RAF - Baader Meinhof Komplex

Der Rest...
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Toni Montana #6
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RAF - Baader Meinhof Komplex

Beitrag von Toni Montana #6 »

Hat jemand den Film schon gesehen??

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Toni Montana #6 - 2008

*meldet den Thread den sprayenden Genossen*
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

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The Moose
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Beitrag von The Moose »

Ja, ich! :cool:
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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

The Moose hat geschrieben:Ja, ich! :cool:
Lohnenswert??

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Stanislaw
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Beitrag von Stanislaw »

auf jeden fall, hab schon dümmer geld ausgegeben.
Frog di dure!

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Stanislaw hat geschrieben:auf jeden fall, hab schon dümmer geld ausgegeben.
Kennst Du Dich mit dem Thema aus?? Welche Version der Geschichte wird dargestellt? Die offizielle oder inoffizelle??

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Bebbionist
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Beitrag von Bebbionist »

Toni Montana #6 hat geschrieben:Kennst Du Dich mit dem Thema aus?? Welche Version der Geschichte wird dargestellt? Die offizielle oder inoffizelle??
kennsch google?
[CENTER]"jetzt wird nüm gsunge - jetzt wird do gschraue! s'isch Zit zum bisse - dr Arsch ufrisse!"[/CENTER]

Mr. T
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Beitrag von Mr. T »

Hammer der Film. Hab am nächsten Tag den Aust gekauft :)

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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

Toni Montana #6 hat geschrieben:Kennst Du Dich mit dem Thema aus?? Welche Version der Geschichte wird dargestellt? Die offizielle oder inoffizelle??
das ist so nicht zu beantworten.

es gibt ja auch nicht zweierlei versionen. die geschichte der raf hat viele fakten und einige unbekannte faktoren (worüber sich die betroffenen mitglieder teilw. bis heute ausschweigen).

grundsätzlich ist der film aber keine doku (da gibt es viele und ein paar davon sind gerade in einer dvd box herausgekommen), sondern ein spielfilm. das führt dazu, dass wenig hintergrundwissen vermittelt wird.

man bekommt zum beispiel nicht mit, in welch schwieriger situation schmidt damals war, als er den entscheid zur stürmung der landshut fällen musste (die gsg9 war unbekannt in der wirkung, da frisch gegründet und nur auf dem trainingsplatz erprobt) und dass er damit gleichzeitig das todesurteil über einen seiner freunde gefällt hat.

man bekommt wenig mit, warum eine intellektuelle und sehr bekannte journalistin wie die meinhof plötzlich ihr ganzes leben hinter sich lässt und radikal wird (teilweise wird es erklärt, aber da gibt es noch mehr dazu zu sagen).

das geht auch nicht, weil der film schon so ziemlich lange (und leider ohne pause) ist. er hört auch auf nach der schleyer ermordung auf, was ja aber eigentlich erst so der anfang der 2. generation war und eine 3. generation (mit sehr geänderter vorgehensweise und ideologie) gab es ja auch noch.

aber es ist verdammt gut gemacht, in dem was er zeigen will. und ich denke, er will vor allem zeigen, wie brutal und radikal die waren, wie stümperhaft ihre aktionen teilweise durchgeführt waren und wie wenig machmal der eigentliche guerrilla kampf im vordergrund war und eher die selbstdarstellung von baader vieles gesteuert hat (dazu eine geile szene in rom, als ihm das geklaute auto geklaut wird).

alles in allem aber eine brilliante schauspielerleistung, ein wirklich packend gemachter film, der einem ziemlich sicher das interesse an den geschehnissen um die raf weckt, aber längst nicht alles erklärt.
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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Bebbionist hat geschrieben:kennsch google?
nei was isch google?? kahsch mi ufkläre?? :rolleyes:

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Chancellor hat geschrieben:das ist so nicht zu beantworten.

es gibt ja auch nicht zweierlei versionen. die geschichte der raf hat viele fakten und einige unbekannte faktoren (worüber sich die betroffenen mitglieder teilw. bis heute ausschweigen).

grundsätzlich ist der film aber keine doku (da gibt es viele und ein paar davon sind gerade in einer dvd box herausgekommen), sondern ein spielfilm. das führt dazu, dass wenig hintergrundwissen vermittelt wird.

man bekommt zum beispiel nicht mit, in welch schwieriger situation schmidt damals war, als er den entscheid zur stürmung der landshut fällen musste (die gsg9 war unbekannt in der wirkung, da frisch gegründet und nur auf dem trainingsplatz erprobt) und dass er damit gleichzeitig das todesurteil über einen seiner freunde gefällt hat.

man bekommt wenig mit, warum eine intellektuelle und sehr bekannte journalistin wie die meinhof plötzlich ihr ganzes leben hinter sich lässt und radikal wird (teilweise wird es erklärt, aber da gibt es noch mehr dazu zu sagen).

