Da magst Du durchaus recht haben, aber letztlich dient es der Sache trotzdem.cantona hat geschrieben:Wenn der Blick so ein Bild von sich aus veröffentlicht ist der Zweck aber definitiv ein anderer, als die Verhaftung der abgebildeten Person.
Die Clowns von Zürich
- Mundharmonika
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Der Ausschluss zeigt ja, dass man das Delikt nicht schützen will. Wenn sich die Leute trotzdem Schutz in der Kurve suchen, so ist das «Rausprügeln» doch die Durchsetzung davon, ebendiesen Schutz nicht mehr gewähren zu wollen. Der Rest wird der Polizei und Justiz überlassen. So etwas sollte aber sofort erfolgen, damit die Leute auch gefasst werden können.Kawa hat geschrieben:Problematisch wird's aber wie in ZH geschehen wenn schwere Delikte geschützt werden und wenn die Kurven eigene Strafen ausdenkt (zBsp. Leute ausschliessen und bei Widerspruch verprügeln). Da geht's nicht mehr um die Durchsetzung des Rechts (Polizei) sondern um die Sanktionierung (Justiz) ....
Kommen diese internen Sanktionen später, so ist es eine «erzieherische Massnahme» und bringt langfristig auch etwas. Die Täter können solche Delikte nicht mehr aus dem Umfeld der Kurve begehen und folglich sich nicht mehr in ihr verstecken. Ihr Risiko geschnappt zu werden steigt dadurch drastisch, was zur Folge hat, dass sie entweder damit aufhören, beim nächsten Mal erwischt werden oder das sie weitermachen, aber nicht mehr die Kurve mit in den Dreck ziehen können.
Ich persönlich bevorzuge die Variante, dass sie von der Justiz zur Rechenschaft gezogen werden, was im ersten Beispiel gut möglich ist, im zweiten nicht ausgeschlossen, aber erschwert wird.
In meiner Wahrnehmung ist es aber oft der Fall, dass die Täter in den Kurven untertauchen und so entwischen können, es für sie keine Folgen hat und beim nächsten Mal wieder die gleichen Delikte begehen können. Darum spreche ich in so einem Fall ja von ungenügender Selbstregulierung.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.
Es ist halt so eine Sache mit "Der Zweck heiligt die Mittel". Ich bin einfach der Meinung, dass es nicht die Aufgabe des Blicks sein kann einen NOCH NICHT VERURTEILTEN STRAFTÄTER als solchen auf der Titelseite zur Fahndung auszuschreiben. Das ist so Lynch-Mob mässig und in meinen Augen auch eine Art selbstjustiz. Mir ist klar, wenn der Blick das Foto zuerst an die Polizei gesendet hätte, wäre aus bei denen auf Flickr veröffentlicht worden und wäre anschliessend trotzdem auf der Blick Titelseite gelandet. Das ändert aber nichts daran, dass es diesen Weg einzuhalten gilt.Mundharmonika hat geschrieben:Da magst Du durchaus recht haben, aber letztlich dient es der Sache trotzdem.
"Kurve" im bisherigen Sinn und Selbstregulierung gehören zusammen.
Ohne Selbstregulierung gibt es keine Kurve mehr, weil sie dann nämlich von Seiten Club, Stadionbetreiber, Polizei aufgehoben werden müsste.
Dass man Kurve Kurve sein lässt, aber die Selbstregulierung durch polizeiliche Überwachung und Zugriffsmöglichkeit ablöst, ist undenkbar, weil zu aufwändig, zu teuer, zu konfliktträchtig.
Falls die Selbstregulierung scheitert, werden die Kurven mit baulichen und organisatorischen Mitteln aufgelöst (Fanpass, Sitzplatzzwang etc.).
Die Kurven werden dazulernen und den Unterschied zwischen gerade noch akzeptierten Pyroelementen (auch wenn eigentlich nicht erlaubt) und untolerierbarem Verhalten (Pyrowerfen, Raketen, andere Sektoren überfallen, Platzsturm) enger ziehen.
