In Spanien ist das auch normal, dass Gehälter extrem verspätet bezahlt werden und Ablösen nur in Raten. Alle Teams bis auf Malaga, Real und Barca haben finanziell massive Schwierigkeiten... Ich denke die primera Division wird bald explodieren... gerade jetzt wo die wirtschaftliche Krise noch dazu kommt.Blutengel hat geschrieben:Scheinbar nicht. Auch Sanchez in einem Interview bekannt, dass er auch Angebote aus Spanien hatte. Er hat sich aber für Xamax entschieden, da er hier mehr bekommt und im Gegensatz zu Spanien bei Xamax eine finanzielle Sicherheit hat.
Was wird mit Xamax passieren?
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REAL und BARCA? Genau das sind die beiden Clubs die im Verhältnis am meisten von allen Europäischen Clubs ausgeben und kaum etwas einnehmen (Im Verhältnis)!expertus hat geschrieben:In Spanien ist das auch normal, dass Gehälter extrem verspätet bezahlt werden und Ablösen nur in Raten. Alle Teams bis auf Malaga, Real und Barca haben finanziell massive Schwierigkeiten... Ich denke die primera Division wird bald explodieren... gerade jetzt wo die wirtschaftliche Krise noch dazu kommt.
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auf jeden Kessel Pure-Black Farbe 90% Rabatt und 25% Cumulus- und 20% Supercardpunkte.
After BlackFriday Deal. Schwarze Farbe. Kaufe 2 erhalte den dritten und vierten Kessel gratis.LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
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ob das was hilft? trifft die fans und die spieler wohl härter als borat....Fraggles hat geschrieben:Vier Punkte Abzug für Xamax!
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... max-189685
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]
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..und das bringt? 
dä Verband bringt eifach nüt uff d Bei. Kei Wunder isch dr Sitz in Bärn.

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Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe
54, 74, 90 - 2014!
Der Pöbel thront über den Experten - FCBForum Tippweltmeister 2018!
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Der Verein ist das Opfer. Nun auch mit dem Abzug von Punkten, welche sich die Fussballer auf dem Rasen erspielt haben. Einerseits macht die Liga die sportliche Leistung und somit den Fussball, anderseits macht Bulat einen Verein kaputt.BloodMagic hat geschrieben:Bulat kommt hoffentlich ein paar Jahre ins Gefängnis und Xamax als Konsequenz in die 1. Liga (so leid es mir tut). Aber sowas darf nicht einfach so akzeptiert werden...
- Bulat muss weg (!)
- Xamax soll unter einem seriösen Präsidenten weiterhin erstklassig spielen dürfen
- die Liga soll endlich mal diejenigen bestrafen, welche für die Scheisse verantwortlich sind (und das ist in diesem Fall sicher nicht die sportliche Leistung der Spieler!)

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habs nicht gelesen, nehme aber an, der artikel basiert auf ca. vier tagen intensiver recherche. es lebe der investigative journalismus...Zaunbesteiger hat geschrieben:Die Blick-Trottel haben wieder zugeschlagen...![]()

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ja das ist mir schon klar. wollte nur sagen, dass ich den artikel nicht gelesen habe....Zaunbesteiger hat geschrieben:Geht nicht mal um den Artikel, sondern um die von mir gespostete Bildlegende...![]()
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]
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Ein spanischer Spieler kann nicht davon ausgehen, dass in der "sicheren"
Schweiz mit seinem positiven Image ein korrupter Präsident am Werk ist.
Das konnte man nur erahnen, wenn man dem Tschetschenen ganz genau
auf die Finger geschaut hätte. Kann das ein Spieler? Wenn jemand daran
Schuld wäre, dann vielleicht der Berater.
Schweiz mit seinem positiven Image ein korrupter Präsident am Werk ist.