das geht auch nicht, weil der film schon so ziemlich lange (und leider ohne pause) ist. er hört auch auf nach der schleyer ermordung auf, was ja aber eigentlich erst so der anfang der 2. generation war und eine 3. generation (mit sehr geänderter vorgehensweise und ideologie) gab es ja auch noch.

aber es ist verdammt gut gemacht, in dem was er zeigen will. und ich denke, er will vor allem zeigen, wie brutal und radikal die waren, wie stümperhaft ihre aktionen teilweise durchgeführt waren und wie wenig machmal der eigentliche guerrilla kampf im vordergrund war und eher die selbstdarstellung von baader vieles gesteuert hat (dazu eine geile szene in rom, als ihm das geklaute auto geklaut wird).

alles in allem aber eine brilliante schauspielerleistung, ein wirklich packend gemachter film, der einem ziemlich sicher das interesse an den geschehnissen um die raf weckt, aber längst nicht alles erklärt.
Perfekt! Genau das was ich wissen wollte... Thx!

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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

sogar ich (und ich habe mich eingehend mit der materie 'raf' beschäftigt) habe dabei noch was neues gelernt. und das ist ja für einen spielfilm nicht schlecht.
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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

Toni Montana #6 hat geschrieben:Perfekt! Genau das was ich wissen wollte... Thx!
bist du raucher?
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gruusigeSiech
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Beitrag von gruusigeSiech »

Habe den Aust bei seiner Erstveröffentlichung gelesen und lese momentan die neu überarbeitete Ausgabe. Der Film basiert auf diesem Buch. Aust hat selbst am Drehbuch mitgearbeitet.

Der Film ist bis zum Zeitpunkt der Verhaftung Baader-Meinhof-Gruppe ausgesprochen gut. Man spürt den damaligen Zeitgeist, die innere Zerrissenheit der Bevölkerung. Auch die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben. Hammermässig sind die Bilder der Schah-Demonstration. Die Bilder sind derart intensiv, dass man selbst als Filmzuschauer einen regelrechten Hass auf die Polizisten entwickelt.

Nach der Verhaftung der Baader-Meinhof-Gruppe, als die zweite Generation antrat, wird der Film zusehends flach und spult Anschlag um Anschlag herunter. Personen kommen und gehen. Man verliert den Überblick und den Bezug zum Film.

Wer sich näher für die Zeit der Schleyer- und Landshut-Enführung interessiert, dem sei der Film "Todesspiel" nahegelegt.
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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

gruusigeSiech hat geschrieben:Wer sich näher für die Zeit der Schleyer- und Landshut-Enführung interessiert, dem sei der Film "Todesspiel" nahegelegt.
vor allem, weil der film (für mich) gezeigt hat, dass schmidt wahrscheinlich der brillianteste bundeskanzler war, den die brd hatte. keiner vor und keiner nach ihm, hatte derart folgeschwere entscheidungen zu treffen, von denen er selbst auch betroffen war.
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The Moose
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Beitrag von The Moose »

Toni Montana #6 hat geschrieben:Lohnenswert??
Absolut lohnenswert!

Wenn jemand schon viel oder alles über die RAF-Zeit weiss, dann findet man sicherlich einiges zum kritisieren. Wie der Kanzler schon geschrieben hat, fehlen bestimmt einige Infos und Hintergründe. Da ich mich zuvor jedoch nie näher mit der RAF und dem ganzen Drumherum auseinander gesetzt habe, find ich den Film toll.

Die Schauspieler überzeugen und der Film reisst einem mit, da schnell und packend. Positiv war auch, dass es keine Pause gab. Hätte den Fluss des Films zu sehr unterbrochen. Hätte ich vor dem Gang ins Kino mehr als ein Bier getrunken, würde ich da vielleicht anders denken...

Andererseits bekommt man auch gleich noch ein wenig Geschichtsunterricht nachgereicht und sieht, dass die Welt bis heute nicht besser geworden ist. Ich werde mich bestimmt noch näher mit dem Thema auseinandersetzten. Hat jemand einen guten Buchtipp?
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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

The Moose hat geschrieben:Da ich mich zuvor jedoch nie näher mit der RAF und dem ganzen Drumherum auseinander gesetzt habe, find ich den Film toll.
das finde ich jetzt interessant. ich habe eigentlich wenig zu kritisieren, weil ich bei einem spielfilm auch nicht den anspruch der hintergrundsvermittlung stelle.

aber wie ist das so, wenn man vorher wenig weiss. kann man dann allem was im film geschieht folgen, oder fragt man sich einiges?