Ohne Selbstregulierung gibt es keine Kurve mehr, weil sie dann nämlich von Seiten Club, Stadionbetreiber, Polizei aufgehoben werden müsste.
Dass man Kurve Kurve sein lässt, aber die Selbstregulierung durch polizeiliche Überwachung und Zugriffsmöglichkeit ablöst, ist undenkbar, weil zu aufwändig, zu teuer, zu konfliktträchtig.
Falls die Selbstregulierung scheitert, werden die Kurven mit baulichen und organisatorischen Mitteln aufgelöst (Fanpass, Sitzplatzzwang etc.).
Die Kurven werden dazulernen und den Unterschied zwischen gerade noch akzeptierten Pyroelementen (auch wenn eigentlich nicht erlaubt) und untolerierbarem Verhalten (Pyrowerfen, Raketen, andere Sektoren überfallen, Platzsturm) enger ziehen.
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In einer Diskussion über die Probleme mit Gewalt im Fussballstadion ist die Reduktion von Heusler's Aussage, «… wenn er es nur in die Luft hält, ist es für mich keine Gewalt …» zu «… und wenn man sie nur zündet und hochhält, ist es nicht so ein Problem …», nicht allzu abwägig, da das Problem ja die Gewalt darstellt. Aber lassen wir die Wortklauberei.auslandbasler hat geschrieben:heussler sagte, wenn ich mich recht erinnere, pyro abbrennen sei keine gewalt. das ist schon was anderes.....

Hier sehe ich verschenktes Potential.auslandbasler hat geschrieben:und die kurven haben schon einen standpunkt und der wird in diskusionen mit denen, die diskutieren wollen auch klar kommuniziert, aber eben, nicht (mehr) öffentlich....
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OK, aber gib mir eine andere ähnlich wirkungsvolle Methode oder sag mir, wie man diese Pyrowerfer sonst erwischen soll, wenn schon von der Kurve keine Unterstützung zur Identifikation zu erwarten ist.cantona hat geschrieben:Es ist halt so eine Sache mit "Der Zweck heiligt die Mittel". Ich bin einfach der Meinung, dass es nicht die Aufgabe des Blicks sein kann einen NOCH NICHT VERURTEILTEN STRAFTÄTER als solchen auf der Titelseite zur Fahndung auszuschreiben. Das ist so Lynch-Mob mässig und in meinen Augen auch eine Art selbstjustiz. Mir ist klar, wenn der Blick das Foto zuerst an die Polizei gesendet hätte, wäre aus bei denen auf Flickr veröffentlicht worden und wäre anschliessend trotzdem auf der Blick Titelseite gelandet. Das ändert aber nichts daran, dass es diesen Weg einzuhalten gilt.
ä erfolgrichi intärni regulierig isch bloss ä ideologische trotz, wo aber faktisch kei erfolg het.
wieso nid ? wenn ä kurve die persone identifiziert und verpetzt, wo ihri bedürfnis ischränkt, isch der ärger beändet.
der "denunzianze" kodex isch bi hunderte persone aber überem egoistische bedürfnis noch der perfekte kurve agsiedlet, die übrige sind nid gnueg couragiert oder zu leger.
isch überhaupt kei kritik, ich ghör nid zur kurve, ich bin bloss bemüeht, zum analysiere, wieso 300'000 sachschade am änd der verein finanziert und nid verursacher und behörde mehr repression möchte.
wieso nid ? wenn ä kurve die persone identifiziert und verpetzt, wo ihri bedürfnis ischränkt, isch der ärger beändet.
der "denunzianze" kodex isch bi hunderte persone aber überem egoistische bedürfnis noch der perfekte kurve agsiedlet, die übrige sind nid gnueg couragiert oder zu leger.
isch überhaupt kei kritik, ich ghör nid zur kurve, ich bin bloss bemüeht, zum analysiere, wieso 300'000 sachschade am änd der verein finanziert und nid verursacher und behörde mehr repression möchte.
