Bewerbungsfotos - Diskriminierung?

Der Rest...
Benutzeravatar
brewz_bana
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2957
Registriert: 06.12.2004, 20:20
Wohnort: basel.city

Beitrag von brewz_bana »

ich has scho oft erläbt dass mit de genau gliche qualifikatione und erfahrige (also diräkt also zb. uniabgänger ussem gliche studium) - gar mitem bessere zügnis - die eint person stell bekoh het und die ander nid emoll in die änger usswahl koh isch. die zweiteri person het e ussländische und die erscht e typisch schwizerische nochname kah.

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

Jööö, die armen -ic'schis :p

Benutzeravatar
BloodMagic
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7829
Registriert: 06.12.2004, 19:29
Wohnort: nicht mehr BS

Beitrag von BloodMagic »

Also die Bewerbungen die wir kriegen sind gefühlte 75% Prozent ohne Foto und ja - mir hat es bereits nach 10 Sekunden beim Vorstellungsgespräch abgelöscht und den Weg hätte sich der Bewerber sparen können. Wer mit einem Geek Shirt zum Bewerbungsgespräch kommt und 200 kg wiegt kann ich nicht auf einen Kunden loslassen. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern das geht einfach nicht.

Darum sag ich immer: Lieber nichts verheimlichen bei der Bewerbung, das kommt meist nicht gut.

Anderes Beispiel in unserer Firma: Wir stellen eine ein (etwa 30) und sie sagt uns natürlich nicht, dass sie bereits schwanger ist (im 3. Monat). Als sie bei uns anfängt sagt sie es dann (6.-7. Monat und man sah es natürlich gut) und auch, dass sie bald nicht mehr da sei wegen Beschwerden usw. nach 2 Wochen war sie weg und dann haben wir sie erst nach 6 Monaten wieder gesehen. War ganz geil - weil wir so ne liebe Firma sind, durfte sie dann (eingestellt wurde sie mit 100%) dann natürlich auf 60% reduzieren und fix einen Tag von zu Hause arbeiten. Also war sie noch ganze 2 Tage pro Woche da. Kurze Zeit, nachdem sie bei uns wieder angefangen hat, war sie wieder Schwanger und das Spiel ging von neuem los. Mittlerweile hat sie 3 Kinder und sie arbeitet noch immer hier, aber weil sie so selten da war und regelmässig gefehlt hat musste ein weiterer Mitarbeiter eingestellt werden.

Das alles ist in einer grossen Firma weniger ein Problem als in einem 3 Mann(Frau) Betrieb und deswegen verstehe ich auch wenn Frauen die ev. bald schwanger werden könnten dort schlechtere Karten haben...
Es chund sehr guet © C. Sfoza 2021, LG Dave

Soriak
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 370
Registriert: 15.12.2004, 00:10
Wohnort: Boston

Beitrag von Soriak »

brewz_bana hat geschrieben:ich has scho oft erläbt dass mit de genau gliche qualifikatione und erfahrige (also diräkt also zb. uniabgänger ussem gliche studium) - gar mitem bessere zügnis - die eint person stell bekoh het und die ander nid emoll in die änger usswahl koh isch. die zweiteri person het e ussländische und die erscht e typisch schwizerische nochname kah.
Gibt zig Studien, die dies belegen. In den USA z.B. mit Vornamen, die "schwarz" bzw "weiss" toenen. Der weisse Name hat sehr viel mehr Rueckfragen bekommen, obwohl der Lebenslauf sonst identisch war. (In den USA ist es nebenbei verboten, bei einem Interview nach Alter, Zivilstand, oder Nationalitaet zu fragen.) In Frankreich hat sich das mit "franzoesischen" und "arabischen" Namen gezeigt.

Benutzeravatar
hanfueli
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 860
Registriert: 19.12.2007, 16:48
Wohnort: 4132

Beitrag von hanfueli »

Warum ist es diskriminierend, dicke Menschen nicht einzustellen? Je nach Job gibt es ja durchaus Gründe, warum jemand übergewichtiges nicht bevorzugt wird.

