Repression im Schweizer Fussball
isch d KKS an däm spiel gsi in holland?
rotterdam eskalation vorem spiel Feyenoord vs. De Graafschap
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Nicht ablenken.cantona hat geschrieben:isch d KKS an däm spiel gsi in holland?
rotterdam eskalation vorem spiel Feyenoord vs. De Graafschap
Ausserdem ist es billig, schlechtes mit schlechterem zu toppen.
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Bafana Bafana
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und plötzlich reden sie von persönlichkeitsrecht 
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/19335075
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/19335075
a lion would never cheat on his wife but a tiger wood
hanfueli hat geschrieben:Wenn wir eine Armee für die mikroskopische Wahrscheinlichkeit eines Krieges unterhalten, können wir genauso gut Archen bauen, falls die Sintflut doch noch kommt.
das ist der unterschied, ein polizist hat persönlichkeits rechte, ein fussball/sportfan nichtflexxer hat geschrieben:und plötzlich reden sie von persönlichkeitsrecht
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/19335075
was aber nicht bedeutet, dass das was gemacht wird gutzuheissen ist, weder die unsinnige zerstörungswut noch das zusammenschnitzeln von bildern im internet
interessant ist dieser Satz:flexxer hat geschrieben:und plötzlich reden sie von persönlichkeitsrecht
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/19335075
Da Bilder, die Polizisten bei der Arbeit zeigten, deren Persönlichkeitsrecht nicht verletzten, hätten die Ordnungshüter vor Gericht aber oft das Nachsehen.
- repplyfire
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apropos Pyros
wieviel milionen Grad heiss es wohl im Stadion war?
http://www.youtube.com/watch?v=1dlUbYJL ... re=related
sehen so Nauses Alpträume aus
wieviel milionen Grad heiss es wohl im Stadion war?
http://www.youtube.com/watch?v=1dlUbYJL ... re=related
sehen so Nauses Alpträume aus
Fussball und Gewalt
Die sogenannte Lösung
Von Pascal Claude
http://www.woz.ch/artikel/2011/nr40/schweiz/21243.html
Nach den Ausschreitungen beim Zürcher Fussballderby am letzten Sonntag fordern Vereine, Politik und Presse einhellig die Ächtung der Fehlbaren. Und blenden dabei Entscheidendes aus.
Die Verantwortlichen beim FC Zürich wollten sich am Sonntagabend nicht näher zu den Vorfällen äussern. In ihrer knappen Medienmitteilung schreiben Klubpräsident Ancillo Canepa und die beiden FCZ-Medienverantwortlichen: «Es ist in höchstem Masse bedauernswert, dass eine Minderheit sogenannter ‹Fans› permanent derartige Probleme verur*sacht.» Ein kurzer Satz der Entrüstung. Doch er erzählt eine lange Geschichte von Missverständnissen, Annäherung und enttäuschten Hoffnungen.
Rund eine Stunde war gespielt im Zürcher Stadtderby, dem spielerisch dürftigsten seit Jahren, als sich einige Dutzend Fans der Grasshoppers in ihrem Sektor vermummten und mit abgebrochenen Plastikfahnenstangen bestückten. So zurechtgemacht, führten sie ein kleines Theaterstück auf, gedacht als Verhöhnung der FCZ-Fangruppierung «Boys»: Ein als Ritter – das Logo der «Boys» – verkleideter GC-Fan tanzte hinter mehreren Fahnen, die vor Jahren bei einem Einbruch in ein FCZ-Fanlokal erbeutet worden waren und nun, mit einem Geburtstagswunsch an die «Boys» versehen, verschmiert präsentiert wurden. Die Provokation verfehlte ihr Ziel nicht: Aus dem Sektor der Zürcher Südkurve kletterten zahlreiche, meist vermummte Leute über die Absperrungen, überquerten die Osttribüne und rannten Richtung GC-Sektor. Zwei der vordersten schleuderten je eine Leuchtfackel in die Masse der gegnerischen Fans. Auf der Osttribüne stellten sich einzelne Empörte den entfesselten FCZ-Anhängern in den Weg. Sie wurden von diesen hart traktiert. Der Schiedsrichter brach das Spiel in der 76. Minute aus Sicherheitsgründen ab. Das hatte es in der Geschichte der Schweizer Fussballliga noch nie gegeben.