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Genau das hoffe ich.Echo hat geschrieben:Die Kurven werden dazulernen und den Unterschied zwischen gerade noch akzeptierten Pyroelementen (auch wenn eigentlich nicht erlaubt) und untolerierbarem Verhalten (Pyrowerfen, Raketen, andere Sektoren überfallen, Platzsturm) enger ziehen.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.
Habe ich ja so nicht gesagt. Ich meine einfach, dass die Polizei zuerst das Foto erhalten sollte, bevor der Blick sich selbstständig auf die Suche nach dem Täter macht. Wer weiss, vielleicht kennen ihn ja die Zürcher Polizisten, die Stadion Sicherheit oder wer auch immer, sodass der öffentliche Pranger vermeidet werden kann. Weil dieser öffentliche Pranger ist gesetzlich definitiv nicht vorgeschrieben und sollte deshalb, wenn möglich, verhindert werden. Als letzte Chance halte ich die Internetfahnung in diesem Fall aber schon für angemessen. Auf jedenfall wenn man sieht, nach wem sonst so im Internet gefahndet wird.Mundharmonika hat geschrieben:OK, aber gib mir eine andere ähnlich wirkungsvolle Methode oder sag mir, wie man diese Pyrowerfer sonst erwischen soll, wenn schon von der Kurve keine Unterstützung zur Identifikation zu erwarten ist.
Wie gesagt, es sollte einfach das letzte Mittel sein und nicht das erste.
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OK, ja - da hast Du recht!cantona hat geschrieben:Habe ich ja so nicht gesagt. Ich meine einfach, dass die Polizei zuerst das Foto erhalten sollte, bevor der Blick sich selbstständig auf die Suche nach dem Täter macht. Wer weiss, vielleicht kennen ihn ja die Zürcher Polizisten, die Stadion Sicherheit oder wer auch immer, sodass der öffentliche Pranger vermeidet werden kann. Weil dieser öffentliche Pranger ist gesetzlich definitiv nicht vorgeschrieben und sollte deshalb, wenn möglich, verhindert werden. Als letzte Chance halte ich die Internetfahnung in diesem Fall aber schon für angemessen. Auf jedenfall wenn man sieht, nach wem sonst so im Internet gefahndet wird.
Wie gesagt, es sollte einfach das letzte Mittel sein und nicht das erste.
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da ist eine diskusion doch völlig unnötig, es ist illegal, deshalb müsstest du als moralist doch dagegen sein. es ist schlicht und einfach verboten. punkt.Mundharmonika hat geschrieben:OK, aber gib mir eine andere ähnlich wirkungsvolle Methode oder sag mir, wie man diese Pyrowerfer sonst erwischen soll, wenn schon von der Kurve keine Unterstützung zur Identifikation zu erwarten ist.
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nein, weder von einem noch von hunderten von zeitungsartikeln darf erwartet werden, dass fixfertige lösungen präsentiert werden. ich habe eher sehr verhalten darauf reagiert, weil der artikel als auf den punkt gebrachtes "that's it" gelobt wurde. er versucht zwar das verständnis in eine richtung zu lenken, die der boulevard-journalismus als oberflächliches und sensationsgeiles organ sicher nie beleuchten wird, aber er suggeriert auch eine gewisse resignation vor der situation. und wenn ich etwas erwarten würde, dann -wie hier öfters beschrieben- wäre es der wunsch nach distanzierung der fanclubs und somit der kurven zu den (wiederholten) geschehnissen.Master hat geschrieben:der artikel ist nicht an der sache vorbeigeschrieben, er beschreit das problem ziemlich gut.
das einzige was er eben nicht liefert, ist eine lösung - aber das kannst du ja von einem zeitungsartikel nicht erwarten. beziehungsweise, es ist lächerlich, wenn journalisten versuchen, lösungen für diese probleme einzubauen in ihre texte. das ist nämlich nicht ihre aufgabe. oder von mir aus können sie das in einer kommentar-zeile machen.
