Allianz-Arena: Münchens Sporttempel der Superlative

Alles über Fussball, ausser FCB.
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Platini
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Beitrag von Platini »

Hennes&Mauritz hat geschrieben:wer ist denn dein verein?
das würd mi aber au mol wundernäh...

Sisko
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Beitrag von Sisko »

das isch es hässlichs gummiboot

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Master
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Beitrag von Master »

Bayern gege Basel in dr CL - das wär voll geil :D

und meh kah jo sage was mr will, abr vo inne sehr das Stadion extrem geil us!
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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crazychillbär
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Beitrag von crazychillbär »

Findas schade,dass der TSv 1860 bei der Eröffnungsfeier überhaupt nicht beachter wird aber typisch FCB.Naja ist halt so.
Auch wenn der FCB natürlich sportlich deutlich weiter oben steht.
Wenn der Rubel rollt, ist die Ethik am Arsch!!

Freeride isch me wie numme e Sport, es isch e Lydeschaft!!!

carigool
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Beitrag von carigool »

crazychillbär hat geschrieben:Findas schade,dass der TSv 1860 bei der Eröffnungsfeier überhaupt nicht beachter wird aber typisch FCB.Naja ist halt so.
Auch wenn der FCB natürlich sportlich deutlich weiter oben steht.
wiso? ich glaube 1860 spielt vor den bayern! am tag vorher gegen nürnberg!

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crazychillbär
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Beitrag von crazychillbär »

Er hat ein Knall,
rotes Gummiboot,
mit diesem Gummiboot fahr'n wir hinaus.

Er hat ein Knall,
rotes Gummiboot,
und erst zum Abendbrot kommen wir nach Haus'.

Zu diesem Stadiion fällt mir irgendwie das Lied ein
Wenn der Rubel rollt, ist die Ethik am Arsch!!

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crazychillbär
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Beitrag von crazychillbär »

Ja aber z.b sie spielen nicht gegen die Nationalelf.
Wenn der Rubel rollt, ist die Ethik am Arsch!!

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crazychillbär
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Beitrag von crazychillbär »

Ja ok ich muss mein Statement ein bischen korigeren. Der TSV 1860 spielt einmal gegen den FCB als Eröffnungspiel. Aber das wurde erst nachträglich bestimmt das war ursprünglich nicht gelant.
Dann finde ich es ja fair
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smd
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Der Wall ist rund -- Allianz-Arena

Beitrag von smd »

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/525/52473/


Allianz-Arena

Der Wall ist rund

Warum das Weiche so hart und das Schöne so brutal ist: Der Futurismus der Münchner Allianz-Arena verdankt sich einer denkwürdigen Archaik.
Von Gerhard Matzig



Bild
Die Allianz-Arena: Eine zu Architektur geronnene Ausweitung der Kampfzone.
Foto: ddp



Es ist Nacht und das Stadion gebiert Ungeheuer. In der Arena wird ein Mann von Flak-Scheinwerfern gejagt. Er keucht. "Laufen Sie!", brüllt jemand. In Todesangst winselt er: "Ich bin doch nur Schauspieler." Dann verdampft die Stadionkulisse zu einem Lichtblitz, und das Letzte, was man mitbekommt, ist ein Blick ins Auge des Irrsinns. Es herrscht Krieg u2013 und das Stadion scheint die natürliche Heimstatt des Krieges zu sein.

Der Gejagte ist allerdings der Schauspieler Klaus Maria Brandauer, die Arena ist das Berliner Olympiastadion u2013 und die Stadion-Szene ist eine grandiose Filmszene. Es ist das Finale im Film "Mephisto", der 1981 in die Kinos kam u2013 als Verfilmung des gleichnamigen Romans von Klaus Mann. Vom Berliner Stadion der dreißiger Jahre, das als Filmkulisse diente, um das ewige Spiel von Tätern und Opfern bühnenräumlich zu fassen, ist es also ein, zugegebenermaßen, weiter Weg bis nach München in die Allianz-Arena, die am 19. Mai erstmals präsentiert und am 30. Mai eröffnet wird.

Aber dennoch drängt sich dem Besucher der von Herzog & de Meuron entworfenen Arena u2013 wie nirgendwo sonst u2013 die Erinnerung an die Mephisto-Szene auf: das Stadion als Schauplatz und Schaukampf. Genau darin liegt die singuläre Qualität und immense Emblematik der Arena. Ihre Schönheit ist die der Kompromisslosigkeit: What You See Is What You Get u2013 Nichts anderes ist gute Architektur.