Aus der Mitte der Kurve
Was folgte, glich einem Ritual: Fernsehen, Radio und Presse schalteten auf Skandal. Leser*Innen sandten beflissen Handyfilme an Onlineportale, der Zuger Sicherheitsdirektor forderte Eingangskontrollen bis in den Intimbereich und Zürichs Stadtrat Gerold Lauber Spielabbruch beim Abbrennen der ersten Fackel. Als der «Blick» am Dienstag einen der Fackelwerfer unvermummt präsentierte, schien das dringlichste Bedürfnis der Bevölkerung gestillt. Im Leben des jungen Mannes wird nichts mehr sein wie zuvor. Er wird nicht nur für seine Tat büssen.
Der junge Mann, von Ringier kenntlich gemacht im Sinne einer neuen Moral, ist einer jener «sogenannten Fans», die dem FCZ «permanent Probleme bereiten»: eine kleine, schlagkräftige Randgruppe nihilistischer Chaoten, denen mit keinen Mitteln beizukommen ist und von denen sich der Rest der guten, friedlichen Fans in der Kurve partout nicht abgrenzen will. So wird es dargestellt. Und daraus werden Lösungen formuliert: mit noch mehr Repression, noch mehr Über*wachung und noch härteren Strafen die bösen Elemente eliminieren, damit die guten endlich ungestört die hübschen, kreativen Choreo*grafien aufziehen können – das kann doch nicht so schwierig sein!
Es ist nicht schwierig, es ist unmöglich. In seiner Mitteilung suggeriert der FCZ zweierlei: Die*se Leute hätten zum einen mit dem Verein nichts zu tun, zum andern seien sie ein Dauerproblem. Beides ist nachweislich falsch. Die Männer, die am Sonntag aus ihrem Sektor gestürmt sind, kommen aus der Mitte der Kurve. Sie sind Teil einer Bewegung, die über Jahre Zeit, Geld und Energie in den Support ihres Fussballklubs gesteckt hat. Sie waren immer dabei: beim Vorbereiten von Choreografien, beim Singen, beim Organisieren von Auswärtsfahrten, beim Verfassen von Medienmitteilungen und Flugblättern, bei der Produktion von Fanzines, aber auch beim Zünden von Rauch und Fackeln, bei Konfrontationen mit dem Sicherheitsdienst oder gegnerischen Fans. Es gibt sie nicht, die Guten, die man hätscheln, und die Bösen, die man einsperren kann. Die Fankultur, wie wir sie heute bei allen grossen Schweizer Vereinen antreffen, ist eine für Aussenstehende zutiefst widersprüchliche. Klubs und Liga stehen seit Jahren vor dem Problem, sich mit dieser Kultur arrangieren zu müssen, weil sie dem Schweizer Fussball unbestritten das bisschen Leben einhaucht, das er zu einer halbwegs vernünftigen Vermarktung braucht.
Die «sogenannten Fans» (die Bezeichnung ist längst Szenenjargon: Eine CD mit Fanliedern des FC Luzern heisst «So genannti Fuessballsongs») sind Teil des Vereins, und Probleme bereiten sie, gerade im Fall des FC Zürich, höchst selten. Im Gegenteil: Der Profit, den der Verein aus der seit einem Jahrzehnt blühenden Südkurve zieht, lässt sich kaum beziffern. Vor zehn Jahren kannte der FCZ noch keine Merchandisingabteilung. Während 2002 zaghaft erste Versuche mit Biergläsern, Jasskarten und Kugelschreibern unternommen wurden, blühte in der Südkurve bereits ein reger Handel mit eigenen, zeitgemässen Fanartikeln. Erst als der Verein Produkte und Stil seiner Fans aus der Kurve kopierte (und dabei gar deren Slogans patentieren lassen wollte), schlug sich der Umsatz in Zahlen nieder. Heute liegt er bei rund zwei Millionen Franken, und der Mann, der im dunklen Kapuzenpullover (Preis: hundert Franken) finster für die FCZ-«Urban Col*lec*tion» Modell steht, ist kein Ultra, sondern FCZ-Verteidiger Heinz Barmettler.
Der Teufel und der lange Löffel
Wenn sich der Vereinspräsident nun von den unliebsamen Begleiterscheinungen seiner Fankurve lossagen möchte, wirkt er wenig glaubwürdig.
Die 2010 im NZZ-Verlag erschienene Chronik des FCZ heisst, angelehnt an einen Fangesang, «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte». Der Gesang negiert offensiv die Existenz des zweiten Zürcher Profivereins, des Grasshopper Clubs. Mit dieser Titel*gebung wählt der FCZ ganz offiziell die Rhetorik jener, die im Fussball mehr sehen als ein Spiel und die, wie es in der aktuellen Ausgabe des Muttenzer-Kurve-Fanzines «Schreyhals» heisst, «die Auseinandersetzung mit gegnerischen Fangruppen als Bestandteil der Fankultur» sehen. «Wenn du mit dem Teufel isst, nimm einen sehr langen Löffel», lautet ein englisches Sprichwort. Es hat in der Führungsetage des FCZ offenbar noch nicht die Runde gemacht.