so ist es! der ball wird seit jahren hin und her geschoben, ohne zählbares resultat. dies tun die kurven aber genau gleich. da sie aber diejenigen sind, welche von der ursache und wirkung am meisten betroffen sind, müssten eigentlich sie das grösste anliegen an lösungen haben. der rückzug in eine eigene welt mit eigenen regeln und vor allem der rückzug aus öffentlicher kommunikation (welcher subjektiv verständlich ist) wird da auch nichts bewirken.Admin hat geschrieben:Es gibt keine fixfertige Lösung! Alle schreien nach Lösungen, schmeissen mit Massnahmen umher ohne sich mit dem Thema richtig auseinanderzusetzen und zu differenzieren. So wird man nie was erreichen!
sehr richtig, die selbstregulierung ist grundsätzlich sehr dünnes eis. einerseits besteht kein rechtsanspruch darauf, dieser muss in genau festgelegten grenzen gewährt werden. dazu braucht es klare spielregeln und klare bemessungsregeln für die einhaltung dieser 'vertraglichen' vereinbarung. dabei finde ich es als äusserst gefährlich zu differenzieren, ob eine fackel in eine menschenmenge oder eine tartanbahn geworfen wird: eine fackel hat überhaupt nicht geworfen zu werden. schon alleine die hier immer wiederholte zwischenstufe (z.b. auslandbasler der sagt, es sei ja nicht so gefährlich einem delta in ritterrüstung so ein ding nachzuschmeissen) ist inakzeptabel und sicherlich nicht dem ursprünglichen wunsch (nach legalisierung von pyros unter bedingungen) förderlich.Lällekönig hat geschrieben: ... Beides ist in meinen Augen falsch. Wenn die Fackel in einen Zuschauersektor geworfen wird, riskiert man heftige Verletzungen, im schlimmsten Fall eine Massenpanik. In meinen Augen überschreitet es zum einen die Kompetenz der Selbstregulierung, zum anderen nimmt die Kurve dadurch die Schuld auf sich. Von daher würde ich zumindest den Täter nicht mehr schützen und den Zugriff zulassen. Ja sogar der Polizei die Sache vereinfachen, aber hier divergieren die Meinungen. Würde die Fackel sagen wir mal auf die Tartarbahn im Letzi geworfen, also nicht gegen Personen, so wäre eine interne Sanktion angebracht. Denn hier stehen nicht Verletzungen zur Debatte, sondern im schlimmsten Fall «nur» ein Spielabbruch. Diese Schuld ist aus meiner Sicht von einer Kurve tragbar, diese hätte aber mit den Folgen zu leben, trotzdem würde ich publik machen, was es für den Werfer für Konsequenzen gab.
was ich erwartet hätte? einige dinge, die du z.b. hier geschrieben hast. ich habe den artikel einmal gelesen und nicht bis auf das letzte komma analysiert, aber die message "die vereine sind abhängig von diesen kurven und können nichts dagegen tun" gefällt mir nicht. denn damit fördert man beim 08/15 leser (der sowieso darauf wartet, dass es der staat diesen 'primaten' mal richtig zeigt) eher genau das, was man mit dem artikel eigentlich zu verhindern versucht: das ende eines differenzierten nachdenkens und betrachtens der gegebenen situation. irgendwo wäre ein aufruf zur klaren distanzierung zu diesen taten z.b. etwas gewesen, was mir den artikel noch sympathischer gemacht hätte. dass er wenigstens versucht einen aspekt zu beleuchten, der so praktisch nie beleuchtet wird ist sicherlich löblich.Lällekönig hat geschrieben: Der Artikel schildert zumindest die Geschehnisse im Stadion relativ sachlich, man hat das Gefühl der Journalist war entweder im Stadion oder hat gut recherchiert. Er schiebt die Schuld auch nicht auf einzelne sondern sieht sie als Folge des Phänomen der Ultra-Kultur, zeigt aber gleichzeitig, wie diese Kultur auch die Attraktivität des Fussballs steigert (medial und finanziell via Merchandising). Dies mag jetzt für dich nichts Neues sein, aber ich glaube auch nicht, dass sich der Artikel an Leute richtet, welche regelmässig im Stadion sind. Und für das finde ich ihn gut. Was hättest du denn unter einer brauchbaren Schlussfolgerung erwartet? Die Lösung aller Probleme?
