Homosexualität und Homophobie im Fussball

Alles über Fussball, ausser FCB.
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Aficionado
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Beitrag von Aficionado »

Ernesto hat geschrieben: Wieso sich die Profis in dieser Frage eher schwertun ist jedoch ein Rätsel. Denn es gibt sie durchaus, jene schwulen Profifussballspieler, welche kein Thema drumherum veranstalten, im Team trotzdem akzeptiert sind und mehr oder weniger 'offen' leben. Auch die journalistische Unsitte, diese Spieler oder von denen es man weiss unter Druck zu setzen und so an Teaminternas zu gelangen, ist nicht mehr dermassen verbreitet wie noch vor ein paar Jahren.

Zumindest ist anzunehmen, dass es nicht mehr jahrelang geht bis ein Spieler sich mit seinem Outing das entsprechende Marketingpotential, welches einem Schwulen Profifussballer gewiss sein dürfte, erschliesst.
Ach ja? Stell dir mal ein sich bekennender, schwuler FCZ Spieler im beinahe ausverkauften Joggeli vor! Der müsste spätestens nach 2 Minuten aus psychologischen Gründen ausgewechselt werden.

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Aficionado hat geschrieben:Ach ja? Stell dir mal ein sich bekennender, schwuler FCZ Spieler im beinahe ausverkauften Joggeli vor! Der müsste spätestens nach 2 Minuten aus psychologischen Gründen ausgewechselt werden.
Jetzt übertreib' mal nicht - den Cüplischlürfern im A dürfte das doch egal sein, Hauptsache er sieht nett aus. Die Pöbel im B bringen eh keine Negativstimmung zusammen, wenn's schon bei Positivstimmung happert. Das C pfeift doch nur eigene Spieler aus, wenn sie wieder mal 'nen Ball verstolpern und die MK wird sich aus bekannten Gründen wohl hüten, organisiert gegen Schwule Stimmung zu machen ;-)

Glaube echt nicht daran, dass dies grosse Wellen werfen würde - aber wir werden's früher oder später irgendwann noch sehen!
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Joker59
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Beitrag von Joker59 »

wieso will e homosexuelle innere männermanschaft fuessball schpiele?

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Joker59 hat geschrieben:wieso will e homosexuelle innere männermanschaft fuessball schpiele?
:rolleyes:

Vermutlich weil er gerne mit Bällen rumspielt und mal einen Lattenknaller landen möchte...

(Die empfindlicheren mögen diesen billigen Kalauer auf Kosten der angesprochenen Minderheit verzeihen.)


Wieso will wohl ein 'Homosexueller' in einer 'Männermannschaft' Fussball spielen?!? Ich nehme mal an weil er gerne Fussball spielt und das in einem Eishockeyteam nicht kann.....aber deine Suggestivfrage zielt wohl auf eine der dümmlichen Antworten wie "damit er sich mit andern Jungs umziehen" kann, "damit jemand beim Duschen seine Seife fallen lässt" oder sonst irgendeine Klischeeantwort aus der ewiggestrigen Mottenkiste hin.

(Aber um die Antwort gleich mitzugeben haben wohl die Eier gefehlt...lustigerweise kommen solche Fragen, Vermutungen oder Ängste stets von Typen, welche ein Schwuler nicht mal mit Arzthandschuhen und in 'nem Darkroom anfassen würde oder die selbst ein Problem mit ihrer verklemmten Sexualität haben.)

Und um deine Frage effektiv noch zu beantworten: Ganz einfach weil er gerne Fussball spielt - nicht mehr und auch nicht weniger.
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Agent Orange
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Beitrag von Agent Orange »

Ernesto hat geschrieben: :rolleyes:

Vermutlich weil er gerne mit Bällen rumspielt und mal einen Lattenknaller landen möchte...

(Die empfindlicheren mögen diesen billigen Kalauer auf Kosten der angesprochenen Minderheit verzeihen.)