Beim Grasshopper Club, der sich bei seiner schwarz gekleideten Fanfraktion wohl demnächst für die Aberkennung eines sicher geglaubten Derbysiegs bedanken darf, sind die Verflechtungen zwischen Verein und Anhängerschaft laut gut informierten Kreisen noch viel enger. Die Fans übernehmen beim skelettierten Rekordmeister immer mehr Aufgaben, etwa im Hinblick auf das geplante Stadion Zürich. Mit Ausnahme des Medienchefs kennt sich mittlerweile kaum jemand im Tagesgeschäft von GC besser aus als die Fans, die im Gegensatz zu Vorstand und Management seit Ewigkeiten dieselben sind. Ohne sie – und die Provokateure vom Sonntag gehören dazu – würden die Grasshoppers wohl vom Netz genommen.
Schädliche Ehre
Die Zürcher Vereine wären gut beraten, offen zu kommunizieren und das mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnis zu Teilen ihrer Anhängerschaft nicht durch Brachial*rhetorik zunichte zu machen. Sie könnten sich dabei ein Beispiel an Alex Miescher nehmen, dem Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands, der in diesen Tagen Standhaftigkeit und einen liberalen Geist bewies und auf billige Polemik verzichtete. In einem Interview sagte Miescher: «Es wird uns vorgehalten, wir gingen mit diesen Leuten zu pfleglich um. Ich akzeptiere den Vorwurf, weil ich der Überzeugung bin, dass es nicht anders geht.»
Die in die Vorfälle vom Sonntag involvierten Fans stellen sich derweil die Frage, ob verängstigte Unbeteiligte oder Spielabbruch, mediales Sperrfeuer und politisches Entrüs*tungsspektakel ein angemessener Preis sind für ein verqueres, archaisches Gezeter um Fahnen, Ehre und Revierhoheit. Die Ultrakultur, wie sie die Stadien seit einem Jahrzehnt überzieht, hat den Fussball aus einer muffigen, dumpfen, rechtsnationalen Misere befreit und sich innert Kürze zur grössten städtischen Subkultur entwickelt. Die Maxime der Härte als wesentlicher Bestandteil dieser Bewegung bringt jedoch nichts als Schaden, gegen innen wie gegen aussen. Wenn die Stärke einer Fanszene daran bemessen wird, ob sie sich klubfarbene Sturmmasken herstellen lässt oder zum Pyro*schmuggel Stadiontore von Dorfvereinen stürmt, hat eine lebendige Subkultur ihren Zenit überschritten. Auf die Sympathien gemässigterer Match*besucherInnen können ultraorientierte Fans so nicht mehr zählen. Das wurde am Sonntag im Zürcher Letzigrund deutlich. Wenn sich aber nicht nur der Verein, sondern auch Gleichgesinnte entsetzt abwenden, ist alles verspielt. Und die bedingungslose Unterstützung der Mannschaft wird zur Floskel.
Die sogenannte Lösung
Von Pascal Claude
http://www.woz.ch/artikel/2011/nr40/schweiz/21243.html
Nach den Ausschreitungen beim Zürcher Fussballderby am letzten Sonntag fordern Vereine, Politik und Presse einhellig die Ächtung der Fehlbaren. Und blenden dabei Entscheidendes aus.
Die Verantwortlichen beim FC Zürich wollten sich am Sonntagabend nicht näher zu den Vorfällen äussern. In ihrer knappen Medienmitteilung schreiben Klubpräsident Ancillo Canepa und die beiden FCZ-Medienverantwortlichen: «Es ist in höchstem Masse bedauernswert, dass eine Minderheit sogenannter ‹Fans› permanent derartige Probleme verur*sacht.» Ein kurzer Satz der Entrüstung. Doch er erzählt eine lange Geschichte von Missverständnissen, Annäherung und enttäuschten Hoffnungen.