der gedanke ging mir beim posting von auslandbasler und auch schon früher im gespräch im bekanntenkreis schon durch den kopf. schade, dass sisyphos keiner kurve angehört! auch der rückzug in die komplette anonymitiät und somit in eine welt mit eigenen regeln, die aussenstehenden nicht zugänglich ist, ist meiner meinung nach der erste schritt in die unabwendbare niederlage und somit gleichzustellen mit dem verlust jeglichen anspruches auf ein recht als kultur wahrgenommen zu werden. weil eben der gesetzgeber das volk ist und dieses durch die öffentliche wahrnehmung gesteuert ist. das kann man zwar schlecht finden, ändern tut sich deswegen aber nichts daran.Lällekönig hat geschrieben:Wenn du selber nicht mehr daran glaubst, hast du schon aufgegeben und wir sehen einer sehr langweiligen, stimmungslosen Fussballzukunft entgegen.
sie haben ein recht auf selbstregulierung? wo genau ist dieses recht verbrieft? die kurven hätten gerne ein solches recht und ich kann dieses anliegen auch durchaus verstehen und bin ebenso der meinung, dass es unterstützt werden sollte. aber als recht besteht es meiner meinung nach nicht.Lällekönig hat geschrieben: Ich bleibe dabei, die Kurven müssen sich mehr in die Verantwortung nehmen, Stellung beziehen und durchgreifen, wenn sie das Recht auf Selbstregulierung behalten wollen (was ja an und für sich schon eine gewaltige Forderung darstellt). Die Öffentlichkeitsarbeit würde ihre Standpunkte lediglich anschaulicher machen und es massiv vereinfachen, mit ihren Anliegen durchzukommen, ist aber nicht wirklich zwingend, man kann auch den längeren, steinigeren Weg gehen.
genau da fängt die misere doch auch an! so sind z.b. pyros klar verboten, das ist der aktuelle stand und daran gibt es nichts rumzuinterpretieren. die situation ist mittlerweile derart festgefahren, dass es in der öffentlichkeitswahrnehmung keine rolle mehr spielt, ob eine fackel zur stimmungsunterstützung angezündet wird, oder zum zweck eines wurfgeschosses.
wahrscheinlich bräuchte es einen mutigen schritt der kurven, nämlich einen komplettverzicht, um überhaupt wieder darüber zu verhandeln. dies wird aber nicht passieren, da den kurven heute etwas klar fehlt, was es noch vor jahren viel ausgeprägter gab: eine klare hierarchie, die respektiert und deren beschlüsse ausnahmslos eingehalten werden. nur so wäre es dann auch möglich, dass clubübergreifend einheitliche anliegen verfasst und vertreten werden können.
mit kleinen schritten und einem gehörigen mass an geduld, ist eine akzeptierte selbstregulierung zu erreichen. mit dem blossen beharren darauf, dass es eine gibt und dass man die aber nicht öffentlich publik machen will, wird sie immer als non-existent angesehen.
vor allem bleibt dann auch die frage offen, welche kompetenzen in einer solchen selbstregulierung bestehen. denn da denke ich, dass welten zwischen den einzelnen ansichten liegen. eine selbstregulierung mit durchsetzungsanspruch (vor allem mit gewaltandrohung oder -ausübung) ist ja nicht mehr weit von dem weg, was delta's heute schon zu haben meinen. so weit kann es auch nie gehen, denn die staatsgewalt ist klar geregelt und die gewaltausübung somit auch. dies würde aber eben auslieferungen bedingen und die wird es nicht geben.
