Einwurf Hitzfeld
Verfasst: 27.08.2005, 14:52
Es wird das Haar in der Suppe gesucht
OTTMAR HITZFELD
Man muss klar konstatieren: Der FCBasel war in Bremen 60 Minuten die eindeutig bessere Mannschaft, sowohl spielerisch wie taktisch. Und das gegen ein Bundesliga-Spitzenteam. Es war mangelnde Reife und Cleverness, die dem FCB zum Sprung in die Champions League gefehlt hat, vielleicht auch die totale Überzeugung, um die Chancen, die man bekommt, auch zu nutzen. Ich denke an die Szene mit David Degen, in der er querlegen kann - oder sogar muss. Es gibt immer zwei Möglichkeiten, und wenn er drin ist, heisst es: super. Er hat die schlechtere gewählt. Dann kamen im Abwehrbereich zu viele individuelle Fehler zusammen, dann hat Werder mit seiner Erfahrung und dem besseren Nervenkostüm seine Chancen konsequent ausgenutzt.
Wenn jetzt ein Führungsproblem im FC Basel unterstellt wird, dann ist das die Suche nach dem Haar in der Suppe. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Dass sich der Transfer von Christian Gimenez in den Stunden vor dem Spiel zugespitzt hat, war Pech. Das hat die Leistung der Mannschaft nicht beeinträchtigt, und das konnte man eine Stunde lang ja sehen. Auch wenn ich die Aufgabenverteilung im FC Basel nicht genau beurteilen kann und ganz egal, wie man die Funktion nennt: Selbst wenn es einen Sportdirektor, einen Fussballchef oder einen Manager gibt, der eine grosse Entlastung im Alltagsgeschäft sein kann - der Trainer muss in eine solche wichtige Angelegenheit trotzdem immer involviert werden. Ein Manager hätte an der Situation nichts geändert. Der FCBasel war auch ohne diese Funktion in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Man kann eben nicht erwarten, dass Basel ständig in der Champions League dabei ist. Das wird immer eine Überraschung bleiben.
Die grosse Sensation ist dagegen dem FCThun gelungen, eine, die sich so schnell nicht wiederholen wird. Aber für den Schweizer Fussball hat das wichtige Vorbildfunktion, und in ihrer Gruppe können die Thuner als Aussenseiter eigentlich nur gewinnen. Arsenal war schon immer eine launische Mannschaft, Ajax hat ein junges Team mit klarem, offensivem System, was Thun wie schon gegen Kiew entgegenkommen könnte. Und Sparta Prag liegt im Bereich des Möglichen, ein Gegner, den man schlagen kann.
Zum Uefa-Cup-Gegner des FCB kann ich gar nichts sagen:Siroki Breijk habe ich noch nie gehört. Aber ich habe bei Bayern München lange mit einem Bosnier zusammengearbeitet. Hasan Salihamidzic verkörpert Spielfreude, Kampfgeist und Laufvermögen, aber auch Verspieltheit und übertrieben hartes Spiel. So gesehen wird sich der FCB auf einen unangenehmen Gegner einstellen müssen, zumal jeder erwartet, dass Basel sich durchsetzt.
Ottmar Hitzfeld (56), einer der erfolgreichsten Trainer der Gegenwart, kommentiert in der baz regelmässig Ereignisse und Entwicklungen im Fussball.
Ich seh das ähnlich wie dr Hitzfeld. Im Moment wird sehr viel schlächter gschribä, als es tatsächlich isch. Die Negativstimmig um e FCB goht mir so richtig uff e Sack und isch schlussendlich für mich nid vollkomme nochvollziebar und irgendwie halt typisch schwizerisch... So vyl het dr FCB in dä letschtä paar Johr definitiv nid falsch gmacht. Allefalls in Sache Fanbetreuig, aber das isch e anderi Gschicht und au dört hets bereits verbesserigä gäh... Aber ebbä, wär e Hoor in dr Suppe wott fingä, findet immer eins!
