Kein Erlaubnis für ein Minarett - Muslime wollen Rekurs

Der Rest...
Ibiza
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Beitrag von Ibiza »

Konter hat geschrieben:Rechtskonservative Politiker sind so scheinheilig. Wenn es um den Islam geht, geben sie sich als die grössten Emanzen und Aufklärer, aber bspw. familien- oder wirtschaftspolitisch sind sie reaktionär bis zum geht nicht mehr. Sie bekämpfen Institutionen, die den Eltern und in der Realität vor allem der Frau, helfen sollen, Arbeits-und Privatleben miteinander zu verbinden. Aber eben, wenn es um den Islam geht, ist die Freiheit und Selbstbestimmung der Frau das höchste Gut der Eidgenossen, selbst bei den erzkonservativen Appenzellern, denen es bis heute nicht gelang, per Abstimmung das Frauenstimmrecht einzuführen.
Scheinheiligkeit kann man bei diesem Thema genau so gut den Linken vorhalten. Die Verschleierung ist ein Gefängnis für die Frauen. Die Frauen werden unterdrückt und vorgeführt. Wo sind hier die linken Emanzen?

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Ibiza hat geschrieben:Scheinheiligkeit kann man bei diesem Thema genau so gut den Linken vorhalten. Die Verschleierung ist ein Gefängnis für die Frauen. Die Frauen werden unterdrückt und vorgeführt. Wo sind hier die linken Emanzen?
"Wir verteidigen die Rechte der Frauen auf Selbstbestimmung indem wir jeder Frau eine Busse von 100 CHF aufdrücken die sich nicht so anzieht wie wir das gefälligst wollen" :cool:
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
Q.E.D

Trekbebbi
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Beitrag von Trekbebbi »

Ibiza hat geschrieben:Scheinheiligkeit kann man bei diesem Thema genau so gut den Linken vorhalten. Die Verschleierung ist ein Gefängnis für die Frauen. Die Frauen werden unterdrückt und vorgeführt. Wo sind hier die linken Emanzen?
Es gibt aber Frauen, die begeben sich freiwillig in dieses "Gefängnis". Demzufolge werden diese Frauen nun von diesem Gesetz unterdrückt und im wahrsten Sinne des Wortes "vorgeführt"...
»Denn me muess sich eifach sage, in däre Zyt e FCB-Fan dörfe si isch e verdammts Privileg.« - Konter

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Ibiza
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Beitrag von Ibiza »

Trekbebbi hat geschrieben:Es gibt aber Frauen, die begeben sich freiwillig in dieses "Gefängnis". Demzufolge werden diese Frauen nun von diesem Gesetz unterdrückt und im wahrsten Sinne des Wortes "vorgeführt"...
Hör doch auf mit freiwillig. Das ist doch Unsinn. Die Frauen werden dankbar sein für ein Verbot.

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Corpsegrinder
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Beitrag von Corpsegrinder »

habe irgendwie keine meinung zum burkaverbot, da ich mich nicht daran erinnern kann, wann ich das letzte mal eine frau in burka in der schweiz gesehen. mit kanonen auf spatzen ist deshalb aktuell wohl angebracht.

was ich immer ein bisschen komisch finde, ist das argument „dort kann ich ja auch nicht XXX tun/anziehen/machen“. einerseits lacht man gerne über die rückständigkeit in staaten wie saudi arabien und rühmt sich damit weltoffen zu sein, andererseits argumentiert man dann aber mit „was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen“. weiss nicht, ist eine ziemlich unreife denkweise, oder?

Trekbebbi
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Beitrag von Trekbebbi »

Ibiza hat geschrieben:Hör doch auf mit freiwillig. Das ist doch Unsinn. Die Frauen werden dankbar sein für ein Verbot.
Die Welt hat geschrieben:Auch wenn die Burka von jedem vernünftigen und aufgeklärten Menschen abgelehnt werden muss &#8211]Sie tragen keine Burka, sondern den sogenannten Nikab, einen Schleier, der nur die Augen freilässt, und konnten glaubwürdig darlegen, dass sie ihr Nikab freiwillig tragen.[/B] Es mag sein, dass dies schwer nachzuvollziehen ist, doch Aufklärung und Säkularisierung bedeutet nun einmal das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie, das nicht beschnitten werden darf, solange die Rechte anderer nicht verletzt werden.[\QUOTE]
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Corpsegrinder hat geschrieben:habe irgendwie keine meinung zum burkaverbot, da ich mich nicht daran erinnern kann, wann ich das letzte mal eine frau in burka in der schweiz gesehen. mit kanonen auf spatzen ist deshalb aktuell wohl angebracht.

was ich immer ein bisschen komisch finde, ist das argument „dort kann ich ja auch nicht XXX tun/anziehen/machen“. einerseits lacht man gerne über die rückständigkeit in staaten wie saudi arabien und rühmt sich damit weltoffen zu sein, andererseits argumentiert man dann aber mit „was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen“. weiss nicht, ist eine ziemlich unreife denkweise, oder?
Man muss es ja nicht gleich so formulieren.