die katze beisst sich weiter in den schwanz!
er hat sich deshalb selbst gestellt, weil hunderttausende online- und print-blick leser sein gesicht sehen und in seinem umfeld viele ihn erkennen konnten. ob das strafmildernd ist, wage ich zu bezweifeln.Lällekönig hat geschrieben:Grossen Respekt dafür, dass er sich gestellt hat und zu seiner Tat steht. Keinen Respekt für seine Idiotie und was er damit angerichtet hat.
Ich wünsche ihm einen fairen Prozess mit entsprechend harter Bestrafung, aber auch mit Strafmilderung, weil er sich gestellt hat.
Betreten des Rasens verboten!
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ist es ja auch.auslandbasler hat geschrieben:da ist eine diskusion doch völlig unnötig, es ist illegal, deshalb müsstest du als moralist doch dagegen sein. es ist schlicht und einfach verboten. punkt.
es gab durchaus schon situationen, in welchem verbote zurückgenommen oder zumindest in der auslegung liberaler gehandhabt wurden. ich kenne aber kein einziges beispiel, bei welchem dies als folge eines trotzverhaltens geschehen ist!
da reichen auch worte nicht mehr, bloss taten können noch etwas bewirken. wenn mir jemand immer wieder verspricht, dass er etwas nie wieder tut und darauf beharrt, dass seine widerhandlung ja nur eine seltene ausnahme war, so glaube ich ihm trotzdem kein wort mehr. vertrauen kann er dann bestenfalls noch durch nachhaltiges handeln erwirken und die gesprächsbereitschaft ebenso.
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Wenn es darum geht, einen Kriminellen zu fassen, sollte man d.E. Verbotenes unterlassen.auslandbasler hat geschrieben: es ist schlicht und einfach verboten. punkt.
Und wenn Kriminelle verboten Dinge tun, sollte die Kurve d.E. dafür sorgen, dass sie nicht gefasst werden.
Eine kriminelle Einstellung.
das steht nicht zur diskussion und ist nicht unser problem.Mundharmonika hat geschrieben:OK, aber gib mir eine andere ähnlich wirkungsvolle Methode oder sag mir, wie man diese Pyrowerfer sonst erwischen soll, wenn schon von der Kurve keine Unterstützung zur Identifikation zu erwarten ist.
es gibt gesetze und nach denen haben sich auch blick, polizei politiker etc. zu halten. sie drucken einen auf die titelseite weil er (vermutlich war er es, ich weiss ja nicht) was illegales gemacht hat, machen mit dieser aktion aber selber etwas illegales. super!
stellen wir uns mal vor. irgendjemand von uns fährt morgen 15 km/h zu schnell durch eine "schulstrasse. diese person wird von einer aufbrausenden mutter fotografiert...das bild landet bei blick...und schwupp...findet man sich auf der titelseite. geile entwicklung muss ich schon sagen.
ich finde es gut, dass diese person nun verhaftet wurde- und eine GERECHTE strafe erhält (beim zu schnell fahren beispielsweise busse, führerschein weg für eine zeit etc.)...--- aber dann soll wieder gut sein.
ich persönlich finde zudem, dass im stadion selber die gelegenheit gegeben war, diese pyrowerfer festzunehmen, ohne dass es wirklich eskaliert wäre (die waren ja fast alleine da). da verstehe ich dann halt die politik/polizei etc. wirklich nicht. zum einen nach null tolleranz schreien..dann aber zuschauen wie gemütlich ein paar boys rüberspazieren (vermummt)...und pyros schmeissen..und gemütlich wieder zurücklaufen/-klettern ohne einzugreifen. . .
Lerne aus den Fehlern anderer, denn man hat nicht genug Zeit, alle selbst zu begehen.
