festzeit wurde gelöscht

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macau
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Internet: Bundesrat lehnt neue Regeln ab

Beitrag von macau »

John_Clark hat geschrieben:Sure? Denn, da ging erst vor einigen Wochen etwas durch die deutschen Medien. Da hatte ein Blogger irgendeiner Site einen heftigen Kommentar abbekommen und diesen erst 24 Stunden später gesehen und auch erst dann gelöscht. Doch wurde er angezeigt und darf jetzt eine Menge buttern.....

Habe leider keinen Namen und auch keinen Link - und ja, Deutsche Gesetze nicht gleich CH-Gesetze..
Internet: Bundesrat lehnt neue Regeln ab

http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/846409.html

Der Bundesrat will weiterhin die Verantwortlichkeit von Internetanbietern nicht per Gesetz regeln. Er erntet damit bei Strafrechtsexperten und in der Branche Kritik.

Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf erklärte heute vor den Medien, das bestehende Recht genüge zur Bekämpfung der Internetkriminalität: «Eine neue Bestimmung im Strafgesetzbuch würde nicht die Wirksamkeit der Strafverfolgung erhöhen, sondern hätte bloss neue Auslegungsprobleme zur Folge.»

Gleichzeitig kündigte die Bundesrätin jedoch an, der Bund werde seine finanziellen und personellen Ressourcen zur Überwachung des Internets bis spätestens 2010 erhöhen. Wie stark die Kräfte aufgestockt werden sollen, sei noch unklar. Zudem werde die Schweiz die Europaratskonvention über die Cyber-Kriminalität ratifizieren.

Mit dem Bundesratsentscheid bleibt die Frage offen, wieweit Internetprovider strafrechtlich Verantwortung tragen für rassistische, pornografische und gewalttätige Inhalte. «Damit herrscht weiterhin Rechtsunsicherheit. Die Gerichte entscheiden einmal so und einmal anders», sagt der Zürcher Strafrechtsprofessor und Internetexperte Christian Schwarzenegger im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Auch die Branche übt Kritik: «Die Schweiz bleibt damit im europäischen Raum das einzige Land, das die Verantwortung von Providern nicht gesetzlich regelt», erklärt Sabine Schneider, Sprecherin des weltweit grössten Internet-Auktionshauses Ebay mit Sitz in Bern.

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andreas
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Beitrag von andreas »

Isch das jetzt guet oder schlecht für Normal-User wie uns. ;)
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macau
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Beitrag von macau »

andreas hat geschrieben:Isch das jetzt guet oder schlecht für Normal-User wie uns. ;)
Es ist tendenziell gut. Da es keine neuen Verbote gibt, gibts auch keine Flut von Strafverfahren.

Optimal wäre natürlich, wenn die Freihet im Internet explizit in einem Gesetz festgeschrieben würde.

Luigi
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Beitrag von Luigi »

Bi mir gohts nümm.

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Master
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Beitrag von Master »

jo, zmittzt drin ischs bi mir plötzligg au nümmi gange
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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Suspect #38
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Beitrag von Suspect #38 »

Festzeit funktioniert leider noch.

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Master
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Beitrag von Master »

http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/mo ... 86447.html
Mobbing 2.0

Das Internet als virtuelle Erweiterung des Pausenplatzes

Matthias Daum

Lautmalerisch kryptisch ist die Sprache, der sich Jugendliche bedienen, wenn sie online ihre Spuren hinterlassen.

«uhh Babbhhjjyy's zuu sexy sinder eifach zwei hammer geijli Fraue»

schreibt User «Wenv» als Kommentar zum Bild zweier mädchenhafter Frauen auf der Basler Partyfoto-Website festzeit.ch. Die Grenze zum Anzüglichen ist in der verschriftlichten, virtuellen Welt leicht überschritten. Zumal der gesprochene Mundart-Slang, wenn niedergeschrieben, noch derber und vulgärer klingt. So kommentiert der 16-jährige User «xxxghettobozzzxxx» auf besagter Website ein Bild einer (ihm bekannten?) Schönheit:

«geil mann . . . ejj grad dri . . . turbo errektion mann»

