NKBS hat geschrieben:Die SP als angeschlagen zu bezeichnen finde ich falsch. Die Partei dümpelt seit bald 30 Jahren bei ca 18% Wähleranteil (mal mehr mal weniger).
Aber grundsätzlich ist es doch schon seit einiger Zeit gang und gäbe, dass Publikationen von Parteien (insbesondere der Polparteien links und rechts (z.T. auch schon der FDP (und ihrer Parteizeitung NZZ)) sehr übertrieben polemisch verfasst sind. Dasselbe gilt übrigens auch für Publikationen von Gewerkschaften und Wirtschafts bzw. Gewerbeverbänden. Ich bin kein Fan davon, identifiziere mich bei diesem Thema/dieser Debatte) mit Verbänden die das Thema auf einer inhaltlichen Ebene angegen und mit Vertretern aus der Forschung.
Empfehlenswert daher das Interview der Tageswoche mit Hernn Zogg vom Verband männer.ch
https://tageswoche.ch/form/interview/me ... h-einiges/
wie bereits gesagt: inhaltlich bin ich völlig beim thema, auch wenn all diese "neuerungen" der SP nicht wirklich neu sind (gibt diese diskussion um sensibilisierungs-kampagnen und mehr gelder für frauenhäuser schon sehr lange) und mir mein gefühl sagt, dass man diese sachen bereits schon länger in der warteschleife hatte, um es beim nächsten vorfall (jetzt die vorfälle von genf) publikumswirksam in die menge zu schmeissen..versteh mich nicht falsch: ich weiss, dass dies gang und gebe ist in der politik, aber von der SP erwarte ich gerade in diesem punkt ein bisschen mehr idealismus und ehrlichkeit im auftreten (hier wäre es angebracht). die populistische ecke ist in der schweiz bereits schon besetzt und nur weil sich die SP innerlich im hintertreffen fühlt, müssen sie nicht den stil anderer aneignen...wie bereits oben gesagt: ein gutes beispiel, wie man eine inhaltlich korrekte sache durch rebellentum, dummheit verhunzen kann. warte nur auf die Arena wo dann genau diese worte den SP vertretern um die ohren geschmissen werden und sich der otto-schweizer vor dem tv wieder in seinen clischees bestätigt fühlt..meiner meinung nach einfach zu viel dummheit, naivität und "gespielte härte" drinn..
wieso die SP schwächelt? sie hat die gleichen probleme wie alle sozialistischen parteien europas. der traum einer sozialistischen staatsform ist vom tisch. man lebt im aggressiven globalisierten kapitalismus und versucht alte soziale errungenschaften aus den 50er, 60er und 70er jahren zu konservieren. sprich man hat es in all den jahren nicht geschafft sich zu transformieren und die eigene vision und der eigene inhalt an die gegebenheiten der neuzeit anzupassen. vielleicht hat man es versucht, aber man hat es immer zu radikal gewollt. oder nicht so, wie es beim schweizer mehrheitsfähig wäre..
schlussendlich hat es die sp nicht geschafft sich in den wirklich beim stimmvolk relevanten punkten in einer art und weise zu positionieren die nicht unbedingt idealistisch sein müsste, sondern nach dem gesunden menschverstand politisierend das optimum an sozialen werten und begrenzungen im gelebten kapitalismus erreichen sollte um damit auch wählbar zu sein.
- verhältnis zu europa (inklusive wirtschaftsfreizügigikeit und personenfreizügigkeit)
- sicherung der sozialwerke
- asylwesen
- finanzwesen
in diesen punkten dreht sich die sp im kreis. entweder will sie zu viel sozialismus und ist damit beim schweizer stimmvolk nicht mehrheitsfähig, oder sie will zu viel europa und ist damit auch nicht wahlfähig...
all diese punkte führen dazu, dass ich die SP als angeschlagen bezeichne. nach dem "stammtisch" würde ich sie mittelfristig auch als "am arsch" bezeichnen