Ich sehe das so, jedes Land und jede Kultur hat seine eigene Sitten und die gilt es zu respektieren. In Südostasien sollte man auch nicht mit kurzen Hosen / schulterfrei Tempel besichtigen gehen. Es ist dort auch üblich, die Schuhe vor dem Betreten eines Hauses auszuziehen. Das hat dann aus meiner Sicht nichts mit Rückständigkeit oder jammern über "was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen" zu tun.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

team17
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Beitrag von team17 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Man muss es ja nicht gleich so formulieren.

Ich sehe das so, jedes Land und jede Kultur hat seine eigene Sitten und die gilt es zu respektieren. In Südostasien sollte man auch nicht mit kurzen Hosen / schulterfrei Tempel besichtigen gehen. Es ist dort auch üblich, die Schuhe vor dem Betreten eines Hauses auszuziehen. Das hat dann aus meiner Sicht nichts mit Rückständigkeit oder jammern über "was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen" zu tun.
Es ist aber auch nicht pflicht in der westliche Kultur mit kurzen Hosen / schulterfrei in Gotteshäuser zu gehen bzw. mit Schuhen in ein Haus zugehen. Wenn man sich daher diesen Sitten anpasst, verstösst man nicht gleichzeitig gegen die eigenen Werte. Denke es ist schwer in die andere Richtung ein passender Vergleich zu finden.

Und weiter schliesse ich mich da Corpsegrinder an. Solange ich nicht mal täglich eine Frauen sehen die in einer Burka unterwegs ist, sehe ich keinen rationalen Grund wieso man sich da überhaupt Gedanken machen kann. Wie kann einem etwas, das nie vorkommt, so störren, dass man sich die Mühe macht ein Gesetz zu entwerfen etc.? Das ist ja ein enormer Aufwand. Da frag ich mich schon was die wirkliche Motivation dahinter ist.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Ibiza hat geschrieben:Scheinheiligkeit kann man bei diesem Thema genau so gut den Linken vorhalten. Die Verschleierung ist ein Gefängnis für die Frauen. Die Frauen werden unterdrückt und vorgeführt. Wo sind hier die linken Emanzen?
Schau, als Linker bin ich natürlich gegen das archaichsche Frauen- (und auch Männerbild wohlgemerkt), welches hinter einer Verschleierung steht, und klar gegen eine Praxis, wie sie in vielen muslimischen Ländern Anwendung findet. Im globalen Kontext sehe ich hier durchaus, ein Ansatz der Emanzipation, der sich dafür einsetzen muss, die Frauen, von diesem Kleiderkodex zu befreien. Dies geschieht aber primär durch Aufklärung und Wissensvermittlung vor Ort und vor allem von Männern und Frauen, die sich auch vor Ort dafür einsetzen, Europäer oder Einheimische (was es ja auch bereits gibt). Ich sehe aber keinerlei Zusammenhang zwischen diesem Kampf und dem Burkaverbot in einem Schweizer Bergkanton mit einer muslimischen Bevölkerung von 2 % von denen vielleicht 0,1% mit Vollkörperverschleierung rumläuft.

Solche Initiativen sind reiner Populismus und hilft wahrlich keiner Frau, die irgendwo weltweit unterdrückt wird.

In der CH 2016 gilt eine andere Emanzipation, als die Frau unmittelbar von misogynen Menschenbildern zu befreien, die haben wir grössteteils überwunden. Emanzipation in der CH 2016 bedeutet ein Wirtschafts- und Familienmodel anzubieten, welches den Eltern (und ich wiederhole mich hier nochmals, das betrifft in der Realität meist die Frauen) eine möglichst grossen Freiraum bietet, das Berufs- und Familienleben so miteinander zu vereinen, dass beide Elternteile, wenn sie denn wollen, in einen Arbeitsprozess integriert werden können, vor allem für Familien mit geringem Einkommen. Es ist auch absolut in Ordnung, wenn ein Elternteil darauf verzichten will und zu 100% zu Hause bleiben will.