Wieso will wohl ein 'Homosexueller' in einer 'Männermannschaft' Fussball spielen?!? Ich nehme mal an weil er gerne Fussball spielt und das in einem Eishockeyteam nicht kann.....aber deine Suggestivfrage zielt wohl auf eine der dümmlichen Antworten wie "damit er sich mit andern Jungs umziehen" kann, "damit jemand beim Duschen seine Seife fallen lässt" oder sonst irgendeine Klischeeantwort aus der ewiggestrigen Mottenkiste hin.

(Aber um die Antwort gleich mitzugeben haben wohl die Eier gefehlt...lustigerweise kommen solche Fragen, Vermutungen oder Ängste stets von Typen, welche ein Schwuler nicht mal mit Arzthandschuhen und in 'nem Darkroom anfassen würde oder die selbst ein Problem mit ihrer verklemmten Sexualität haben.)

Und um deine Frage effektiv noch zu beantworten: Ganz einfach weil er gerne Fussball spielt - nicht mehr und auch nicht weniger.
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l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

Ernesto hat geschrieben: :rolleyes:

Vermutlich weil er gerne mit Bällen rumspielt und mal einen Lattenknaller landen möchte...

(Die empfindlicheren mögen diesen billigen Kalauer auf Kosten der angesprochenen Minderheit verzeihen.)


Wieso will wohl ein 'Homosexueller' in einer 'Männermannschaft' Fussball spielen?!? Ich nehme mal an weil er gerne Fussball spielt und das in einem Eishockeyteam nicht kann.....aber deine Suggestivfrage zielt wohl auf eine der dümmlichen Antworten wie "damit er sich mit andern Jungs umziehen" kann, "damit jemand beim Duschen seine Seife fallen lässt" oder sonst irgendeine Klischeeantwort aus der ewiggestrigen Mottenkiste hin.

(Aber um die Antwort gleich mitzugeben haben wohl die Eier gefehlt...lustigerweise kommen solche Fragen, Vermutungen oder Ängste stets von Typen, welche ein Schwuler nicht mal mit Arzthandschuhen und in 'nem Darkroom anfassen würde oder die selbst ein Problem mit ihrer verklemmten Sexualität haben.)

Und um deine Frage effektiv noch zu beantworten: Ganz einfach weil er gerne Fussball spielt - nicht mehr und auch nicht weniger.
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gobbo

meine beiträge können ruhig gelöscht werden, falls sie dem generellen Niveau hierdrin nicht genügen und wenn sie unnötig Speicherplatz beanspruchen

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Aficionado hat geschrieben:Ach ja? Stell dir mal ein sich bekennender, schwuler FCZ Spieler im beinahe ausverkauften Joggeli vor! Der müsste spätestens nach 2 Minuten aus psychologischen Gründen ausgewechselt werden.
Ach was, wenn YB da ist steht sogar 45 Min. lang ein griechischer Lustknabe direkt vor der MK ;)
Der hat sich zwar noch nicht geouted, aber das ist in dem Fall ja auch völlig unnötig ....

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canon
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Beitrag von canon »

hmmmm... i has scho immer gwüsst!!!

[ATTACH]14902[/ATTACH]

fare
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Beitrag von fare »

wollte es auch gerade posten gaaay ;D

Balotelli
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Beitrag von Balotelli »


Balotelli
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Beitrag von Balotelli »


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Cocolores
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Beitrag von Cocolores »

canon hat geschrieben:hmmmm... i has scho immer gwüsst!!!

[ATTACH]Bild
Mehmedi??? :confused: :eek: :D

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Bild -- 11.09.2012

Mutiges Interview

Hier spricht ein schwuler Bundesliga-Profi


Es wird verschwiegen, verheimlicht, verdrängt – Homosexualität ist speziell im Männerfußball immer noch ein Tabu-Thema, über das Profis am liebsten schweigen.