tip: sicher das revidierte buch von aust. nebst dem gibt es das buch von boock (einer der raf terroristen der 2. generation), wobei man da sehr kritisch ran muss, man stellt sich selbst ja immer gerne etwas besser dar. und dann (titel weiss ich gerade nicht) gibt es ein buch von verwandten der opfer, was auch eine interessante perspektive ist.

und dann eben die dvd box mit 5 oder 6 dokumentarfilmen.
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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

das hier ist auch sehr interessant: die abschriften von origianalen raf erklärungen und schriften:

http://www.nadir.org/nadir/archiv/Polit ... f/000.html
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Beitrag von Chancellor »

auch eine gut gemachte seite. hier findet man auch die auflösungserklärung von 1998

http://www.rafinfo.de
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gruusigeSiech
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Beitrag von gruusigeSiech »

Und noch ein Buchtipp für die Freunde von Verschwörungstheorien: Das RAF-Phantom
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the-subways
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Beitrag von the-subways »

http://video.google.de/videosearch?q=raf&emb=0&aq=f#

Ist nicht sehr ausführlich, aber trotzdem eine interessante Doku. Sie wurde von der ARD zur Jährung des deutschen Herbstes 1977 gemacht.

"Tödlicher Irrtum" von Butz Peters (ex Aktenzeichen XY) ist sicher auch lesenswert. Ein Standardwerk zur RAF und welches auch gut die Stimmung nach Ohnesorgs Tod beschreibt.

Vom Film "Baader" von Frank Giering rate ich ab, der Film wird als Biographie dargestellt und verliert sich aber in Fiktion. Er ist sehr undetailiert, grösstes Beispiel dafür ist, dass Baader von der Polizei bei der Verhaftung erschossen wird.

Der Film finde ich gut gemacht und ist eng bei den Fakten. ZB ist der Schleyer oder Buback-Mord, bei denen der Todesschütze nicht klar ist, gut gelöst. Um richtig Freude am Film zu haben, sollte man sich aber doch gut mit der Materie auskennen.

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Chancellor
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Beitrag von Chancellor »

ganz interessant ist auch die 'einzel'geschichte von horst mahler (dem anfänglichen anwalt von baader und ensslin und späteren mit-terrorist.

interessant deswegen, weil er später und heute zum absoluten fascho wurde. (so gibt es auf youtube ein interview zwischen ihm und friedmann, wo mahler ihn mit 'heil hitler herr friedmann' begrüsst)
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The Moose
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Beitrag von The Moose »

Chancellor hat geschrieben:das finde ich jetzt interessant. ich habe eigentlich wenig zu kritisieren, weil ich bei einem spielfilm auch nicht den anspruch der hintergrundsvermittlung stelle.

aber wie ist das so, wenn man vorher wenig weiss. kann man dann allem was im film geschieht folgen, oder fragt man sich einiges?
Ich mag Filme, welche auf wahren Gegebenheiten basieren. Kann so sogar Filmen wie Pearl Harbour oder Titanic was abgewinnen, nur dass diese hollywoodmässig verkitscht wurden. Aber sie erzählen grundsätzlich Geschichte und das interessiert mich.

Es ist ja nicht so, dass ich zuvor noch nie von der RAF gehört habe oder noch nie in der Zeitung was darüber gelesen hätte. Nur habe ich mich nie im Detail damit befasst. Ich denke der Film vermittelt hier eine gute Basiskenntnis und ich konnte ihm eigentlich auch gut folgen. Auch wenn sich die Ereignisse teilweise ein wenig überschlagen und man auch ein wenig mitdenken muss/darf.

Erstaunt war ich, wie am Ende der Grossteil des Publikums im Kinosaal einfach aufspringen konnte und quatscht und lacht als wäre nichts gewesen. Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen, da der Film auch zum nachdenken anregt.
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Beitrag von the-subways »

The Moose hat geschrieben: Erstaunt war ich, wie am Ende der Grossteil des Publikums im Kinosaal einfach aufspringen konnte und quatscht und lacht als wäre nichts gewesen. Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen, da der Film auch zum nachdenken anregt.
Einer hinter mir sagte folgendes nach dem Film: "Der Film war schon cool und so. So die Explosionen und Schuss, aber die Geschicht ist voll unrealistisch, so etwas würde nie in Deutschland passieren."

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Chancellor hat geschrieben:bist du raucher?
ja! ;) wieso??

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Chancellor hat geschrieben:das hier ist auch sehr interessant: die abschriften von origianalen raf erklärungen und schriften:

http://www.nadir.org/nadir/archiv/Polit ... f/000.html
Meines Erachtens beste Seite zu diesem Thema!

Vor allem intressant der Bericht über Ulrike Meinhofs Obduktion! Anscheinend hat man bei Ihr Sperma-Spuren entdeckt... :eek: Zudem hatte sie Verletzungen im Schambereich... Dies meinte ich unteranderem mit der inoffiziellen Geschichte... ;)

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

gruusigeSiech hat geschrieben:Habe den Aust bei seiner Erstveröffentlichung gelesen und lese momentan die neu überarbeitete Ausgabe. Der Film basiert auf diesem Buch. Aust hat selbst am Drehbuch mitgearbeitet.

