Tsunami hat geschrieben:Wenn du ehrlich wärst, würdest du den Steuerwettbewerb grad gänzlich abschaffen. Du sprichst ja von Steuergerechtigkeit, also ganz weg mit Steuerwettbewerb!
Alle Länder sollten weltweit den genau gleichen Steuersatz haben, oder nicht. Sonst ist dies ja wieder der pöse, pöse Steuerwettbewerb. Und am Besten sollten sich alle demjenigen Land anpassen, mit dem höchsten Steuersatz.
Und dieser Steuersatz sollte dann jedes Jahr wieder angepasst werden. Das ist doch gerecht, oder? Oder willst du weiterhin, dass die EU wieder böse auf uns Schweizer sind, sollten wir doch noch einen tieferen Steuersatz haben als andere Länder in der EU?
Steuergerechtigkeit, Steuergerechtigkeit..... Dieses Wort beanspruchen die Linken für sich.
Nicht ganz. Die Höhe der Steuern ist ja primär mal abhängig von den Leistungen des Staates, die mit ihnen bezahlt werden: Strassen, Bildung, Krankenversicherung, Polizei. Und da bestehen ja noch grössere Unterschiede zwischen den Ländern, weil nicht alle das gleiche wollen. Global gäbe es dann noch Demokratien von Nicht-Demokratien zu unterscheiden. Aber für innerhalb der Schweiz gelten diese Unterschiede nur sehr eingeschränkt, eben zum Beispiel in den Unterschieden der Krankenkassenprämien oder nach dem kantonalen Entscheid, wie hoch Ausbildungsstipendien sein sollen (ein Urner und ein Aargauer zahlen ja beim Studium in Basel unterschiedlich viel, also macht das auch Sinn...nicht) . Aber der Steuerwettbewerb begründet sich ja nicht mit diesen Leistungen, sondern per Output, mit ihm sollen zu hohe Steuern vermieden werden durch die Konkurrenzsituation des Marktes. Der ist aber nur sehr bedingt gegeben, da Faktoren wie Lebensumfeld/Herkunft, Ort der Arbeitsstelle, gesprochene Sprache, Schöne Aussicht etc. viel stärker über unseren Wohnort entscheiden als ein Steuerwettbewerb. Es handelt sich also hier nicht um einen echten, sondern nur vorgetäuschten Markt. (Auf der anderen Seite zwingt der 'race to the bottom' aber die Verwaltungen, ihre Ausgaben auf einem Minimalniveau zu optimieren, was ja nicht unbedingt schlecht ist).
Da ich ein bisschen abgekommen bin, im Fazit: Steuern begründen sich aus den gebotenen öffentlichen Leistungen und der wirtschaftlichen Situation. Wenn diese sich ähneln, sollte man die Steuern anpassen, ja. In der Schweiz aber sind die Distanzen zu klein und die Service gleich, ergo macht ein Steuerwettbewerb keinen Sinn. In der EU haben wir andere Distanzen und Lebenswelten und Service Publics, ergo darfs ein bisschen Steuerwettbewerb geben. Die Höhe der Unterschiede ist dann wieder eine andere Frage, denn ab irgendwann muss ja eine der beiden Seiten sich völlig verrechnet haben. Aber eben, ich bin mir nicht sicher, dass Pauschalbesteuerung einem solchen Wettbewerb unterliegt, falls es ihn denn gibt