Gegenüber dem „Fluter“ (ein Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung) hat sich nun ein schwuler Bundesliga-Profi anonym offenbart. Mutig und ausführlich wie noch keiner vor ihm spricht er über die Probleme, die seine sexuelle Ausrichtung im „Männergeschäft“ Profi-Fußball mit sich bringt.

Über seine innere Zerrissenheit sagt er: „Entweder spaziere ich mit meinem Freund zu einem Event und bin danach drei Wochen in allen Medien oder berufe mich auf meine Privatsphäre und belüge mich selbst. Es gibt einfach keine Lösung. Unmöglich, einfach wie ein heterosexueller Spieler den neuen Partner zu präsentieren und am nächsten Tag vergessen zu werden. Normalität gibt es nicht (...) Ich muss täglich den Schauspieler geben und mich selbst verleugnen.“

Warum?

„Fußballer sind das männliche Stereotyp schlechthin. Sie müssen Sport lieben, aggressiv kämpfen und gleichzeitig das große Vorbild sein. Schwule sind das alles einfach nicht. Punkt. Soll jemand eine aufgebrachte Menge von Fans vor dem Spiel aufklären, dass 'Die Schwulen' eigentlich auch nur ganz normale Männer sind und gleich mitspielen? Unvorstellbar. Ich wäre nicht mehr sicher, wenn meine Sexualität an die Öffentlichkeit käme.“

Fußball als Sport, dessen Anhängerschaft zu einem beträchtlichem Maße vorurteilsbehaftet ist? Fans, denen zugetraut wird, gegen homosexuelle Fußballspieler zu hetzen? Ganz offenbar die gelebte Realität eines schwulen Fußballprofis in Deutschland.

Dabei, so behauptet er, wüssten in der Bundesliga fast alle Beteiligten bescheid. Es gebe zwar keinen „Klub der schwulen Fußballer“, aber man kenne sich. Die Mannschaft wisse es sowieso.

Aber gerade nach der Hetze gegen den Ex-Kölner Kevin Pezzoni, den Fans vor seiner eigenen Haustür bedrohten, wäre es wohl naiv, zu glauben, dass sich ein schwuler Fußballer bedenkenlos outen könnte.

„Ich würde leugnen, ganz klar. Versuchen, das Thema komplett aus der Öffentlichkeit zu halten. Je mehr geredet wird, desto höher ist auch der Druck auf mich. Die große Diskussion um meine Person kann ich mir einfach nicht erlauben.“

Vielleicht regt das Interview aber zum Nachdenken an. Es wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung. Und längst überfällig.
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Fluter.de -- 11.09.2012

Ein Mann, den es eigentlich nicht gibt

Gespräch mit einem schwulen Fußballbundesligaspieler


Lange haben wir gesprochen und bis zuletzt war es unklar, ob dieses Treffen überhaupt zustande kommt. Ich betrete das Zimmer und finde einen sichtlich überforderten jungen Mann vor, der am liebsten in der nächsten Sekunde wieder gehen würde. Er bleibt. Niemand darf von diesem Treffen wissen, denn ihn gibt es nicht. Trotz vieler Bedenken spricht er das erste Mal über eine Sexualität, die in der Welt des Fußballs nichts verloren hat.

Du kommst gerade aus einem Interview für einen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Was wäre, wenn dort deine Homosexualität zur Sprache käme?

Ich würde leugnen, ganz klar. Versuchen, das Thema komplett aus der Öffentlichkeit zu halten. Je mehr geredet wird, desto höher ist auch der Druck auf mich. Die große Diskussion um meine Person kann ich mir einfach nicht erlauben.

Ist der Druck nicht ohnehin schon immens?

Natürlich. Der Preis für meinen gelebten Traum von der Bundesliga ist hoch. Ich muss täglich den Schauspieler geben und mich selbst verleugnen. Am Anfang war es ein großes Spiel und kein Problem, doch mit der Zeit zehrt es sehr an mir. Ich weiß nicht, ob ich den ständigen Druck zwischen dem heterosexuellen Vorzeigespieler und der möglichen Entdeckung noch bis zum Ende meiner Karriere aushalten kann.

