MistahG hat geschrieben:das sehe ich anders. ich denke schon, dass es am trainer liegt, diese mentalität von vollem einsatz und spielfreude zu vermitteln. natürlich wird das nicht immer klappen, aber auch dann sollte die mannschaft emotionen zeigen und sich darüber ärgern, egal, ob der gegner vaduz oder barcelona heisst. unter fischer gabs dann jeweils ein "das muss man akzeptieren" schulterzucken und auch nach dem 1:1 gegen YB schiens allen ganz egal zu sein eigentlich... und das ist dann auch die winnermentalität, unbedingt gewinnen wollen, und sich aufregen, wenn man nicht gewinnt, auch gegen teams wie psg oder arsenal... eigentlich fällt es mir recht schwer zu glauben, dass du tatsächlich nicht verstehst, was ich meine, und noch mehr, dass du nicht daran glaubst, dass ein trainer mitverantwortlich für die mentale einstellung der mannschaft auf dem platz ist... ich habe das gefühl, es geht einmal mehr einfach nur darum, fischer gutzureden, weil er unbedingt besser gewesen sein muss als sousa... ich denke, was ich beschreibe, ist der unterschied, zwischen einem hand im hosensack trainer, wie es fischer ist, und einem, der mitgeht, wie es zb. fink war... oder klopp ist...
O.K., ich versuch’s nochmal auf der Sachebene, obwohl das mit dir nicht ganz leicht ist…

Wir sind uns einig, dass Emotionen im Fussball wichtig sind, richtig? Und wir sind uns ebenso einig, dass das Cupspiel gegen den FCZ diese Saison wohl das emotionalste Spiel im Joggeli war, auch richtig?
Was wir nicht gleich sehen, ist die Verantwortung für diese Emotionen. Während du (zumindest so lange UF beim FCB ist) ausschliesslich den Trainer dafür verantwortlich machst, wenn die Emotionen im Spiel fehlen, sehe ich dafür andere Gründe.
1. Wenn eine Mannschaft zum 8.Mal in Serie Meister wird, dann ist das auch für den eingefleischtesten FCB-Fan nicht mehr gleich stark mit Emotionen verbunden wie beim ersten Mal. Auch für viele Spieler des FCB steht nicht der erste Titelgewinn mit dem FCB an, und deshalb ist das auch für sie nicht mehr gleich emotional. Emotionen sind nun mal dann am grössten, wenn eher Unerwartetes/Neues eintrifft und nicht im ganz gewöhnlichen Alltag (Wer schon länger verheiratet ist, kann das wahrscheinlich gut nachvollziehen…

).
2. Unter UF hat die Mannschaft zweimal einen (zumindest resultatmässig!) derart überzeugenden Saisonstart hingelegt, dass die Konkurrenz schon nach wenigen Spielen hoffnungslos zurück lag und damit der Meisterschaft die Spannung (und somit auch ein Grossteil der Emotionen – nichts Neues/Unerwartetes!) genommen wurde. (Unter TF wurde zweimal der Saisonstart „verschlafen“ und es musste, v.a. in seinem ersten Jahr, eine enorme Aufholjagd gestartet werden, um doch noch Meister zu werden. Das ist natürlich viel spannender, die Bedeutung jedes einzelnen Spieles wird viel grösser und somit sind natürlich auch viel mehr Emotionen im Publikum (und bei den Spielern) zu finden.).
3. Man darf als Fan nicht erwarten, dass man mit seiner Mannschaft nur immer positive Emotionen erleben kann. Das hier immer wieder kritisierte Heimspiel gegen Maccabi fand ich z.B. ein hochemotionales Spiel, bei dem die Spieler genau die von dir geforderte Winnermentalität zeigten und trotz des ärgerlichen Gegentreffers und dem nichtgegebenen Tor von Hoegh weiter kämpften und schliesslich kurz vor Schluss das 2:1 schossen. Dann zeigten sie den von dir immer wieder vermissten Mut und suchten gar das 3:1 – und kassierten prompt das 2:2. Ein spannendes, emotionales Spiel mit einem mutigen FCB, das leider nicht gewonnen wurde. Und genau dieses Spiel, in dem reichlich (zum Schluss halt negative) Emotionen vorhanden waren, wird UF von Usern wie dir immer und immer wieder um die Ohren gehauen!
4. Da die Mannschaft unter UF in der Meisterschaft nie gross Spannung aufkommen liess, beschränken sich die grossen Emotionen bei FCB-Spielen auf internationale Begegnungen oder auf Cupspiele. Mir persönlich fehlten die Emotionen eigentlich nur im Spiel in London, weil dieses schon sehr früh entschieden war und die Mannschaft dort tatsächlich zu ängstlich auftrat. Dass die grössten Emotionen im Spiel gegen den FCZ auszumachen waren, lag daher wohl eher an der Affiché als am Trainer.