Brutal, radikal und wenig schön
Wie kaum ein anderes Stadion der Gegenwart, die (wie das Beispiel "auf Schalke" zeigt) eine Ära der banalen Mehrzweck-Wettkampfstätten samt Rollrasen, Aida-Premieren oder Biathlon-Konkurrenzen ist, bezieht das nur dem Fußball und seiner räumlichen Suggestion gewidmete Stadion im Münchner Norden auf eindeutige Weise Stellung: zur Stadt wie nach innen hin. Zur Stadt hin geschmeidig, zugleich aber monumental.

Nach innen reduziert, zugleich aber sinnlich u2013 im Sinne der Bauaufgabe. Man wollte einen Ort, der die Emotionen schürt? Einen Bau inszenatorischer Wucht? Einen Platz, an dem ein Spiel mindestens neunzig Minuten lang verdammt ernst zu nehmen ist? Ein Areal, das alles andere egozentrisch negiert? Einen "Hexenkessel"? Man hat ihn nun.

Wer sich fragt, warum ausgerechnet Günter Netzer Recht behalten hat, warum also die Arena in München tatsächlich das "schönste Fußballstadion der Welt" geworden ist, dem ist zu antworten: Weil es im Grunde das brutalste, radikalste und das im einfachen Sinn am wenigsten schöne, also harmonisch ausbalancierende, versöhnende, einnehmende Stadion ist. Und weil es die Modernität seiner Form mit der Archaik seines Inhalts kurzschließt u2013 sowie auch das Business mit dem Sport.

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smd
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Beitrag von smd »

Bild
Hier ist alles Fußball.
Foto: ddp




Wobei es all dies auch noch mit exhibitionistischer Wonne ausstellt u2013 statt es zu verbergen. Das neue Stadion, in das die beiden Vereine FC Bayern München und 1860 München einziehen, ist eine zu Architektur geronnene Ausweitung der Kampfzone, ein genuiner Ort der Entscheidung, wo es, selbst im Spiel, am Ende immer nur auf eine einzige Differenz ankommt: die zwischen Sieg und Niederlage.

Wenn es stimmt, dass im Wettkampf immer auch die zivilisatorische Sublimation kriegerischer Auseinandersetzungen angelegt ist, dann ist die Arenen-Architektur seit ihrem Entstehen in der Antike bis auf den heutigen Tag auch immer die des Kampfes schlechthin. Auf dem Platz will manu2019s wissen. Das sieht man der Fröttmaninger, also vor den Toren der Stadt gelegenen, Arena schon von weitem an. Das spürt man in ihren Innereien auf Schritt und Tritt und Kick. Und eben dies definiert ihre Ästhetik: Einem "Unentschieden" dient sie nicht.

Dabei sein ist alles: Das ist eine fromme Lebenslüge, um mit der Niederlage leben zu können. Was man in Wahrheit will: siegen. Auch deshalb erscheint einem die Allianz-Arena wie der Beton, Stahl, Glas und pneumatische Hülle gewordene Antagonismus zum grandiosen Olympiastadion der "heiteren Spiele" von Günter Behnisch. Gerade weil diese beiden Münchner Stadien extrem verschiedene Ansichten markieren, begegnen sie sich nun auf baukünstlerischer Augenhöhe. Die Allianz-Arena ist u2013 auf ganz andere Weise zwar u2013 in der Nachfolge des Olympiastadions Weltklasse-Architektur: pure, kraftstrotzende Form.



Die Farbe des Sieges
Diese Form ist das Produkt von zwei, einander auf komplexe Weise dienlichen Bestandteilen: Simplizität und Raffinesse. Simpel ist die monothematische Großform, also jene einzige, einprägsame Fassadenkissen-Struktur, deren transluzente Haut schon Millionen Autofahrer im Stau zur Kenntnis nehmen durften oder mussten.

Wegen der Arena befindet sich die Stadtautobahn Richtung Norden seit Jahren im Ausnahmezustand. Es wäre also u2013 nach all den jahrelangen Querelen um das neue Stadion bis hin zum offenen Schlagabtausch in Form eines Bürgerentscheids u2013 es wäre kein Wunder, wollte man das Gebilde jetzt einfach nur hassen oder lieben. Ungerührt davon erhebt es sich auf zugleich voluminöse, aber auch luftige Weise neben dem Asphaltgetöse auf einem ansteigenden, landschaftsarchitektonisch überlegt gestalteten Podest, das im Inneren Parkplätze birgt.