Zudem erfolgt die Einstellung ja nicht nur nach dem Anforderungsprofil, sondern auch nach Sympathie und ist oft eine Gefühlssache. Dabei spielen die Erscheinung und das Auftreten durchaus eine Rolle.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

Benutzeravatar
Delgado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4803
Registriert: 06.12.2004, 21:01

Beitrag von Delgado »

BloodMagic hat geschrieben:Also die Bewerbungen die wir kriegen sind gefühlte 75% Prozent ohne Foto und ja - mir hat es bereits nach 10 Sekunden beim Vorstellungsgespräch abgelöscht und den Weg hätte sich der Bewerber sparen können. Wer mit einem Geek Shirt zum Bewerbungsgespräch kommt und 200 kg wiegt kann ich nicht auf einen Kunden loslassen. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern das geht einfach nicht.
Zum einen (beim Foto) und dem Weg zu sparen gebe ich Dir absolut recht. Doch gerade beim zweiten (Voruteil wegen Gewicht) beginnt das ganze "Problem" wieder.

Sind wir Ehrlich, das sind Vorurteile und von denen lassen wir uns extrem leiten. Wieso sind z.B. die meisten Versicherungsvertreter geschleckte, schlanke Typen, die in ihren perfekten Massanzügen daher kommen und deine Wohnung begutachten. Die sind mir persönlich als Kunde von beginn weg suspekt. Ich bin mir absolut sicher, dass ein gut qualitfizierter Vertreter mit Ahnung zwar im gepflegem aber übergewichtigen Auftritt auch im Poloshirt zum Kundengespräch gehen könnte und mehr Umsatz generiert.

Benutzeravatar
BloodMagic
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7829
Registriert: 06.12.2004, 19:29
Wohnort: nicht mehr BS

Beitrag von BloodMagic »

Delgado hat geschrieben:Zum einen (beim Foto) und dem Weg zu sparen gebe ich Dir absolut recht. Doch gerade beim zweiten (Voruteil wegen Gewicht) beginnt das ganze "Problem" wieder.

Sind wir Ehrlich, das sind Vorurteile und von denen lassen wir uns extrem leiten. Wieso sind z.B. die meisten Versicherungsvertreter geschleckte, schlanke Typen, die in ihren perfekten Massanzügen daher kommen und deine Wohnung begutachten. Die sind mir persönlich als Kunde von beginn weg suspekt. Ich bin mir absolut sicher, dass ein gut qualitfizierter Vertreter mit Ahnung zwar im gepflegem aber übergewichtigen Auftritt auch im Poloshirt zum Kundengespräch gehen könnte und mehr Umsatz generiert.
Definitiv nein - mal ganz nebenbei ist es einfach schon ziemlich frech im Geek Shirt an einen Vorstellungstermin zu kommen mit der Aufschrift "There is no place like 127.0.0.1".

Und nochmal - wenn bei unseren Kunden jemand rein läuft mit Geek Shirt und 2 Stühle braucht, dann kann der gleich wieder gehen...
Es chund sehr guet © C. Sfoza 2021, LG Dave

Benutzeravatar
Mundharmonika
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10176
Registriert: 16.04.2008, 23:09

Beitrag von Mundharmonika »

Delgado hat geschrieben:Zum einen (beim Foto) und dem Weg zu sparen gebe ich Dir absolut recht. Doch gerade beim zweiten (Voruteil wegen Gewicht) beginnt das ganze "Problem" wieder.

Sind wir Ehrlich, das sind Vorurteile und von denen lassen wir uns extrem leiten. ...
Aber letztlich lassen wir uns doch alle von gewissen Kriterien leiten, die man als Vorurteil interpretieren könnte.

In der Schweiz muss man für viele (Kader-) Stellen eine Weiterbildung, also irgendein Diplom vorweisen können. Das hat in der Schweiz mittlerweile fast krankhafte Züge angenommen. Aber nicht immer bedeutet ein solches Diplom, dass der Bewerber dann im Endeffekt auch wirklich besser ist als einer ohne Diplom. Trotzdem hat er in der Regel die besseren Karten. Solche ohne Diplom werden da also auch auf eine gewisse Art diskriminiert.

Dann zum schwer übergewichtigen Bewerber. Hier geht es ja nicht nur um's Aussehen. Wenn einer schwer übergewichtig ist, verrät das ja auch ein wenig etwas über seinen Charakter, seine Willensstärke und seine Lebenseinstellung generell, es sei denn, er sei wegen einer Krankheit übergewichtig, was aber in ganz wenigen Fällen der wahre Grund ist.