Emanzipation heisst Befreiung der eigenen Unmündigkeit, ein Burkaverbot im Tessin, gehört für mich nicht darunter.
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Trekbebbi
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Beitrag von Trekbebbi »

Ibiza hat geschrieben:Hör doch auf mit freiwillig. Das ist doch Unsinn. Die Frauen werden dankbar sein für ein Verbot.
"Die Welt" meint: Auch wenn die Burka von jedem vernünftigen und aufgeklärten Menschen abgelehnt werden muss – so viel ist Konsens – stellt sich doch die Frage, was ein Verbot bewirkt. Es ist nicht, was es vorgibt zu sein: Weder erleichtert das Burka-Verbot die Integration in die Gesellschaft noch führt es zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Denn unter den überschaubar wenigen Fällen von Frauen, die das Verbot tangiert, gibt es eine Reihe von überzeugten Gesichtsschleierträgerinnen, darunter auch die Klägerin. Sie tragen keine Burka, sondern den sogenannten Nikab, einen Schleier, der nur die Augen freilässt, und konnten glaubwürdig darlegen, dass sie ihr Nikab freiwillig tragen. Es mag sein, dass dies schwer nachzuvollziehen ist, doch Aufklärung und Säkularisierung bedeutet nun einmal das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie, das nicht beschnitten werden darf, solange die Rechte anderer nicht verletzt werden.
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Beitrag von Trekbebbi »

Corpsegrinder hat geschrieben:was ich immer ein bisschen komisch finde, ist das argument „dort kann ich ja auch nicht XXX tun/anziehen/machen“. einerseits lacht man gerne über die rückständigkeit in staaten wie saudi arabien und rühmt sich damit weltoffen zu sein, andererseits argumentiert man dann aber mit „was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen“. weiss nicht, ist eine ziemlich unreife denkweise, oder?
Schön, dass das auch mal jemand erwähnt... das hat mich schon bei der Minarett-Debatte gestört... ständig die dummen Sprüche ("in der Türkei darfst Du auch keine Kirche bauen", und Ähnliches). Dabei stimmt das gar nicht, gerade letztes Jahr wurde in der Türkei der Neubau einer christlichen Kirche bewilligt. Und, wie Du schön sagst, einerseits wird über die Rückständigkeit dieser Staaten gemeckert, aber Vergleiche passen dann natürlich.
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Konter
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Beitrag von Konter »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Man muss es ja nicht gleich so formulieren.