Rund eine Stunde war gespielt im Zürcher Stadtderby, dem spielerisch dürftigsten seit Jahren, als sich einige Dutzend Fans der Grasshoppers in ihrem Sektor vermummten und mit abgebrochenen Plastikfahnenstangen bestückten. So zurechtgemacht, führten sie ein kleines Theaterstück auf, gedacht als Verhöhnung der FCZ-Fangruppierung «Boys»: Ein als Ritter – das Logo der «Boys» – verkleideter GC-Fan tanzte hinter mehreren Fahnen, die vor Jahren bei einem Einbruch in ein FCZ-Fanlokal erbeutet worden waren und nun, mit einem Geburtstagswunsch an die «Boys» versehen, verschmiert präsentiert wurden. Die Provokation verfehlte ihr Ziel nicht: Aus dem Sektor der Zürcher Südkurve kletterten zahlreiche, meist vermummte Leute über die Absperrungen, überquerten die Osttribüne und rannten Richtung GC-Sektor. Zwei der vordersten schleuderten je eine Leuchtfackel in die Masse der gegnerischen Fans. Auf der Osttribüne stellten sich einzelne Empörte den entfesselten FCZ-Anhängern in den Weg. Sie wurden von diesen hart traktiert. Der Schiedsrichter brach das Spiel in der 76. Minute aus Sicherheitsgründen ab. Das hatte es in der Geschichte der Schweizer Fussballliga noch nie gegeben.
Aus der Mitte der Kurve
Was folgte, glich einem Ritual: Fernsehen, Radio und Presse schalteten auf Skandal. Leser*Innen sandten beflissen Handyfilme an Onlineportale, der Zuger Sicherheitsdirektor forderte Eingangskontrollen bis in den Intimbereich und Zürichs Stadtrat Gerold Lauber Spielabbruch beim Abbrennen der ersten Fackel. Als der «Blick» am Dienstag einen der Fackelwerfer unvermummt präsentierte, schien das dringlichste Bedürfnis der Bevölkerung gestillt. Im Leben des jungen Mannes wird nichts mehr sein wie zuvor. Er wird nicht nur für seine Tat büssen.
Der junge Mann, von Ringier kenntlich gemacht im Sinne einer neuen Moral, ist einer jener «sogenannten Fans», die dem FCZ «permanent Probleme bereiten»: eine kleine, schlagkräftige Randgruppe nihilistischer Chaoten, denen mit keinen Mitteln beizukommen ist und von denen sich der Rest der guten, friedlichen Fans in der Kurve partout nicht abgrenzen will. So wird es dargestellt. Und daraus werden Lösungen formuliert: mit noch mehr Repression, noch mehr Über*wachung und noch härteren Strafen die bösen Elemente eliminieren, damit die guten endlich ungestört die hübschen, kreativen Choreo*grafien aufziehen können – das kann doch nicht so schwierig sein!
Es ist nicht schwierig, es ist unmöglich. In seiner Mitteilung suggeriert der FCZ zweierlei: Die*se Leute hätten zum einen mit dem Verein nichts zu tun, zum andern seien sie ein Dauerproblem. Beides ist nachweislich falsch. Die Männer, die am Sonntag aus ihrem Sektor gestürmt sind, kommen aus der Mitte der Kurve. Sie sind Teil einer Bewegung, die über Jahre Zeit, Geld und Energie in den Support ihres Fussballklubs gesteckt hat. Sie waren immer dabei: beim Vorbereiten von Choreografien, beim Singen, beim Organisieren von Auswärtsfahrten, beim Verfassen von Medienmitteilungen und Flugblättern, bei der Produktion von Fanzines, aber auch beim Zünden von Rauch und Fackeln, bei Konfrontationen mit dem Sicherheitsdienst oder gegnerischen Fans. Es gibt sie nicht, die Guten, die man hätscheln, und die Bösen, die man einsperren kann. Die Fankultur, wie wir sie heute bei allen grossen Schweizer Vereinen antreffen, ist eine für Aussenstehende zutiefst widersprüchliche. Klubs und Liga stehen seit Jahren vor dem Problem, sich mit dieser Kultur arrangieren zu müssen, weil sie dem Schweizer Fussball unbestritten das bisschen Leben einhaucht, das er zu einer halbwegs vernünftigen Vermarktung braucht.
Die «sogenannten Fans» (die Bezeichnung ist längst Szenenjargon: Eine CD mit Fanliedern des FC Luzern heisst «So genannti Fuessballsongs») sind Teil des Vereins, und Probleme bereiten sie, gerade im Fall des FC Zürich, höchst selten. Im Gegenteil: Der Profit, den der Verein aus der seit einem Jahrzehnt blühenden Südkurve zieht, lässt sich kaum beziffern. Vor zehn Jahren kannte der FCZ noch keine Merchandisingabteilung. Während 2002 zaghaft erste Versuche mit Biergläsern, Jasskarten und Kugelschreibern unternommen wurden, blühte in der Südkurve bereits ein reger Handel mit eigenen, zeitgemässen Fanartikeln. Erst als der Verein Produkte und Stil seiner Fans aus der Kurve kopierte (und dabei gar deren Slogans patentieren lassen wollte), schlug sich der Umsatz in Zahlen nieder. Heute liegt er bei rund zwei Millionen Franken, und der Mann, der im dunklen Kapuzenpullover (Preis: hundert Franken) finster für die FCZ-«Urban Col*lec*tion» Modell steht, ist kein Ultra, sondern FCZ-Verteidiger Heinz Barmettler.