Nicht nur die deutscheste aller Gretchenfragen, nämlich "Fußball: ja oder nein?", fordert an diesem Ort zu einer eindeutigen Haltung heraus u2013 sondern auch eine den zerklüfteten Stadtteil unmissverständlich dominierende, im Grunde sich selbst genügende Architektur. Zwar wird sie zu den Spielen des FCB rot beziehungsweise zu jenen der Löwen blau aufleuchten und so auch den Ort illuminieren. Doch ist das kein Dialog, sondern Corporate Identity.

Es ist ja übrigens gerade diese erstaunlich einfache Idee, wonach man mit zwei simplen, quasi ein- und ausschaltbaren Fassadenfarben die zwei Identitäten der beiden Vereins-Bauherren darstellen könne, die architektonisch und zugleich so überzeugend fußballtypisch ist: Den Gegner erkennt man am Trikot. "Wir" sind blau (oder grün oder gelb): "Die" sind rot (oder schwarz oder weiß). Diesen grundlegenden Antagonismus stellt das Stadion auf bemerkenswert schlichte Weise nach.



Der schönste Wall der Welt
Im Inneren der auch räumlich wirksamen Luftkissen-Architektur erzeugen dabei die allersimpelsten Lichtröhren mit den allersimpelsten Farbfiltern ein raffiniertes Assoziations-Gefüge der Zuschreibungen: Farbe bricht Form. Nichts ist präziser (aber auch: gefährlicher) als die Aussage eines Fanschals. Das Stadion kann man sich wie einen monströsen, den Fußball vollendet darstellenden Fanschal vorstellen.

Schon auf dem Weg zur Arena geraten also die von den Parkplätzen oder der neu gestalteten U-Bahnstation Fröttmaning (Bohn Architekten) heranziehenden Massen in den illuminativen Bann des Spiels um Identitäten. Im Arena-Rund aber, das vollkommen präzise, fast nahtlos das Spielfeld steil ansteigend bis unter das muschelförmige, gestisch kraftvolle Dach umschreibt, wird der Besucher endgültig zum Teil einer kalkulierten Raum-Dramaturgie.

Auf den drei, den gewaltigen Innenraum einfassenden Rängen (für 20000 Besucher im Unterrang, 24000 in der Mitte und 22000 oben) werden die Fans fast einzeln, räumlich suggestiv, zu ihren Plätzen gezwungen. Wer seinen schalenförmigen Silberplastiksitz ansteuert, wird durch einen winzigen Auslass gespeit, auf dass der Arena-Raum beim Betreten der Ränge wie ein Naturereignis über den Besucher hereinbreche.

Nichts lenkt vom Spiel ab: Die kaskadenförmigen Treppentürme dienen gleichfalls einer Raumregie, die mit kaum spürbaren, kühlen Farben und Formen das technoid-futuristische und zugleich archaische Vokabular einer Ridley-Scott-Verfilmung imaginiert. Dieser Purismus, der Aufschriften wie u201EBratwürste und Pommesu201C an Kiosken wie aus einer bizarren Plüschwelt wirken lassen, ist keiner der Architektur. Sondern einer der Dramaturgie: Allein auf das grüne Rechteck kommt es an. Der Fußballplatz dieser Arena ist ein Kampfplatz. Noch von einem Sitz unter dem Dach kann man sich als Teil davon fühlen.

Alles hier ist Fußball. Das gilt sogar für die dem Tribünenraum integrierten Lounges, für den Business-Club und andere Zonen (Büros, Kinderbetreuung...), die sich gnadenlos dem Gesamtkonzept fügen müssen: Es gibt nur ein Drinnen und ein Draußen, dazwischen den schönsten Wall der Welt u2013 und es gibt Fußballspiele, die große Schauspiele sind.