Das konnte man nur erahnen, wenn man dem Tschetschenen ganz genau
auf die Finger geschaut hätte. Kann das ein Spieler? Wenn jemand daran
Schuld wäre, dann vielleicht der Berater.
andreas hat geschrieben:Ein spanischer Spieler kann nicht davon ausgehen, dass in der "sicheren"
Schweiz mit seinem positiven Image ein korrupter Präsident am Werk ist.
Das konnte man nur erahnen, wenn man dem Tschetschenen ganz genau
auf die Finger geschaut hätte. Kann das ein Spieler? Wenn jemand daran
Schuld wäre, dann vielleicht der Berater.
Naja, auch als Spieler kann man sich wohl ein wenig Gedanken über seinen möglichen neuen Arbeitgeber machen bzw. sich zumindest über diesen informieren.
Wenn ein Verein, der bisher in den letzten Jahren nichts, aber auch überhaupt nichts in der nationalen Liga zustande gebracht hat mit einem neuen "Investor" aus Tschetschenien aufkreuzt und mit Lohnsummen ums ich wirft, welche für die Liga absolut überrissen sind, kann sich der Spieler auch Gedanken darüber machen und zumindest seinen Berater darauf ansprechen und kritisch die Antwort vom Berater würdigen.
Angeblich wurden ja von den Spieler 2 Veträge, einer davon bei über Offshore Firma von Bulat. Ich nehme mal an, dass die Vertäge nicht von den Beratern unterschrieben wurde. Da hätte auch ein Fussballer merken sollen, dass etwas nicht stimmt - aber wie schon erwähnt haben auch hier die $$$$ gewunken.andreas hat geschrieben:Ein spanischer Spieler kann nicht davon ausgehen, dass in der "sicheren"
Schweiz mit seinem positiven Image ein korrupter Präsident am Werk ist.
Das konnte man nur erahnen, wenn man dem Tschetschenen ganz genau
auf die Finger geschaut hätte. Kann das ein Spieler? Wenn jemand daran
Schuld wäre, dann vielleicht der Berater.
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**#AF_13 ** #MED_10**
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Natürlich haben die das gemerkt, aber das viele (teilweise steuerfreie) Geld hat sie blind (oder sehr risikofreudig) gemachtBlutengel hat geschrieben:Angeblich wurden ja von den Spieler 2 Veträge, einer davon bei über Offshore Firma von Bulat. Ich nehme mal an, dass die Vertäge nicht von den Beratern unterschrieben wurde. Da hätte auch ein Fussballer merken sollen, dass etwas nicht stimmt - aber wie schon erwähnt haben auch hier die $$$$ gewunken.

Dazu kommt auch noch, dass sogar ein Spieler weiss dass solche Konstrukte illegal sind (Geld am Steueramt vorbeischmuggeln ist auch in Spanien illegal).
Ein Interview mit Walter Gagg in der heutigen Sonntagszeitung über einen möglichen Rettungsversuch, sollte sich Herr Tschagajew denn zurückziehen wollen oder müssen:
«Bei Xamax herrschen unglaubliche Zustände»
Fifa-Direktor Walter Gagg und weitere Freunde des Vereins wollen die schwer ins Schlingern geratenen Neuenburger vor dem Untergang retten
VON PETER BÜHLER
ZÜRICH Letzten Mittwoch bestrafte die Disziplinarkommission der Swiss Football League den Klub Neuchâtel Xamax wegen diverser Verstösse gegen das Lizenzreglement mit dem Abzug von vier Punkten. Es laufen weitere Verfahren der Liga gegen die Neuenburger und ihren tschetschenischen Präsidenten Bulat Tschagajew wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung und des Abschlusses von rechtswidrigen Spielerverträgen. Und auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tschagajew. Sie verdächtigt ihn der ungetreuen Geschäftsführung und Geldwäscherei.
Xamax droht der Kollaps. Der langjährige Fifa-Direktor Walter Gagg, 69, Ehrenmitglied von Xamax und seit 43 Jahren im Verein, will mit dem Klub nahestehenden Leuten die Neuenburger vor dem Untergang bewahren. Er stellt neue finanzielle Mittel in Aussicht. Und er will den Verein wieder glaubwürdig machen.
