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Porta Alpina

Verfasst: 21.10.2005, 00:51
von Rankhof
Nachdem der Bundesrat den Planungskredit bewilligt hat - was haltet ihr davon?`

Infos: http://www.visiun-porta-alpina.ch/

Verfasst: 21.10.2005, 08:40
von Fussballheld
wär will scho zue de murmelifigger :D

Verfasst: 21.10.2005, 09:02
von Gevatter Rhein
Für mich sehr zweifelhaft. Wozu eine schnelle Alpentransversale mit Milliardenkosten, wenn man dann mitten im Tunnel anhalten muss und so wertvolle Trassenkapazität verschwendet? Etwa vergleichbar mit einem zwingenden Drive-Thru-Schnellimbiss auf der A1 Höhe Oensingen für beide Spuren. Ausserdem sehe ich nicht wirklich ein, wozu man ein Jahrhundertprojekt mit einem Sauglattismus-Pseudotourismusankurbel-Projektlein à la "Supi Lift, denn hämmer pro Jhr 300 Tourischte mehr uf dr Alp obe" verschandeln muss.

Verfasst: 21.10.2005, 09:41
von beginner
Gevatter Rhein hat geschrieben:Für mich sehr zweifelhaft. Wozu eine schnelle Alpentransversale mit Milliardenkosten, wenn man dann mitten im Tunnel anhalten muss und so wertvolle Trassenkapazität verschwendet? Etwa vergleichbar mit einem zwingenden Drive-Thru-Schnellimbiss auf der A1 Höhe Oensingen für beide Spuren. Ausserdem sehe ich nicht wirklich ein, wozu man ein Jahrhundertprojekt mit einem Sauglattismus-Pseudotourismusankurbel-Projektlein à la "Supi Lift, denn hämmer pro Jhr 300 Tourischte mehr uf dr Alp obe" verschandeln muss.
so eine Scheisse!!!

Dieses Projekt verbindet das Gebiet mit der restlichen Schweiz. Diese Region wird ernorm davon profitieren. Die ,,grossen'' Städte sind nun 1.5 Stunden näher. Zudem kann die ganze Region vom aufstrebenden Tourismus profitieren.

Aber hautsach immer nörgele, isch jo eh alles scheisse was koschtet und wenns eim selber nid betrifft, isch ersch recht Scheisse.

Nei sorry, aber voll weich!

Verfasst: 21.10.2005, 09:55
von mason
Gute Sache!

NUR: was ich nicht begreife: Warum hat man diesen Liftschacht nicht ein paar Kilometer nach Süden verschoben??? Dann müsste man an der Oberfläche nicht noch in einem Tunnel nach Sedrum herausfahren?

Ist mir völlig unerklärlich!? Ich weiss, dass dieser Stollen ja urspünglich nicht für die Porta Alpina gebaut wurde, aber auch (oder gerade) für Bauschutt und Maschinen ist der Umweg ja noch mühsamer....

Kann mir jemand diese Frage beantworten???

Verfasst: 21.10.2005, 10:07
von Captain Sky
Gevatter Rhein hat geschrieben:Für mich sehr zweifelhaft. Wozu eine schnelle Alpentransversale mit Milliardenkosten, wenn man dann mitten im Tunnel anhalten muss und so wertvolle Trassenkapazität verschwendet? Etwa vergleichbar mit einem zwingenden Drive-Thru-Schnellimbiss auf der A1 Höhe Oensingen für beide Spuren. Ausserdem sehe ich nicht wirklich ein, wozu man ein Jahrhundertprojekt mit einem Sauglattismus-Pseudotourismusankurbel-Projektlein à la "Supi Lift, denn hämmer pro Jhr 300 Tourischte mehr uf dr Alp obe" verschandeln muss.
Genau. Ausserdem würde es wohl wichtigere Projekte für den ÖV geben...

Verfasst: 21.10.2005, 10:41
von Rankhof
Gevatter Rhein hat geschrieben:Für mich sehr zweifelhaft. Wozu eine schnelle Alpentransversale mit Milliardenkosten, wenn man dann mitten im Tunnel anhalten muss und so wertvolle Trassenkapazität verschwendet? Etwa vergleichbar mit einem zwingenden Drive-Thru-Schnellimbiss auf der A1 Höhe Oensingen für beide Spuren.
Stimmt nicht. Durch den Basis-Tunnel, der immerhin 57km lang ist, fahren Güter- und Schnellzüge. Ein Güterzug ist jedoch viel langsamer als ein Schnellzug. Das heisst, dass ein Schnellzug, wenn er mit der normalen Reisegeschwindigkeit von 200 km/h unterwegs ist, erst 15 Minuten nach dem letzten Güterzug in den Basistunnel einfahren kann, sonst nähert er sich dem Güterzug auf weniger als 2 Minuten (Minimalabstand) oder fährt gar auf ihn drauf.
Ein Zug, der in Porta Alpina hält, kann schon wenige Minuten nach dem Güterzug in den Tunnel einfahren, nähert sich bis Porta Alpina auf 2 Minuten an den Güterzug an, bremst ab und hält in Porta Alpina. Anschliessend fährt er weiter, verringert erneut den Abstand zum Güterzug und kommt dann 2-3 Minuten nach dem Güterzug aus dem Tunnel wieder raus aufs normale Trassee, wo beide gleich schnell sind. Ein weiterer Personenzug kann dann 17 (statt 15) Minuten nach dem Güterzug in den Tunnel fahren (nonstop), das ist ein Unterbruch von 2 Minuten mehr, aber auch ein ganzer Zug mehr.

