Reaktion auf den 10 vor 10-Bericht - Beschwerde

Diskussionen rund um den FCB.
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Gevatter Rhein
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Reaktion auf den 10 vor 10-Bericht - Beschwerde

Beitrag von Gevatter Rhein »

Aus Übersichtlichkeitsgründen erlaube ich mir, einen eigenen Thread zu eröffnen. Es sei mir verziehen ;)

Als Reaktion auf den gestrigen ausgestrahlten Bericht möchte ich möglichst vielen verärgerten Leuten empfehlen, sich an die Ombudsstelle des SF DRS zu wenden :

Schweizer Fernsehen DRS/SF 2
Ombudsstelle DRS
Schweizer Radio DRS Otto Schoch
Höhenweg 6
9100 Herisau


Weiteres Vorgehen danach unter :

http://www.ubi.admin.ch/beschwer/d/index.htm


In den nächsten Postings meine etwas ausführlichere Reaktion, welche ich in Richtung 10 vor 10 und Ombudsmann absenden möchte. Ich bitte um Feedback, Fehlerkorrektur und sonstige Anregungen. Wer mir folgen möchte, tut gut daran, eigene Worte zu verwenden ;)
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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

Ihre Berichterstattung vom 24.Mail 2005 - u201EGriffigere Massnahmen gegen Hooligansu201C


Geehrte Damen und Herren

Mit Interesse habe ich Ihren gestrigen Bericht über die u201Ekriegsähnlichen Zuständeu201C in Schweizer Stadien verfolgt - einmal mehr natürlich aufgehängt an den bösen Basler Fans.

Wie leider nur allzu oft, wenn das Fernsehen in kurzen Berichten über das Thema Fussballfans zu berichten beginnt, ist es auch bei diesem Bericht so, dass er vor tendenziösen Halbwahrheiten, schlechter Recherche und einseitiger Stimmungsmache nur so strotzt, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach. Lassen Sie mich diese Vorwürfe etwas ausführlicher erörtern

Zuerst vielleicht folgende Bemerkungen von mir, um meine Position zu verdeutlichen: Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (Fackeln, Rauch, Pyro) ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Bestandteil von Fankultur. Noch vor weniger als 10 Jahren war dies problemlos möglich und wurde zumindest in Basel kontrolliert und sauber durchgeführt. Was meiner Meinung nach zu verurteilen ist, sind Gegenstände aller Art, die aufs Feld fliegen, also Fackelwürfe (Dida lässt grüssen), Stylos, Luftheuler, Kracher und so weiter. Ganz klar zu verurteilen sind Dinge wie Sachbeschädigung, Randale. Am Schlimmsten aus meiner Sicht jedoch sind Angriffe auf die körperliche Integrität von anderen Personen. Sprich Schlägereien aller Art. Im Gegensatz zu einem kaputten Velo oder einem umgetretenen Abfallkorb können bei Angriffen auf die Gesundheit von Menschen (egal ob von den involvierten erwünscht oder nicht) irreparable Schäden entstehen, und ob ein Gegenstand oder die Gesundheit von Menschen gefährdet wird, scheint mir doch nicht ganz unwichtig zu sein.
Ausserdem möchte ich festhalten, dass ich das Entzünden von Papier und das absichtliche Beschädigen von Inventar im Stadion (wie am Samstag passiert) in keinster Weise gutheissen kann oder will. Für solch dämliches Verhalten kann es keine Entschuldigung geben, und wenn die Täter gefasst und bestraft werden, ist dem Sport mit Sicherheit gedient.

Zu Ihrer Berichterstattung :