Der Film ist bis zum Zeitpunkt der Verhaftung Baader-Meinhof-Gruppe ausgesprochen gut. Man spürt den damaligen Zeitgeist, die innere Zerrissenheit der Bevölkerung. Auch die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben. Hammermässig sind die Bilder der Schah-Demonstration. Die Bilder sind derart intensiv, dass man selbst als Filmzuschauer einen regelrechten Hass auf die Polizisten entwickelt.

Nach der Verhaftung der Baader-Meinhof-Gruppe, als die zweite Generation antrat. Wird der Film zusehends flach und spult Anschlag um Anschlag herunter. Personen kommen und gehen. Man verliert den Überblick und den Bezug zum Film.

Wer sich näher für die Zeit der Schleyer- und Landshut-Enführung interessiert, dem sei der Film "Todesspiel" nahegelegt.
Kennst Du Rudi Dutschke? Auch sehr intressant zu diesem Thema!

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Beitrag von Toni Montana #6 »

Chancellor hat geschrieben:das ist so nicht zu beantworten.

es gibt ja auch nicht zweierlei versionen. die geschichte der raf hat viele fakten und einige unbekannte faktoren (worüber sich die betroffenen mitglieder teilw. bis heute ausschweigen).

grundsätzlich ist der film aber keine doku (da gibt es viele und ein paar davon sind gerade in einer dvd box herausgekommen), sondern ein spielfilm. das führt dazu, dass wenig hintergrundwissen vermittelt wird.

man bekommt zum beispiel nicht mit, in welch schwieriger situation schmidt damals war, als er den entscheid zur stürmung der landshut fällen musste (die gsg9 war unbekannt in der wirkung, da frisch gegründet und nur auf dem trainingsplatz erprobt) und dass er damit gleichzeitig das todesurteil über einen seiner freunde gefällt hat.

man bekommt wenig mit, warum eine intellektuelle und sehr bekannte journalistin wie die meinhof plötzlich ihr ganzes leben hinter sich lässt und radikal wird (teilweise wird es erklärt, aber da gibt es noch mehr dazu zu sagen).

das geht auch nicht, weil der film schon so ziemlich lange (und leider ohne pause) ist. er hört auch auf nach der schleyer ermordung auf, was ja aber eigentlich erst so der anfang der 2. generation war und eine 3. generation (mit sehr geänderter vorgehensweise und ideologie) gab es ja auch noch.

aber es ist verdammt gut gemacht, in dem was er zeigen will. und ich denke, er will vor allem zeigen, wie brutal und radikal die waren, wie stümperhaft ihre aktionen teilweise durchgeführt waren und wie wenig machmal der eigentliche guerrilla kampf im vordergrund war und eher die selbstdarstellung von baader vieles gesteuert hat (dazu eine geile szene in rom, als ihm das geklaute auto geklaut wird).

alles in allem aber eine brilliante schauspielerleistung, ein wirklich packend gemachter film, der einem ziemlich sicher das interesse an den geschehnissen um die raf weckt, aber längst nicht alles erklärt.
Was auch intressant ist, ist die Rolle von Irmgard Möller, welche ja auch bei der Todesnacht von Stammheim dabei war... Sie behauptet noch heute, dass Sie die Stichverletzungen nicht selbst zugefügt hat...

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Beitrag von the-subways »

Toni Montana #6 hat geschrieben:Meines Erachtens beste Seite zu diesem Thema!

Vor allem intressant der Bericht über Ulrike Meinhofs Obduktion! Anscheinend hat man bei Ihr Sperma-Spuren entdeckt... :eek: Zudem hatte sie Verletzungen im Schambereich... Dies meinte ich unteranderem mit der inoffiziellen Geschichte... ;)
Was willst du damit sagen?

Dass sie von den Wärtern missbraucht wurde?

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Toni Montana #6
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Beitrag von Toni Montana #6 »

Chancellor hat geschrieben:ganz interessant ist auch die 'einzel'geschichte von horst mahler (dem anfänglichen anwalt von baader und ensslin und späteren mit-terrorist.

interessant deswegen, weil er später und heute zum absoluten fascho wurde. (so gibt es auf youtube ein interview zwischen ihm und friedmann, wo mahler ihn mit 'heil hitler herr friedmann' begrüsst)
Hast Du absolut Recht! Die Geschichte von Mahler ist ganz interessant! Nicht nur die Geschichte mit Friedmann!

Wer intressiert ist, soll sich hier informieren:

http://www.deutsches-kolleg.org/hm/

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