«Absolut indiskutabel» sind solche Kommentare für Nadia Garcia von «elternet.ch» – der von ihr initiierte Verein will Eltern bei der Erziehungsarbeit im Bereich der digitalen Kommunikations- und Informationstechnologien unterstützen. Garcia betont, nicht die Online-Plattformen und Social Networks mit ihren zum Teil schwachsinnigen Kommentaren seien schuld daran, dass im virtuellen Raum die deftige Anmache floriert und manchmal ins Mobbing kippt: «Auch auf dem Pausenplatz wird gemobbt.» Doch die virtuellen Netzwerke spielten eine wichtige Rolle im Sozialleben Jugendlicher, allein es mangle diesen zuweilen am Wissen über die Konsequenzen ihres Tuns. Dabei schadeten sie häufiger sich selber als anderen. Wer etwa eine Foto von sich online stelle, der müsse mit Reaktionen rechnen – vor allem, wenn er die Frage «Wie findest du mich?» daneben placiert.

«ihr scheiss gymi schüeler sind doch huere schwuchtlene»

Wie verbreitet in der Schweiz das Hänseln, Belästigen und Demütigen im Cyberspace (genannt Cyberbullying) ist, kann laut Experten nur schwer abgeschätzt werden. Analog vielen anderen Internet-Themen wird es jedoch von den Medien dankbar aufgegriffen und tendenziell überbewertet – dies zeigt auch der Blick in das Forum der deutschen Initiative gegen Rufschädigung und Verleumdung im Internet, wo sich primär Medienschaffende tummeln, die auf der Suche nach Opfern sind. Die Sonntagspresse schrieb diesen Frühling vom Überschwappen einer Cyberbullying-Welle in die Schweiz. Man meinte, die Schweizer Schülerschaft unterhalte massenhaft virtuelle Pranger, wo Mitschüler fertiggemacht, selbstgedrehte Pornofilme ausgetauscht und Lehrkörper blossgestellt würden. Ob diesen und früheren Hiobsbotschaften aufgeschreckt, trat auch die eidgenössische Politik auf den Plan. Die Zürcher CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer forderte in einem Postulat vom Bundesrat einen Bericht zu Cyberbullying in der Schweiz – Anfang Juni beantragte die Landesregierung die Annahme von Schmids Postulat. «Wenn wir rasch handeln, lässt sich in der Schweiz grösserer Schaden hoffentlich noch verhindern», liess sich die Politikerin, erfreut über die bundesrätliche Antwort, zitieren.
Laut Martin Boess von der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) liegen zurzeit aber keinerlei Statistiken über Cyberbullying-Fälle in der Schweiz vor – und die Fokussierung der SKP-Arbeit auf die Bereiche Pädophilie und Kinderpornografie lässt auf eine weitaus geringere Dramatik der Cyberbullying-Lage schliessen. Dieter Hebeisen, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Jugendstrafrechtspflege, erklärt, ihm seien noch nicht viele Fälle bekannt, bei denen es zu einer Verurteilung wegen Cyberbullying gekommen ist. Das Problem liege vor allem bei der Beweisführung, die moderne Technik erschwere das Eruieren der Urheberschaft: «Das Phänomen Cyberbullying ist aber auch den Jugendstrafbehörden bekannt.»

«na klar mein schnugel . . . sicher doch . . . mit dir immer du geili frau . . . LoVeYoUToO <3<3<3»

Der Unterschied zwischen Pausenplatz- und Cyber-Mobbing liegt gemäss Präventionsfachmann Boess darin, dass bei Letzterem das Opfer von seiner Opferrolle lange Zeit gar nichts mitbekomme. In der realen Welt müssen sich Täter und Opfer einer Mobbing-Attacke miteinander auseinandersetzen, in der virtuellen Welt entfällt dies; und ein Einschreiten etwa seitens der Lehrpersonen sei viel schwieriger. Die Pädagogen sind selber oft Zielscheibe von Online-Mobbing. Boess erwähnt Schüler, die einen Wettbewerb ausriefen, bei welchem die beste Foto eines auf der Toilette sitzenden Lehrers gesucht wurde; publiziert wurden die Bilder auf Weblogs der Schule.
Dass Jugendliche im Internet Grenzen überschreiten, die im normalen Leben für sie tabu sind, gründe im Fehlen des direkten Austauschs mit einem Gegenüber, das einen spiegelt. Die Jugendlichen müssten, folgert Boess, über die negativen Folgen ihres Tuns aufgeklärt werden – er spricht von Medienkompetenz, die es zu erarbeiten gelte. Denn kompromittierende Kommentare, Bilder oder Videos lassen sich kaum mehr aus der (virtuellen) Welt schaffen. Irgendwo hat sie irgendwer gespeichert und stellt sie bei Gelegenheit wieder online. Hinzu kommt die ungleich höhere Resonanz, die eine Online-Diffamierung erreichen kann: Potenziell alle 1,23 Milliarden Internet-Nutzer können Zeuge sein, wie der vermeintliche Klassenclown von seinen Mitschülern blossgestellt wird.