u2022 Angefangen wird der Bericht mit einer kurzen Rückblende auf das 20 Jahre alte Heysel-Drama. Eine wunderbare Sache, wenn man so richtig Panik verbreiten will. Nur leider hat das Heyseldrama mit dem eigentlich kritisierten Spiel vom Samstag überhaupt nichts zu tun. Wenige Minuten Recherche hätten genügt, um wesentliche Unterschiede zu finden und zum Schluss zu kommen, dass ein Heranziehen des Heyseldramas ausser Entfachung von Polemik absolut keinen vernünftigen Sinn ergibt. In Brüssel haben viele Faktoren zusammengespielt. Da waren gewaltbereite englische Matchbesucher (ich vermeide bewusst das Wort Fans), die einen eigentlich als neutral geplanten Sektor gestürmt haben (Ticketverkauf für den Sektor, der die Italiener und Engländer hätte trennen sollen, fand nur in Belgien statt, leider vergass man, daran zu denken, dass in Belgien viele Italiener arbeiten, welche als Juve-Fans so an Tickets für den u201Eneutralenu201C Sektor kamen). Da war ein nachgewiesenes völliges Versagen von Polizei- und Einsatzkräften. Da waren vor Allem Zäune und Absperrungen, an welchen die Menschen schliesslich zu Tode gedrückt wurden. Ironischerweise kritisieren Sie ja später im Bericht ausgerechnet die Tatsache, dass im Basler Joggeli KEINE Zäune angebracht sind. Wie übrigens in jedem Stadion in England, welches Sie später ebenfalls als Musterbeispiel für perfekte Problemlösung anführen. Weiterhin geht es in England im Allgemeinen und bei Heysel im Speziellen um eine ganz andere Thematik als bei den aktuell kritisierten Ereignissen in der Schweiz. Das Eine ist Hooliganismus (Gewalt gegen Menschen, gegen Leib und Leben also), das Andere ist Sachbeschädigung und Randale (Gewalt gegen Gegenstände). Ein drittes Thema ist Pyromanie. Leider schafft es ihre Berichterstattung nicht mal im Ansatz, diese 3 völlig unterschiedlichen Themen zu differenzieren. Im Gegenteil. Offensichtlich versucht man geradezu krampfhaft, diese Dinge zu vermischen. Massnahmen, die sich als griffig gegen Hooliganismus zeigen, verfehlen etwa bei Bekämpfung von Sachbeschädigung oder Pyrotechnik ihr Ziel völlig. In etwa so, wie wenn sie mit Grippemedikamenten gegen Fusspilz vorgehen wollen. Bestätigung dieser Behauptung von mir werden Sie erfahren, wenn Sie etwa mit dem Suchbegriff u201EGunter A. Pilzu201C googeln gehen.

u2022 Als Nächstes sprechen Sie in Ihrem Bericht von Ausschreitungen. Das dazu gezeigte Bild jedoch zeigt keine Ausschreitungen, sondern das Abbrennen von Gegenständen, sprich eine Pyroshow. Warum? Erneut keimt der Verdacht, dass hier nicht objektiv berichtet, sondern bewusst Stimmungsmache betrieben wird. Hier noch die Definition von u201EAusschreitungenu201C gemäss Wikipedia :

Als Ausschreitungen (Singular ungebräuchlich) bezeichnet man eine gewalttätige Eskalation im Umfeld einer Versammlung (z.B. einer Demonstration oder eines Fußballspiels), die in massiver Weise die öffentliche Ordnung stört. In etwa synonym werden die Bezeichnungen Krawalle oder Straßenschlacht gebraucht.
Meist werden dabei zunächst aus der Masse heraus Straftaten gegen fremdes Eigentum begangen (z.B. durch Plünderung von Geschäften oder Brandstiftung an Autos). Die Gruppendynamik und das (nach rechtsstaatlichen Prinzipien gebotene) Eingreifen der Polizei führen dann häufig zu einer immer weiteren Eskalation, an deren Ende große Personen- und Sachschäden stehen.
Die aktive Beteiligung an Ausschreitungen erfüllt in der Regel als solche den Straftatbestand des Landfriedensbruchs.
Im Gegensatz zu politischen Unruhen finden Ausschreitungen meist spontan, kurzfristig und ohne konkrete Motivation statt und stoßen in der Öffentlichkeit auf Unverständnis und Ablehnung.

u2022 Als Nächstes wird darüber berichtet, wie die Fans Bretter demontiert haben. Wer sich einigermassen seriös mit der Thematik auseinandersetzt (und, was ich von einem Journalisten eigentlich erwarte, von allen Seiten beleuchtet oder das zumindest versucht), muss sich da doch die Frage stellen, wie es möglich ist, dass man eine Tribüne, die (um ein bisschen Dramatik à la Landolt ins Spiel zu bringen) lebenserhaltend für tausende Matchbesucher sein soll, einfach so ohne Werkzeug oder Kraftanstrengung teilweise demontieren kann? Wie kann es sein, dass der ach so strenge und auf maximale Sicherheit bedachte Fussballverband solche offensichtlich keinen höheren Ansprüchen genügende Lotterbauten jahrelang toleriert ?