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Nicht dass ich jetzt befürworte, was der Blick macht. Jedoch war in diesem Fall die Unschuldsvermutung hinfällig, da der Täter ohne jeden Zweifel eruiert werden konnte. Bei deinem Beispiel müsste die aufbrausende Mutter schon eine tolle Kamera habenaQuarius hat geschrieben: stellen wir uns mal vor. irgendjemand von uns fährt morgen 15 km/h zu schnell durch eine "schulstrasse. diese person wird von einer aufbrausenden mutter fotografiert...das bild landet bei blick...und schwupp...findet man sich auf der titelseite. geile entwicklung muss ich schon sagen

Ja und. Selbst von den verurteilten Schläger von München haben wir bis heute noch kein unzensiertes Bild gesehen.fabinho hat geschrieben:Nicht dass ich jetzt befürworte, was der Blick macht. Jedoch war in diesem Fall die Unschuldsvermutung hinfällig, da der Täter ohne jeden Zweifel eruiert werden konnte. Bei deinem Beispiel müsste die aufbrausende Mutter schon eine tolle Kamera haben![]()
Jeder verurteilte Verbrecher wird selbst nach dessen Schuldspruch noch zensiert gezeigt, um ihm die Chance zur Rehabilitierung nicht zu nehmen, nur Fussballfans haben keine Rechte!!!
Wird der Typ von der Polizei, nach Ausnutzung sämtlicher ermiltlungstechnischen Hilfsmittel öffentlich gesucht, dann ist es etwas anderes, aber dann wird er von der Polizei gesucht.
Blick hat die Pflicht zu informieren, nicht zu richten.
Für das beniid ich ihn jetzt scho, de wird sicher überrennt jetzt vo füechte fütz!Echo hat geschrieben:Wer im Fußballstadion randaliert, will ja gerade öffentlich sichtbar sein. Er will nur nicht von allen erkannt werden (von den Kollegen und den Girls schon...). Wie scheinheilig kann man eigentlich sein, hier noch zu verlangen, dass es ein Menschenrecht sei, nicht öffentlich sichtbar zu werden...
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wieso soll sich ein chaot ans gesetz halten, wenn die gesellschaft auf der anderen seite auf das gesetz scheisst? gewisse hier drin biegen das gesetz nach belieben. die chaoten sind die bösen, um sie zu finden, darf man das gesetz brechen, um sie möglichst hart zu bestrafen, soll man ein exempel statuieren, dass über das gesetz hinaus geht und statt sie zu reintegrieren, bestraft man sie dann auch noch sozial, dem chef sagen und solche dinge.Echo hat geschrieben:Wer im Fußballstadion randaliert, will ja gerade öffentlich sichtbar sein. Er will nur nicht von allen erkannt werden (von den Kollegen und den Girls schon...). Wie scheinheilig kann man eigentlich sein, hier noch zu verlangen, dass es ein Menschenrecht sei, nicht öffentlich sichtbar zu werden...
wenn ihr so denkt, was denkt ihr in welche richtung sich die gesellschaft entwickelt? habt ihr im ernst das gefühl, es werde dann irgendwann besser?
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Ach hör doch bitte auf mit solchem Quatsch! Im Internet wimmelt es von nicht zensurierten Bildern von gesuchten, noch nicht verurteilten, bereits verurteilten oder hingerichteten Kriminellen und das sind sicherlich nicht alles nur Fussballfans, die einmal eine Pyro in eine Menschenmasse geworfen haben.Delgado hat geschrieben:Jeder verurteilte Verbrecher wird selbst nach dessen Schuldspruch noch zensiert gezeigt, um ihm die Chance zur Rehabilitierung nicht zu nehmen, nur Fussballfans haben keine Rechte!!!
