Es gab einige hier drin, die sich grausam darüber aufregen konnten, dass die St. Galler Bauern unseren Marco ausgepfiffen haben in der Nati. Aber wenn man diese gefragt hätte, weshalb sie denn gepfiffen haben, wären wohl etwa die gleichen Argumente gekommen, wie ich sie heute hier lesen muss, um die Pfiffe gegen Jürgen zu rechtfertigen:
"Diesen arroganten Sch ... Basler/Albaner habe ich noch nie gemocht, möchte ihn nie mehr in der Nati/beim FCB sehen ... "
"Für eine solche Leistung darf man auch eigene Spieler auspfeifen." (Streller hat in der Nati wirklich nicht immer gut gespielt.)
Ich bin der Meinung, dass nichts, aber auch gar nichts, Pfiffe gegen eigene Spieler rechtfertigen. Aus dem ganz einfachen Grund, dass sie niemandem weiterhelfen.
Zur gestrigen Leistung: Sie war sicher nicht gut, meines Erachtens aber auch nicht so schlecht, wie manche sie sehen wollen. Es gab auch andere Spieler (Ergic, Carlitos), die in der ersten halben Stunde eine astronomisch hohe Fehlpassquote aufwiesen, die ganze Mannschaft hat einfach blockiert gewirkt. Gjasula wirkte auf mich bemüht, etwas Kreativität ins Spiel zu bringen, aber viele Aktionen missrieten ihm oder die Mitspieler gingen nicht darauf ein.
Erwähnen muss man auch, dass wiederum einer seiner subtil geschlagenen Corner zum Tor von Huggel führte. Wenn ich da an die Corners von Carlitos denke ...
Das Hauptproblem bei Gjasula ist meines Erachtens seine Körpersprache, die Nonchalance und Lässigkeit ausstrahlt. Dadurch wird beim Zuschauer der Eindruck fehlenden Kampfgeistes erweckt. Meines Erachtens stimmt dieser Eindruck nur teilweise. Sein Laufpensum fand ich in Ordnung (würde gerne mal eine dieser Computer-Statistiken sehen). Abstriche muss man jedoch bei seinem Zweikampfverhalten machen.
Wenn ich Trainer wäre, würde ich ihm raten, die eine oder andere Blutgrätsche einzustreuen, um beim Publikum zu punkten ...