Angst vor der Öffentlichkeit

Aber was wäre so schlimm daran, wenn es rauskommt? Es schaltet auch niemand ab, wenn im Showgeschäft Hape Kerkeling eine Sendung moderiert.

Ich denke, Fußball und die Medien sind komplett verschieden. Auch wenn ich es natürlich dumm finde, passt das Klischee des "Standard-Schwulen" irgendwie in die bunte Welt des Fernsehens. Fußballer dagegen sind das männliche Stereotyp schlechthin. Sie müssen Sport lieben, aggressiv kämpfen und gleichzeitig das große Vorbild sein. Schwule sind das alles einfach nicht. Punkt. Oder soll jemand eine aufgebrachte Menge von Fans vor dem Spiel aufklären, dass "die Schwulen" eigentlich auch nur ganz normale Männer sind und gleich mitspielen? Unvorstellbar. In der Situation im Stadion oder nach dem Spiel wird jeder kleine Anlass in der Gruppe zu einer ganz großen Angelegenheit. Ich wäre nicht mehr sicher, wenn meine Sexualität an die Öffentlichkeit käme.

Bist du dann wütend auf die Fans?

Nein, ganz sicher nicht. Ich habe mal gehört, dass in solchen aufgeheizten Stimmungen nur noch das Kleinhirn im Menschen regiert und da ist eben Toleranz nicht eingebaut. Das muss auch ich im Stadion akzeptieren und die Fans sind einfach der unverzichtbare Motor, der auch mich jeden Spieltag antreibt. Generell reflektiert ein Heterosexueller kaum seine Sexualität. Niemand käme schließlich auf die Idee, mehrere Jahre sich selbst danach zu fragen, ob das eigene Empfinden auch wirklich real ist. Es passt schließlich in die Welt. Von der Position aus muss man auf Toleranz hoffen – Verständnis wird es nie geben. Dazu ist das Thema zu persönlich und auch wir Schwulen sind da nicht besser, wenn es um Lesben oder auch Heterosexuelle geht. Tolerant sind wir aber allemal. Aber auch wenn ich mit den Fans klarkäme, wäre die pure Öffentlichkeit schlimmer.

Warum eine solche Angst vor der Öffentlichkeit?

Die Geschichten, Titelseiten und Magazine. Alle würden gerne rausfinden, was ich wohl Schlimmes mit meinem Partner unter der Bettdecke anstelle. Wer beim super-männlichen Fußballspieler wohl unten und wer oben liegt. Da gibt es vieles! Meine Leidenschaft, der Fußball, wäre irrelevant. Entweder spaziere ich mit meinem Freund zu einem Event und bin danach drei Wochen in allen Medien oder berufe mich auf meine Privatsphäre und belüge mich selbst. Es gibt einfach keine Lösung. Unmöglich, einfach wie ein heterosexueller Spieler den neuen Partner zu präsentieren und am nächsten Tag vergessen zu werden. Normalität gibt es nicht. Zumindest wäre es für mich nicht normal, eine ganze Nation mein Intimleben diskutieren zu lassen. Das hat nur mich und die Person neben mir zu interessieren.

Und gibt es "die Person neben dir" – um zumindest eine der verhassten Fragen zu stellen?

Hier und heute finde ich die Frage sogar extrem wichtig. Diese Person gibt es bei mir nicht und bei anderen mir bekannten Spielern auch nicht. Obwohl: Ich hatte sogar einmal eine Beziehung. Aber du kannst dir vorstellen, dass ein monatelanges Versteckspiel pures Gift für eine Partnerschaft ist. Ich musste mich entscheiden. Klar, der Erfolg im Fußball danach war schön. Der Preis war entsprechend.

Statt dem Freund gibt es dann die bezahlte Spielerfrau für die wichtigen Anlässe?

Das Klischee ist leider im Grunde wahr. Zu manchen Anlässen kann ich einfach nicht alleine kommen und dann gibt es immer Wege. Das machen auch alle so. Nur bezahlen musste ich nie – schließlich habe ich als richtiger Schwuler auch beste Freundinnen.