Umgekehrt ist es doch gleich. Wenn ich mich irgendwo vorstellen gehe und mein Gegenüber ist ungepflegt oder unsympathisch, dann werde ich die Stelle vermutlich eher nicht nehmen, weil ich merke, dass dies auf die Dauer nicht gut gehen wird. Wenn ich als Bewerber solch "diskriminierende" Kriterien für meine Entscheidungsfindung anwenden darf, wieso dann nicht auch der Arbeitgeber?

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

BloodMagic hat geschrieben:Definitiv nein - mal ganz nebenbei ist es einfach schon ziemlich frech im Geek Shirt an einen Vorstellungstermin zu kommen mit der Aufschrift "There is no place like 127.0.0.1".
Bei Google könntest so den Job bekommen ...

Benutzeravatar
papa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 469
Registriert: 10.09.2005, 15:13

Beitrag von papa »

hanfueli hat geschrieben:Warum ist es diskriminierend, dicke Menschen nicht einzustellen? Je nach Job gibt es ja durchaus Gründe, warum jemand übergewichtiges nicht bevorzugt wird.

Zudem erfolgt die Einstellung ja nicht nur nach dem Anforderungsprofil, sondern auch nach Sympathie und ist oft eine Gefühlssache. Dabei spielen die Erscheinung und das Auftreten durchaus eine Rolle.
fette sind eh ständig am fressen, die arbeiten daher generell schlecht!
SCOTT CHIPPERFIELD

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 14540
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

Kawa hat geschrieben:Bei Google könntest so den Job bekommen ...
Wäre nicht die einzige IT-Firma. :) Aber ja, da muss man halt doch etwas das Gespür dafür haben. Firma mit Kundenkontakt ist halt eine andere Geschichte .... man geht sich ja auch nicht mit dem "Saddam Hussein World Tour" T-Shirt irgendwo als Sozialarbeiter bewerben.

Benutzeravatar
Mundharmonika
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10176
Registriert: 16.04.2008, 23:09

Beitrag von Mundharmonika »

SubComandante hat geschrieben:...man geht sich ja auch nicht mit dem "Saddam Hussein World Tour" T-Shirt irgendwo als Sozialarbeiter bewerben.
... oder mit einem GC-Trikot als Marketingmitarbeiter beim FC Basel.... :p

Benutzeravatar
hanfueli
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 860
Registriert: 19.12.2007, 16:48
Wohnort: 4132

Beitrag von hanfueli »

Ausserdem hat die fette Richterin aus "Boston Legal" Danny Crane Recht gegeben, als er seine dicke Angestellte wegen dem schlechten Einfluss entlassen hat.

Noch Fragen?
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 14540
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

Mundharmonika hat geschrieben:... oder mit einem GC-Trikot als Marketingmitarbeiter beim FC Basel.... :p
Oder mit Pedobear Shirt bei nem Kindergarten (ja, könnte man endlos weiterführen).

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 14540
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

hanfueli hat geschrieben:Ausserdem hat die fette Richterin aus "Boston Legal" Danny Crane Recht gegeben, als er seine dicke Angestellte wegen dem schlechten Einfluss entlassen hat.

Noch Fragen?
Epische Szene als er es ihr sagte! :D

Benutzeravatar
papa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 469
Registriert: 10.09.2005, 15:13

Beitrag von papa »

hanfueli hat geschrieben:Ausserdem hat die fette Richterin aus "Boston Legal" Danny Crane Recht gegeben, als er seine dicke Angestellte wegen dem schlechten Einfluss entlassen hat.

Noch Fragen?
der fette bei uns im büro hat schon vor der zvieripause seiner alten angerufen was es dann am abend zu essen gebe und ob er noch schnell an der tanke vorbei soll...und das jeden tag!!
SCOTT CHIPPERFIELD

Benutzeravatar
hanfueli
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 860
Registriert: 19.12.2007, 16:48
Wohnort: 4132

Beitrag von hanfueli »

papa hat geschrieben:der fette bei uns im büro hat schon vor der zvieripause seiner alten angerufen was es dann am abend zu essen gebe und ob er noch schnell an der tanke vorbei soll...und das jeden tag!!
Scheisse mann, das ist ja Mobbing von der übelsten Sorte :eek: :mad: ! Wir Schlanken müssen zusammenhalten und uns gegen die Diskriminierung wehren!
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

papa hat geschrieben:fette sind eh ständig am fressen, die arbeiten daher generell schlecht!
Und im Hochsommer sitzen sie nur rum, stöhnen und wischen sich den ganzen Tag ihren stinkenden Schweiss ab ...