(Süddeutsche Zeitung vom 4.5.2005)

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Alois E.
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Beitrag von Alois E. »

abartig geiles Stadion.
Wird von mir Besuch erhalten.
Es brauuust unser Panzer ins Bayernland hinein!
Die Hiphop-Jugend ist die SA des Kapitalismus

Ein Fick auf Winston Churchill.

alhoil
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Beitrag von alhoil »

Keano hat geschrieben:innen top, aussen scheisse
Dito St. Jakob-Park...
AUBÄRG*SEKTE

maxxer
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Beitrag von maxxer »

abartig hässlich dieser deformierte reifen. ein denkmal für das kommerz- und billigbauzeitalter. :eek:

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

Alois E. hat geschrieben:abartig geiles Stadion.
Wird von mir Besuch erhalten.
Es brauuust unser Panzer ins Bayernland hinein!
kannst ja auch gleich en passant noch in dachau vorbeischauen.
vielleicht öffnet dies ein wenig den eingeschränkten horizont ???
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)

zh scum
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Beitrag von zh scum »

maxxer hat geschrieben:abartig hässlich dieser deformierte reifen. ein denkmal für das kommerz- und billigbauzeitalter. :eek:
diiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitttttttttttttttttttttttttttttttttttttoooooooooooooooo

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Master
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Beitrag von Master »

http://www.sfdrs.ch/system/frames/highlights/kulturplatz/index.php


Hüt z'Obe uff SF1, 22:20 Kulturplatz:
Ein Ufo für München - das Fussballstadion AllianzArena von Herzog und de Meuron
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

s-k-b
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Beitrag von s-k-b »

Bi mir das Stadion letscht Weekend mol vo use go aluege und mues sage isch wirklich e hammer palascht worde!!!

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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

Wer dieses Stadion Scheisse findet hat kein Ahnung!
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

Verglichen mit dem was in Turin entsteht, ists schon ein toller kessel....

mich interessiert das innere!!

es ist doch wie im leben, nicht die Fassade aber die inneren Werte gelten!!

doch...werde sicherlich mal dorthinein gehen!!
gobbo

meine beiträge können ruhig gelöscht werden, falls sie dem generellen Niveau hierdrin nicht genügen und wenn sie unnötig Speicherplatz beanspruchen

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Turok
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Beitrag von Turok »

zh scum hat geschrieben:diiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitttttttttttttttttttttttttttttttttttttoooooooooooooooo
Naja, trotzdem habt ihr keine Ahnung, wie sich das besagte Konstrukt schliesslich im dreimdimensionalen Raum präsentiert, wie es wirkt und was was bewirkt... :rolleyes:
Der Innenraum ist wirklich sehr gelungen, gerade weil er nicht dermassen nach Kommerz ausschaut und überhaupt nicht überladen ist!

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Turok hat geschrieben: Der Innenraum ist wirklich sehr gelungen, gerade weil er nicht dermassen nach Kommerz ausschaut und überhaupt nicht überladen ist!
Und das obwohl man im Verhältnis mehr Logenplätze anbieten kann als beispielsweise im Joggeli und diese zudem rundherum - aber eben diskreter - angeordnet sind.

Die Arena ist mE im Innern der beste Stadionneubau im Hinblick auf die WM in Deutschland und von Aussen wie es sein sollte als eigenständiger (Stadion-) Körper erkennbar - etwa im Gegensatz zur Arena AufSchalke. Ein Fragezeichen setze ich allerdings bezüglich Beständigkeit der Aussenhülle, Aufwand für den Gebäudeunterhalt und laufenden Kosten für Elektrizität bzw. die ständig unter Druck stehenden Luftkissen.
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mamo
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Beitrag von mamo »

l'antimilan hat geschrieben:Verglichen mit dem was in Turin entsteht, ists schon ein toller kessel....
bilder? pläne?

Schooffseggel
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Beitrag von Schooffseggel »

l'antimilan hat geschrieben:Verglichen mit dem was in Turin entsteht, ists schon ein toller kessel....
vor allem vergliche mit däm, wo momentan in turin stoot... :(
au wenn dr cl-match im delle alpi unvergässlig isch!

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redblue-calvin
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Beitrag von redblue-calvin »

wenn ihr schon vom thema abkommt - wann ist eigentlich die neue Maladière fertig?
http://fcbforum.magnet.ch/newreply.php?do=newreply&noquote=1&p=219257now can come what want

redblue-calvin alias Nachmacher X im Schatten der Ersten!

EHC BASEL

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

mamo hat geschrieben:bilder? pläne?
http://www.stadiumguide.com/giovanniagnelli.htm
gobbo

meine beiträge können ruhig gelöscht werden, falls sie dem generellen Niveau hierdrin nicht genügen und wenn sie unnötig Speicherplatz beanspruchen

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Tagesanzeiger -- 12.05.2005

Hier leuchten die Farben des Fussballs

München kann sich auf ein Fussballstadion freuen, wie es noch keines gibt. Die neue Arena von Herzog & de Meuron hat eine weiche Schale und einen harten Kern.