OTTMAR HITZFELD
Man muss klar konstatieren: Der FCBasel war in Bremen 60 Minuten die eindeutig bessere Mannschaft, sowohl spielerisch wie taktisch. Und das gegen ein Bundesliga-Spitzenteam. Es war mangelnde Reife und Cleverness, die dem FCB zum Sprung in die Champions League gefehlt hat, vielleicht auch die totale Überzeugung, um die Chancen, die man bekommt, auch zu nutzen. Ich denke an die Szene mit David Degen, in der er querlegen kann - oder sogar muss. Es gibt immer zwei Möglichkeiten, und wenn er drin ist, heisst es: super. Er hat die schlechtere gewählt. Dann kamen im Abwehrbereich zu viele individuelle Fehler zusammen, dann hat Werder mit seiner Erfahrung und dem besseren Nervenkostüm seine Chancen konsequent ausgenutzt.
Wenn jetzt ein Führungsproblem im FC Basel unterstellt wird, dann ist das die Suche nach dem Haar in der Suppe. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Dass sich der Transfer von Christian Gimenez in den Stunden vor dem Spiel zugespitzt hat, war Pech. Das hat die Leistung der Mannschaft nicht beeinträchtigt, und das konnte man eine Stunde lang ja sehen. Auch wenn ich die Aufgabenverteilung im FC Basel nicht genau beurteilen kann und ganz egal, wie man die Funktion nennt: Selbst wenn es einen Sportdirektor, einen Fussballchef oder einen Manager gibt, der eine grosse Entlastung im Alltagsgeschäft sein kann - der Trainer muss in eine solche wichtige Angelegenheit trotzdem immer involviert werden. Ein Manager hätte an der Situation nichts geändert. Der FCBasel war auch ohne diese Funktion in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Man kann eben nicht erwarten, dass Basel ständig in der Champions League dabei ist. Das wird immer eine Überraschung bleiben.
Die grosse Sensation ist dagegen dem FCThun gelungen, eine, die sich so schnell nicht wiederholen wird. Aber für den Schweizer Fussball hat das wichtige Vorbildfunktion, und in ihrer Gruppe können die Thuner als Aussenseiter eigentlich nur gewinnen. Arsenal war schon immer eine launische Mannschaft, Ajax hat ein junges Team mit klarem, offensivem System, was Thun wie schon gegen Kiew entgegenkommen könnte. Und Sparta Prag liegt im Bereich des Möglichen, ein Gegner, den man schlagen kann.
Zum Uefa-Cup-Gegner des FCB kann ich gar nichts sagen:Siroki Breijk habe ich noch nie gehört. Aber ich habe bei Bayern München lange mit einem Bosnier zusammengearbeitet. Hasan Salihamidzic verkörpert Spielfreude, Kampfgeist und Laufvermögen, aber auch Verspieltheit und übertrieben hartes Spiel. So gesehen wird sich der FCB auf einen unangenehmen Gegner einstellen müssen, zumal jeder erwartet, dass Basel sich durchsetzt.
Ottmar Hitzfeld (56), einer der erfolgreichsten Trainer der Gegenwart, kommentiert in der baz regelmässig Ereignisse und Entwicklungen im Fussball.
Ich seh das ähnlich wie dr Hitzfeld. Im Moment wird sehr viel schlächter gschribä, als es tatsächlich isch. Die Negativstimmig um e FCB goht mir so richtig uff e Sack und isch schlussendlich für mich nid vollkomme nochvollziebar und irgendwie halt typisch schwizerisch... So vyl het dr FCB in dä letschtä paar Johr definitiv nid falsch gmacht. Allefalls in Sache Fanbetreuig, aber das isch e anderi Gschicht und au dört hets bereits verbesserigä gäh... Aber ebbä, wär e Hoor in dr Suppe wott fingä, findet immer eins!