Walter Gagg, wann kollabiert Xamax?
Ich denke, das dauert noch ein wenig. Bis anhin hat sich Bulat Tschagajew stets geweigert, die Führung des Klubs abzugeben.
Die Staatsanwaltschaften von Genf und Neuenburg ermitteln gegen Tschagajew wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsführung und Geldwäscherei. Was bedeutet das für ihn und für Xamax?
Bestimmt nichts Gutes – für Tschagajew wie für den Verein.
Seit Tschagajew den Klub von seinem Vorgänger Sylvio Bernasconi im Mai übernommen hat, geht es drunter und drüber. Weshalb hat Bernasconi Xamax ausgerechnet an den Tschetschenen verkauft?
Bernasconi hatte vor einem Jahr keine Lust mehr, bei Xamax an der Spitze zu stehen und Geld zu investieren. Er wollte als Präsident abtreten und den Klub in andere Hände übergeben.
Es gab mehrere Interessenten.
Ja, da war unsere Gruppe mit vielen verdienstvollen Xamax-Freunden wie Gilbert Facchinetti (langjähriger Xamax-Präsident), Michel Favre (einstiger Sportchef), Gabriel Monachon (Ehrenpräsident), Remo Siliprandi (Ehrenmitglied) und Pierre Dubois (früherer Neuenburger Regierungsrat). Und es gab die Gruppe um Daniel Knöpfel (Neuenburger
Unternehmer) und Pascal Zuberbühler (Ex-Xamax-Goalie). Beide Gruppen verhandelten zwischen letztem Januar und März mit Bernasconi. Im April tauchte plötzlich Tschagajew auf – und ihm verkaufte Bernasconi den Klub.
Weshalb?
Bernasconi hat gesagt: Ich will Geld, keine Kompetenz.
Tschagajew hat für Xamax nur 1,2 Millionen Franken bezahlt.
Ja. Und dann hat er sofort neue und teure Spieler verpflichtet.
Und bei Xamax keinen Stein auf dem anderen gelassen?
Er hat die Sponsoren rausgeworfen, mit den Gönnern gebrochen. Er machte Tabula rasa.
Am Mittwoch hat die Liga Xamax wegen Lizenzvergehen vier Punkte abgezogen. Was halten Sie davon?
Es war höchste Zeit, dass die Liga endlich gehandelt und Xamax bestraft hat. Es kann nicht angehen, dass Sozialversicherungsbeiträge nicht entrichtet und die Löhne nicht bezahlt werden. Und das ist ja nicht alles. Es besteht der Verdacht auf Dokumentenfälschung und auf Bestehen von doppelten Verträgen mit mehreren Spielern.
Offenbar bezahlt Tschagajew seit längerem überhaupt keine Rechnungen mehr.
Auf dem Betreibungsamt Neuenburg haben schon rund 40 Gläubiger die Betreibung eingeleitet. Einzelnen Spielern ist von ihren Vermietern gedroht worden, sie würden auf die Strasse gestellt, falls die Miete nicht endlich bezahlt würde. Die Mietkosten sind aber Bestandteil der Verträge, die Tschagajew mit den Spielern abgeschlossen hat. Andere sollen aufgefordert worden sein, ihr durch den Klub geleastes Auto zurückzugeben. Und: Die Juniorentrainer bezahlten zuletzt das Benzin regelmässig aus dem eigenen Sack, um die Jugendlichen an die Spiele bringen zu können. Bei Xamax herrschen unglaubliche Zustände!
Wie denkt denn die Neuenburger Bevölkerung darüber?
Sie hat keine Hoffnung mehr, dass es ein Ende ohne Schrecken geben kann.
Wie viel Geld könnte Ihre Gruppe bereitstellen, falls Xamax in Konkurs geht?