Der Teufel und der lange Löffel
Wenn sich der Vereinspräsident nun von den unliebsamen Begleiterscheinungen seiner Fankurve lossagen möchte, wirkt er wenig glaubwürdig.
Die 2010 im NZZ-Verlag erschienene Chronik des FCZ heisst, angelehnt an einen Fangesang, «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte». Der Gesang negiert offensiv die Existenz des zweiten Zürcher Profivereins, des Grasshopper Clubs. Mit dieser Titel*gebung wählt der FCZ ganz offiziell die Rhetorik jener, die im Fussball mehr sehen als ein Spiel und die, wie es in der aktuellen Ausgabe des Muttenzer-Kurve-Fanzines «Schreyhals» heisst, «die Auseinandersetzung mit gegnerischen Fangruppen als Bestandteil der Fankultur» sehen. «Wenn du mit dem Teufel isst, nimm einen sehr langen Löffel», lautet ein englisches Sprichwort. Es hat in der Führungsetage des FCZ offenbar noch nicht die Runde gemacht.
Beim Grasshopper Club, der sich bei seiner schwarz gekleideten Fanfraktion wohl demnächst für die Aberkennung eines sicher geglaubten Derbysiegs bedanken darf, sind die Verflechtungen zwischen Verein und Anhängerschaft laut gut informierten Kreisen noch viel enger. Die Fans übernehmen beim skelettierten Rekordmeister immer mehr Aufgaben, etwa im Hinblick auf das geplante Stadion Zürich. Mit Ausnahme des Medienchefs kennt sich mittlerweile kaum jemand im Tagesgeschäft von GC besser aus als die Fans, die im Gegensatz zu Vorstand und Management seit Ewigkeiten dieselben sind. Ohne sie – und die Provokateure vom Sonntag gehören dazu – würden die Grasshoppers wohl vom Netz genommen.
Schädliche Ehre
Die Zürcher Vereine wären gut beraten, offen zu kommunizieren und das mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnis zu Teilen ihrer Anhängerschaft nicht durch Brachial*rhetorik zunichte zu machen. Sie könnten sich dabei ein Beispiel an Alex Miescher nehmen, dem Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands, der in diesen Tagen Standhaftigkeit und einen liberalen Geist bewies und auf billige Polemik verzichtete. In einem Interview sagte Miescher: «Es wird uns vorgehalten, wir gingen mit diesen Leuten zu pfleglich um. Ich akzeptiere den Vorwurf, weil ich der Überzeugung bin, dass es nicht anders geht.»
Die in die Vorfälle vom Sonntag involvierten Fans stellen sich derweil die Frage, ob verängstigte Unbeteiligte oder Spielabbruch, mediales Sperrfeuer und politisches Entrüs*tungsspektakel ein angemessener Preis sind für ein verqueres, archaisches Gezeter um Fahnen, Ehre und Revierhoheit. Die Ultrakultur, wie sie die Stadien seit einem Jahrzehnt überzieht, hat den Fussball aus einer muffigen, dumpfen, rechtsnationalen Misere befreit und sich innert Kürze zur grössten städtischen Subkultur entwickelt. Die Maxime der Härte als wesentlicher Bestandteil dieser Bewegung bringt jedoch nichts als Schaden, gegen innen wie gegen aussen. Wenn die Stärke einer Fanszene daran bemessen wird, ob sie sich klubfarbene Sturmmasken herstellen lässt oder zum Pyro*schmuggel Stadiontore von Dorfvereinen stürmt, hat eine lebendige Subkultur ihren Zenit überschritten. Auf die Sympathien gemässigterer Match*besucherInnen können ultraorientierte Fans so nicht mehr zählen. Das wurde am Sonntag im Zürcher Letzigrund deutlich. Wenn sich aber nicht nur der Verein, sondern auch Gleichgesinnte entsetzt abwenden, ist alles verspielt. Und die bedingungslose Unterstützung der Mannschaft wird zur Floskel.