Verfasst: 21.10.2005, 10:49
von Tolkien
mason hat geschrieben:NUR: was ich nicht begreife: Warum hat man diesen Liftschacht nicht ein paar Kilometer nach Süden verschoben??? Dann müsste man an der Oberfläche nicht noch in einem Tunnel nach Sedrum herausfahren?

Ist mir völlig unerklärlich!? Ich weiss, dass dieser Stollen ja urspünglich nicht für die Porta Alpina gebaut wurde, aber auch (oder gerade) für Bauschutt und Maschinen ist der Umweg ja noch mühsamer....

Kann mir jemand diese Frage beantworten???
Der Lift wurde doch für die Bauarbeiten gebaut, damals dachte niemand (ernsthaft) an die Station im Berg. Das ist heute schade, lässt sich aber nicht mehr ändern. Wahrscheinlich (reine Spekulation) wollte man die Baustelle nicht mitten im Dorf

Persönlich halte ich den Bau für reizvoll, auch wenn ich etwas Mühe damit habe, dass der Bund einen (grossen?) Teil der Kosten trägt. (7.5 von planmässig 50 Mio? Wo kommen die anderen 42.5 - 100 Mio. SFr. her?) Auf alle Fälle ist die Idee visionär, ich würde diese Station gerne mal benutzen und wenn man ehrlich ist, haben wir 50 Mio schon deutlich dümmer ausgegeben!

Verfasst: 21.10.2005, 10:57
von Gevatter Rhein
@Beginner
Simmer bisi agressiv? Schonmal über eine Kosten-Nutzen-Analyse nachgedacht? Klar wäre der Tunnel mit Bahnhof eine lustige Sache für die Sedruner, aber warum deswegen die Kapazitäten eines mit Steuermilliarden gebauten Jahrhundertbauwerks NEAT dezimieren? Ich sehe da wirklich keinen Sinn dahinter.

@Rankhof
Klingt alles gut. Nur : Man wird kaum so dumm sein, die Güterzüge tagsüber durch das neue Loch zu leiten, und so die Kapazitäten zu verringern. Sprich die Fahrplangestaltung wird solchen Unsinn (so hoffe ich doch schwer) zu verhindern wissen. Güterzüge nachts durchs Loch, tagsüber auf der alten Linie (wenns die noch gibt).
Porta Alpina ist ein typisches "nice to have"-Projekt. Klingt gut, der Lift, der Tunnelbahnhof etc wären sicherlich lustig, spannend und nett, aber bei der heutigen Finanzlage auf ein anderes wichtiges Projekt verzichten, damit die Sedruner Lift fahren können? Naja.

Verfasst: 21.10.2005, 10:59
von Lou C. Fire
Mir fehlt die Antwortmöglichkeit "Totaler Unsinn".

Verfasst: 21.10.2005, 11:42
von Rankhof
@ gevatter rhein:

Oh doch, die sind in deinen Augen so blöd. Grund: Der Güterzugsverkehr kann nicht nur in der Nacht abgewickelt werden, sondern muss auch tagsüber stattfinden. Einen entsprechenden grafischen Fahrplan findest du auf S. 5 unter diesem PDF-Link: http://www.visiun-porta-alpina.ch/uploa ... alpina.pdf

Der Grund ist der, dass die neuen Züge so schwer sind, dass sie nicht über die Bergstrecke fahren können.

Kann man davon halten was man will, aber wenn die Güterzüge schon am Tag durchfahren, dann kann auch ein Zug an der Porta Alpina halten.

Und klar ist es ein Nice-to-have, eines allerdings, das "nur" 50 Millionen Franken kostet. Dies bei Gesamtkosten von 18 MILLIARDEN Franken. Und wobei man da sehen muss, dass Lötschberg UND Gotthard auch Nice-to-have waren, ein Loch hätte genügt. Also 9 Mrd. Nice-to-have ausgegeben. Mit dem Resultat, dass ab Olten 6 Gleise nach Süden führen, ab Arth-Goldau/Thun 8, ab Brig / Biasca 4, von Liestal bis Olten (Sissach, wenn man das Läufelfingerli zählen will) aber nur 2 Gleise - wo der tolle Verkehr auch durch muss. Aber für einen Wisenbergtunnel hat man kein Geld... Naja, anderes Thema.

Verfasst: 21.10.2005, 13:36
von Gevatter Rhein
Schonklar, dass die Lötschbergbauerei Verschwendung ist. Ebenfalls klar, dass 50 Mio in Relation zum Gesamtvolumen nicht viel ist. Dennoch sinds 50 Millionen. Damit kannst eine neuralgische Stelle gut entlasten, zB Zusatzgleis an einem Bhf, etc.
Ich finde den Lift-Gimmick überflüssig.