Lehrlingsschutz

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heisser drnoo
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Lehrlingsschutz

Beitrag von heisser drnoo »

Sali zämme :)

Meine Freundin ist im letzten Lehrjahr und arbeitet von Mittwoch bis Samstag. Dienstags hat sie Schule.
Nun hat der Arbeitgeber sie einfach für einen Weiterbildungskurs angemeldet in Luzern, der am Sonntag und Montag stattfindet (ja..Sonntag, in dieser Branche üblich), den sie vor einem Jahr schon besucht hat.

Auf ihre Rückmeldung das sie dann kein Wochenende hat und gerne zwei Tage frei hätte nach dem Dienstag in der Schule, sagte dieser, das der Weiterbildungskurs ja in ihrem Interesse ist und das deshalb keine Arbeitszeit sei. Was aber definitiv nicht der Fall ist, da sie wie erwähnt schon a) den Kurs schon besucht hat und b) sich nicht angemeldet hat.

Zudem zu erwähnen ist noch, das sie im Moment sehr viele Überstunden machen muss, welche sie nicht rekompensieren darf und auch nicht ausbezahlt werden.

Wie sieht die rechtliche Lage aus? Ich weiss noch aus meiner Lehrzeit vor 1-2 Jahren das eine begrenzte Arbeitszeit vorliegt.

Danke und Gruss

dr heisser
Fuessball ufem Rase und Emotione uf de Räng isch das wo zellt!

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Käsebrot
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Beitrag von Käsebrot »

Falls sie es noch nicht getan hat, sollte sie sich evtl. mal mit der Lehraufsicht in Verbindung setzen und dort ihre Situation schildern.

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Käsebrot hat geschrieben:Falls sie es noch nicht getan hat, sollte sie sich evtl. mal mit der Lehraufsicht in Verbindung setzen und dort ihre Situation schildern.
Unbedingt zur Lehraufsicht. Die Regeln für Lehrlinge sind relativ klar.

http://www.berufsbildung.ch/download/mb18.pdf
Ausgleich der Überzeitarbeit
Überzeitarbeit ist üblicherweise innert 14
Wochen zu kompensieren (gleiche Dauer) oder
zu bezahlen.
Art. 13 Abs. 1 + 2 ArG, Art. 25 Abs. 2 ArGV 1
Gewährung des wöchentlichen freien Halbtags bzw. freien Tags
Art. 21 Abs. 1 ArG schreibt vor, dass Arbeitnehmenden jede Woche ein freier Halbtag zu gewähren
ist, sofern die wöchentliche Arbeitszeit auf mehr als fünf Tage verteilt wird. Diese Vorschrift gilt
selbstverständlich auch für die in einem Lehrverhältnis stehenden Jugendlichen. Wird den
Angestellten die 5-Tage-Woche gewährt, so sind die Lernenden gleich zu behandeln.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
Q.E.D

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Nervenbündel
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Beitrag von Nervenbündel »

Ist immer wieder eine Schweinerei was sich gewisse Lehrbetriebe erlauben. Meist sind diese in der Healthcare Branche angesiedelt. Auch im Einzelhandel ist die Ausbeutung von Lehrlingen Gang und Gäbe.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.

-footbâle 20.06.2015

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Goldust
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Beitrag von Goldust »

Ich schliess mi mine Vorredner ah. Die spekuliere halt druf, dassi sich nid wehrt. erscht rächt nid, wellsi uf dr zielgrade isch und so kurz vor schluss nid no ghetto will. eifach sauhünd.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Zu meiner Zeit war es noch üblich, dass man für alle Angestellten den Kaffi machte und Gipfeli und Silserli beim Bäcker um die Ecke oder beim Coop holte. Dies artete phasenweise so aus, dass man für den einen oder anderen Angstellten auch grad noch die Besorgungen für das Mittagessen oder das Fressen für die Haustiere einkaufen musste. Klar, dass man dann auch noch dem Geld nachrennen durfte, weil der eine oder andere Angestellte bei meiner Rückkehr vom Einkauf nicht an seinem Platz sass, sondern grad auf dem Balkon paffte. Kurzum, bis dann waren dann schon einmal etwa 1 1/2 Stunden der Arbeitszeit resp. der täglichen Lehrzeit verstrichen und wenn ein Auftrag vom Chef auf dem Tisch lag, war man schon einmal mächtig im Stress bzw. hatte schon seinen ersten richtigen Rüffel eingefangen, weil der Auftrag des Chefs aufgrund des Kaffi- & Gipfeli-Service noch nicht erledigt war.