Benutzeravatar
Blutengel
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8089
Registriert: 10.12.2004, 12:33
Wohnort: Helsinki

Beitrag von Blutengel »

Ich bin ja noch nicht so alt, aber trotzdem musste ich googlen um rauszufinden, was ein Geek Shirt ist :(
[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13
** #MED_10**
[/CENTER]

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

Blutengel hat geschrieben:Ich bin ja noch nicht so alt, aber trotzdem musste ich googlen um rauszufinden, was ein Geek Shirt ist :(
Geeks wissen das eben nicht ...

Allez Basel!
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 606
Registriert: 06.12.2004, 21:29

Beitrag von Allez Basel! »

Es wird immer so sein, dass Menschen aufgrund ihres Aussehen bevorteilt oder benachteiligt sind. Es wird immer Menschen geben, die aufgrund ihrer Nationalität bevorteilt oder benachteiligt sind. Es wird immer Menschen geben, die aufgrund ihrer Hautfarbe bevorteilt oder benachteiligt sind.

Ich sage nicht, dass dies gut ist, aber es ist realistisch.

Die Gesellschaft will immer perfekt sein, vergisst aber, dass der Mensch dies nicht ist. Und die Gesellschaft wird von den Menschen gebildet.

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

brewz_bana hat geschrieben:ich has scho oft erläbt dass mit de genau gliche qualifikatione und erfahrige (also diräkt also zb. uniabgänger ussem gliche studium) - gar mitem bessere zügnis - die eint person stell bekoh het und die ander nid emoll in die änger usswahl koh isch. die zweiteri person het e ussländische und die erscht e typisch schwizerische nochname kah.
Dass in der Schweiz Einheimische bevorzugt werden ist doch völlig richtig.

Mendez
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 648
Registriert: 14.12.2004, 11:48

Beitrag von Mendez »

Mundharmonika hat geschrieben: -> Das mag nun kleinlich erscheinen, aber auch die Qualität und die Art des Fotos spielt bei der Beurteilung eine gewisse Rolle. Hat der Bewerber nur so rasch ein Foto geknipst? Ist das Foto ausgeschnitten, aufgeklebt etc.? Dies rundet für mich das Bild des CVs ab. Ich will einem CV ansehen, dass der Bewerber sich bemüht, seine Unterlagen sorgfältig zusammengestellt und ein richtiges Interesse am Job hat. Bei gewissen CVs sieht man, dass der Bewerber seine Schablone auf seinem Computer gespeichert hat und bei Bedarf einfach lustlos ausdruckt.
Wenn du di für 5 jobs bewirbsch, schicksch verschiedeni CV, oder wie?

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

Mendez hat geschrieben:Wenn du di für 5 jobs bewirbsch, schicksch verschiedeni CV, oder wie?
Manchmal passe ich das CV schon an sprich auf spez. Kentnisse/Branchenerfahrungen die verlangt werden ein wenig mehr eingehen und dafür andere kürzen. Geht natürlich bei einem 20j. schlechter
Aber er meint mit CV wohl eher die gesamte Bewerbungsmappe und da sollte zumindest das Anschreiben unbedingt spezifisch verfasst sein und ganz konkret auf den ausgeschr. Job eingehen (wieso man ihn will, wieso man sich dafür eignet etc.). Es gibt Leute die ändern maximal die Anschrift und vergessen sogar das Datum anzupassen ...

Benutzeravatar
einspielen
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 746
Registriert: 02.06.2005, 12:33

Beitrag von einspielen »

Kawa hat geschrieben:Manchmal passe ich das CV schon an sprich auf spez. Kentnisse/Branchenerfahrungen die verlangt werden ein wenig mehr eingehen und dafür andere kürzen.
Aber er meint mit CV wohl eher die gesamte Bewerbung und da sollte das Anschreiben unbedingt spezifisch verfasst sein und konkret auf den Job eingehen (wieso man ihn will, wieso man sich dafür eignet etc.). Es gibt Leute die ändern maximal die Anschrift und vergessen sogar das Datum anzupassen ...
die individuelle anpassung des CV's ist absolut notwendig. gerade wenn man ene art tätigkeitsprofil mitschickt ist es sehr wichtig die für die stelle wichtigen punkte herauszuheben. ich habe sehr viele bewerber die einfach ihren CV schicken ohne anschreiben etc. -> wird bei mir ohne rückmeldung gelöscht!