Schon erstaunlich, wie einige einerseits zuerst gerne den Starken markieren und eine brennende Pyro auf Menschen werfen können, um dann nachher wegen einem Foto das totale Weichei rauszuhängen und einen auf Märtyrer, Unterdrückten und von der Welt Verstossenen zu spielen.
wirfter kei fakle, isch er nid im web, jammere isch überflüssig.Mundharmonika hat geschrieben:Ach hör doch bitte auf mit solchem Quatsch! Im Internet wimmelt es von nicht zensurierten Bildern von gesuchten, noch nicht verurteilten, bereits verurteilten oder hingerichteten Kriminellen und das sind sicherlich nicht alles nur Fussballfans, die einmal eine Pyro in eine Menschenmasse geworfen haben.
Schon erstaunlich, wie einige einerseits zuerst gerne den Starken markieren und eine brennende Pyro auf Menschen werfen können, um dann nachher wegen einem Foto das totale Weichei rauszuhängen und einen auf Märtyrer, Unterdrückten und von der Welt Verstossenen zu spielen.
zuedäm, me hetten wohl nid identifiziert, wenn me nid die publikation benutzt hett, das legitimiert die sach.
aber jetz isch denn au mol gnueg, isch jo nid der 1. wo irgednwas verkackt het, nid dass ich dä faklewurf jetz begrüss, aber au ä chaot het intimität verdient.
Das Problem ist doch dass der Ausschluss immer erst ab nächstem Spiel durchgesetzt wird, in dem Spiel wo der Scheisse passiert ist werden aber die Typen geschützt. Nichtkurvengänger (also die absolute Mehrheit der Meinungsmacher/Stimmbürger/Gesetzesmacher) kriegen so vom Ausschluss überhaupt nichts mit. Sie sehen nur, dass immer wieder vermummte Typen aus der Kurve rauskommen, mehr oder weniger schwere Verbrechen begehen und danach dort immer Schutz vor Bestrafung finden.Lällekönig hat geschrieben:Der Ausschluss zeigt ja, dass man das Delikt nicht schützen will. Wenn sich die Leute trotzdem Schutz in der Kurve suchen, so ist das «Rausprügeln» doch die Durchsetzung davon, ebendiesen Schutz nicht mehr gewähren zu wollen.
PS: rausprügeln hat noch einen Nachteil, es ist eine strafbare Handlung resp. sogar ein Offizialdelikt (Körperverletzung / Raufhandel). Die Kurve ist eben KEIN rechtsfreier Raum, hat auch NIE den Auftrag vom Veranstalter erhalten für Ordnung zu sorgen (wie zbsp. ein Rausschmeisser in einer Disco) und auch keinerlei Recht zu bestimmen wer sich dort aufhält. Die Kurve bewegt sich also auf sehr dünnem Eis ...
War früher irgendwie schon anders, Jimmy und seine Ultras kannte jeder, sie waren nie vermummt und jeder der sich rächen wollte wusste genau in welcher Beiz sie zu finden waren. Untertauchen und Schutz in der Menge haben sie auch nie gesucht, sie standen zu ihren Taten ......Mundharmonika hat geschrieben:Schon erstaunlich, wie einige einerseits zuerst gerne den Starken markieren und eine brennende Pyro auf Menschen werfen können, um dann nachher wegen einem Foto das totale Weichei rauszuhängen und einen auf Märtyrer, Unterdrückten und von der Welt Verstossenen zu spielen.
PS: will damit nicht sagen, dass das "anständige" Leute waren :-)
- auslandbasler
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und das macht ihre taten besser?Kawa hat geschrieben:War früher irgendwie schon anders, Jimmy und seine Ultras kannte jeder, sie waren nie vermummt und jeder der sich rächen wollte wusste genau in welcher Beiz sie zu finden waren. Untertauchen und Schutz in der Menge haben sie auch nie gesucht, sie standen zu ihren Taten ......
PS: will damit nicht sagen, dass das "anständige" Leute waren :-)
früher war der mediale druck auch viel kleiner, schlägereien im stadion wurden geduldet und niemand kam auf die idee, die clubs dafür verantwortlich zu machen.