u2022 Weiter darf Herr Landolt per Interview zu Protokoll geben, dass das gezündete Material samt und sonders unter das Sprengstoffgesetz falle. Ist Ihnen irgend ein Fall bekannt, wo ein erwischter Pyrozünder wegen Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz belangt werden konnte ? Mir nicht. Die Behauptung u201ESprengstoffu201C ist in Fachkreisen sogar höchst umstritten. Es gibt schon alleine bei den Seenotfackeln (den sogenannten u201ABengalenu2019) verschiedene Produkte, welche erwiesenermassen nicht Alle unter das Sprengstoffgesetz fallen. Auch hier wäre Recherche angesagt gewesen.

u2022 Im Bericht wurde die bekannte Stichflamme gezeigt. Dazu wurde erzählt, dass es purer Zufall war, dass es nicht zu einer Katastrophe gekommen sei. Fakt ist, dass die Stichflamme nach Spielschluss entstand, als fast alle Zuschauer die Stehrampe schon verlassen hatten. Klar, gefährlich war sie auch so, aber dennoch entsteht einmal mehr in diesem Bericht der Eindruck, dass bewusst mit Halbwahrheiten und Weglassen von Fakten ein gewisses Bild zu zeichnen versucht worden ist.

u2022 Im Anschluss an die Stichflamme kommt wohl die unverfrorenste Frechheit des ganzen Berichts. Es wurde der tragische Tribünenbrand von Bradford hinzugezogen. Abgesehen davon, dass dieser sich nicht u201Evor 30 Jahrenu201C, sondern am 11.Mai 1985 ereignete. Auch Bradford ist in keiner Weise vergleichbar mit der Geschichte vom Samstag. A) stand in Bradford eine HOLZTRIBÜNE ! und B) wurde das Feuer in Bradford durch eine brennende Zigarette entfacht (wie im Bericht kurz erwähnt). Folgerung daraus müsste ja sein, dass man dringend ein totales Rauchverbot in allen Schweizer Stadien durchsetzen müsste. Der Teufel in diesem Fall war ja eine Zigarette oder ? In englischen Stadien ist Pyrotechnik übrigens weitgehend unbekannt (mit sehr wenigen Ausnahmen, etwa in Wales oder Irland). Also schon das zweite ziemlich degoutante Beispiel. Zumindest aus meiner Sicht ist es mehr als geschmacklos, so wenig Respekt gegenüber den Todesopfern dieser Tragödien zu zeigen, um sie für solche Vergleiche zu missbrauchen.

u2022 Als nächstes durfte der Sprecher der Zürcher Stadtpolizei Gratiswerbung für die Hooligandatenbank machen. Wunderbar. Man hat Szenekenner, Hooliganexperten, spricht in jedem Communiqué von einer gewaltbereiten Szene von 300-400 Leuten in der Schweiz, u201Edie man kenneu201C. Wozu also noch eine Datenbank? Man kennt die Leute jau2026 Ganz abgesehen davon, dass eine ähnliche Datenbank in Deutschland regelmässig völlig versagt (Stichwort Dynamo Dresden) und dazu regelmässig missbraucht wird. In Deutschland sind meines Wissens etwa 11'000 Leute in der Datei u201EGewalttäter Sportu201C registriert. Unter Anderem ein Familienvater. Sein Verbrechen : Er hat Anzeige erstattet gegen Polizisten, die seinem 16-jährigen Sohn anlässlich eines Auswärtsspielbesuches in Freiburg die Nase gebrochen hatten - bei der Eingangskontrolle! Solche Fälle gibt es Dutzende. Recherche ? Hier : http://www.pro1530.de/index.php . Da werden nicht nur Erinnerungen an längst vergangen geglaubte Fichenaffären-Zeiten wachu2026
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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

