arto hat geschrieben:Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Eurozone für immer in einer Abwärtsspirale gefangen ist. Irgendwann geht es auch in F, I, E oder P steil aufwärts, dann hätte man den Mindestkurs ohne grosses Überschiessen der Märkte aufheben können. Wir reden hier immerhin von der Währung des grössten Wirtschaftsblocks der Erde, nicht von Simbabwe!
Man hätte nur einen genug langen Atem gebraucht. Aber das Interview von Zurbrügg zeigt klar auf, dass die 3 Herren Angst bekamen und auf ein unrealistisches Szenario hofften. Nun kommt alles noch schlimmer und Jordan wird noch schneller gehen müssen.
Es wird mich irgendwann noch ein Bier im Stadion kosten, wenn ich dir immer widerspreche
Trotzdem, was passiert eigentlich im Moment:
- EZB kauft Wertpapiere von FInanzinstituten (hautpsächlich Staatsanleihen). Sie kauft nur jene die schun im Umlauf sind, da eine direkter Kauf von Staatsanleihen verboten ist. (Geld drucken)
- Die Finanzinstitute haben nun ordentlich Geld, das sie investieren müssen. Dies können sie in der Eurozone tun oder eben auch in anderen Märkten. (umschichten)
-- Tun sie dies in der Eurozone: schön
-- Tun sie dies in anderen Märkten: Wird durch die Kapitalflucht der Euro schwächer
- Ein schwächerer Euro ist gut für den Export, aber schlecht für den Import (siehe gegenteiliges Beispiel Schweiz)
- Und so kann die Geldschwemme der EZB eigentlich auch das Gegenteil bewirken. Die Preise steigen (Deflation, Schulden wachsen)
Ausserdem:
- Ist der Spardruck weg, wird nicht mehr gespart (sieht man jetzt in Griechenland)
- Geht ein Staat trotzdem Bankrott, so zahlt die EZB die Zeche (und damit deren "Besitzer" die Nationalbanken)
-- Ein weiteres Problem hier: Über die EZB-Bilanz wird völlig antidemokratisch Volksvermögen in der Eurozone umverteilt.