irgend hat geschrieben:Als würde sich alleine deshalb verhindern lassen, dass sich Leute radikalisieren. Diese absurde Vorstellung davon, dass man jeden dieser Loser hätscheln sollte, ihm einen tollen Job geben und gut zureden, dass er sich wohl nicht in die Luft sprengt. Nur komisch, sind sie oft weder ungebildet noch arm.
Wie bei den meisten Extremistengruppen. Die ideologischen Rädelsführer sind meist gebildet und, ich will jetzt nicht sagen wohlhabend, aber gut situiert. Deren aussführende Fusssoldaten, welche entweder Asylantenheime anzünden, oder sich in die Luft sprengen, sind jedoch fast ausschliesslich aus der "bildungsfernen Unterschicht".
Oder wie sagte man nach dem Mauerfall. Der ideologischen Vordenker kommen aus West- und der kahlköpfige Mob aus Ostdeutschland.
Habe gestern ein gutes Interview auf Echo der Zeit gehört, mit einem deutschen Dschihadismusexperten. Möchte jetzt nicht alles auflisten, was er gesagt hat, hier kann man es sich anhören wenn man will.
http://www.srf.ch/play/radio/echo-der-z ... 403ba69498
Zum Schluss sagte er aber etwas Wichtiges. Wie kann es sein, dass für gewisse Jugendliche, welche in Europa geboren und aufgewachsen sind, eine derart menschenverachtende und gewaltätige Ideologie attraktiver erscheint, als das Angebot, welches sich in unser liberalen Gesellschaft anbietet.
Die verheerende Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte gewisser europäischer Staaten sind sicherlich ein Aspekt der Antwort.
Ein zweiter etwas weiter gespannter Aspekt, ist dann wohl auch, und ich bedaure, dass dies nur in wenigen Medien erwähnt wird, der ständige Krieg, welcher im Nahen Osten geführt wird. Terror ist eine Antwort auf Repression und Gewalt von oben. Es ist das wichtigste Mittel, welche Menschen haben, welche sich mit einerm Übermacht im Krieg befinden. Und westliche Länder befinden sich seit Jahrzehnten im Krieg im Nahen Osten. Dieser Terror jetzt ist eine gnadenlose Antwort auf den von Amerika inszenierten "War on Terror", der seit der Jahrtausendwende geführt wrd. Irgendjemand muss mal aus dieser Gewaltspirale ausbrechen und als Teil eines westliches Industrieland, bin ich halt der Meinung, das wir das tun müssen. Auch die Schweiz kann ihren Teil dazu beitragen, indem sie endlich aufhört Waffen in arabische Länder zu exportieren. Aber unsere Arbeitsplätze in der Waffenindustrie ist uns wohl wichtiger, als unserer Sicherheit.
Weil man ja hier drin gerne mal für seine Meinung als Faktenverdreher und linker Spinner bezeichnet wird, muss ich wohl auch noch zu Soriaks Worten greifen. Das ist eine Erklärung, wie ich sie mir mache und keine Entschuldigung. Keine solche Taten gilt es zu entschuldigen.