Die wohl mit Abstand behindertste Reaktion ever.Bierathlet hat geschrieben:FCL entzieht Fotograf die Akkreditierung
http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/18592193
Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft...
Nationalliga A Saison 14/15
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Komplett bescheuert. Ganz unter dem Motto "Weshalb veröffentlichst du diese Fotos? Solche Sachen gehören totgeschwiegen"Bierathlet hat geschrieben:FCL entzieht Fotograf die Akkreditierung
Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft...


jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi
Aus dem Watson-Artikel:
Es verwundert ihn also wirklich, dass die Veröffentlichung eines Fotos (gegen die prinzipiell nichts spricht) in der ein als Jude verkleideter St.Galler von einer Horde FCL Fans verfolgt wird, öffentlich kontrovers diskutiert wird und für Aufregung sorgt? Kann mir schon vorstellen, dass es vielleicht in der Situation eher harmlos gewirkt hat, aber spätestens beim Hochladen des Fotos auf seine Website, hätte ihm doch die Brisanz des Bildes auffallen müssen.Dass dieses Bild fünf Tage später einen solchen Wirbel veranstalten würde, hat der FCL-Fan-Fotograf nicht geahnt, als er es während des Auswärtsspiels des Fussballclubs gegen St.Gallen auf seine Website fan-fotos.ch hoch lud.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
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Im Endeffekt hat er nur das gemacht, was er jedes Spiel macht: Die Fans vor und im Stadion fotografieren. Dass dieses Mal ein brisantes Foto darunter war und der FCL ihm daraus einen Strick dreht, finde ich unfair. Die Aktion wäre ja so oder so passiert, egal ob der Fotograf Fotos schiesst oder nicht.Konter hat geschrieben:Aus dem Watson-Artikel:
Es verwundert ihn also wirklich, dass die Veröffentlichung eines Fotos (gegen die prinzipiell nichts spricht) in der ein als Jude verkleideter St.Galler von einer Horde FCL Fans verfolgt wird, öffentlich kontrovers diskutiert wird und für Aufregung sorgt? Kann mir schon vorstellen, dass es vielleicht in der Situation eher harmlos gewirkt hat, aber spätestens beim Hochladen des Fotos auf seine Website, hätte ihm doch die Brisanz des Bildes auffallen müssen.
Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet
Damit man mich nicht falsch versteht. Ich heisse das Vorgehen seitens des Vereins in keinster Weise gut. Und auch dass der Fotograf das Foto hochgeladen, macht ihn sicherlich nicht zum Mittäter. Ich hätte einfach vermutlich anders gehandelt als Fotograf. Das Foto hätte ich wohl, wenn ich es so gesehen hätte, nicht hochgeladen, da es doch sehr rassistisch aussieht und ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien ist.Bierathlet hat geschrieben:Im Endeffekt hat er nur das gemacht, was er jedes Spiel macht: Die Fans vor und im Stadion fotografieren. Dass dieses Mal ein brisantes Foto darunter war und der FCL ihm daraus einen Strick dreht, finde ich unfair. Die Aktion wäre ja so oder so passiert, egal ob der Fotograf Fotos schiesst oder nicht.
Aber es ist natürlich immer einfach im Nachhinein schlau zu reden, was man hätte anders machen können, erst recht in einem Online-Forum

Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
Was für ne dämliche regelung mit den gelben karten...
Die am letzten Samstag abgebrochene Begegnung der 21. Runde der Raiffeisen Super League zwischen dem FC Sion und dem FC St. Gallen wird von der Swiss Football League (SFL) im Verlauf dieser Woche neu angesetzt. Das Spiel wird gemäss Reglement und der gängigen Praxis der SFL folgend komplett über 90 Minuten wiederholt.
Verwarnungen kommen in die Wertung
Bezüglich der im Schiedsrichterrapport gemeldeten Verwarnungen ist festzuhalten, dass diese bestehen bleiben, wenn das fragliche Spiel wiederholt wird (Art. 11, Abs. 3 Rechtspflegeordnung des SFV). Somit kommen die vom Schiedsrichter ausgesprochenen Gelben Karten gegen die Spieler Lacroix (Sion), Janjatovic, Mutsch, Tafer und Facchinetti in die Wertung. Da es sich bei Lacroix um die vierte Verwarnung der laufenden Saison handelt, ist der Sion-Spieler am kommenden Mittwoch im Nachtragsspiel gegen den FC Vaduz gesperrt.