Du hast gerade andere Spieler angesprochen. Gibt es eine Art "Club der schwulen Bundesligaspieler" und weiß der Rest der Mannschaft von deiner Homosexualität?

(lacht) Nein, einen Club gibt es nicht. Ganz im Gegenteil. Ich weiß zwar von mehreren Spielern in der Liga. Richtige Treffen gibt es aber nicht – wäre wohl auch etwas zu auffällig. Das ist eine schwierige Parallelexistenz, die sich auch in der Mannschaft fortsetzt. Gesprochen wird kaum darüber, aber eigentlich müsste jeder Bescheid wissen.*

Berufliche Wünsche, private Träume

Gibt es dann keine Probleme in der Mannschaft?

Überhaupt nicht. Ich kenne keinen Spieler in der ganzen Liga, der damit ein Problem hat. Es gibt sogar manche, die mit großem Interesse nachfragen – aber das ist wirklich die absolute Ausnahme. Natürlich sind einige Situationen wie das Duschen am Anfang für beide Seiten unangenehm. Ich habe aber kein Interesse an den Mitspielern und irgendwann ist es für alle Seiten egal. Schließlich sind die Kollegen trotz des schlechten Rufs nicht ignorant.

Und was fragen dann so manche Kollegen?

Ach, ganz technisches Interesse kommt da zutage (lacht). Aber auch nach dem Freund wird gefragt. Schließlich kenne ich die Geschichten der Kollegen schon aus der Zeitung und bei mir muss erst gefragt werden. Alles total normal.

War ein Outing nach der positiven Stellungnahme des DFB durch Theo Zwanziger auch keine Option?

Nicht wirklich. Das ist alles gut gesagt, wenn man nicht am nächsten Spieltag ins Stadion muss. Vielleicht wäre es zu verschmerzen, wenn sich mehrere Spieler outen würden, aber selbst da sehe ich momentan wenig Hoffnung. Schließlich wäre es dann immer noch eine Minderheit, auf der man vorzüglich herumreiten könnte.

Warum hast du dich für das Interview entschieden?

Es ist wichtig, den ersten Schritt zu tun. Ich probiere mich gerade dabei selbst aus. Außerdem kannst du meine Situation nachvollziehen und da spricht es sich einfacher. Andere wagen trotz der Anonymität nicht den Schritt. Vielleicht fühlen sich meine Kollegen nicht aufgefordert. Ich würde es mir wünschen. Wir können in einem Jahr wieder sprechen und dann kann ich vielleicht meinen Namen unter das Gesagte setzen.

Wie sieht deine Zukunft aus?

Im Fußball weiter an mir zu feilen – schließlich habe ich noch einige Wünsche, die ich mir erfüllen möchte. Privat wird sich an der Situation nichts ändern. Ich würde mich natürlich sehr freuen, falls auf einmal die Lawine der Outings losbricht und ich auch einmal staunen könnte, wen ich doch noch nicht kenne. Ein Stück Normalität würde mich schon freuen. Einfach mit einem zukünftigen Partner in aller Öffentlichkeit ins Restaurant gehen. Ein Traum.


*Der Satz lautete in der ersten veröffentlichten Version: Gesprochen wird kaum darüber, aber trotzdem weiß jeder Bescheid. Die missverständliche Passage wurde in Abstimmung mit Spieler und Autor mit dem Ziel geändert, die eigentliche Aussageabsicht zu hervorzuheben.