Ich sehe das so, jedes Land und jede Kultur hat seine eigene Sitten und die gilt es zu respektieren. In Südostasien sollte man auch nicht mit kurzen Hosen / schulterfrei Tempel besichtigen gehen. Es ist dort auch üblich, die Schuhe vor dem Betreten eines Hauses auszuziehen. Das hat dann aus meiner Sicht nichts mit Rückständigkeit oder jammern über "was ich dort nicht darf, sollen die auch nicht dürfen" zu tun.
Ja aber diese Sitten gilt es konventionell zu regeln und nicht gesetzlich.
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Konter hat geschrieben:Schau, als Linker bin ich natürlich gegen das archaichsche Frauen- (und auch Männerbild wohlgemerkt), welches hinter einer Verschleierung steht, und klar gegen eine Praxis, wie sie in vielen muslimischen Ländern Anwendung findet. Im globalen Kontext sehe ich hier durchaus, ein Ansatz der Emanzipation, der sich dafür einsetzen muss, die Frauen, von diesem Kleiderkodex zu befreien. Dies geschieht aber primär durch Aufklärung und Wissensvermittlung vor Ort und vor allem von Männern und Frauen, die sich auch vor Ort dafür einsetzen, Europäer oder Einheimische (was es ja auch bereits gibt). Ich sehe aber keinerlei Zusammenhang zwischen diesem Kampf und dem Burkaverbot in einem Schweizer Bergkanton mit einer muslimischen Bevölkerung von 2 % von denen vielleicht 0,1% mit Vollkörperverschleierung rumläuft.
Solche Initiativen sind reiner Populismus und hilft wahrlich keiner Frau, die irgendwo weltweit unterdrückt wird.
Ich als mitte Rechts bin auch gegen dieses alte Geschlechtsbild. Somit wäre dieses Anliegen eigentlich mehrheitsfähig! Oben vergleichst du aber Äpfel mit Birnen:
Ich wohne in Steffisburg, das ist nahe an Interlaken, einem internationalen Touristenort. So sehe ich auf der Seepromenade aktuell täglich Frauen welche eine Burka anhaben. Nebendran läuft dann der Göttergatte in kurzen Hosen und Poloshirt, ein ziemlicher Kontrast der eben auch ein Rollenmodell widergibt. Wiederum gibt es keinen progressiven islamischen Staat, der Frauen dieselben Recht einräumt wie Männern. Flaggschiff war die Türkei, auch deshalb weil Atatürk sakulär war und selbst den Islam als "Hirtenreligion" bezeichnet hat. Es geht demzufolge nicht um eine "Bevölkerung" im Sinne von Einwohner.
Es wäre schön, wenn irgendwann einmal ein islamischer Staat die Lektion der Egalität begreifen würde. Bis dahin ist es aber so, dass die Burka für einen rückständigen Islam steht, für die Trennung der Gesellschaft in Ober- und Untermenschen alleine begründet auf deren XX und XY Chromosomen. Es ist nicht unsere Aufgabe in diesen Staaten für Egalität zu sorgen, dass ist deren Hoheitsgebiet, deren Gesetze, deren Kultur und Gesellschaft. Wir verbieten ja nicht das Tragen von religiöser Kleidung, auch unsere Nonnen tragen ein "Kopftuch". Wir verbieten lediglich das Tragen einer Burka, dem in Mode gegossenen Ausdruck einer archaischen Weltanschauung. Wir verbieten ja auch die Vermummung im festen Glauben daran, dass sich ein Teilnehmer einer Demonstration nicht unkenntlich machen muss. Denn seine Rechte als Individuum sind durch die Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit in der Verfassung verankert. Unsere Kultur gründet auf Gleichstellung oder dem Erstreben derer. Wir wollen einander begegnen und wir wollen dies von Angesicht zu Angesicht tun. Somit verstehe ich das Burkaverbot nicht als Angriff auf den Islam sondern als Ausdruck unserer egalitären Grundwerte.
Konter hat geschrieben:In der CH 2016 gilt eine andere Emanzipation, als die Frau unmittelbar von misogynen Menschenbildern zu befreien, die haben wir grössteteils überwunden. Emanzipation in der CH 2016 bedeutet ein Wirtschafts- und Familienmodel anzubieten, welches den Eltern (und ich wiederhole mich hier nochmals, das betrifft in der Realität meist die Frauen) eine möglichst grossen Freiraum bietet, das Berufs- und Familienleben so miteinander zu vereinen, dass beide Elternteile, wenn sie denn wollen, in einen Arbeitsprozess integriert werden können, vor allem für Familien mit geringem Einkommen. Es ist auch absolut in Ordnung, wenn ein Elternteil darauf verzichten will und zu 100% zu Hause bleiben will.
100% deiner Meinung. Du als "Linker" siehst du Begründung in der sozialen Gleichstellung, in der Chance auch für Familien mit geringem Einkommen. Ich als "mitte Rechter" sehe die Begründung in der Anpassung der Wirtschaft an eine bereits bestehende Realität. Die Wirtschaftsverbände und die Wirtschaftsparteien machen hier einen eklatanten Denkfehler: Schaffen wir Krippenplätze nach dem skadinavischen Modell (es gibt für jedes Kind einen, und gibt es keinen, so wird er geschaffen). Die Kosten trägt der Staat finanziert über Steuern. Das ist die Investition die geleistet werden muss. Der Gewinn rechnet sich in qualifizierten und flexiblen Arbeitnehmern die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Für Grossfirmen ist die Bildung von Krippenplätzen intern kein Problem. Aber das KMU kann das nicht stemmen. Wir dies aber durch den Staat geregelt, so stehen dem KMU, dem Mittelstand, dem Lebensnerv der schweizer Wirtschaft plötzlich diese Arbeitnehmer zur Verfügung. Wer behauptet dass solch ein System kein Return on Investent im Bereich der Wirtschaft, sozialen Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Integrität hat, kann einfach nicht rechnen!
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Konter
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Beitrag von Konter »