Die am letzten Samstag abgebrochene Begegnung der 21. Runde der Raiffeisen Super League zwischen dem FC Sion und dem FC St. Gallen wird von der Swiss Football League (SFL) im Verlauf dieser Woche neu angesetzt. Das Spiel wird gemäss Reglement und der gängigen Praxis der SFL folgend komplett über 90 Minuten wiederholt.
Verwarnungen kommen in die Wertung
Bezüglich der im Schiedsrichterrapport gemeldeten Verwarnungen ist festzuhalten, dass diese bestehen bleiben, wenn das fragliche Spiel wiederholt wird (Art. 11, Abs. 3 Rechtspflegeordnung des SFV). Somit kommen die vom Schiedsrichter ausgesprochenen Gelben Karten gegen die Spieler Lacroix (Sion), Janjatovic, Mutsch, Tafer und Facchinetti in die Wertung. Da es sich bei Lacroix um die vierte Verwarnung der laufenden Saison handelt, ist der Sion-Spieler am kommenden Mittwoch im Nachtragsspiel gegen den FC Vaduz gesperrt.
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Kann ich so unterschreiben.Konter hat geschrieben:Damit man mich nicht falsch versteht. Ich heisse das Vorgehen seitens des Vereins in keinster Weise gut. Und auch dass der Fotograf das Foto hochgeladen, macht ihn sicherlich nicht zum Mittäter. Ich hätte einfach vermutlich anders gehandelt als Fotograf. Das Foto hätte ich wohl, wenn ich es so gesehen hätte, nicht hochgeladen, da es doch sehr rassistisch aussieht und ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien ist.
Aber es ist natürlich immer einfach im Nachhinein schlau zu reden, was man hätte anders machen können, erst recht in einem Online-Forum.

Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet
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Schon krass, wie der FCL (damit meine ich den Vorstand mit seiner Fotografenaktion) immer und immer wieder in ähnliche Fettnäpfchen tritt..
Zur Aktion selbst ist eigentlich schon alles gesagt. Saudämlich, einfach nur dumm von den paar wenigen Deppen. Ansonsten war's nämlich eine ziemlich lustige Fasnachtsfahrt, die sogar von den Anwohnern - trotz gefühlt Tonnen an Konfetti - positiv aufgenommen wurde. Dass dann ein paar wenige wieder das Gesamtbild trüben und keiner rechtzeitig eingreift ist einfach nur schade.

Zur Aktion selbst ist eigentlich schon alles gesagt. Saudämlich, einfach nur dumm von den paar wenigen Deppen. Ansonsten war's nämlich eine ziemlich lustige Fasnachtsfahrt, die sogar von den Anwohnern - trotz gefühlt Tonnen an Konfetti - positiv aufgenommen wurde. Dass dann ein paar wenige wieder das Gesamtbild trüben und keiner rechtzeitig eingreift ist einfach nur schade.


Allerdings! Wusste ich so bisher noch nicht. Spannende und für die Teams äusserst ärgerliche Sache..san gallo hat geschrieben:Was für ne dämliche regelung mit den gelben karten...
Hier noch die Stellungnahme der USL von letzter Woche:
Stellungnahme der USL zu den Vorkommnissen anlässlich des Spiels FC St. Gallen gegen FC Luzern
Die USL distanziert sich von den anti-semitischen Vorkommnissen anlässlich des letzten Auswärtsspiels in St. Gallen. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren setzt sich die USL mit Vehemenz dafür ein, dass in der Luzerner Fankurve politischer Extremismus und Diskriminierungen aller Art keinen Platz mehr haben. Dies geschah nie mit dem moralischen Zeigefinger oder wirkungslosen Alibikampagnen, die an den Befindlichkeiten der Fankurve komplett vorbeizielen, sondern mit täglicher harter Arbeit direkt an der Front. Dieses Engagement zeigt Erfolg, traten gravierende rassistische und antisemitische Vorfälle in der Luzerner Kurve in den letzten Jahren nicht mehr auf. Allerdings kommt es auf diesem steinigen Terrain auch immer wieder zu Rückschlägen. Der Vorfall in St.Gallen ist ein solcher Rückschlag, bei dem es sich um eine derbe und pietätlose Provokation Richtung St.Gallen handelte, die vor dem Hintergrund der besonderen Geschichte zwischen den beiden Vereinen in den letzten 15 Jahren erfolgt ist.
Wir bedauern es sehr, dass wir bei dem Vorfall zu wenig schnell eingegriffen haben und das Problem erst im Stadion in den Griff bekamen. Wir stellen uns der berechtigten Kritik aufgrund der Vorkommnisse auch mit einem internen Aufarbeitungsprozess, der bereits am letzten Wochenende begonnen hat. Wir möchten noch einmal eindringlich in alle Richtungen das Signal aussenden, dass wir an dem Ziel einer Kurve ohne politischen Extremismus und Diskriminierungen auch in Zukunft festhalten werden.