Von Axel Simon

«Deutschland hat keine Fussballkultur.» Darf ein Basler so etwas sagen? Jacques Herzog darf. Nicht, weil der FC Basel für die Schweiz das sein will, was Bayern München für Deutschland ist, und auch nicht, weil die firmeneigene Elf von Herzog & de Meuron bei Architekten-Fussballturnieren ganz vorne mit dabei ist. Herzog darf den deutschen Fussball kritisieren, weil er ihm seine drittgrösste Spielstätte geschenkt hat. Und seine schönste.

Als weithin sichtbares Zeichen steht sie da. In Fröttmaning, wo München ins weniger idyllische Umland aussuppt: Eine Kläranlage, ein Übungsplatz der Bundeswehr, ein Autobahnkreuz und etwas Heideland bilden die nähere Umgebung der Allianz-Arena. Als einzige Erhebung weit und breit lockt der nahe und bewachsene Müllberg mit markantem Windrad Wochenendausflügler an. Inmitten dieser zugigen Kulisse werden sich bald Massen von Münchnern auf das riesige Objekt zubewegen, das sie Schlauchboot nennen - ein viel zu harmloser Name für diese kraftvolle Kultstätte, denn nichts anderes ist dieses Stadion. Jacques Herzog nennt den rund einen Kilometer langen Weg vom U-Bahnhof zur Arena «eine religiöse Prozession».

Eine Hülle aus Luftkissen

Es fällt tatsächlich schwer, sich pöbelnde Fans beim Gang über die leicht gewölbte «Esplanade» vorzustellen. Unter den netzartig verschlungenen Wegen und kargen Heidestoppeln liegt das grösste Parkhaus Europas, ein eleganter und durch viele Höfe lichter Raum für fast 10 000 Autos. Am Ende dieser artifiziellen Landschaft ragt das Gebäude auf wie eine Erscheinung. Ein weiches Rund aus 2800 mit Luft gefüllten Kunststoffkissen umschliesst die mächtige Stahl- und Betonkonstruktion, dahinter die Schemen von Treppen steigenden Winzlingen. Wie beeindruckend muss es erst sein, wenn diese Hülle farbig erstrahlt rot, wenn der FC Bayern spielt - wie beim Einweihungsmatch gegen die deutsche Nationalmannschaft am 31. Mai - hellblau, wenn der TSV 1860 München hier zum Heimspiel einlädt, oder strahlend weiss bei einem Länderspiel, wie in knapp einem Jahr beim Eröffnungsspiel der Fussballweltmeisterschaft. Dass die Spiele der deutschen Bundesliga tagsüber und nicht abends stattfinden, ist für Jacques Herzog ein Kennzeichen mangelnder Kultur - kein Wunder bei solch einer Wunderhülle.

Das eigentliche Wunder aber befindet sich dahinter: ein Tribünenkörper von einer ungeheuren Stringenz und geschwungenen Schönheit, ein vor Kraft strotzender, purer Raum, in dem keine Laufbahn die Zuschauer vom Rasen trennt, da seine einzige Nutzung der Fussball ist. Ganz dicht am Geschehen scheint selbst der Letzte der 66 000 Menschen zu sitzen, die sich in diesem Hexenkessel über drei Ränge stapeln, die nach oben immer steiler werden. Nicht so steil wie im Mailänder San-Siro-Stadion oder in Liverpool an der Anfield Road, denn das erlauben die deutschen Baugesetze nicht. Der legendäre Kessel der britischen Hafenstadt sei sein Lieblingsstadion, so Herzog, und mit seiner räumlichen Atmosphäre eine Art Vorbild für die Münchner Arena. Die Nähe zwischen den Fans und dem Geschehen auf dem Spielfeld sei wichtig, denn «Fussball ist ein weniger friedlicher Sport als zum Beispiel. Leichathletik, das muss man akzeptieren.

Doppelt so gross wie das «Joggeli»

Worte, welche die Münchner Bayern wohl gerne hören; Denn bisher spielen sie im Olympiastadion, gebaut für die «heiteren Spiele» des Gastgebers Deutschland 1972, der seine neue Friedlichkeit inszenierte. Transparente Zeltdächer schwingen sich hier über eine Landschaft, in der sich die eingebetteten Stadionränge dem Himmel öffnen. Es ist diese räumliche Offenheit, die den Bayern-Fans ihr bisheriges Heim unbeliebt machte; Wie sonst erklärt man sich; dass der Fussballkaiser Franz Beckenbauer öffentlich Terroristen herbeisehnte, um das Baudenkmal wegzubomben, auf dass die Endlosdiskussion über Umbau oder Neubau beendet sei.