Fazit: früher war auch nicht immer alles besser!

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heisser drnoo
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Beitrag von heisser drnoo »

danke für die rückmeldungen.

sie hat es heute im teammeeting nochmals angesprochen... das arschloch von chef wurde laut und meinte die heutige jugend sei faul etc... schlussendlich hat sie sich nicht getraut anzusprechen das das geschärt wortwörtlich am arsch wäre wenn sie zum amt gehen würde...

ich schau das sie sich überwinden kann zum amt zu gehen oder nochmals ernsthaft mit dem boss zu reden
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Kurtinator
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Beitrag von Kurtinator »

heisser drnoo hat geschrieben:danke für die rückmeldungen.

sie hat es heute im teammeeting nochmals angesprochen... das arschloch von chef wurde laut und meinte die heutige jugend sei faul etc... schlussendlich hat sie sich nicht getraut anzusprechen das das geschärt wortwörtlich am arsch wäre wenn sie zum amt gehen würde...

ich schau das sie sich überwinden kann zum amt zu gehen oder nochmals ernsthaft mit dem boss zu reden
armselig..... :(
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

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Goldust
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Beitrag von Goldust »

heisser drnoo hat geschrieben:danke für die rückmeldungen.

sie hat es heute im teammeeting nochmals angesprochen... das arschloch von chef wurde laut und meinte die heutige jugend sei faul etc... schlussendlich hat sie sich nicht getraut anzusprechen das das geschärt wortwörtlich am arsch wäre wenn sie zum amt gehen würde...

ich schau das sie sich überwinden kann zum amt zu gehen oder nochmals ernsthaft mit dem boss zu reden
wichtig ist, dass sie das gespräch unter 4 augen sucht. solche typen haben oft ego-probleme und reagieren besonders aggressiv wenn sie ihre autorität gefährdet sehen - also zB. wenn der stift im beisein von anderen mitarbeitern aufmucken will.

herrgott, ich kanns so gut nachfühlen. ich war in der lehre in einer mega horror-bude. habe aber bereits nach einem knappen jahr abgebrochen, etwas anderes gelernt und anschliessend studiert. ich bin meinem zweiten lehrbetrieb (Unispital Basel) noch heute sehr, sehr dankbar. bis heute menschlich der beste betrieb in dem ich je arbeiten durfte. der aktuelle ist aber auch sehr cool.

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heisser drnoo
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Beitrag von heisser drnoo »

news:

also sie hat sich das letzte mal nicht überwunden zum lehrlingsamt zu gehen. hat es so hingenommen wie es war.

nun folgende situation:

wie am anfang erwähnt, hat sie jeweils am sonntag und montag frei. sie muss weiterhin immer wieder ein bisschen länger bleiben, darf selten auch mal früher gehen (aber noch lange nicht rekompensiert).
ihr chef kam am mittwoch nun zu ihr und dem anderem lehrling und sagte, das sie am montag vor weihnachten und am montag vor silvester arbeiten kommen soll. es sei eine freie entscheidung, sollte man aber nicht erscheinen werde es kosequenzen haben (!!!!). die tage werden natürlich nicht rekompensiert. :mad: :mad:

jetzt: sie hat versucht mit den chef zu reden, was aber nicht ging.. er meinte man "minütelet" nicht in diesem beruf, und sie konnte ja schon so oft früher gehen (aber das sie so verdammt oft länger bleibt hat kein angklang gefunden.
sie hat angst sich zu wehren weil sie nach vorlehre und lehre jetzt kurz vor dem ziel ist nach 6 jahren (im sommer abschlussprüfung) und angst hat aus dem betrieb geschossen zu werden wenn sie zum amt geht, oder das ihr das leben unmöglich gemacht wird. deshalb will sie auch nicht das ich zum amt gehe oder ihre schwester anruft.

mir ist klar das dieses geschäft richtig am arsch währe wenn das lehrlingsamt luft vom ganzen bekommt.

wie sieht das ganze jetzt rechtlich aus? auch bezüglich der drohung wird das ganze jetzt interessant...
welche vorgehensweise würde ihr vorschlagen?
sie ist gemäss meines wissen von einer kündigung geschützt, oder?

danke euch für die hilfe

edit:
ich werde am montag sicherlich mal der lehrlingsaufsicht anrufen und den fall anonym schildern. mal schauen was sie mir vorschlagen.
Fuessball ufem Rase und Emotione uf de Räng isch das wo zellt!

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