Lusti hat geschrieben:Ich als mitte Rechts bin auch gegen dieses alte Geschlechtsbild. Somit wäre dieses Anliegen eigentlich mehrheitsfähig! Oben vergleichst du aber Äpfel mit Birnen:
Ich wohne in Steffisburg, das ist nahe an Interlaken, einem internationalen Touristenort. So sehe ich auf der Seepromenade aktuell täglich Frauen welche eine Burka anhaben. Nebendran läuft dann der Göttergatte in kurzen Hosen und Poloshirt, ein ziemlicher Kontrast der eben auch ein Rollenmodell widergibt. Wiederum gibt es keinen progressiven islamischen Staat, der Frauen dieselben Recht einräumt wie Männern. Flaggschiff war die Türkei, auch deshalb weil Atatürk sakulär war und selbst den Islam als "Hirtenreligion" bezeichnet hat. Es geht demzufolge nicht um eine "Bevölkerung" im Sinne von Einwohner.
Es wäre schön, wenn irgendwann einmal ein islamischer Staat die Lektion der Egalität begreifen würde. Bis dahin ist es aber so, dass die Burka für einen rückständigen Islam steht, für die Trennung der Gesellschaft in Ober- und Untermenschen alleine begründet auf deren XX und XY Chromosomen. Es ist nicht unsere Aufgabe in diesen Staaten für Egalität zu sorgen, dass ist deren Hoheitsgebiet, deren Gesetze, deren Kultur und Gesellschaft. Wir verbieten ja nicht das Tragen von religiöser Kleidung, auch unsere Nonnen tragen ein "Kopftuch". Wir verbieten lediglich das Tragen einer Burka, dem in Mode gegossenen Ausdruck einer archaischen Weltanschauung. Wir verbieten ja auch die Vermummung im festen Glauben daran, dass sich ein Teilnehmer einer Demonstration nicht unkenntlich machen muss. Denn seine Rechte als Individuum sind durch die Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit in der Verfassung verankert. Unsere Kultur gründet auf Gleichstellung oder dem Erstreben derer. Wir wollen einander begegnen und wir wollen dies von Angesicht zu Angesicht tun. Somit verstehe ich das Burkaverbot nicht als Angriff auf den Islam sondern als Ausdruck unserer egalitären Grundwerte.
Nur damit wir uns richtig verstehen. Mit dem "Ich als Linker", wollte ich nur auf Ibizas Post antworten, und ihm darstellen, weshalb für mich ein Burkaverbot in der Schweiz nichts bis sehr wenig mit Emanzipation zu tun hat. Ich wollte damit nicht sagen, dass dies ein ausschliesslich linkes Weltbild ist. Die Frauenbewegung war auch, anders als die Arbeiterbewegung, keine ausschlieslich sozialistische Bewegung, mit dem Klassenkampf "Bürgertum" gegen "Proletarier". Die Frauenbewegung war keinesfalls nur ein Kampf gegen das Bürgertum (ausser bei den sozialistischen Frauenbewegungen), sondern auch ein Kampf eines säkular-freisinnigen Bürgertums gegen christliche Menschenbilder.

Jetzt zum eigentlichen Inhalt deines Postings. Ich verstehe deinen Punkt und kann deine Argumentation gut nachvollziehen. Für mich steht aber der Nutzen eines Gesetzes in der Schweiz, welche die Vollverschleierung verbietet in keinem Verhältnis dazu, welche negativen Folgen die Politik der SVP mit sich führt. Die Islam-Kampagnen der SVP polarisieren und spalten unsere Gesellschaft und sind somit hinderlich für den interreligiösen Frieden. Und das in der Schweiz interreligiöser Frieden herrscht ist für mich zurzeit akuter als, dass wir eine Herrschaar von Frauen von der Verschleierung befreien müssen.

Im Gegensatz dazu, was die SVP von sich selber behauptet, dass sie die einzige Partei wäre, welche die Probleme anspricht, behaupte ich, die Islam-Kampagnen der SVP, machen Politik, welche die Integration der Muslime erschweren und verursacht so überhaupt Probleme, welche sie meint bekämpfen zu müssen.

Die aktuellen Verhältnisse in der Schweiz rechtfertigen meiner Meinung nach ein solches Gesetz nicht, auch wenn ich mit dem Inhalt und dem Ziel, welches ein solches Gesetz beinhaltet im Grunde einverstanden bin.