Wir würden versuchen, allfällige Nachlassverträge aufzukaufen. Wir würden finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um den Betrieb des Klubs zu garantieren. Ich denke, dass es möglich wäre, sofort rund 2 Millionen Franken aufzutreiben. Die Gönnervereinigungen Club des Amis und Club 200 haben uns die Unterstützung zugesagt, dazu kommen weitere Persönlichkeiten aus der Neuenburger Wirtschaft – und selbst Bernasconi hat versprochen, dass er den Klub künftig wieder unterstützen würde.
Tschagajew hat das Budget auf 30 Millionen Franken hochgetrieben. Ein solches wird für Sie kaum möglich sein.
Mir schwebt ein Budget zwischen 5 und 8 Millionen vor. Das wäre in der Grössenordnung kleinerer Vereine wie Thun.
Sie müssten sich von den teuren Ausländern trennen?
Spieler wie Uche, Arizmendi, Navarro oder Sanchez könnten wir niemals bezahlen. Die verdienten in ihren spanischen Vereinen alle deutlich über eine Million Franken. Bei Xamax kassieren sie zwischen 50 000 und 70 000 im Monat. Deswegen liegt der Verdacht nahe, dass mit ihnen doppelte Verträge abgeschlossen wurden, ein Kontrakt ist offiziell, der andere nicht. Damit werden auch Steuern hinterzogen, und das ist natürlich illegal.
Könnte es ein Thema werden, dass Xamax einen Neubeginn im Amateurfussball macht?
Wir wollen unbedingt verhindern, dass der Klub wegen der diversen Verfehlungen seiner Führung in die 1. Liga oder 2. Liga interregional relegiert wird. Allenfalls wäre eine Versetzung in die Challenge League gerade noch akzeptabel, aber nichts darunter.
Dem Klub fehlen aber mittlerweile funktionierende Strukturen für den Profifussball.
Sportlich arbeitet die erste Mannschaft sehr gut. Hut ab vor Trainer Muñoz und den Spielern! Wie sie mit den schwierigen Umständen umgegangen sind, verdient Respekt. Immerhin gibt es noch eine einigermassen intakte Nachwuchsabteilung mit guten Trainern. Aber ich weiss nicht, wie lange diese auf dem sinkenden Xamax-Schiff noch ausharren.
Was unternehmen Sie konkret, um Xamax zu retten?
Ich treffe mich nächsten Dienstag mit Claudius Schäfer, dem neuen Geschäftsführer der Liga. Ich werde ihm mögliche Szenarien unterbreiten, wie wir den Klub übernehmen und dann auch führen könnten.
Was werden Sie Schäfer genau erzählen?
Ich werde ihm erklären, wie wir aus Xamax wieder einen Verein machen wollen, der sich korrekt verhält, der einen intakten Leumund hat und in der Bevölkerung gut verankert ist. Xamax muss wieder glaubwürdig werden, am besten mit Persönlichkeiten, die dem Klub seit jeher verbunden sind.
Mit dem Präsidenten Walter Gagg an der Spitze?
Ich bin im Pensionsalter und arbeite bei der Fifa noch Teilzeit. Aber das Präsidium hat für mich nicht Priorität. Wichtig ist einzig das Weiterbestehen von Xamax.
Mit einem Schweizer Trainer?
Ja. Und optimal wäre es, wenn er ein Xamax-Herz hat.
Sie denken an Leute wie Heinz Hermann und Andy Egli, mit dem Sie seit vielen Jahren befreundet sind?
Durchaus. Andy Egli und Heinz Hermann wären als Trainerduo eine gute Lösung für Xamax.
Zwei letzte Prognosen: Die Rückrunde der Super League startet am 4./5. Februar 2012. Ist Xamax dabei?
Ich weiss es nicht. Ich hoffe es.
Und langfristig wird Xamax im Schweizer Fussball wieder eine ähnlich gute Rolle spielen wie in den Achtzigerjahren mit den beiden Meistertiteln?
Das wäre wunderbar – aber im Moment ist das nur ein Traum.