Stellungnahme der USL zu den Vorkommnissen anlässlich des Spiels FC St. Gallen gegen FC Luzern
Die USL distanziert sich von den anti-semitischen Vorkommnissen anlässlich des letzten Auswärtsspiels in St. Gallen. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren setzt sich die USL mit Vehemenz dafür ein, dass in der Luzerner Fankurve politischer Extremismus und Diskriminierungen aller Art keinen Platz mehr haben. Dies geschah nie mit dem moralischen Zeigefinger oder wirkungslosen Alibikampagnen, die an den Befindlichkeiten der Fankurve komplett vorbeizielen, sondern mit täglicher harter Arbeit direkt an der Front. Dieses Engagement zeigt Erfolg, traten gravierende rassistische und antisemitische Vorfälle in der Luzerner Kurve in den letzten Jahren nicht mehr auf. Allerdings kommt es auf diesem steinigen Terrain auch immer wieder zu Rückschlägen. Der Vorfall in St.Gallen ist ein solcher Rückschlag, bei dem es sich um eine derbe und pietätlose Provokation Richtung St.Gallen handelte, die vor dem Hintergrund der besonderen Geschichte zwischen den beiden Vereinen in den letzten 15 Jahren erfolgt ist.
Wir bedauern es sehr, dass wir bei dem Vorfall zu wenig schnell eingegriffen haben und das Problem erst im Stadion in den Griff bekamen. Wir stellen uns der berechtigten Kritik aufgrund der Vorkommnisse auch mit einem internen Aufarbeitungsprozess, der bereits am letzten Wochenende begonnen hat. Wir möchten noch einmal eindringlich in alle Richtungen das Signal aussenden, dass wir an dem Ziel einer Kurve ohne politischen Extremismus und Diskriminierungen auch in Zukunft festhalten werden.
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Bierathlet hat geschrieben:Was ist eigentlich diese besondere Geschichte zwischen Luzern und St. Gallen?
Die ich mir auch gestellt habe!teutone hat geschrieben:berechtigte Frage![]()
Evtl die Rivalität, wer nun doch mehr Bauernhöfe auf Kantonsgebiet besitzt? Oder vielleicht doch eher um den Wettbewerb, welcher Kanton über die höhere Anzahl Schweine, welche in tierschutzgerechter Auslaufhaltung leben, verfügt?
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Erbärmlicher Abschaum. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.Bigb_ch hat geschrieben:Luzern nicht nur sportlich ganz weit unten: http://www.storyfilter.com/jagd-auf-jud ... dig/13052/
Unglaublich, dass eine einzelne Person ein Bauvorhaben, dass von einer Mehrheit der Stimmbevölkerung gutgeheissen wurde, derart verzögern kann. Erst noch ohne Erfolgsaussichten:
http://www.nzz.ch/sport/fussball/aaraue ... 1.18490351
Ich bin ja durchaus für das Verbandsbeschwerderecht, es gäbe in der Schweiz einige katastrophale Bauten wenn die Verbände nicht korrigierend eingegriffen hätten, aber dass eine einzelne person einen solchen Schaden anrichten kann, geht imo zu weit.
http://www.nzz.ch/sport/fussball/aaraue ... 1.18490351
Ich bin ja durchaus für das Verbandsbeschwerderecht, es gäbe in der Schweiz einige katastrophale Bauten wenn die Verbände nicht korrigierend eingegriffen hätten, aber dass eine einzelne person einen solchen Schaden anrichten kann, geht imo zu weit.
Wobei aus meiner Sicht der Lärm darum etwas zu gross ist. Immerhin wurde ja niemand verletzt. Diese dümmliche Aktion als 'abscheulich' zu bezeichnen finde ich jedenfalls massiv übertrieben. Ich würde wetten, dass unter den mit marschierenden Bauern nicht mehr Antisemiten dabei waren als in einem repräsentativen Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung der D-CH. Ich behaupte mal, dass es unter den 'Blick' Lesern mehr Antisemiten gibt als unter Fussballfans, woher und in welchen Farben auch immer.Aficionado hat geschrieben:Erbärmlicher Abschaum. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Einerseits ist die Öffentlichkeit besonders sensibilisiert, sobald Juden bzw. ihre Kultur und Religion exponiert werden. Andererseits verschliesst das Schweizer Bürgertum gerne die Augen, wenn es um eine ehrliche, offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den eigenen Ressentiments geht. Diese ganze Heuchelei finde ich mindestens so widerlich wie die 'Aktion' - sofern sie überhaupt so genannt werden darf.
