Die Grundparameter der Strategie scheinen mir jedenfalls unbestritten - die nationalen Wettbewerbe reichen nicht, um alle Kosten des Klubs zu decken, also muss mit internationalen Einnahmen, die neben Zuschauer- und Verbandseinnahmen vor allem Transferüberschüsse beinhalten, der Erfolg und die Existenz des Klubs gesichert werden.
Die Frage ist natürlich, wie soll sich dabei das Kader der ersten Mannschaft zusammensetzen - aus eigenen Junioren, aus jungen und erfahreneren Spielern usw. Hier nun ein paar Posts aus dem Thread "Informationen und Spekulationen zur neuen Vereinsleitung":
Back in town hat geschrieben:Ich habe Mühe mit dieser Art von Fussball-Arithmetik, sie hat nichts mit dem realen Geschehen auf dem Platz zu tun. Unser Kader war nie so gut, dass man einsatzfähige 17-20 Spieler hatte, die auch ausreichten. Es waren immer welche verletzt, im Aufbau, hatten Schwächephasen, täubelten weil ihnen X oder Y vor der Nase stand, Abwanderungen planten usw. Im besten Fall hatten wir nur 7-8 Felsdpieler, die gleichzeitig in guter Verfassung waren. Die vorherige Führung hat einige Nieten an Land gezogen und so hohe Kosten verursacht. Das ist der Tribut den man als Ausbildungsclub zahlt, Die Folge ist viel Ausschussware, viele Perspektivspieler, die in Wirklichkeit gar keine waren, Routiniers die keine sind und viel zu unkonstant auftraten. Ab und zu gelingt einem dann ein dicker Transfer wir Salah, El-Mo, Gonzales und co, die Transferüberschüsse solcher Spieler müssen dann die Flopps kompensieren. Wenn man aber zuviele vermeintliche Leistungsträger wie Sporar, Hoegg, Fransson und ähnliche im Kader hat (verstehe noch heute nicht, was man an denen gut fand) und die Spieler nicht liefern, muss man dem schnell entgegen wirken und diese Nieten von Bord werfen und nicht den gesamten Dampfer nur mit halber Kraft fahren lassen, weil die Kohle mit dem Ballast zu schnell ausgeht. Die NLA hat sich auch weiterentwickelt, andere kleine Ligen ebenfalls, wenn man in so einem sportlich kompetitiven Umfeld vom Gas geht, endet man zuerst im Mittelmass und dann im Keller und um von dort zurück auf die Spitze zu kommen benötigt es viel Zeit, Geduld und vorallem finanzielle Mittel und das kann nicht unser Ziel sein, dieses ewige immer wieder von vorne beginnen und die gleichen Fehler wie früher zu machen.
Die zuverlässsigsten Resultate hatten wir mit Spielern, die wir aus der eigenen Liga rekrutiert haben. Die Fehlerquote bei ausländischen Transfers war einiges höher und das finanzielle Risiko stieg mit Hoegg und Konsorten enorm. Warum also nicht die Lang's, Akanji's, Steffen's, Omlin's beim FCB anstreben ? Warum müssen es teure Routiniers aus Holland sein ? Das sind die Faktoren, die uns runterziehen und finanziell bedrohen, nicht 17-20 oder 20-23 Topspieler. Soviele braucht es nämlich, will man an drei Hochzeiten tanzen und 1-2 Titel pro Jahr holen.
Quo hat geschrieben:Mit dem ersten Teil deines Posts kann ich nicht viel anfangen, deshalb habe ich ihn nicht kopiert...
Im zweiten Teil wirfst du aber eine Frage auf, die ich ähnlich schon im GC-Matchthread stellte bezüglich Riveros. Auch wenn ich ihm durchaus Potenzial attestiere, frage ich mich schon auch, ob man in der Schweiz nicht auch einen jungen, ähnlich talentierten LV finden könnte, der aber weniger Anlauf- und Sprachprobleme mitbringt und taktisch vielleicht sogar besser geschult wurde.
Ergic89 hat geschrieben:Sehe ich ehrlich gesagt nicht. Der beste LV der Liga ist der schon 26-jährige Benito. Riveros ist noch nicht so gut, aber vom Talent her der einzige LV der Liga, der einen hohen Millionenbetrag einbringen kann. Dahinter ist der Qualitätsabfall sehr stark. Das gilt auch für Petretta. Der hat eine gute Mentalität, aber weder defensiv noch offensiv die Qualität.