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Fifa-Direktor Walter Gagg und weitere Freunde des Vereins wollen die schwer ins Schlingern geratenen Neuenburger vor dem Untergang retten
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ZÜRICH Letzten Mittwoch bestrafte die Disziplinarkommission der Swiss Football League den Klub Neuchâtel Xamax wegen diverser Verstösse gegen das Lizenzreglement mit dem Abzug von vier Punkten. Es laufen weitere Verfahren der Liga gegen die Neuenburger und ihren tschetschenischen Präsidenten Bulat Tschagajew wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung und des Abschlusses von rechtswidrigen Spielerverträgen. Und auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tschagajew. Sie verdächtigt ihn der ungetreuen Geschäftsführung und Geldwäscherei.
Xamax droht der Kollaps. Der langjährige Fifa-Direktor Walter Gagg, 69, Ehrenmitglied von Xamax und seit 43 Jahren im Verein, will mit dem Klub nahestehenden Leuten die Neuenburger vor dem Untergang bewahren. Er stellt neue finanzielle Mittel in Aussicht. Und er will den Verein wieder glaubwürdig machen.
Walter Gagg, wann kollabiert Xamax?
Ich denke, das dauert noch ein wenig. Bis anhin hat sich Bulat Tschagajew stets geweigert, die Führung des Klubs abzugeben.
Die Staatsanwaltschaften von Genf und Neuenburg ermitteln gegen Tschagajew wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsführung und Geldwäscherei. Was bedeutet das für ihn und für Xamax?
Bestimmt nichts Gutes – für Tschagajew wie für den Verein.
Seit Tschagajew den Klub von seinem Vorgänger Sylvio Bernasconi im Mai übernommen hat, geht es drunter und drüber. Weshalb hat Bernasconi Xamax ausgerechnet an den Tschetschenen verkauft?
Bernasconi hatte vor einem Jahr keine Lust mehr, bei Xamax an der Spitze zu stehen und Geld zu investieren. Er wollte als Präsident abtreten und den Klub in andere Hände übergeben.
Es gab mehrere Interessenten.
Ja, da war unsere Gruppe mit vielen verdienstvollen Xamax-Freunden wie Gilbert Facchinetti (langjähriger Xamax-Präsident), Michel Favre (einstiger Sportchef), Gabriel Monachon (Ehrenpräsident), Remo Siliprandi (Ehrenmitglied) und Pierre Dubois (früherer Neuenburger Regierungsrat). Und es gab die Gruppe um Daniel Knöpfel (Neuenburger
Unternehmer) und Pascal Zuberbühler (Ex-Xamax-Goalie). Beide Gruppen verhandelten zwischen letztem Januar und März mit Bernasconi. Im April tauchte plötzlich Tschagajew auf – und ihm verkaufte Bernasconi den Klub.
Weshalb?
Bernasconi hat gesagt: Ich will Geld, keine Kompetenz.
Tschagajew hat für Xamax nur 1,2 Millionen Franken bezahlt.
Ja. Und dann hat er sofort neue und teure Spieler verpflichtet.
Und bei Xamax keinen Stein auf dem anderen gelassen?
Er hat die Sponsoren rausgeworfen, mit den Gönnern gebrochen. Er machte Tabula rasa.
Am Mittwoch hat die Liga Xamax wegen Lizenzvergehen vier Punkte abgezogen. Was halten Sie davon?
Es war höchste Zeit, dass die Liga endlich gehandelt und Xamax bestraft hat. Es kann nicht angehen, dass Sozialversicherungsbeiträge nicht entrichtet und die Löhne nicht bezahlt werden. Und das ist ja nicht alles. Es besteht der Verdacht auf Dokumentenfälschung und auf Bestehen von doppelten Verträgen mit mehreren Spielern.
Offenbar bezahlt Tschagajew seit längerem überhaupt keine Rechnungen mehr.