- Lällekönig
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Um die Selbstregulierungsdiskussion hier wieder aufzunehmen, würde es mich wunder nehmen, wie hier drinnen die verschiedenen Lösungsansätze aussehen, die positiven Aspekte der heutigen Fankultur (Kurven, Choreos, Stehplätze) zu erhalten und die negativen Aspekte (Sachbeschädigung, Schlägereien, Pyrowürfe)einzudämmen. Ich hab jetzt das Zünden von Pyros bewusst keiner Kategorie zugeordnet, da sich hier die Geister schon scheiden. Zum anderen würde mich interessieren, wie es zur heutigen Situation hat kommen können und wie Ursachen und Wirkungen zugordnet werden.
In meinen Augen haben die ersten Fackelwerfer massgeblich Schuld an der heutigen Situation. Erst dann fragte man sich, was denn diese Fackeln überhaupt sind und welche Gefahr von ihnen ausgehen könnte. Aufgrund dieser Analyse kamen die Sicherheitsverantwortlichen zum Schluss, dass das Zünden dieser Pyros eh schon verboten ist und diese auf Grund der von ihnen ausgehenden Gefahr (Verbrennungen, Massenpanik, Tod) auch nicht mehr geduldet werden dürfen. Medien berichteten ständig darüber und informierten den Normalbürger in reisserischer Art über diese Pyros. Und die Sicherheitsverantwortlichen begannen ihre Ideen durchzusetzen.
Die Kurven schlossen sich enger gegen die Feindbilder Sicherheitspersonal, Medien und Behörden/Politiker zusammen. Da diese ihnen ein in ihren Augen wichtiges Stimmungsmittel wegzunehmen gedenken. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft, die Gewaltbereitschaft des Sicherheitsdienstes nahm auch zu, genauso nahm die kriminelle Energie der Kurve allgemein zu. Ob es jetzt das Schmuggeln von Pyros, deren Verteidigung vor Beschlagnahmung war oder lediglich als Frustventil der Gewaltbereiten gegen Sicherheitspersonal.
Eine ähnliche Dynamik mit den gleichen Folgen lösten auch die Vorfälle vom 13.5.2006 aus.
Seither sehen Sicherheitsverantwortliche keinen Weg, Pyros und Randale mit Sicherheitsmassnahmen aus den Stadien fernzuhalten und kaum eine Möglichkeit ihnen Herr zu werden, solange es die Kurven in ihrer heutigen Form gibt. Andererseits nahmen aber Fackelwürfe und Randale, mindestens medial, aber ich glaube auch effektiv zu. Nicht bloss in ihrer Anzahl, sondern auch in ihrer Heftigkeit. Das dies eine Folge des Zusammenrückens, des Drucks der neuen Sicherheitsmassnahmen oder des sich erstarkenden und verbreitenden Feindbildes ist, weiss ich nicht, sehe aber sehr wohl einen Zusammenhang.
In meinen Augen müssen die Sicherheitsverantwortlichen auf Grund des öffentlichen Drucks etwas dagegen unternehmen. (Ja, gewisse wollen sich dadurch auch politisch profilieren, sind nicht als billige Opportunisten und schiessen über's Ziel hinaus, aber die Gelegenheiten dazu schaffen sie sich nicht selbst).
Nur mit Sicherheitsmassnahmen (also ohne Mitarbeit der Kurven) ist diesen Problemen nur beizukommen, wenn die heutigen Kurven schrittweise aufgelöst werden. Sitzplätze vorschreiben, Fahnen verbieten, etc.
Der andere Lösungsansatz geht über die Mitarbeit der Kurven. Die sogenannte Selbstregulierung. Hierzu braucht es aber eine verantwortungsvolle Mitarbeit der Kurve und Erfolgsmeldungen. Denn der öffentliche Druck auf die Sicherheitsverantwortlichen muss auch abnehmen, da sie sich sonst als unfähig präsentieren, ihre Ämter auszuüben und somit nicht mehr gewählt oder eingestellt werden.
In meinen Augen haben die ersten Fackelwerfer massgeblich Schuld an der heutigen Situation. Erst dann fragte man sich, was denn diese Fackeln überhaupt sind und welche Gefahr von ihnen ausgehen könnte. Aufgrund dieser Analyse kamen die Sicherheitsverantwortlichen zum Schluss, dass das Zünden dieser Pyros eh schon verboten ist und diese auf Grund der von ihnen ausgehenden Gefahr (Verbrennungen, Massenpanik, Tod) auch nicht mehr geduldet werden dürfen. Medien berichteten ständig darüber und informierten den Normalbürger in reisserischer Art über diese Pyros. Und die Sicherheitsverantwortlichen begannen ihre Ideen durchzusetzen.