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Den richtigen Typen vorbei schicken, und dann gibt's einen Penalty! Voll auf die Zwölf.footbâle hat geschrieben:Im vorliegenden Fall wundert es mich, dass es nicht möglich ist, den Einsprecher zur Raison zu bringen.
Vielleicht wird er nicht mit den dafür geeigneten Argumenten konfrontiert.

Bauer, ledig, sucht FCB-Spieler zum auspfeifen!
Tja Agent, jetzt mal im Ernst - man stelle sich vor, rein hypothetisch, jemand würde in Basel so ein Theater veranstalten. Und die Identität dieser Person wäre allgemein bekannt.Agent Orange hat geschrieben:Den richtigen Typen vorbei schicken, und dann gibt's einen Penalty! Voll auf die Zwölf.![]()
Dazu möchte ich jetzt gar nicht mehr viel sagen. Aber ich denke mal, es würde irgendwie gelingen, ihn dazu zu bewegen, einzulenken. Oder wegzuziehen. Mit anderen Worten: Zum Vollzug einer Verarschung braucht's immer zwei. A der verarscht und B der das zulässt. In diesem Fall ist B eine ganze Stadt. Eigentlich undenkbar.
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Das mit dem Loser Gen hat damit zu tun, dass sie gegen einen durch Arbeitsverweigerung auffallenden Gegner verdient gewinnen, aber danach wieder gegen irgendwelche Kellerteams verlieren und den ganzen Effort zunichte machen. Dazu gehört ein Trainer mit einer Riesenschnauze.Grambambuli hat geschrieben:Wie ist es ausgegangen? Wie haben Gerndt und Taulant gespielt? War leider verhindert. Aber da YB laut Lazarov das Loser Gen hat wird gegen den grandiosen FCB wohl nix dringelegen haben.![]()
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Woher willst du das wissen? Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.footbâle hat geschrieben:Wobei aus meiner Sicht der Lärm darum etwas zu gross ist. Immerhin wurde ja niemand verletzt.
Nein, ist es nicht. Erinnert diese inszenierte Verfolgung des Juden doch sehr an den braunen Antisemitismus. Und genau so sollte es auch rüberkommen.Diese dümmliche Aktion als 'abscheulich' zu bezeichnen finde ich jedenfalls massiv übertrieben.
Das herunterspielen antisemitischer Aktionen finden aber auch in linken Kreisen zunehmend Sympathien (nicht nur hierzulande!) und gegen diesen schleichenden Trend wehre ich mich - zumindest mit Worten. Das hat mit Heuchelei nichts zu tun.
Das mag schon sein. Trotzdem braucht es noch ein gehöriges Übermass an Skrupellosigkeit, um dieses kranke Gedankengut noch öffentlich darzubieten.Ich würde wetten, dass unter den mit marschierenden Bauern nicht mehr Antisemiten dabei waren als in einem repräsentativen Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung der D-CH. Ich behaupte mal, dass es unter den 'Blick' Lesern mehr Antisemiten gibt als unter Fussballfans, woher und in welchen Farben auch immer.
Ich behaupte Mal, dass viele Fussballfans auch Blick-Leser (und Bauern sind). Merkst du was?
Ich habe nirgends behauptet, dass dieser schleichende, zunehmende Antisemitismus ein spezifisches Fussballfan-Problem sei.
Genau so soll es auch sein. Das dunkelste Kapitel der Menschheit , die systematische Vernichtung der Juden liegt gerade Mal 74 Jährchen zurück.Einerseits ist die Öffentlichkeit besonders sensibilisiert, sobald Juden bzw. ihre Kultur und Religion exponiert werden. Andererseits verschliesst das Schweizer Bürgertum gerne die Augen, wenn es um eine ehrliche, offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den eigenen Ressentiments geht. Diese ganze Heuchelei finde ich mindestens so widerlich wie die 'Aktion' - sofern sie überhaupt so genannt werden darf.
Zurecht wird dieses traurige Kapitel in den hiesigen Schulzimmern immer wieder aufgearbeitet. Und doch gibt es immer wieder solche geisteskranke Idioten die sich daraus einen "Spass" erlauben und solche die es noch beschönigen. Ich meine damit nicht dich.
Ich vertrete jedoch eine andere Sichtweise wie du.
