Rankhof hat geschrieben:Überleg dir mal folgendes:
Dein Mann wird schwer verletzt. Die Ärzte verweigern dir jede Auskunft, da du kein Angehöriger bist. Tatsache für Homosexuelle, undenkbar bei verheirateten Heteros.
das ist so. in der theorie. tatsächlich wird es so laufen, dass die zuständigen im spital das handy und das portemonnaie nach adressen/telefonnummern durchforsten werden, und dann zwangsläufig auf irgendwelche angaben stossen und die entsprechenden personen informieren (vielleicht werden sie etwas erstaunt sein, wenn auf der home-telefonnummer ein anderer mann abnimmt, aber das ändert nichts an der sache).
Rankhof hat geschrieben:Deine Frau liegt im Spital im Sterben. Du wirst nicht zu ihr gelassen, da du kein Angehöriger bist. Tatsache für Homosexuelle, undenkbar bei verheirateten Heteros.
dasselbe siehe oben. allerdings sind diese beiden punkte legitime forderungen, denen ich an der urne sofort zustimmen würde, sofern sich die abstimmung darauf beschränken würde.
Rankhof hat geschrieben:Dein Mann stirbt, du hast den Haushalt geführt. Er hat kein Testament hinterlassen. Das ganze Vermögen (aus seiner Arbeit etc.) geht an seine Eltern, mit denen er seit Jahren verkracht ist. Du erbst keinen Rappen. Tatsache für Homosexuelle, undenkbar bei verheirateten Heteros.
jeder vernünftige mensch macht ein testament, sofern ihm etwas daran liegt. das ist die genau gleiche situation, wie wenn ein teil eines unverheirateten paares stirbt. auch da gibts nichts, sofern kein testament besteht.
Rankhof hat geschrieben:Deshalb gibt es keinen vernünftigen Grund, gegen das Partnerschaftsgesetz zu sein (sofern man geistig im 21. Jahrhundert angekommen ist, natürlich)
generell gilt für mich: nach langer überlegung werde ich wohl nein stimmen. dies aus zwei gründen, einem rationalen und einem etwas kindischen.
1. belastung der sozialwerke: ahv- und pensionkassen-renten sind u.a. darauf ausgelegt, dem nicht-erwerbstätigen den fortbestand des lohnes zu sichern, sofern der erwerbstätige teil einer ehegemeinschaft stirbt. dies soll auch den fortbestand unserer gesellschaft sichern, u.a. mit dem hintergedanken, dass ehepaaren mit kindern nicht zu starke finanzielle nachteile entstehen (durch die nicht-erwerbstätigkeit eines elternteils). schwule und lesbische paare kriegen aber nachweislich keine kinder und tragen somit direkt nichts zum fortbestand der gesellschaft bei. im gegenteil, in der regel handelt es sich um doppelverdiener-paare, die nicht auf die witwenrenten angewiesen sind. mit der annahme der vorlage würden unsere so schon relativ angeschlagenen sozialwerke also weiter belastet.
2. demnächst findet in meiner wohn- und heimatstadt eine zweitägige veranstaltung von homosexuellen statt. dies notabene mitten in der innenstadt, abends haben restlos alle brauchbaren clubs spezielle homo-parties auf ihrem programm. dies kommt faktisch einer zweitägigen besetzung (notabene am wochenende, wo ich selbst gerne etwas meine stadt und das nachtleben geniessen möchte) der stadt gleich. dieses beispiel soll nur illustrieren, dass ich etwas mühe mit der selbstinszenierung dieser bevölkerungsgruppe habe. auch nervt mich z.b. die existenz von vereinen und clubs, die ausschliesslich homosexuellen vorbehalten sind (siehe z.b. die gründung des fanclubs "stuttgarter junxx", die vor kurzem mal ein thema in diesem forum war). vordergründig soll dies der integration und der akzeptanz der homosexuellen in der gesellschaft dienen. jedoch frage ich mich, wie man sich integrieren kann, wenn man sich selbst abgrenzt und die heteros z.b. ausschliesst - dies ausgerechnet von einer bevölkerungsgruppe, die permanent toleranz predigt.
man kann durchaus behaupten, dass ich dies etwas sehr kleinkarriert sehe, dennoch bewegen mich diese beiden gründe dazu, ein nein auf meinen stimmzettel zu krizzeln. das einzige, was mich daran hindert, diese vorlage, der man eigentlich ohne grossen aufhebens zustimmen müsste, anzunehmen, sind die schwulen selbst, bzw. deren aufdringliches verhalten in der öffentlichkeit.