Auf dem Betreibungsamt Neuenburg haben schon rund 40 Gläubiger die Betreibung eingeleitet. Einzelnen Spielern ist von ihren Vermietern gedroht worden, sie würden auf die Strasse gestellt, falls die Miete nicht endlich bezahlt würde. Die Mietkosten sind aber Bestandteil der Verträge, die Tschagajew mit den Spielern abgeschlossen hat. Andere sollen aufgefordert worden sein, ihr durch den Klub geleastes Auto zurückzugeben. Und: Die Juniorentrainer bezahlten zuletzt das Benzin regelmässig aus dem eigenen Sack, um die Jugendlichen an die Spiele bringen zu können. Bei Xamax herrschen unglaubliche Zustände!
Wie denkt denn die Neuenburger Bevölkerung darüber?
Sie hat keine Hoffnung mehr, dass es ein Ende ohne Schrecken geben kann.
Wie viel Geld könnte Ihre Gruppe bereitstellen, falls Xamax in Konkurs geht?
Wir würden versuchen, allfällige Nachlassverträge aufzukaufen. Wir würden finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um den Betrieb des Klubs zu garantieren. Ich denke, dass es möglich wäre, sofort rund 2 Millionen Franken aufzutreiben. Die Gönnervereinigungen Club des Amis und Club 200 haben uns die Unterstützung zugesagt, dazu kommen weitere Persönlichkeiten aus der Neuenburger Wirtschaft – und selbst Bernasconi hat versprochen, dass er den Klub künftig wieder unterstützen würde.
Tschagajew hat das Budget auf 30 Millionen Franken hochgetrieben. Ein solches wird für Sie kaum möglich sein.
Mir schwebt ein Budget zwischen 5 und 8 Millionen vor. Das wäre in der Grössenordnung kleinerer Vereine wie Thun.
Sie müssten sich von den teuren Ausländern trennen?
Spieler wie Uche, Arizmendi, Navarro oder Sanchez könnten wir niemals bezahlen. Die verdienten in ihren spanischen Vereinen alle deutlich über eine Million Franken. Bei Xamax kassieren sie zwischen 50 000 und 70 000 im Monat. Deswegen liegt der Verdacht nahe, dass mit ihnen doppelte Verträge abgeschlossen wurden, ein Kontrakt ist offiziell, der andere nicht. Damit werden auch Steuern hinterzogen, und das ist natürlich illegal.
Könnte es ein Thema werden, dass Xamax einen Neubeginn im Amateurfussball macht?
Wir wollen unbedingt verhindern, dass der Klub wegen der diversen Verfehlungen seiner Führung in die 1. Liga oder 2. Liga interregional relegiert wird. Allenfalls wäre eine Versetzung in die Challenge League gerade noch akzeptabel, aber nichts darunter.
Dem Klub fehlen aber mittlerweile funktionierende Strukturen für den Profifussball.
Sportlich arbeitet die erste Mannschaft sehr gut. Hut ab vor Trainer Muñoz und den Spielern! Wie sie mit den schwierigen Umständen umgegangen sind, verdient Respekt. Immerhin gibt es noch eine einigermassen intakte Nachwuchsabteilung mit guten Trainern. Aber ich weiss nicht, wie lange diese auf dem sinkenden Xamax-Schiff noch ausharren.
Was unternehmen Sie konkret, um Xamax zu retten?
Ich treffe mich nächsten Dienstag mit Claudius Schäfer, dem neuen Geschäftsführer der Liga. Ich werde ihm mögliche Szenarien unterbreiten, wie wir den Klub übernehmen und dann auch führen könnten.
Was werden Sie Schäfer genau erzählen?
Ich werde ihm erklären, wie wir aus Xamax wieder einen Verein machen wollen, der sich korrekt verhält, der einen intakten Leumund hat und in der Bevölkerung gut verankert ist. Xamax muss wieder glaubwürdig werden, am besten mit Persönlichkeiten, die dem Klub seit jeher verbunden sind.
Mit dem Präsidenten Walter Gagg an der Spitze?