Und wenn eine in der Schweiz wohnhafte Frau effektiv gezwungen wird, ein Niqab zu tragen, bin ich der Meinung, dass wir bislang über die Behörden und Gesetze verfügen sollten, die so etwas verhindern und sanktionieren. Und wie gesagt, wenn eine Frau, geboren oder aufgewachsen in der Schweiz, aus freien Stücken entscheidet, mit einem Zelt in der Öffentlichkeit rumzulaufen, dann finde ich das zwar bedenklich, aber muss nicht staatlich bekämpft werden, nur die Zwangsverschleierung, sollte bekämpft werden.
Lusti hat geschrieben: 100% deiner Meinung. Du als "Linker" siehst du Begründung in der sozialen Gleichstellung, in der Chance auch für Familien mit geringem Einkommen. Ich als "mitte Rechter" sehe die Begründung in der Anpassung der Wirtschaft an eine bereits bestehende Realität. Die Wirtschaftsverbände und die Wirtschaftsparteien machen hier einen eklatanten Denkfehler: Schaffen wir Krippenplätze nach dem skadinavischen Modell (es gibt für jedes Kind einen, und gibt es keinen, so wird er geschaffen). Die Kosten trägt der Staat finanziert über Steuern. Das ist die Investition die geleistet werden muss. Der Gewinn rechnet sich in qualifizierten und flexiblen Arbeitnehmern die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Für Grossfirmen ist die Bildung von Krippenplätzen intern kein Problem. Aber das KMU kann das nicht stemmen. Wir dies aber durch den Staat geregelt, so stehen dem KMU, dem Mittelstand, dem Lebensnerv der schweizer Wirtschaft plötzlich diese Arbeitnehmer zur Verfügung. Wer behauptet dass solch ein System kein Return on Investent im Bereich der Wirtschaft, sozialen Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Integrität hat, kann einfach nicht rechnen!
Meine primäre Motivation, ist wie du richtig erwähnt hast, die soziale Gleichstellung. Als Linker (ich verspreche, das ist das Letze mal, dass ich diese Phrase gebrauche ;) ), möchte ich aber nicht vor wirtschaftspolitischen Überlegungen halt machen, im Gegenteil ich sehe es als meine Aufgabe an, dass man dieses Thema nicht nur der rechten Seite überlassen darf (genauso wie das Militär übrigens, wir brauchen endlich mal einen Linken, der das VBS übernimmt :p ). Ich teile deine Überlegungen komplett, dass die Politik, der wirtschaftlichen Realität auf beiden Seiten, auf der Arbeiter-, wie auch der Unternehmerseite, komplett hinterherhinkt, sowie auch die Ansicht, dass eine entsprechende Politik, wie du sie beschreibst, wirtschafts-, aber auch sozialpolitisch förderlich ist.

Edit:

PS: Wir dürfen bei der ganzen Debatte rund um dem Islam in der Schweiz nicht vergessen, wer wir sind und vor allem unsere liberalen Grundsätze hochhalten.

Bestes jüngstes Beispiel, das Handschüttel-Fiasko. Seitdem diese beiden Jugendlichen der Lehrerin nicht die Hand reichen wollten, habe ich das Gefühl dass uns medial vermittelt wird, als ab der Schüler-Lehrer-Handschlag eine der wichtigsten Schweizer Tugenden sei. Ich habe meinen Lehrern in fünf Jahren Gym nie die Hand gereicht, mit der Ausnahme, als mir das Matura-Zeugnis überreicht wurde. Und was macht eine SVP-Politikerin....der Rest ist Geschichte.
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Also halten wir fest: wenn man mal eine Burka (oder etwas abgeschwächte Version) in der Schweiz sieht, dann ist es ein seltenes Ereignis oder es sind Touristen. Geht man z.B. nach Frankreich, dann sieht es ganz anders aus. Könnte vielleicht daran liegen, dass unsere Integration halt doch nicht nur falsch ist und man keine Ghettoisierung zulässt. Wenn man eine Gesellschaft in der Gesellschaft zulässt, dann steigern sich die Chancen, dass die Leute wirklich ausserhalb leben und sich z.B. einem archaischen Islam zuwenden. Nehmen wir das Beispiel Frauenbad im Eglisee. Über Jahre gingen dort auch Muslimische Frauen hin. Sie passten sich normal an, man hatte keine Probleme. Die Probleme fingen an, als die Franzosen kamen. Mein Eindruck ist halt: bleiben Muslime Teil der Gesellschaft, passen sie sich auch an - sie tun es, weil sie Teil davon sind.

Welche Probleme mit Muslime haben wir denn hier? Das sind doch meist die Schweizer Konvertiten, die plötzlich mit Osama Gedächtnisbart oder Vollverschleierung daherkommen. Sie haben aber rein kulturell nichts mit dem Islam zu tun. Denen würde es vielleicht mal guttun, mal ein Jahr in einem Land mit Sharia zu leben. Dann findet das Freizeit Mujahedeen Dasein danach ein schnelles Ende.

Burka Schweizweit verbieten? Haben wir denn wirklich nicht andere Probleme? Was geschähe danach? Ein paar Leute müssten die Kleidung anpassen. Zentralratsspacken werden absichtlich den Max machen. Ein paar Arschgesichter werden sich als Sieger vor der Kamera zeigen. Touristen würden halt auf Verschleierung verzichten; was im Falle Tessin wohl kein Problem für die darstellt. Aber sonst würde man sich fragen müssen: wars der ganze Aufwand denn wirklich wert?

