen, sünnele nicht in bewegung im öffentlichen raum, gruppen, abstand nicht einhalten etc. also wohl nicht um euch oder?

@platypus mit einer anständigen antwort. ihr anderen beiden eher weniger.

Benutzeravatar
nobilissa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 13972
Registriert: 19.03.2006, 09:16

Beitrag von nobilissa »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:interessant, dass ihr euch scheinbar angesprochen fühlt...
dabei geht es doch offensichtlicherweise um unnötiges rausgehen, wie mit bekannten abmachen, sünnele nicht in bewegung im öffentlichen raum, gruppen, abstand nicht einhalten etc. also wohl nicht um euch oder?
@platypus mit einer anständigen antwort. ihr anderen beiden eher weniger.
Niemand hat das Rausgehen verboten. Bewegung an der frischen Luft dient der Gesunderhaltung, auch Sonnenlichtexposition. Rausgehen ist also nicht unerwünscht, sondern sogar essentiell. Niemand muss sich dafür rechtfertigen. Dass die momentanen Regeln eingehalten werden sollen, ist ja klar.

Benutzeravatar
nobilissa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 13972
Registriert: 19.03.2006, 09:16

Beitrag von nobilissa »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten. sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!
zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!
Niemand hat das Rausgehen verboten. Bewegung an der frischen Luft dient der Gesunderhaltung, auch Sonnenlichtexposition. Rausgehen ist also nicht unerwünscht, sondern sogar essentiell. Niemand muss sich dafür rechtfertigen. Dass die momentanen Regeln eingehalten werden sollen, ist ja klar. Dass Dein Tonfall wenig gemässigt daher kommt, eigentlich auch ;-)

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11712
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Beitrag von Käppelijoch »

nobilissa hat geschrieben:Niemand hat das Rausgehen verboten. Bewegung an der frischen Luft dient der Gesunderhaltung, auch Sonnenlichtexposition. Rausgehen ist also nicht unerwünscht, sondern sogar essentiell. Niemand muss sich dafür rechtfertigen. Dass die momentanen Regeln eingehalten werden sollen, ist ja klar. Dass Dein Tonfall wenig gemässigt daher kommt, eigentlich auch ;-)
Diesen Kommentar sollten sich viele hinter die Ohren schreiben. Gerade Vitamin D ist für die Abwehr essentiell. Und will man sich dieses nicht mittels Pharma geben, ist die direkte Sonnenlichtexposition essentiell.
Heusler.

Alla sätt är bra utom de dåliga.

"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."

Online
Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7529
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Beitrag von Tsunami »

ayrton_michael_legends hat geschrieben: dabei geht es doch offensichtlicherweise um unnötiges rausgehen, wie mit bekannten abmachen, sünnele nicht in bewegung im öffentlichen raum, gruppen, abstand nicht einhalten etc. also wohl nicht um euch oder?

@platypus mit einer anständigen antwort. ihr anderen beiden eher weniger.
Das hört sich doch schon einiges vernünftiger an als dein vorheriger Post ;) .

Ich habe aber die gleichen Erfahrungen wie platypus gemacht: Seit einer guten Woche sehe ich im öffentlichen Raum kaum noch jemanden, der/die gegen die Empfehlungen des BR verstösst.
Wie viele Personen in % siehst du, welche sich nicht daran halten? Bei mir liegen sie im Bereich von 0 - 1%.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:nach wie vor gibt es sehr viele vollidioten, die nicht begriffen haben um was es geht. und zwar quer durch alle bevölkerungsschichten.
sobald es draussen schön und wärmer wird, ist es bei vielen nicht mehr allzu weit her mit STAYTHEFUCKATHOME!!!

zum glück wird es jetzt wieder kalt, das ist das einzige was bei diesen kreaturen hilft. wenn es dann konstant wärmer wird laufen wir alle gefahr, dass dank diesen volldeppen die massnahmen sogar nocht verschärft werden müssen. verdammte scheiss ignoranten, verpisst euch nach hause!
ayrton_michael_legends hat geschrieben:interessant, dass ihr euch scheinbar angesprochen fühlt...

dabei geht es doch offensichtlicherweise um unnötiges rausgehen, wie mit bekannten abmachen, sünnele nicht in bewegung im öffentlichen raum, gruppen, abstand nicht einhalten etc. also wohl nicht um euch oder?

@platypus mit einer anständigen antwort. ihr anderen beiden eher weniger.
Angesprochen wurde, wer nicht zu Hause bleibt.
Es ist nicht offensichtlich, dass nur die Abstands-Regelbrecher gemeint waren.
Im Vergleich zum ersten Post waren alle Antworten anständig.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

ayrton_michael_legends
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 341
Registriert: 01.09.2018, 13:47

Beitrag von ayrton_michael_legends »

Lällekönig hat geschrieben:Angesprochen wurde, wer nicht zu Hause bleibt.
Es ist nicht offensichtlich, dass nur die Abstands-Regelbrecher gemeint waren.
Im Vergleich zum ersten Post waren alle Antworten anständig.
es wurden vollidioten, volldeppen und verdammte scheiss ignoranten angesprochen.
also offensichtlicher kann ich mich nicht ausdrücken um zu differenzieren dass da nicht normale, verantwortungsvolle leute gemeint sind.

@tsunami: leider gibt es hier in der stadt pro tag immer noch sehr viele übertretungen. allerdings meist durch jüngere.
was mich zu meinem post veranlasst hat, waren aber andere infos. die ordnungshüter hatten gestern viel mehr zu tun mit obig beschriebenem klientel.
dem warmen schönen wetter sei dank. hat sich für den moment zum glück wohl erledigt.

Antworten