Adrian Bechtold (25) ist Jurist und freier Journalist. Er lebt in Deutschland und der Schweiz.
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joggeliwurst
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Beitrag von joggeliwurst »


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franktroxler
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Beitrag von franktroxler »

Die Degens würden wohl auch gerne bei deiner Umfrage mitmachen.. nur da hättest du wohl die wirrsten Antworten :D

Viel Erfolg
Zuffi hat geschrieben:Denn Nordstern hats mir zu viel Shqiptars und Borderline zu viele Freaks.
Brummler-1952 hat geschrieben:Au ich gang im Übrige jede Tag go wärgge für my Ykomme, dass ich mir z' ässe, z' dringge, e gmietligi Wohnig, e Autöli, Ferie und schlussändlig d' JK vom FCB ka leischte. Und i bi einigermasse xund und ganz zfriide drby.
schnauz hat geschrieben:de chasches dreie wie de willsch aber näger blibt e näger !

sergipe
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Beitrag von sergipe »

franktroxler hat geschrieben:Die Degens würden wohl auch gerne bei deiner Umfrage mitmachen.. nur da hättest du wohl die wirrsten Antworten :D

Viel Erfolg
absolut

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DonCorleone
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Beitrag von DonCorleone »

franktroxler hat geschrieben:Die Degens würden wohl auch gerne bei deiner Umfrage mitmachen.. nur da hättest du wohl die wirrsten Antworten :D

Viel Erfolg
Sag ich ja schon lange...Hauptsache man kann es gemeinsam machen... :D

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Späcki
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Beitrag von Späcki »

Das sin aber tiefgründigi Froge... :o

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Käsebrot
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Beitrag von Käsebrot »

Späcki hat geschrieben:Das sin aber tiefgründigi Froge... :o
Bei einem solch "schwierigen" Thema ist logisch, dass nur an der Oberfläche gekratzt wird. Der Spieler will seine Anonymität bewahren, das ist sein gutes Recht.

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Beitrag von Admin »


soly
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Beitrag von soly »

Packs einfach mal hier rein, obwohl eig, nichts mit Fussball. Habe kurz nach passenderen Threads gesucht, aber nicht gefunden.

http://www.spiegel.de/panorama/barilla- ... 24798.html

Hajdin

Beitrag von Hajdin »

soly hat geschrieben:Packs einfach mal hier rein, obwohl eig, nichts mit Fussball. Habe kurz nach passenderen Threads gesucht, aber nicht gefunden.

http://www.spiegel.de/panorama/barilla- ... 24798.html
like this one...

Reicht es jetzt wirklich schon wenn man die Positionen der Schwulen und Lesbengemeinde nicht zu 100% teilt um als Homophob zu gelten? Vorausgesetzt die wiedergegebenen Zitate sind korrekt und nichts unterschlagen steht da für mich "Leben und leben lassen" auch wenn er selbst andere Werte hochhält. Das ist zu 100% das was man Toleranz nennt und das Maximum dessen was man von Andersgläubigen erwarten darf und sollte.
Etwas mehr Gelassenheit wäre angebracht. Ich teile die Meinung des Hr. Barilla keineswegs. Jedoch hat auch er das Recht auf freie Meinungsäußerung, so wie alle anderen Menschen auch.

Malinalco
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Beitrag von Malinalco »

Kommt halt drauf an. Es ist jedoch nicht wirklich intelligent als Unternehmer, dein Produkt so zu 'bewerben'. Dann sagst du lieber nichts oder gibst eine diplomatische Nicht-Antwort. Denn ein's ist klar, Homophobie steht auf der verlierenden Seite der Geschichte.

Zu der Aussage selber ist halt die Frage, wo die Grenze zu ziehen ist. "Leben lassen, aber wo anders bitte!" ist eben nicht Toleranz, sondern Fremdenfeindlichkeit oder halt das Pendant in dem Themenkomplex. Du sagst sonst ja grundsätzlich, dass du nix gegen Juden/Kosovo-Albaner/etc. hast, aber dass sie doch bitte nach Israel oder Albanien sollen resp. du nix mit Ihnen zu tun haben willst. Und so ist der Aufschrei eben doch verständlich, wenn du für Gleichberechtigung bist, denn dann kannst du dich nicht mit einem so komischen Mittelding zufriedengeben. Denn es geht eben nicht um Toleranz an sich, sondern um Akzeptanz. Klar darf ein Unternehmer da seine eigene Meinung haben und diese auch unterstützen, und homophob ist sowieso gerade ein starkes Wort und die Medien bauschen natürlich alles gerade viel zu hoch auf. Immer. Also ich werd weiter Barilla nehmen, aber einverstanden bin ich mit seiner Aussage grad gar nicht.

