Quelle: Baz.ch
Grosser Rat stimmt klar für Martkthalle-Hochhaus
Basel. baz. Das umstrittene Hochhaus-Projekt bei der Basler Markthalle nahe beim Bahnhof SBB hat am Mittwoch die Zustimmung des Grossen Rats gefunden. Nötig ist das Hochhaus, um die Sanierung der denkmalpflegerisch wertvollen Markthallen-Kuppel zu finanzieren.
Dem für das Hochaus nötigen Bebauungsplan stimmte das Parlament 71 gegen 47 Stimmen zu. Vergeblich hatte die vorberatende Bau- und Raumplanungskommission Rückweisung beantragt, weil ihr das Projekt aus städtebaulichen Gründen missfiel. Das Gebäude darf mit maximal 50 m Höhe und 14 Stockwerken nicht einmal halb so hoch werden wie der Basler Messeturm mit 105 m.
Rat gespalten
In der nahezu drei Stunden langen Debatte erhielt das Projekt die Unterstützung von CVP, FDP, SP und DSP, während sich SVP, LDP, VEW und das Grüne Bündnis dagegen äusserten. Einzelne Befürworter respektive Gegner des Hochhauses fanden sich jedoch in den meisten Fraktionen.
Mit dem vom renommierten Architekturbüro Diener & Diener in einer Studie vorgeschlagenen Hochhaus soll die Sanierung der 1929 erbauten Markthalle mit ihrer imposanten Kuppel finanziert werden. Ein privater Investor, der dereinst den Gebäudekomplex übernimmt, soll mit dem Mehrwert des Hochhauses die gegen sechs Mio. Fr. teure Sanierung der seit 2004 leer stehenden Markthalle bezahlen.
Denkmalschutz unbestritten
Dass der Kuppelbau mit einem Durchmesser von 60 m als Zeugnis der Industriegeschichte unter Denkmalschutz gestellt werden soll, war im Parlament unbestritten. In vielen Voten wurde auch die geplante öffentliche Nutzung des Gebäudes gelobt. Die Markthalle soll dereinst mit Läden, Beizen und Events das Publikum anziehen.
Die Bau- und Raumplanungskommission, die Rückweisung beantragt hatte, kritisierte unter anderem, dass ein Hochhaus die Kuppel der Markthalle konkurrenziere und störe. Sie schlug als Alternative eine Blockrandbebauung vor. Dies Idee stiess aber im Parlament auf klare Ablehnung. Würde sie realisiert, sähe man die Kuppel überhaupt nicht mehr, hiess es.
Ein Teil der Gegnerschaft war nicht wegen des Hochhauses für Rückweisung der Vorlage, sondern wegen der vorgesehen Übergabe der Markthalle an private Investoren. Damit habe das Parlament auf die Nutzung keinen Einfluss mehr, warnte das Grüne Bündnis. Der Kanton könne den Mehrwert des Hochhauses auch selbst einstreichen und das Areal selber bewirtschaften.
Interessenten vorhanden
Das sei jedoch nicht Aufgabe des Kantons, sagte Baudirektorin Barbara Schneider (SP). Nach ihren Angaben gibt es bereits Interessenten, die für die Markthalle konkrete und realistische Ideen entwickelt haben. Der Bebauungsplan, der dem Referendum unterliegt, soll ihnen die nötige Rechtssicherheit geben