ich merke sehr schnell ob sich ein bewerber ernsthaft für eine stelle interessiert oder nicht.

ich gehe da sehr rigoros vor, wer sich keine mühe macht, gibt sich dann bei der arbeit auch keine. so einfach ist das...
_________________

So ist die heutige Zeit, und leider muss ich feststellen, dass die Welt zu einer Immitation einer spießigen beschissenen Seifenoper geworden ist, unter der Führung einer Horde alter Tunten.

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

Man muss sich auch mal den Personaler vorstellen der 100 Bewerbungen auf eine Stelle erhält. Der sortiert 90 davon innert kürzester Zeit aus und da landen alle unsorgfältig gemachten auf den 1. Blick schon im runden Ordner ...

Benutzeravatar
cantona
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2009
Registriert: 17.04.2011, 13:13
Wohnort: Basilea

Beitrag von cantona »

Kawa hat geschrieben:Man muss sich auch mal den Personaler vorstellen der 100 Bewerbungen auf eine Stelle erhält. Der sortiert 90 davon innert kürzester Zeit aus und da landen alle unsorgfältig gemachten auf den 1. Blick schon im runden Ordner ...
Also nur weil du vergessen hast, das Datum zu ändern oder wegen anderen Kleinigkeiten landet eine Bewerbung nicht in Abfall. Wenn sich das Schreiben allerdings nicht auf die Stelle bezieht, dann hast du sowieso verloren. Es gibt einfach auch viele Leute, die nie wirklich gelernt haben, eine Bewerbung zu schreiben und ein ganzes Dossier zusammenzustellen.

Wenn dein Bewerbungsschreiben nicht wirklich top ist, dafür aber deine Diplomnoten, Arbeitszeugnisse d.h. deine erbrachten Leistungen top, dann ist das Schreiben sekundär. Wenn du dann beim Bewerbungsgespräch immer noch nicht sagen kannst, weshalb du genau diese Stelle bei dieser Firma willst, dann bist du einfach ein unvorbereiteter Bachel!

Was ich sagen will: das äussere ist schon wichtig und man sollte sich viel Mühe geben, dass man null Schreibfehler und einen guten Bezug hat, aber viel wichtiger sind dennoch deine erbrachten Leistungen. Du kannst das allergeilste Dossier zusammenstellen, wenn du schlechte Arbeitszeugnisse hast bringt dir das einen Dreck.

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

cantona hat geschrieben:Was ich sagen will: das äussere ist schon wichtig und man sollte sich viel Mühe geben, dass man null Schreibfehler und einen guten Bezug hat, aber viel wichtiger sind dennoch deine erbrachten Leistungen. Du kannst das allergeilste Dossier zusammenstellen, wenn du schlechte Arbeitszeugnisse hast bringt dir das einen Dreck.
Wenn du eine schlecht geschriebene Bewerbung einreichst wird oft gar nicht erst nach hinten bis zu deinen Arbeitszeugnissen durchgeblättert ... Mit einer 1a-Bewerbung kannst du dich hingegen gegenüber den andern mit ähnlichen Diplomnoten, Arbeitszeugnissen etc. hervorheben.

Hängt aber auch stark vom Job ab, nicht bei jedem Job wird erwartet resp. ist es nicht nötig dass man sich schriftlich gut ausdrücken kann.

Benutzeravatar
Mundharmonika
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10176
Registriert: 16.04.2008, 23:09

Beitrag von Mundharmonika »

Mendez hat geschrieben:Wenn du di für 5 jobs bewirbsch, schicksch verschiedeni CV, oder wie?
Ich habe mich noch nie gleichzeitig für 5 verschiedene Jobs beworben, aber ja... zumindest das Motivationsschreiben würde ich fünfmal verschieden gestalten und dem jeweiligen Arbeitgeber so gut wie möglich "anpassen".

Ansonsten haben Kawa, einspielen und Cantona schon passende Antworten geliefert.