u2022 Weiter kommt dann der Schwenk nach England. Klar, England hat ein Hooliganproblem. Alles gelöst? Natürlichu2026 wenn man der Propaganda glauben schenken möchte, mit Sicherheit. Fakt ist, dass in England gar nichts gelöst ist. Man hat das Problem einfach in die unteren Ligen verdrängt (wie in Deutschland übrigens auch). Sprich in der Premier League herrscht relative Ruhe, und in den unteren Ligen tobt der Mob. Ist das die Lösung? Oder ist Verdrängen aus dem Focus der Medien einfach nur eine bequeme Alternative, um gut dazustehen im Rampenlicht? Was die Versitzplatzung der Stadien damit zu tun haben soll, ist mir übrigens schleierhaft. In Basel gab es im Jahr 2002 drei nennenswerte Vorfälle im Joggeli. Es gab die Krawalle um das Luzern-Spiel (ausgelöst durch einen übereifrigen Polizisten, der in einer Menschenmenge von 3000 Personen grundlos fast eine Minute lang Pfefferspray-Reizgas versprühte, was eine Massenpanik auslöste. Wir können dem Herrn danken, dass Niemand zu Tode getrampelt wurde. Berichterstattung darüber ? Fehlanzeige. Der betreffende Beamte wurde übrigens zuerst intern u201Efreigesprochenu201C, danach versetzt. Zufälle gibtu2019su2026), es gab die u201ERauchbombeu201C im Champions-League-Spiel gegen Moskau, und es gab die geworfenen Gegenstände auf den Linienrichter und einen Goalie im Spiel gegen GC. Beim Spiel gegen Luzern waren Sitzplätze montiert. Beim Spiel gegen Moskau waren Sitzplätze montiert. Beim Spiel gegen GC kam der Wurfgegenstand gegen den Linienrichter aus dem Sektor A, wo - sie ahnen es - Sitzplätze montiert sind. Der Gegenstand, welcher den Goalie getroffen hatte, wurde meiner Meinung nach übrigens vom Balkon der Muttenzerkurve geworfen, auch dort oben sind Stühle montiertu2026. Wunderwaffe Stehplatz-Eliminierung ? Völlliger Unsinn. Was die Versitzplatzung erwiesenermassen erreicht, ist ein extremes Abflachen von Stimmung und Atmosphäre im Stadion. Sprich, wichtige Kaufargumente für Matchbesucher und TV-Stationen werden vernichtet. Recherchieren Sie über die Situation in Basel (Versitzplatzung, Entwicklung der Stimmung in der Kurve, Stehplatzproteste in den Spielen gegen Thun und Malatya im Herbst 2003, Wiedereinführung der Stehplätze, Auswirkungen und Effekte), und Sie wissen Bescheid. Eine halbe Stunde Recherche genügt!

u2022 Zum Schluss wird wie erwähnt kritisiert, dass im Joggeli keine Zäune montiert sind. Dies keine 5 Minuten, nachdem mit perversen Bildern von an Zäunen erdrückten Menschen aus Brüssel (Heyseldrama) Stimmung gemacht worden ist und keine 2 Minuten, nachdem die heutige englische Situation - ohne montierte Zäune - als Musterbeispiel und Allheilmittel gezeigt worden ist. Glaubwürdigkeit ?

u2022 Christian Kern, CEO von Joggeli-Betreiberin Basel United, darf dann zu guter Letzt noch Stadionverbote fordern. Auch Herr Landolt bläst ins gleiche Horn. Ein lustiges Detail am Rande. Gerade der GC-Sicherheitsverantwortliche Peter Landolt ist es, der seit Jahren bei GC-Basel - Spielen immer wieder Dutzende Matchbesucher mit in der ganzen Schweiz gültigen Stadionverboten (ja, das gibt es schon, konsultieren Sie den SFV, eine einfache Rechercheu2026) absichtlich ins Stadion schleust. In der Szene kursiert auch hartnäckig und seit Jahren das Gerücht, dass der Herr Sicherheitsverantwortliche einen Polterabend für einen bekannten GC-Hooligan (Hardturmfront) organisiert haben soll. Wie kann der Herr also auf der einen Seite nach aussen Stadionverbote und nationale Koordination fordern, wenn er auf der anderen Seite die bereits jetzt geltenden nationalen Stadionverbote einfach regelmässig ignoriert und ad Absurdum führt ?

