Fussball-Fans in seltener Eintracht.
Verfasst: 16.06.2005, 14:00
Fussball-Fans in seltener Eintracht
Friedliche Demonstration in Frankfurt gegen Sicherheitsmassnahmen in Stadien
«Getrennt in den Farben, vereint in der Sache» - unter diesem Slogan haben 1500 Fussball-Fans aus dem ganzen Bundesgebiet vor der Eröffnung des Konföderationen-Cups in Frankfurt friedlich gegen die Sicherheitsmassnahmen in deutschen Stadien protestiert.
Im Anschluss an die Demonstration hat es sogar Komplimente von der Polizei gegeben. Den Zeitpunkt kurz vor dem Eröffnungsspiel des Konföderationen-Cups zwischen Deutschland und Australien hatten die Veranstalter nach eigenen Angaben gewählt, um das ohnehin schon grosse Medieninteresse für ihre Sache zu nutzen. Obwohl es wegen des Protestzuges zu massiven Verkehrsbehinderungen kam, gab es von der Polizei keine Klagen. Die Teilnehmer hätten sich an die Anweisungen der Ordnungskräfte gehalten, sagte ein Polizeisprecher.
«Fussballfans sind keine Verbrecher»
Viele Teilnehmer machten ihrem Unmut über die nach ihrer Auffassung «übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen» Luft und skandierten Parolen wie «Fussballfans sind keine Verbrecher», «Ihr macht unseren Sport kaputt», «Fussballmafia DFB» oder «Vorfelder raus». Am Ende der Demonstration kündigten die Sprecher der Initiative weitere Proteste an, falls der Deutsche Fussball-Bund (DFB) nicht auf die Kritik der Fans eingehe. «Dies sind beispielsweise Stadionverbote und Aufnahmen in die Datei 'Gewalttäter Sport' nach Nichtigkeiten», sagte Eintracht-Fan Stefan Hebenstreit. Wer im Umfeld von Fussballspielen auch nur gering auffalle, müsse ein längeres Stadionverboten befürchten.
Viele Fans fühlen sich betrogen
Ein Eintracht-Frankfurt-Anhänger, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte, nannte ein Beispiel für überspitzte Sicherheit: «Schon ein Snickers wird als Wurfgeschoss angesehen und beschlagnahmt. Am liebsten würde ich wieder einen Plastic-Kanister Apfelwein mitnehmen dürfen.» Der stetige Abbau von Stehplätzen und überteuerte Preise für die Stadionwurst oder das Bier sind weitere Ärgernisse der Fans - Probleme, die angesichts der neuen und hoch kommerzialisierten Fussballarenen weiter zunehmen. Viele Fans auf der Demonstration in Frankfurt fühlen sich deswegen betrogen, ausgegrenzt und eines Teils ihrer Kultur beraubt.
Schäferhunde ohne Maulkörbe ins Volk gejagt
Zunehmen würden auch die extremen Übergriffe der Polizei sagte Hebenstreit: «Der Vorfall im Stadtteil Sachsenhausen nach dem Aufstieg der Eintracht Frankfurt beispielsweise begann mit einer kleinen Rempelei zwischen Fans. Irgendwann kam dann die Polizei mit mehreren Einsatzwagen, was erst zu der Eskalation führte. Schäferhunde wurden ohne Maulkörbe ins Volk gejagt und der Wirt schenkte Wasser statt Bier aus, damit sich die Leute das Tränengas aus den Augen spülen konnten.» Dass Demonstrationen wie die in Frankfurt Wirkung zeigen, wurde von vielen Teilnehmern bezweifelt. Trotzdem blieben die Fans diszipliniert. «Wir wollen nur zeigen, dass wir gegen all dies gemeinsame Sache machen können und zwar friedlich. Mit Randalen würden wir uns nur ins eigene Fleisch schneiden», sagte Stefan Schulze, Anhänger des VfB Stuttgart.
Friedliche Demonstration in Frankfurt gegen Sicherheitsmassnahmen in Stadien
«Getrennt in den Farben, vereint in der Sache» - unter diesem Slogan haben 1500 Fussball-Fans aus dem ganzen Bundesgebiet vor der Eröffnung des Konföderationen-Cups in Frankfurt friedlich gegen die Sicherheitsmassnahmen in deutschen Stadien protestiert.
Im Anschluss an die Demonstration hat es sogar Komplimente von der Polizei gegeben. Den Zeitpunkt kurz vor dem Eröffnungsspiel des Konföderationen-Cups zwischen Deutschland und Australien hatten die Veranstalter nach eigenen Angaben gewählt, um das ohnehin schon grosse Medieninteresse für ihre Sache zu nutzen. Obwohl es wegen des Protestzuges zu massiven Verkehrsbehinderungen kam, gab es von der Polizei keine Klagen. Die Teilnehmer hätten sich an die Anweisungen der Ordnungskräfte gehalten, sagte ein Polizeisprecher.
«Fussballfans sind keine Verbrecher»
Viele Teilnehmer machten ihrem Unmut über die nach ihrer Auffassung «übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen» Luft und skandierten Parolen wie «Fussballfans sind keine Verbrecher», «Ihr macht unseren Sport kaputt», «Fussballmafia DFB» oder «Vorfelder raus». Am Ende der Demonstration kündigten die Sprecher der Initiative weitere Proteste an, falls der Deutsche Fussball-Bund (DFB) nicht auf die Kritik der Fans eingehe. «Dies sind beispielsweise Stadionverbote und Aufnahmen in die Datei 'Gewalttäter Sport' nach Nichtigkeiten», sagte Eintracht-Fan Stefan Hebenstreit. Wer im Umfeld von Fussballspielen auch nur gering auffalle, müsse ein längeres Stadionverboten befürchten.
Viele Fans fühlen sich betrogen
Ein Eintracht-Frankfurt-Anhänger, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte, nannte ein Beispiel für überspitzte Sicherheit: «Schon ein Snickers wird als Wurfgeschoss angesehen und beschlagnahmt. Am liebsten würde ich wieder einen Plastic-Kanister Apfelwein mitnehmen dürfen.» Der stetige Abbau von Stehplätzen und überteuerte Preise für die Stadionwurst oder das Bier sind weitere Ärgernisse der Fans - Probleme, die angesichts der neuen und hoch kommerzialisierten Fussballarenen weiter zunehmen. Viele Fans auf der Demonstration in Frankfurt fühlen sich deswegen betrogen, ausgegrenzt und eines Teils ihrer Kultur beraubt.
Schäferhunde ohne Maulkörbe ins Volk gejagt
Zunehmen würden auch die extremen Übergriffe der Polizei sagte Hebenstreit: «Der Vorfall im Stadtteil Sachsenhausen nach dem Aufstieg der Eintracht Frankfurt beispielsweise begann mit einer kleinen Rempelei zwischen Fans. Irgendwann kam dann die Polizei mit mehreren Einsatzwagen, was erst zu der Eskalation führte. Schäferhunde wurden ohne Maulkörbe ins Volk gejagt und der Wirt schenkte Wasser statt Bier aus, damit sich die Leute das Tränengas aus den Augen spülen konnten.» Dass Demonstrationen wie die in Frankfurt Wirkung zeigen, wurde von vielen Teilnehmern bezweifelt. Trotzdem blieben die Fans diszipliniert. «Wir wollen nur zeigen, dass wir gegen all dies gemeinsame Sache machen können und zwar friedlich. Mit Randalen würden wir uns nur ins eigene Fleisch schneiden», sagte Stefan Schulze, Anhänger des VfB Stuttgart.