Die Kurven schlossen sich enger gegen die Feindbilder Sicherheitspersonal, Medien und Behörden/Politiker zusammen. Da diese ihnen ein in ihren Augen wichtiges Stimmungsmittel wegzunehmen gedenken. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft, die Gewaltbereitschaft des Sicherheitsdienstes nahm auch zu, genauso nahm die kriminelle Energie der Kurve allgemein zu. Ob es jetzt das Schmuggeln von Pyros, deren Verteidigung vor Beschlagnahmung war oder lediglich als Frustventil der Gewaltbereiten gegen Sicherheitspersonal.
Eine ähnliche Dynamik mit den gleichen Folgen lösten auch die Vorfälle vom 13.5.2006 aus.
Seither sehen Sicherheitsverantwortliche keinen Weg, Pyros und Randale mit Sicherheitsmassnahmen aus den Stadien fernzuhalten und kaum eine Möglichkeit ihnen Herr zu werden, solange es die Kurven in ihrer heutigen Form gibt. Andererseits nahmen aber Fackelwürfe und Randale, mindestens medial, aber ich glaube auch effektiv zu. Nicht bloss in ihrer Anzahl, sondern auch in ihrer Heftigkeit. Das dies eine Folge des Zusammenrückens, des Drucks der neuen Sicherheitsmassnahmen oder des sich erstarkenden und verbreitenden Feindbildes ist, weiss ich nicht, sehe aber sehr wohl einen Zusammenhang.
In meinen Augen müssen die Sicherheitsverantwortlichen auf Grund des öffentlichen Drucks etwas dagegen unternehmen. (Ja, gewisse wollen sich dadurch auch politisch profilieren, sind nicht als billige Opportunisten und schiessen über's Ziel hinaus, aber die Gelegenheiten dazu schaffen sie sich nicht selbst).
Nur mit Sicherheitsmassnahmen (also ohne Mitarbeit der Kurven) ist diesen Problemen nur beizukommen, wenn die heutigen Kurven schrittweise aufgelöst werden. Sitzplätze vorschreiben, Fahnen verbieten, etc.
Der andere Lösungsansatz geht über die Mitarbeit der Kurven. Die sogenannte Selbstregulierung. Hierzu braucht es aber eine verantwortungsvolle Mitarbeit der Kurve und Erfolgsmeldungen. Denn der öffentliche Druck auf die Sicherheitsverantwortlichen muss auch abnehmen, da sie sich sonst als unfähig präsentieren, ihre Ämter auszuüben und somit nicht mehr gewählt oder eingestellt werden.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.
- Nino Brown
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keller -suter macht sich wiedermal lächerlich:
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sp ... y/23852487
Separate Züge? gibts das nicht schon?
Kombi Ticket? 20 x gefordert, eingeführt und gescheitert - wieso nicht nochmals fordern?
Pyro- Verbot? Voucher?
Aber von vergrössern der Eingänge ist niergends die Rede..
machet mol euri husufgobe und wärmed nit alti Sache uf ihr vrdammte AFFE
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sp ... y/23852487
Separate Züge? gibts das nicht schon?
Kombi Ticket? 20 x gefordert, eingeführt und gescheitert - wieso nicht nochmals fordern?
Pyro- Verbot? Voucher?
Aber von vergrössern der Eingänge ist niergends die Rede..
machet mol euri husufgobe und wärmed nit alti Sache uf ihr vrdammte AFFE
sig stolz uf d Lüt im stadion...JEDERZIIT
Now I suppose I'm doing quite alright
Ever since I blew
Never worry about me or worry about mine player
Worry about you
Big K.R.I.T
Now I suppose I'm doing quite alright
Ever since I blew
Never worry about me or worry about mine player
Worry about you
Big K.R.I.T
eine ersten Gedanken:Nino Brown hat geschrieben:keller -suter macht sich wiedermal lächerlich:
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sp ... y/23852487
Separate Züge? gibts das nicht schon?
...
Pyro- Verbot? Voucher?
Aber von vergrössern der Eingänge ist niergends die Rede..
machet mol euri husufgobe und wärmed nit alti Sache uf ihr vrdammte AFFE
Extrazüge, gibts auch schon heute...
Pyro soll verboten werden? Wusste gar nicht, dass es bis heute erlaubt war...
Personenkontrolle am Eingang, die werden ja heute schon nicht mit den Besucherströmen fertig, genau DAS sind in 90% der Problemen der Auslöser.