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Trekbebbi hat geschrieben:Schön, dass das auch mal jemand erwähnt... das hat mich schon bei der Minarett-Debatte gestört... ständig die dummen Sprüche ("in der Türkei darfst Du auch keine Kirche bauen", und Ähnliches). Dabei stimmt das gar nicht, gerade letztes Jahr wurde in der Türkei der Neubau einer christlichen Kirche bewilligt. Und, wie Du schön sagst, einerseits wird über die Rückständigkeit dieser Staaten gemeckert, aber Vergleiche passen dann natürlich.
Nunja, die Realität ist aber ganz eindeutig, auch wenn nun mal in einem muslimischen Land eine Kirche gebaut wird:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... er-zu.html
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben:Für mich steht aber der Nutzen eines Gesetzes in der Schweiz, welche die Vollverschleierung verbietet in keinem Verhältnis dazu, welche negativen Folgen die Politik der SVP mit sich führt. Die Islam-Kampagnen der SVP polarisieren und spalten unsere Gesellschaft und sind somit hinderlich für den interreligiösen Frieden. Und das in der Schweiz interreligiöser Frieden herrscht ist für mich zurzeit akuter als, dass wir eine Herrschaar von Frauen von der Verschleierung befreien müssen.

Die aktuellen Verhältnisse in der Schweiz rechtfertigen meiner Meinung nach ein solches Gesetz nicht, auch wenn ich mit dem Inhalt und dem Ziel, welches ein solches Gesetz beinhaltet im Grunde einverstanden bin.

Und wenn eine in der Schweiz wohnhafte Frau effektiv gezwungen wird, ein Niqab zu tragen, bin ich der Meinung, dass wir bislang über die Behörden und Gesetze verfügen sollten, die so etwas verhindern und sanktionieren. Und wie gesagt, wenn eine Frau, geboren oder aufgewachsen in der Schweiz, aus freien Stücken entscheidet, mit einem Zelt in der Öffentlichkeit rumzulaufen, dann finde ich das zwar bedenklich, aber muss nicht staatlich bekämpft werden, nur die Zwangsverschleierung, sollte bekämpft werden.
Im Prinzip braucht es dafür gar kein Gesetz oder? Artikel 8 der Bundesverfassung schreibt:
Niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts, des Alters, der Sprache, der sozialen Stellung, der Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung.

Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung, vor allem in Familie, Ausbildung und Arbeit. Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.
Die Nachweisbarkeit einer Zwangsverschleierung ist natürlich so gut wie unmöglich, ganz bestimmt wird keine Frau neben ihrem sie unterdrückenden Ehemann stehen und sagen, ja er zwingt mich zur Verschleierung.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Beitrag von Admin »

In der Schweiz haben wir das Glück, dass die meisten hiesigen Muslime aus der Türkei (vor allem Kurden) und aus dem Balkan (Bosnier, Albaner) stammen und einen gemässigten Islam praktizieren.

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Beitrag von Konter »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Im Prinzip braucht es dafür gar kein Gesetz oder? Artikel 8 der Bundesverfassung schreibt:


Die Nachweisbarkeit einer Zwangsverschleierung ist natürlich so gut wie unmöglich, ganz bestimmt wird keine Frau neben ihrem sie unterdrückenden Ehemann stehen und sagen, ja er zwingt mich zur Verschleierung.
Eine Zwangsverschleierung gehört mich in die Kategorie "Häusliche Gewalt" und ja wir alle wissen, wieviel Mist unentdeckt in gewissen Haushalten stattfindet, da es nicht immer einfach nachzuweisen ist. Das Ziel muss es sein, Gemeinden und deren Bewohner über Hilfsangebote (in diesem Fall vor allem für Frauen) aufzuklären.

Glücklicherweise wird häusliche Gewalt heutzutage von Amtes wegen verfolgt, da weitsichtige Politiker gefunden haben, dass dies ein Offizialdelikt darstellt, was in meinen Augen einen riesen Vorteil für Opfer häuslicher Gewalt darstellt.

Und ja, auch hier war es die Sünnelipartei, welche dies wieder einmal anders sah.
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Beitrag von Taratonga »

Muslima klagt: Gesichtsschleier an Uni nicht zugelassen

http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 08566.html

Also ich möchte nicht neben einem Zelt sitzen während meines Studiums

Mr. Satan
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Beitrag von Mr. Satan »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Im Prinzip braucht es dafür gar kein Gesetz oder? Artikel 8 der Bundesverfassung schreibt:
Art. 8 der BV gehört zu den Grundrechten, welche in erster Linie dazu bestimmt sind den Bürger vor dem Staat zu schützen. In zweiter Linie ist der Staat natürlich auch gehalten für die Verwirklichung der Grundrechte unter den Bürgern zu sorgen, dennoch wäre das keine taugliche Rechtsgrundlage.