«yeahh ihr 2 geile schnegges lüp euch knutsch»

Beim Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer schätzt man Cyberbullying-Vorfälle als Einzelfälle ein, es sei keine epidemische Erscheinung. Solche Mobbing-Attacken entstünden aus einer Gruppe heraus, meint Zentralsekretärin Franziska Peterhans. Wie auf dem Pausenplatz braucht Mobbing auch im Internet ein Publikum – um als Mobbing-Plattform in Frage zu kommen, müsse eine Site deshalb regional verankert sein, ergänzt «elternet.ch»-Initiantin Nadia Garcia. Peterhans vermutet, Cyber-Demütigungen unter Schülern seien häufiger als solche von Schülern gegen Lehrer; der tieferen Hemmschwelle wegen. Tragisch seien indessen alle Fälle.
Die Bildungsinstitutionen versuchen Cyberbullying-Vorkommnisse möglichst diskret zu handhaben: «Wir Lehrer durften damit nicht an die Öffentlichkeit», berichtet eine Zürcher Sekundarlehrerin über einen Fall an ihrer Schule. Die Angelegenheit sei nur mit den Beteiligten und zum Teil mit der Vormundschaftsbehörde diskutiert worden. Gegenüber den Eltern hätten die Betroffenen die Vorfälle – Obszönitäten auf den persönlichen Social-Network-Profilen – bagatellisiert. Ähnliche Erfahrungen machte Dieter Hebeisen: Cyberbullying-Opfer wollten nicht unbedingt zur Polizei gehen, da sie weitere Repressionen seitens der Täter fürchteten.
und


http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/en ... 86448.html

Enthemmte Kinder

hof.
Ab einem gewissen Alter verirrt man sich selten auf Internet-Sites, die Fotos von Partys zeigen. Doch um einen kleinen Einblick in das Nachtleben Jugendlicher zu bekommen, lohnt es sich, einmal www.festzeit.ch zu besuchen. Sicher, die meisten dort gezeigten Fotos sind völlig harmlos, auch wenn man sich über das sorglose Ausstellen der eigenen Person Gedanken machen kann: Den Partygängern von heute scheint es nichts auszumachen, dass alle Welt wissen kann, wo und wann sie sich mit wem getroffen haben. Doch zwischen den üblichen Porträts feiernder Menschen tauchen auch Bilder junger Frauen in – sagen wir einmal – anzüglichen Posen auf, die mit zum Teil sehr derben Kommentaren versehen werden. Die Möglichkeit, sich im Internet verbal derart über andere zu äussern, wie man es von Angesicht zu Angesicht nie wagen würde, enthemmt sichtlich.

Man muss dies nicht vorauseilend dramatisieren. Dass Kinder und Jugendliche sich bis über die Schmerzgrenze hinaus hänseln und blossstellen, ist nicht erst ein Phänomen des Handy- und Computerzeitalters. Das virtuelle Mobbing lenkt den Blick jedoch darauf, wie junge Menschen mit den neuen Medien umgehen. Medienkompetenz wird gefordert und in vielen Schulen und Elternhäusern auch gelehrt. Dabei muss nicht immer zu technischen Kniffs wie Schutzprogrammen gegriffen werden. Oft genügt es wohl, wenn der Computer (und der Fernseher) einfach einmal aus den Kinder- und Schulzimmern verbannt wird.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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