Aber klar ist: Riveros muss sich zwei Jahre nach seiner Ankunft steigern. Diese Saison entscheidet es sich: Entweder er verlässt uns im Sommer, weil er eine überragende Saison spielte. Oder er wird ersetzt, weil er seine defensiven Aussetzer nicht abstellen konnte. Der Ersatz würde wohl so oder so aus dem Ausland kommen.
Ergic89 hat geschrieben:Falls DU etwas anderes sagst, fresse ich meine SalatgabelAber im Ernst: Für mich hat Petretta noch nicht den Nachweis geliefert, dass er auf Dauer höchsten Ansprüchen genügt. Man denke an Naser Aliji und Serkan Sahin, die 1-2 Saisons dabei waren und dann völlig in der Versenkung verschwunden sind.
harry99 hat geschrieben:das stimmt und für einen Renomierten Verein wie der fc Basel sollte einer wie Petretta behutsam als Nummer 2 aufgebaut werden, doch fehlt die Nummer 1 :-)
Back in town hat geschrieben:Die beste Strategie für den FCB (meine Meinung) wäre, wenn man (wie die Bayern und andere finanzstarke Ligadominatoren) die besten Spieler der eigenen Liga für die Rolle des Routiniers angeheuert, auch wenn man daraus keine grossen Transfererlöse erzielen kann. Man hat aber viel weniger Risiken, da man diese Spieler besser aus dem Liga-Alltag kennt und der erhebliche Vorteil dadurch ist, dass man den Konkurrenten schwächt. Man muss jedoch über seinen Schatten springen können und dem Konkurrenten sein sauer verdientes Geld (für deren gute Arbeit) "gönnen". Einerseits gewinnt man so ein dominantes und konstantes Gerüst, welches dann "Konzept treu" mit jungen Perspektiv-Spielern aus dem Nachwuchs, oder dem Ausland aufgefüllt werden kann, anderereseits erreicht man so eine langfristige Liga Dominanz, welche ein Gewinner-Gen erzeugt.
Früher hat GC genau so ihre Erfolge gemeistert und wir danach phasenweise auch (unter Gross).
Mundharmonika hat geschrieben:So ähnlich sehe ich das auch. Die besten Schweizer Spieler sollten - wenn sie nicht im Ausland unter Vertrag stehen - beim FCB spielen.
Schwarzbueb hat geschrieben:Dasch emol ä konzept: für immer root-wiss!
Im Titel habe ich es angedeutet: Ich sehe so an die drei grundsätzliche Richtungen, die sich natürlich kombinieren lassen - also einmal "rotblau", also vor allem Spieler aus der Region, einmal "Rotweiss", wo Schweizer Spieler berücksichtigt werden sollen, und dann sehe ich das "HH" Konzept, in Anlehnung dessen, was Heusler und Heitz geprägt hatten, wo ein Drittel erfahrene Spieler sein sollten, ein Drittel eigenen Junioren und ein Drittel internationale Talente - so jedenfalls hatte das mal Heusler in einem Interview angerissen.Platypus hat geschrieben:Das sehe ich ähnlich. Allerdings dürfte es mittlerweile schwierig sein, bei YB und FCZ die besten Spieler zu einigermassen vertretbaren Konditionen abzuwerben. Dasselbe gilt wegen Constantin auch für Sion. Bei den anderen Klubs ist es dagegen realistisch, weil sie das Geld mehr brauchen als die Spieler.
Für mich passen auch Rückkehrer aus dem Ausland in die Strategie, auf die besten CH-Spieler zu setzen, welche nicht im Ausland spielen. Frei und Stocker sollten eigentlich zu diesen Spielern gehören, auch wenn man es zumindest bis zum Trainerwechsel zu wenig merkte. Van Wolfswinkel war unter der neuen Führung bisher der einzige Zuzug eines ausländischen Routiniers aus dem Ausland. Viele CH-Alternativen zu ihm sehe ich allerdings nicht. Trotzdem kam bisher zu wenig von ihm. Vielleicht kommt auch er mehr zur Geltung unter Koller.