Eine neues Gesetz braucht es aber so oder so nicht, denn jemanden zu zwingen etwas bestimmtes zu tragen kann unter den Tatbeständen des Strafgesetzbuches subsumiert werden, etwa unter Nötigung (Art. 181 StGB).
Nötigung: Wer jemanden durch Gewalt oder Androhung ernstlicher Nachteile oder durch andere Beschränkung seiner Handlungsfreiheit nötigt, etwas zu tun, zu unterlassen oder zu dulden, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
Ein Burkaverbot ist allerdings aufgrund von mehreren Gründen überhaupt nicht zielführend. Aber der Reihe nach: Die Befürworter haben i.d.R. zwei Argumente: a.) dass das Tragen einer Burka nicht zur Schweizer Kultur gehört und b.) dass das Tragen der Burka ein Zeichen der Unterdrückung der Frau sei und deshalb in einer (~)egalitären Gesellschaft (bezüglich Gender) keinen Platz hat.

Argument a.) ist bereits auf den ersten Blick unsinnig. Dann müsste man nämlich definieren was Schweizer Kultur ist und durch was sie bedroht bzw. was nicht zu ihr gehört und dann alles "fremde" verbieten, ansonsten wäre das Diskriminierung und somit Verfassungswidrig, abgesehen davon, dass das Verbot bereits aus Gründen der Religionsfreiheit kaum zu rechtfertigen sein wird (weil ja ein Eingriff in die Religionsfreiheit nach Art. 36 BV zumindest ein öffentliches Interesse voraussetzen würde und zu sagen, dass die Burka die öffentliche Sicherheit oder Ordnung in einem solchen Ausmass gefährdet, dass sich jemand einen starken Eingriff in dieses Grundrecht gefallen lassen müsste, ja dafür gibt es in der Justiz doch noch genug Vernunft).

Zu Argument b.): Es mag zwar in gewissen Fällen durchaus zutreffen, dass ein Mann seine Frau zwingt mit einer Burka das Haus zu verlassen und das ist nicht richtig und gehört bekämpft. Die Frage ist allerdings wie? Wird sich der Mann nach dem Erlass des Verbotes mit seiner Frau über deren neu gewonnen Freiheit freuen? Wohl kaum. Eine wirkungsvolle Bekämpfung sieht anders aus und fängt, wie oben erwähnt, insbesondere über Anlaufstellen zugunsten des Opfers an, denn die Probleme der Frau in dieser Konstellation in puncto fehlende persönliche Freiheit gehen ja über die Burka hinaus, was ja lediglich deren Unterordnung in einer einzigen Hinsicht reflektiert. Im Übrigen bestraft man damit alle jene Personen, welche eine Burka freiwillig tragen - und ich bin dafür, dass die Sphäre der persönlichen Freiheit erst dort seine Grenze findet, wo ein anderer Menschen in seiner Sphäre eingeschränkt wird. Was kümmert es mich was meine Mitmenschen anziehen?

Im Übrigen ist es auch aus Gründen des interreligiösen Zusammenlebens relativ unsinnig die Burka zu verbieten, weil die Symbolik, nämlich das an-den-Rand drängen der Religion des Islams nur mehr Probleme schafft und by the way genau in die Hände von Gruppierungen wie dem IS spielt, welche eine "wir" vs. "sie" Mentalität entfachen wollen. Personen am Rand der Gesellschaft sind für ihre Propaganda viel einfacher zu erreichen als Personen die gut integriert sind.

Man könnte an dieser Stelle auch einmal die SVP fragen, ob das "Bollwerk gegen den Islam", das Minarettverbot die Lage verbessert oder verschlechtert hat.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Alter Schwede... die WoZ mit Sonder-Ausgabe zu den Konvertiten-Salafisten rund um Qaasim Illi :D

Die Dschihadisten von Bümpliz
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Mr. Satan
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Beitrag von Mr. Satan »

Konter hat geschrieben:Alter Schwede... die WoZ mit Sonder-Ausgabe zu den Konvertiten-Salafisten rund um Qaasim Illi :D

Die Dschihadisten von Bümpliz
Versuche bereits den ganzen Morgen an ein WoZ Login zu kommen...

Mr. Satan
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Beitrag von Mr. Satan »

Taratonga hat geschrieben:Muslima klagt: Gesichtsschleier an Uni nicht zugelassen

http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 08566.html

Also ich möchte nicht neben einem Zelt sitzen während meines Studiums
...was dann vor allen Dingen etwas über dich aussagt. ;)

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