u2022 Der Gipfel der ganzen Geschichte ist jedoch meines Erachtens, dass wegen Sachbeschädigungen (die absolut unnötig und dumm sind, das steht wie eingangs erwähnt überhaupt nicht in Frage) ein riesiges Aufheben gemacht wird, währenddem Angriffe auf Leib und Leben (Schlägereien vor dem Stadion) einmal mehr (am 5.12. gab es eine massive Massenschlägerei mit über 100 Beteiligten in der Innenstadt vor dem Spiel) totgeschwiegen oder verharmlost (u201ESind ja nur Hools der Kat. C, die aufeinander losgegangen sindu201C, O-Ton Esther Maurer und Polizeisprecher Marco Cortesi , nachzulesen auf http://www.augenauf.ch/bs/archiv/fcb/index.htm sowie http://geocities.com/fcb0512/ ). Oder gewichten Sie Gegenstände wirklich höher als Leib und Leben ?



Ihr gestriger Bericht scheint mir mit Ihren eigenen Leitlinien absolut nicht übereinzusteimmen. Ein Auszug aus dem pdf, welches ich auf Ihrer Homepage gefunden habe :

Präambel :
Unabhängiger, kritischer Journalismus beruht auf Freiheit und
Verantwortung. Freiheit bedeutet, dass nur dort freier, unabhängiger
und kritischer Journalismus möglich ist, wo die politischen und
gesellschaftlichen Voraussetzungen demokratischer Zustände
gegeben sind. Verantwortung bedeutet die Verpflichtung zur Fairness
und zum Augenmass.
Im Kräftespiel gesellschaftlicher Mächte und Interessen betreibt der
Journalist das Geschäft der Aufklärung durch Sammlung, Prüfung,
Auswertung und Einordnung jener Informationen, die für die
Öffentlichkeit relevant sind und die die Menschen befähigen, in Staat,
Wirtschaft und Gemeinwesen eine aktive Rolle zu spielen.

Grundsätze :
Die Sachgerechtigkeit in der Berichterstattung bedeutet, dass
alle verfügbaren Fakten in Betracht gezogen werden und dass
nur gesagt wird, was nach bestem Wissen und Gewissen für
wahr gehalten wird. Sachgerechtigkeit setzt Sachkenntnis beim
Journalisten voraus (gründliche Vorbereitung). Sie bedingt auch
Transparenz (die Quellenlage wird offen gelegt), faire
Darstellung der anderen Meinung (audiatur et altera pars) und
Unvoreingenommenheit bezüglich des möglichen Ergebnisses
einer journalistischen Recherche (Fähigkeit, mit der
Berichterstattung vom eigenen Standpunkt, von den eigenen
Präferenzen Abstand zu nehmen).
u2022 Die Vielfalt der Tatsachen und Meinungen zu einem Thema
muss angemessen zum Ausdruck gebracht werden. Tatsachen,
die der u201EStoryline" oder These eines Beitrags widersprechen,
dürfen nicht ausgeblendet werden.
u2022 Unabhängigkeit bedeutet, dass die Programme keine
Ideologie, keine Partei oder sonstige Interessensgruppe
bevorzugen, kurz: eine Berichterstattung without fear or favour.


Ich bitte Sie weiter, zur Kenntnis zu nehmen, dass ich mich in der Sache an den zuständigen Ombudsmann wenden werde mit der Aufforderung, diese Art und Weise von u201EJournalismusu201C näher zu untersuchen.

In Erwartung einer ausführlichen Stellungnahme (mit Bezug auf meine Kritikpunkte) grüsse ich Sie freundlich




Hans im Glück
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TAFKAE
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Beitrag von TAFKAE »

unglaublich und absolut lobenswert, welchen aufwand du hier betrieben hast.
als dank wirs du ein standard blabla-mail erhalten und deines wandert in den papierkorb.

ich hab den 10 vor 10 bericht nicht gesehen, und wenn ich das hier lese: zum glück nicht!!

nidganzbache
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Beitrag von nidganzbache »

Etwas vom besten, was ich je gelesen habe!

Bitte unbedingt auf dem laufenden halten, G.R!

dasto
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Beitrag von dasto »

TAFKAE hat geschrieben:unglaublich und absolut lobenswert, welchen aufwand du hier betrieben hast.
als dank wirs du ein standard blabla-mail erhalten und deines wandert in den papierkorb.

ich hab den 10 vor 10 bericht nicht gesehen, und wenn ich das hier lese: zum glück nicht!!
wenn ers an den ombudsmann schickt, geht das eben nicht so einfach...
jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi

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Eckfahne
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Beitrag von Eckfahne »

Kann man diesen Bericht so wie alle anderen von SFDRS im Internet nachgucken?

sergipe
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Beitrag von sergipe »

jo im archiv 10vor10

mimpfeli
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Beitrag von mimpfeli »

Mir fehlen die Worte.......was soll man da noch schreiben?!?!?!