Versetz Dich einfach einmal in eine Person, die Bewerbungen erhält. Bei uns (kleiner Dienstleistungsbetrieb, familiäre Atmosphäre, persönlicher Kontakt mit Kunden) sieht das in etwa so aus:

Wenn wir eine Stelle ausschreiben, bekommen wir um die 30 Bewerbungen, welche bei mir auf dem Tisch landen.

Zuerst überfliege ich alle Bewerbungen, achte auf die Darstellung, ob der Name unserer Firma richtig geschrieben ist und schaue auf das Foto. In der Regel hat es dann etwa 5 - 6 Bewerbungen, die mir auf den ersten Blick besser gefallen. Diese Bewerbungen lege ich auf die Seite.

Dann schaue ich mir die restlichen Bewerbungen nochmals an, ein wenig gründlicher. Im Kopf habe ich da allerdings schon eine Vorselektion gemacht, nämlich die 5 - 6 Bewerbungen, die ich auf die Seite gelegt habe. Die sind in der Pole Position. Die restlichen Bewerbungen schaue ich aber deshalb nochmals an, weil eben manchmal der erste Eindruck täuschen kann und ich mich vergewissern will, dass vielleicht nicht doch noch ein Bijou unter den anderen Bewerbern zu finden ist. Weil mich der erste Eindruck aber nicht überzeugte, müssen diese nun schon ein aussergewöhnlich gutes Dossier vorweisen, welche den ersten Eindruck wettmachen müssen d.h. sie müssen gute frühere Jobs, gute Referenzen etc. im CV haben. Allzuviel Zeit investiere ich dafür nicht. Vielleicht fallen mir noch 2 oder 3 Bewerbungen auf. Diese lege ich zuoberst auf den Berg der verbliebenen Bewerbungen. Wenn eine aussergewöhnlich gut ist, kommt sie zu den 5 - 6 Bewerbungen, die mir beim ersten Anschauen am besten gefallen haben.

Erst jetzt fange ich an, mich intensiv mit den CVs zu beschäftigen und zwar nur mit diesen 5 - 6 CVs plus ev. einer, der noch dazugekommen ist. Diese CVs studiere ich nun genauer. Das kann dann schon einmal einen ganzen Morgen oder oftmals sogar noch länger dauern. Je nach dem recherchiere ich auch im Internet, telefoniere vielleicht auch herum, wobei ich da nicht die im CV erwähnten Referenzen anrufe, sondern andere Kontakte aus der Branche. (Wenn ich eine im CV erwähnte Referenz anrufe, informiere ich den Bewerber zuerst, wobei mir eigentlich immer klar ist, dass die kaum schlecht über ihn reden werden.)

Irgendwann kristallisiert sich dann beim Studieren der CVs ein Spitzenreiter heraus. Diesen lade ich zuerst zum Vorstellungsgespräch ein. Wenn er mich beim Vorstellungsgespräch überzeugt, dann hat er in 90% der Fälle den Job und ich lade keinen weiteren Bewerber zum Vorstellungsgespräch ein. Wenn es 2 oder 3 Bewerbungen gibt, die ich als etwa gleichwertig erachte, dann lade ich 2 oder 3 Leute zum Bewerbungsgespräch ein.


Bestimmt wird ein solches Selektionsverfahren je nach Branche und Firmengrösse anders ausfallen, aber wenn ich mich bei Kollegen rumhöre, läuft dies mehr oder weniger im ähnlichen Rahmen ab.

Du musst Dir einfach bewusst sein, dass man bei 30 Bewerbungen oder mehr aus zeitlichen Gründen unmöglich alle im Detail studieren kann und die Chance, dass solche mit einem 08/15-Erscheinungsbild nicht beachtet werden und eine Absage erhalten, ist daher sehr gross.

Wenn Du Dich an ein Mädchen ranmachst, gibst Du Dir ja auch mehr Mühe als bei einer normalen Kollegin. Das Gleiche solltest Du bei jeder Bewerbung machen. Good luck! ;)

Benutzeravatar
Kawa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6069
Registriert: 22.12.2004, 16:36

Beitrag von Kawa »

Man kann sich eine Bewerbung ja auch wie ein Wettbewerb unter den Bewerbern vorstellen, nur ein einziger gewinnt.

Da gilt es auch bei der B-Note ("Nebensächlichkeiten" wie der Darstellung) zu punkten, kann dann bei ident. A-Note den Ausschlag geben ...

Antworten