Umgebaut wurde bekanntlich nicht, der Neubau am anderen Ende der Stadt ist nun fertig - mit einer wahrlich anderen Ausstrahlung. Im Gegensatz zum kleinen Stadionbruder der Architekten, dem Basler «Joggeli», findet sich im inneren Rund der fast doppelt so grossen Allianz-Arena fast keinerlei Farbe: Die weich geformten Klappsitze sind silbergrau, die Wände in den meisten öffentlichen Bereichen silbern gestrichen. Sie reflektieren. so Robert Hösl, leitender Projektarchitekt und Partner bei Herzog & de Meuron, alle anderen Farben. Nur die Vereinsfarben der Fans und Spieler sollen hier wirken - und das Grün des Rasens. Das soll sich durch eine gute Belüftung und Besonnung des Spielfelds lange erhalten: Die Zugangsebene unterhalb der Stadionhülle ist an jeder Stelle offen, und die Luftkissen des Daches sind UV-durchlässig. Passgenaue Segel schliessen während eines Spiels die Unterseite; des Daches und machen aus dem lichten Stadionrund einen eindrücklichen Innenraum. Das Blau des Münchner Himmels leuchtet nur direkt über dem Rasen.

Glaubt man den Aussagen der Betreiber, den beiden Stadtvereinen. so ist die Finanzierung des Bauwerks mit 440 Millionen Franken gesichert. Anders als in Basel oder Zürich kommt man im Münchner Norden ohne eine Querfinanzierung über fussballfremde Nutzungen Wie Altersresidenz oder Shoppingcenter aus. Einen hohen jährlichen Beitrag zahlt die Allianz-Versicherungsgruppe, der das Stadion seinen Namen verdankt. Dieser prangt nun leider wie eine billige Riesenbrosche auf der zart schillernden Farbhülle. Eine noch grössere Einnahmequelle sind die über hundert Logenräume, die als Band zwischen dem oberen und dem mittleren Rang liegen und dort kaum in Erscheinung treten. Mit einem Fünfjahresvertrag können hier Firmen mit Blick aufs Spielfeld konferieren oder ihre Gäste bewirten. Trotz hoher Mieten überstieg die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches. Nicht nur in München umgibt sich das Geld gerne mit den höheren Weihen des Sports. Dieses mittlerweile globale
Phänomen findet sich bald sogar auch in Peking, wo Herzog & de Meuron bis zu den Olympischen Spielen 2008 ihr nächstes Stadion vollendet haben werden. Das wird mit 100u2019000 Plätzen noch eine Nummer grösser sein.
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Falcão
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Beitrag von Falcão »

Bodesurri hat geschrieben:Bild Bild Bild Bild

bei diesem anblick auf dem untersten bild muss ich wundern, wie der rasen überleben kann.
In die Amsterdamer Arena fällt noch mehr naturlicht, und dort musste 20 x der rasen ausgetauscht werden.

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Flint04
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Mondlandschaft bei den Hinterwäldlern

Beitrag von Flint04 »

Von außen passt es zum kommerziellen Wandel im deutschen bzw. europäischen Fußball. Architektonische Meisterleistung die aber mit einem Fußballstadion nicht mehr viel gemein hat...schade!
Von innen sieht es wirklich gigantisch aus, dreistöckige Tribünen, alles Überdacht und mit Sicherheit eine super Akustik!
Fazit: Draußen kalt, innen ganz warm!

Arroganz-Arena der Hinterwäldler!
Dortmund, da fliegen unsere Tauben nur zum kacken hin!

Carlsberg
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Beitrag von Carlsberg »

Flint04 hat geschrieben:Von außen passt es zum kommerziellen Wandel im deutschen bzw. europäischen Fußball. Architektonische Meisterleistung die aber mit einem Fußballstadion nicht mehr viel gemein hat...schade!
Von innen sieht es wirklich gigantisch aus, dreistöckige Tribünen, alles Überdacht und mit Sicherheit eine super Akustik!
Fazit: Draußen kalt, innen ganz warm!

Arroganz-Arena der Hinterwäldler!
Neidgeständnis...

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brewz_bana
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Beitrag von brewz_bana »

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