Hut ab!

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Hervé
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Beitrag von Hervé »

Guter Text, Gevatter Rhein!

Allerdings... Du kritisierst, dass im 10 vor 10-Bericht teilweise übertrieben und falsch dargestellt wurde, stellst aber andererseits selber gewisse Sachen nicht ganz richtig dar.

So entspricht es sicherlich nicht der Tatsache, dass beim GC-Spiel die fliegenden Gegenstände nur aus Sektoren mit Sitzplätzen kamen.

Will damit allerdings nicht wieder eine Diskussion über die Vorkommnisse an jenem Spiel entfachen.

Bin gespannt auf die Reaktion von DRS! ;)

nidganzbache
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Beitrag von nidganzbache »

Musste ja kommen, Herve!

Solange der Täter nicht erwiesen ist...

Er wollte damit ja nur unterstreichen, wie WENIG Sitzplätze dazu beitragen, dass es in einem Stadion friedlich ist - dazu gäbe es noch x andere Beispiele aus anderen Stadien!

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PeppermintPatty
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Beitrag von PeppermintPatty »

:eek: Der Gevatter kann ja argumentieren, sogar sachlich, ohne dabei in klischeehafte beschimpfungstaktiken und kindergartensprache zu verfallen...
60 Joor ARI-vederci :cool:
_______________________________________________

BYE BYE ZUBI :(

_______________________________________________
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Mätzli
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Beitrag von Mätzli »

[quote="Hervé"]Guter Text, Gevatter Rhein!

Allerdings... Du kritisierst, dass im 10 vor 10-Bericht teilweise übertrieben und falsch dargestellt wurde, stellst aber andererseits selber gewisse Sachen nicht ganz richtig dar.

So entspricht es sicherlich nicht der Tatsache, dass beim GC-Spiel die fliegenden Gegenstände nur aus Sektoren mit Sitzplätzen kamen.

Will damit allerdings nicht wieder eine Diskussion über die Vorkommnisse an jenem Spiel entfachen.

Bin gespannt auf die Reaktion von DRS! ]

Da hast Du schon recht. Aber die Aussage des Gevatters war dahingehend, dass es für das Werfen von Gegenständen unerheblich ist, ob Sitzplätze montiert sind, oder eben nicht.; d.h. das durch das Montieren von Sitzplätzen kein Plus an Sicherheit vor Würfen erzielt werden kann.
---------------------------
FCB, la raison d'être!

badcop
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Beitrag von badcop »

kann ich absolut so unterschrieben, sehr guter text, danke

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Eckfahne
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Beitrag von Eckfahne »

Wenn ich jeh emol e Abschlussarbet schribe mues weiss ich wär ich zur Hilf nim.

Sachlicher gseh und vor allem genau uf e Punkt brochti Kritik. Eifach tadellos. Aber wie anderi au scho gseit hän zwiifle ich an ere Ufnahm ins Bewusstsii vo SFDRS.

Aber nomol: 1a Brief.

Greez

Goldfisch
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Beitrag von Goldfisch »

Da kann man wirklich nur seinen Hut nehmen. Besser hätte man es nicht schreiben können. Danke für den Aufwand. Hoffentlich bringt er einen Stein ins Rollen. :cool:

fcbch_fcbde
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Beitrag von fcbch_fcbde »

ich ha mir grad dr bricht im netz agluegt und ich frog mi grad ob es no polemischer, propagandistischer und schlächter überhaupt möglich isch. ei wiederspruch folgt em andere, panikmachi und null fakte wo irgendöpis könnte belege... eifach grässlich dä bricht.

