Back in town hat geschrieben:Das Koller nichts dazu sagt, rechne ich ihm hoch an, er könnte Streller locker eins auwischen, für das "bekriegen" seiner Person. Ich finde es hinterhältig, Verhandlungen mit einem weiteren Trainer/Kumpel zu führen, während der Trainer (mit dem man noch vor ein paar Wochen den Cuptitel feierte) in den Ferien weilt UND davon nichts weiss und es im Boulevard lesen muss. Das Wort Intrige beschreibt diese Situation am besten und so ein Vorgehen finde ich menschlich äusserst schwach. Wie würdest du dich in Kollers Haut fühlen ? Ob Streller allein dafür verantwortlich ist ? Who cares.
Danke für die ausführliche Antwort. Meine Sicht: (sorry an alle für den langen Text.. braucht man nicht wirlich zu lesen)
Jeder vernünftige Manager dieser Welt hat für
jede Schlüsselposition
jederzeit einen Backlog an Kandidaten. Sprich: Eine Liste möglicher Nachfolger. Wer das nicht hat, sollte mit Führung und - als Teilaufgabe davon: Organisationsplanung - nichts zu tun haben. Führung heisst, mögliche Chancen und Herausforderungen zu antizipieren und darauf vorbereitet zu sein. Eine generische Herausforderung ist der Verlust eines Key Players. Kann jederzeit passieren. Und wenn man eine Nachfolgerliste hat, dann muss man mit den Menschen auf dieser Liste aber auch in Kontakt sein. Neudeutsch: Networking. Das heisst, dass es nicht nur zulässig, sondern erforderlich war, andere Trainer auf dem Radar zu haben, und auch mit ihnen zu sprechen.
Solche Vorgänge sind völlig normal und legitim. Wenn du angestellt bist und man dich braucht, dann solltest du ja nicht denken, dass dein Arbeitgeber sich nicht mit dem Szenario deines Abganges befasst. Und dass das ohne dein Wissen passiert ist ebenfalls völlig normal. All das hat mit Intrigen und menschlicher Schwäche nichts zu tun. Das nennt man Nachfolgeplanung. Gerade im bezahlten Fussball wird das sehr intensiv betrieben. Streller war wie jeder Fussballkenner beeindruckt von dem, was Rahmen mit Aarau erreicht hat. Und er hat einen Draht zu ihm. Logisch, dass er mit ihm gesprochen hat.
Jetzt kommt aber der Punkt wo ich dir Recht gebe: Dass MKo das in der Regenbogenpresse lesen musste. Das Problem ist hier die Indiskretion, und nicht das, was im Verein passiert ist. Dass mit Rahmen gesprochen wurde, gelangte aus dem 'inner circle' nach aussen. Ich habe hier einen schweren Verdacht, wörtlich gemeint, was ich nicht weiter kommentieren will.
Falls es Streller selber gewesen
wäre, der die Presse informierte, dann würde ich ihn nie wieder im Joggeli sehen wollen. Und schon gar nicht als VR Mitglied. Aber, ich glaube definitiv nicht, dass das Streller war. Wer auch immer die Presse über die Diskussionen und Aktivitäten bzgl. Trainerfrage informiert hat, sollte gnadenlos blossgestellt und entfernt werden. Inklusive Entzug der Mitgliedschaft. Wenn es doch Streller war, hast du in allen Punkten Recht. Aber dafür gibt es keine Hinweise und keine rationale Begründung.
Die Person, welche die Presse über die Demission Strellers als Sportdirektor informiert hat, war kaum dieselbe, welche sich bzgl. der Trainerfrage exponiert hat. Das dürfte einer der Spieler gewesen sein. Auch hier ist meine Meinung die selbe: Weg mit dem, egal wer es ist. Gnadenlos. Wir brauchen keine Arschlöcher, die Interna nach aussen tragen.
Und, letztlich, wenn du den Abgang Strellers als Sportdirektor kritisierst, dann wärst du also dafür, dass er geblieben wäre. Warum? Wäre das besser gewesen für die FCB Familie? Wäre es für MKo angenehmer gewesen, so weiter zu arbeiten? Das kannst du kaum denken. Aus meiner Sicht war der Rücktritt ein Zeichen von Grösse, zumal er kein Wort darüber in der Öffentlichkeit verloren hat. Das wäre so einfach gewesen. 101 Zeitungen sowie jeder TV und Radio Sender dieses Landes würden alles tun, um mit ihm zu sprechen. Aber er schweigt. Streller ist einer der Granden unseres Vereins und man wird ihn zurecht nie vergessen. Streller ist mehr FCB als wir alle zusammen. Das sollte man anerkennen und respektieren.