Ich hatte in meiner Kindheit einen alten Nachbarn mit KZ-Tätowierung. Dass wir Kinder Indianerlis, Tschinggele und andere politisch-unkorrekte Menschenjagden spielten, war jetzt wirklich die kleinste Sorge im Leben. Er hätte sich mehr darüber geärgert, dass man in seinem Wohnort plötzlich nebst den nazi-verherrlichenden Landser-Ramschromanen auch noch das Charlie Hebdo mit all den schweinischen Witzen über Andersgläubige am Kiosk kaufen kann, als über diesen schlechten Scherz betrunkener Fussballfans.Aficionado hat geschrieben:Woher willst du das wissen? Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.
Nein, ist es nicht. Erinnert diese inszenierte Verfolgung des Juden doch sehr an den braunen Antisemitismus. Und genau so sollte es auch rüberkommen.
Danke für die ausführliche Antwort.Aficionado hat geschrieben:Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.
Mit 'niemand verletzt' meinte ich, dass vor Ort keine Übergriffe stattgefunden haben. Es war m.W. niemand an Leib und Leben bedroht.
Also den Bezug zur Schoah sehe ich hier gar nicht. Sie wird weder verherrlicht noch geleugnet. Es sind keine NS Symbole im Spiel und es wurden m.W. keine einschlägigen Lieder und Parolen krakeelt. Jeder der hier einen Bezug zur Schoah herstellt, der interpretiert eine Reihe von Dingen hinein, die schlicht nicht da sind. Aus meiner Sicht ist es sogar kontraproduktiv, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Nazi Keule zu schwingen und den Holocaust zu beschwören. Wenn eine einfältige Aktion wie diese dazu zum Anlass genommen wird, dann werden indirekt die geschichtlichen Ereignisse verharmlost. Ich habe übrigens eine Reihe jüdischer Freunde und Bekannter, die das ähnlich sehen. Wenn solche geschichtlichen Bezüge inflationär hergestellt werden, dann verlieren sie ihre Wirkung. Und das wäre fatal.Aficionado hat geschrieben:Das dunkelste Kapitel der Menschheit , die systematische Vernichtung der Juden liegt gerade Mal 74 Jährchen zurück. Zurecht wird dieses traurige Kapitel in den hiesigen Schulzimmern immer wieder aufgearbeitet. Und doch gibt es immer wieder solche geisteskranke Idioten die sich daraus einen "Spass" erlauben und solche die es noch beschönigen.
Passt aber irgendwie ganz schlecht ins Fussball Forum.
Ich persönliche glaube vielmehr, dass eine solche Inszenierung nicht einfach ignoriert werden sollte, dies wäre in meinen Augen viel fataler als die Gefahr inflationärer Bezüge zur Geschichte. Aus meiner Sicht sind die Befindlichkeiten und Reaktionen in Bezug auf diese "Aktion" völlig in Ordnung und auch verhaltnissmässig.footbâle hat geschrieben: Ich habe übrigens eine Reihe jüdischer Freunde und Bekannter, die das ähnlich sehen. Wenn solche geschichtlichen Bezüge inflationär hergestellt werden, dann verlieren sie ihre Wirkung. Und das wäre fatal.
Man stelle sich vor, man hätte anstatt eines Mannes jüdischen Glaubens einen mit muslimischem Hintergrund gewählt. Keine Ahnung weshalb die irren Luzerner nicht eine solche Wahl getroffen haben...
absolut richtigIdealist hat geschrieben:Ich persönliche glaube vielmehr, dass eine solche Inszenierung nicht einfach ignoriert werden sollte, dies wäre in meinen Augen viel fataler als die Gefahr inflationärer Bezüge zur Geschichte. Aus meiner Sicht sind die Befindlichkeiten und Reaktionen in Bezug auf diese "Aktion" völlig in Ordnung und auch verhaltnissmässig.
Man stelle sich vor, man hätte anstatt eines Mannes jüdischen Glaubens einen mit muslimischem Hintergrund gewählt. Keine Ahnung weshalb die irren Luzerner nicht eine solche Wahl getroffen haben...
England - für mich die Young Boys der Nationalmannschaften. © Mundharmonika 26.05.2016
D4 Reihe 1/353
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz - Klaus Kinski
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Jep, belassen wir es dabei. Nur noch kurz: Mag schon sein, dass Juden diesen Vorfall weniger ernst betrachten wie ich als Nichtjude.footbâle hat geschrieben:...
Passt aber irgendwie ganz schlecht ins Fussball Forum. ...
Ändert aber an meiner Sichtweise nichts.
Auch in einem Fussballforum kann hin und wieder ein Denkanstoss zu einem äusserst heiklen Thema (es wurde ja im aktuellen Fall mit Fussball in Verbindung gebracht) sicher nicht schaden.