Ganz abgesehen davon finde ich die Familie = Vater + Mutter + Kind Gleichung sowieso problematisch, heutzutage ist da ja meist noch die Ex-Frau des Vaters neben der neuen Lebensgefährtin, deren Kinder und so weiter. Oder eben alleinerziehend. Oder älter. Oder ... ;)

Django
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Beitrag von Django »

wenn intressiert das intresse des spielers? o.O

Foff
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Beitrag von Foff »

soly hat geschrieben:Packs einfach mal hier rein, obwohl eig, nichts mit Fussball. Habe kurz nach passenderen Threads gesucht, aber nicht gefunden.

http://www.spiegel.de/panorama/barilla- ... 24798.html
nur hat hier ein Sender der bekannt dafür ist, seine Interviewpartner in eine Ecke zu drängen mit schnellen, konfusen Faragen eine Antwort "provoziert" die kaum so gemeint war. Klar, stellt sich die Farage: warum gibt der Typ denen ein Interview, warum bleibt er nicht vorsichtiger? aber eigentlich erklärt er doch nur seine Werbestrategie, oder?

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Schambbediss
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Re: Homosexualität und Homophobie im Fussball

Beitrag von Schambbediss »

Man sagt ja immer, dass prozentual gleich viele Homos im Frauenfussball wie im Männerfussball unterwegs sind. Ich kann mir das irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Frauenfussball ist doch gefühlt 50% nicht hetero aber bei den Männern auch?! Wäre ich sehr überrascht.

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OutLander
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Re: Homosexualität und Homophobie im Fussball

Beitrag von OutLander »

Schambbediss hat geschrieben: 10.01.2025, 15:12 Man sagt ja immer, dass prozentual gleich viele Homos im Frauenfussball wie im Männerfussball unterwegs sind. Ich kann mir das irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Frauenfussball ist doch gefühlt 50% nicht hetero aber bei den Männern auch?! Wäre ich sehr überrascht.

Ich gehe davon aus, dass es dir hoffentlich egal ist, wer mit wem bumst... von daher, who cares?

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Faniella Diwani
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Re: Homosexualität und Homophobie im Fussball

Beitrag von Faniella Diwani »

Schambbediss hat geschrieben: 10.01.2025, 15:12 Man sagt ja immer, dass prozentual gleich viele Homos im Frauenfussball wie im Männerfussball unterwegs sind. Ich kann mir das irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Frauenfussball ist doch gefühlt 50% nicht hetero aber bei den Männern auch?! Wäre ich sehr überrascht.



Fussball hat (immer noch) den Ruf einer "Männersportart". Das zieht nun mal andere Sportlerinnen als beim Synchronschwimmen und der Sportgymnastik an. 

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Schambbediss
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Re: Homosexualität und Homophobie im Fussball

Beitrag von Schambbediss »

Faniella Diwani hat geschrieben: 10.01.2025, 15:20
Schambbediss hat geschrieben: 10.01.2025, 15:12 Man sagt ja immer, dass prozentual gleich viele Homos im Frauenfussball wie im Männerfussball unterwegs sind. Ich kann mir das irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Frauenfussball ist doch gefühlt 50% nicht hetero aber bei den Männern auch?! Wäre ich sehr überrascht.



Fussball hat (immer noch) den Ruf einer "Männersportart". Das zieht nun mal andere Sportlerinnen als beim Synchronschwimmen und der Sportgymnastik an. 

Habe kürzlich mit einer Lesbe darüber gesprochen und sehe es wie du. Sie wurde dann ein wenig pissig und meinte nur: "Nein das kann nicht sein!" :confused:

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