Keine Polizei im Stadion, weil keine Leute? Die andern immer mehr verbieten und immer schärfere Regeln aufstellen wollen, aber nicht dafür sorgen können, diese auch anständig durchzusetzen? Mit andern Worten sorgen die jetzt schon dafür, dass in 4 Jahren garantiert wieder ein Wahlkampfthema besteht...
Ach btw: Es ist kein Fussball dieses Wochenende und was passiet?
Die Jugendlichen klopfen im Parkhaus auf Autos ein oder Brügeln sich an der Heuwaage.
War ja irgendwie logisch dass die Politik jetzt Massnahmen einleitet.Toto hat geschrieben:Hoppla!
Es herrscht mehr oder weniger Einigkeit unter den Parteien. Ich denke jetzt gehts ans Eingemachte.
Irgendwie Fertig mit Luschtig!
Dafür können wir uns alle bei diesen vermummten Schwarzkappenträgern bedanken ....
- brewz_bana
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ehrlig es zeigt sicher immer wieder dass die dame und herre a) jetzt grad emoll gar kei ahnig hän und b) sit johre uffem level vo dere ahnigslosigkeit blibe. vorallem binere KKS dänkt me doch die sott langsam e biz ahnig vo dr aktuelle lag ha. aber nada...Nino Brown hat geschrieben:keller -suter macht sich wiedermal lächerlich:
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sp ... y/23852487
Separate Züge? gibts das nicht schon?
Kombi Ticket? 20 x gefordert, eingeführt und gescheitert - wieso nicht nochmals fordern?
Pyro- Verbot? Voucher?
Aber von vergrössern der Eingänge ist niergends die Rede..
machet mol euri husufgobe und wärmed nit alti Sache uf ihr vrdammte AFFE
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass "Schwarzkutten/Kapuzenträger" gel. unangenehm auffallen. Im und ums Stadion.brewz_bana hat geschrieben:ehrlig es zeigt sicher immer wieder dass die dame und herre a) jetzt grad emoll gar kei ahnig hän und b) sit johre uffem level vo dere ahnigslosigkeit blibe. vorallem binere KKS dänkt me doch die sott langsam e biz ahnig vo dr aktuelle lag ha. aber nada...
Oder seh ich das falsch?
- brewz_bana
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Übrigens in Schwede ähnlichi Diskussione. Au u.a. mit Spielabbruch wenn zündet wird. D'Reaktion vo de Fans:
http://www.youtube.com/watch?v=TrSs453r ... _embedded#
"Scenes from the match between AIK - DIF 19th Sept. 2011. As a protest against the Swedish Football Association and modern football, the arena was dead quite for 10 min, then followed the derby tifos from both Djurgårdens IF and AIK. In the beginning of the second half both sides lightened flares and knowing there would be a stop in play, they screamed "SvFF - Football killers". "
http://www.youtube.com/watch?v=TrSs453r ... _embedded#
"Scenes from the match between AIK - DIF 19th Sept. 2011. As a protest against the Swedish Football Association and modern football, the arena was dead quite for 10 min, then followed the derby tifos from both Djurgårdens IF and AIK. In the beginning of the second half both sides lightened flares and knowing there would be a stop in play, they screamed "SvFF - Football killers". "
Wundert mich wenig:brewz_bana hat geschrieben:Übrigens in Schwede ähnlichi Diskussione. Au u.a. mit Spielabbruch wenn zündet wird. D'Reaktion vo de Fans:
http://www.youtube.com/watch?v=TrSs453r ... _embedded#
"Scenes from the match between AIK - DIF 19th Sept. 2011. As a protest against the Swedish Football Association and modern football, the arena was dead quite for 10 min, then followed the derby tifos from both Djurgårdens IF and AIK. In the beginning of the second half both sides lightened flares and knowing there would be a stop in play, they screamed "SvFF - Football killers". "
War vor 2 Jahren an diesem Derby... und glaubt mir was in SWE abgeht, was ich da gesehen habe, gegen das ist die Supileague Kindergeburtstag. Pyro ist da das kleinste Problem.
-
Paul Scholes
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Komisch ist das die Auflagen die kommen, in Basel schon lange gelten und uns daher nicht betreffen...Toto hat geschrieben:Und alles so lassen wie es ist, ändert auch nichts.
Also, machens die Volksvertreter.
Denke aber dass grad die kleinen Clubs grosse Probleme bekommen werden.
Schwachbier, Bewilligungspflicht, Auflagen der Pozilei... haben wir ja alles schon. Genau so wie die Beteiligung an den Kosten und abgaben an den ÖV.