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Tüllhuffe
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Beitrag von Tüllhuffe »

Sackstark. IMHO ist der entscheidende Punkt (der ja bei deinen Formulierungen betreffend Recherche schön durchschimmert) eine gewisse journalistische "Faulheit". Klär gäbe es keine kritischen und von mir aus auch etwas reisserischen Berichte, wenn am Samstag alles reibungslos abgelaufen wäre, das ist durchaus legitim und wir sollten Ursache und Wirkung nicht durcheinander bringen. Nur ist es höchst fraglich, ob man mit unseriöser Berichterstattung wirklich etwas zur Besserung der Situation beiträgt oder Leute ihr Gesicht wahren lässt, welche man vielleicht besser auch einmal kritisch hinterfragen sollte. Die frappanten Widersprüche in der Argumentationskette gewisser Personen zeigst du ja sehr schön auf

Mit dem Sicherheitschef von Basel United (klar, ist andere Sendung - aber eine, die wohl eigentlich unkritischer sein sollte...) läuft man im Sportpanorama durch's Stadion und fragt nach jedem Satz "Aber hätten Sie/man denn nicht xy sollen?". Bei Landolt gebärdet man sich als Pressesprecher/ Verlautbarungsorgan, ähnlich dem Blick, welcher sich seine Armeeberichterstattung direkt beim Sämi bestellt. Aber welcher Journi will sich's schliesslich schon mit der PR-Abteilung der Zürcher Polizei verderben und die Einladung zum nächsten Altstetten dann nicht erhalten?
OléOlé, Vollschinggen Olé

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Digge
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Beitrag von Digge »

sensationell gschriebe!

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aQuarius
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TipTop

Beitrag von aQuarius »

Ich verneige mich!
Würd ich sofort unterschreiben!

Marylou
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Beitrag von Marylou »

absolut geniale text!!! bitte au mi unbedingt ufem laufende halte!!!!! und mini unterschrift hesch, wenns wirgglich zunere beschwärde geges UBI chunnt!!!!

ville dangg für d'arbet

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rotoloso
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Beitrag von rotoloso »

Gevatter Rhein hat geschrieben:Aus Übersichtlichkeitsgründen erlaube ich mir, einen eigenen Thread zu eröffnen. Es sei mir verziehen ]

Muesch eifach luege dass dr Gevatter Rhein nid muult :D :D :D
Gevatter Rhein hat geschrieben:Hauptsache, einen eigenen Thread aufmachen und bloss nicht einen der bestehenden benutzen. Muss schon saucool sein...
[CENTER]***************************IN MEMORIAM*************************
*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Ich küsse deine verpilzten Füsse :eek:
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
P.V.R.P.E. Langstrumpf

pancho
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Beitrag von pancho »

kompliment !!!! 1A !!!!

auf die antwort bin ich gespannt, obwohl ich bei unserem sfdrs schon recht genau weiss wie sie ausfallen wird...

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smd
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Registriert: 07.12.2004, 17:41

Beitrag von smd »

Gevatter Rhein hat geschrieben:u2022 Weiter .... im Rampenlicht? Was die Versitzplatzung der Stadien damit zu tun haben soll, ist mir übrigens schleierhaft. In Basel gab es im Jahr 2002 drei nennenswerte Vorfälle im Joggeli. Es gab die Krawalle um das Luzern-Spiel (ausgelöst durch einen übereifrigen Polizisten, ....

Hans im Glück
Sehr gut geschrieben, ich hebe meinen Hut! Danke für diesen Einsatz, hoffentlich bewirkt er an den richtigen Orten etwas.

Nur eine kleine Anmerkung:

Du schreibst:

...gab es im Jahre 2002 (siehe hervorgehobenes Zitat)....,

könnte man da nicht auch schreiben seit 2002 bzw. 2001 ... und damit betonen, dass sich in den letzten 2,5 Jahren von Seiten der Basler FANS keine nennenswerten Vorfälle mehr ereignet haben. Sonst bleibt der Fokus doch stark auf dem "Skandaljahr" 2002 hängen.

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joggeliwurscht
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Beitrag von joggeliwurscht »

Weltklasse Text!

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zul alpha 3
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Beitrag von zul alpha 3 »

chapeau!!!

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SCAR
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Saggstark

Beitrag von SCAR »

Wenn die Berichterstatter bei diesem Text mal nicht denken sie haben den Beruf verfehlt... ;) !1A Text und absolut auf den Punkt gebracht!

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Beitrag von rotoloso »

Bild Bild Bild Bild
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Beitrag von Basilea-1893 »

Wahnsinns Brief!

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