Ich bin im Pensionsalter und arbeite bei der Fifa noch Teilzeit. Aber das Präsidium hat für mich nicht Priorität. Wichtig ist einzig das Weiterbestehen von Xamax.
Mit einem Schweizer Trainer?
Ja. Und optimal wäre es, wenn er ein Xamax-Herz hat.
Sie denken an Leute wie Heinz Hermann und Andy Egli, mit dem Sie seit vielen Jahren befreundet sind?
Durchaus. Andy Egli und Heinz Hermann wären als Trainerduo eine gute Lösung für Xamax.
Zwei letzte Prognosen: Die Rückrunde der Super League startet am 4./5. Februar 2012. Ist Xamax dabei?
Ich weiss es nicht. Ich hoffe es.
Und langfristig wird Xamax im Schweizer Fussball wieder eine ähnlich gute Rolle spielen wie in den Achtzigerjahren mit den beiden Meistertiteln?
Das wäre wunderbar – aber im Moment ist das nur ein Traum.
Als Xamax an Herrn Tschagaiev verkauft wurde, hat niemand der Verantwortlichen oder sonstige nur irgend ein Ton gesagt. Wohl waren alle geil auf die Kohle und ein lasches Versprechen, dass man in den nächsten 2 Jahren in der CL spielt. Daher müssen nun viele nicht den Mund aufmachen, sondern lieber ruhig bleiben.
mit Egli als Trainer kommt der Untergang einfach 6 Monate späternobilissa hat geschrieben:Ein Interview mit Walter Gagg in der heutigen Sonntagszeitung über einen möglichen Rettungsversuch, sollte sich Herr Tschagajew denn zurückziehen wollen oder müssen:
Mit einem Schweizer Trainer?
Ja. Und optimal wäre es, wenn er ein Xamax-Herz hat.
Sie denken an Leute wie Heinz Hermann und Andy Egli, mit dem Sie seit vielen Jahren befreundet sind?
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[CENTER]Nur ich bleibe - wie Unkraut. Ich und Scott Chipperfield (VS 2011)[/CENTER]
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Nein. Das ist nur weitsichtig. Aber egal was der SFV macht, es ist ja immer falsch.Delgado hat geschrieben:In einem muss ich Bulat recht geben:
Das sich der SFV mit potentiellen Nachfolgern trifft, ohne dass der Verein zu Verkauf steht oder Bulat selber beim SFV vorsprechen darf, sehe auch ich nicht ein. Der SfV lehnt sich da verdammt weit aus dem Fenster bezüglich unabhängigkeit.

Wofür soll Bulat beim SFV vorsprechen? Will er tschetschenische Volkstänze vortanzen, oder zeigen wie man Bankgarantien fälscht? Oder Geld wäscht?
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Wenn man Dokumente fälschen in Google eingibt, kommt ein Bild von Bulat...Grambambuli hat geschrieben:Nein. Das ist nur weitsichtig. Aber egal was der SFV macht, es ist ja immer falsch.
Wofür soll Bulat beim SFV vorsprechen? Will er tschetschenische Volkstänze vortanzen, oder zeigen wie man Bankgarantien fälscht? Oder Geld wäscht?

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Es gab sehr wohl Kreise, welche die Übernahme verhindern wollte. Diese fanden an der GV jedoch kein Gehör. Es gab damals Bilder von der entscheidenden GV im Sport Aktuell und da war Tschagajew so weit ich mich erinnere nicht mal anwesend. Der Grossteil der Mitglieder hat der Übernahme, geblendet durch mögliche Champions League Sterne, zugestimmt.sergipe hat geschrieben:Als Xamax an Herrn Tschagaiev verkauft wurde, hat niemand der Verantwortlichen oder sonstige nur irgend ein Ton gesagt. Wohl waren alle geil auf die Kohle und ein lasches Versprechen, dass man in den nächsten 2 Jahren in der CL spielt. Daher müssen nun viele nicht den Mund aufmachen, sondern lieber ruhig bleiben.
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