Rauschtrinken
Verfasst: 03.05.2005, 09:23
Rauschtrinken in der Schweiz - ein unterschätztes Problem
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Lausanne (ots) - In der Schweiz trinken fast eine Million
Menschen alle zwei Wochen übermässig Alkohol - das ist das Ergebnis
einer neuen Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA). Das Rauschtrinken ist nicht wie bisher
angenommen bloss ein Jugendphänomen, sondern betrifft breite
Bevölkerungsschichten. Die Risiken des Rauschtrinkens sind lange
Zeit unterschätzt worden. Doch dieses Konsummuster hat
schwerwiegende Folgen: Es verursacht Unfälle, Verletzungen und
Gewalt. Die SFA fordert griffige politische Massnahmen und bietet
Präventionshilfen für Gastrobetriebe, Fest- und Sportveranstalter
an.
Wie eine neue Studie der Stiftung SFA im Auftrag des Bundesamtes
für Gesundheit zeigt, gibt es in der Schweiz 931'000
Rauschtrinkende. Von Rauschtrinken spricht man, wenn Männer fünf
Standardgläser Alkoholisches oder mehr bei einer Gelegenheit
trinken und Frauen vier Gläser oder mehr - und das mindestens
zweimal im Monat. Diese Menge Alkohol entspricht etwa fünf
respektive vier Stangen Bier oder Gläsern Wein. Erstaunlich ist,
dass das Rauschtrinken nicht wie bisher angenommen primär ein
Jugendproblem ist, sondern ein in der ganzen Bevölkerung
verbreitetes Phänomen. Es gibt doppelt so viele rauschtrinkende
Männer wie Frauen: «Das gemeinschaftliche Trinken der Männer ist in
unserer Gesellschaft seit langem als männliche Trinkkultur
verankert und ein sozial akzeptiertes Ritual», erklärt SFA-
Forschungsleiter Gerhard Gmel. Rund 400'000 der Rauschtrinkenden
haben ein besonders risikohaftes Konsummuster: Sie trinken
mindestens zweimal im Monat acht Gläser (Männer) respektive sechs
Gläser (Frauen) Alkoholisches pro Gelegenheit.
Die Folgen: Unfälle, Verletzungen und Gewalt
Das Rauschtrinken zieht eine Reihe negativer Konsequenzen nach
sich. Da es meist auswärts stattfindet, zum Beispiel im Ausgang und
an Partys am Wochenende, ist das Risiko alkoholbedingter
Verkehrsunfälle sehr gross. Zudem werden alkoholbedingte Probleme
in der Familie (z.B. häusliche Gewalt) oft durch Rauschtrinken
verursacht. Bei Jugendlichen birgt das Rauschtrinken besonders hohe
Risiken: es kann zu Unfällen, Alkoholvergiftungen, ungeschütztem
Geschlechtsverkehr und Schulproblemen führen.
«Weil das Rauschtrinken ein Phänomen ist, das breite
Bevölkerungsteile betrifft, brauchen wir griffige politische
Massnahmen», analysiert Michel Graf, Direktor der SFA. «Die Preise
für alkoholische Getränke sollten deutlich erhöht und die
Alkoholverkaufsstellen müssen reduziert werden.» Die meisten
Kantone verböten den Alkoholausschank an Betrunkene, erklärt Graf,
doch in der Praxis werde das oft ignoriert. Um die Gastrobetriebe,
die Fest-und Sportveranstalter in ihren Präventionsbemühungen zu
unterstützen, stellt die SFA ab sofort Präventionstipps im Internet
bereit. Sie sollen helfen, übermässigen Alkoholkonsum an Festen,
Sportanlässen und in Gastrobetrieben zu verhindern.
Was ist Rauschtrinken?
Der wissenschaftliche Begriff Rauschtrinken steht für
übermässigen Alkoholkonsum bei einer Gelegenheit, der zu
körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führt. Anzeichen
sind verminderte Reaktions-, Urteils- und Kontrollfähigkeit sowie
Konzentrations- und Koordinationsschwierigkeiten. Auch wenn diese
Symptome subjektiv vielleicht nicht wahrgenommen werden, liegen
nach dem Konsum von vier bis fünf Gläsern Alkohol medizinisch
gesehen ein Rausch und eine Intoxikation vor.
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Lausanne (ots) - In der Schweiz trinken fast eine Million
Menschen alle zwei Wochen übermässig Alkohol - das ist das Ergebnis
einer neuen Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA). Das Rauschtrinken ist nicht wie bisher
angenommen bloss ein Jugendphänomen, sondern betrifft breite
Bevölkerungsschichten. Die Risiken des Rauschtrinkens sind lange
Zeit unterschätzt worden. Doch dieses Konsummuster hat
schwerwiegende Folgen: Es verursacht Unfälle, Verletzungen und
Gewalt. Die SFA fordert griffige politische Massnahmen und bietet
Präventionshilfen für Gastrobetriebe, Fest- und Sportveranstalter
an.
Wie eine neue Studie der Stiftung SFA im Auftrag des Bundesamtes
für Gesundheit zeigt, gibt es in der Schweiz 931'000
Rauschtrinkende. Von Rauschtrinken spricht man, wenn Männer fünf
Standardgläser Alkoholisches oder mehr bei einer Gelegenheit
trinken und Frauen vier Gläser oder mehr - und das mindestens
zweimal im Monat. Diese Menge Alkohol entspricht etwa fünf
respektive vier Stangen Bier oder Gläsern Wein. Erstaunlich ist,
dass das Rauschtrinken nicht wie bisher angenommen primär ein
Jugendproblem ist, sondern ein in der ganzen Bevölkerung
verbreitetes Phänomen. Es gibt doppelt so viele rauschtrinkende
Männer wie Frauen: «Das gemeinschaftliche Trinken der Männer ist in
unserer Gesellschaft seit langem als männliche Trinkkultur
verankert und ein sozial akzeptiertes Ritual», erklärt SFA-
Forschungsleiter Gerhard Gmel. Rund 400'000 der Rauschtrinkenden
haben ein besonders risikohaftes Konsummuster: Sie trinken
mindestens zweimal im Monat acht Gläser (Männer) respektive sechs
Gläser (Frauen) Alkoholisches pro Gelegenheit.
Die Folgen: Unfälle, Verletzungen und Gewalt
Das Rauschtrinken zieht eine Reihe negativer Konsequenzen nach
sich. Da es meist auswärts stattfindet, zum Beispiel im Ausgang und
an Partys am Wochenende, ist das Risiko alkoholbedingter
Verkehrsunfälle sehr gross. Zudem werden alkoholbedingte Probleme
in der Familie (z.B. häusliche Gewalt) oft durch Rauschtrinken
verursacht. Bei Jugendlichen birgt das Rauschtrinken besonders hohe
Risiken: es kann zu Unfällen, Alkoholvergiftungen, ungeschütztem
Geschlechtsverkehr und Schulproblemen führen.
«Weil das Rauschtrinken ein Phänomen ist, das breite
Bevölkerungsteile betrifft, brauchen wir griffige politische
Massnahmen», analysiert Michel Graf, Direktor der SFA. «Die Preise
für alkoholische Getränke sollten deutlich erhöht und die
Alkoholverkaufsstellen müssen reduziert werden.» Die meisten
Kantone verböten den Alkoholausschank an Betrunkene, erklärt Graf,
doch in der Praxis werde das oft ignoriert. Um die Gastrobetriebe,
die Fest-und Sportveranstalter in ihren Präventionsbemühungen zu
unterstützen, stellt die SFA ab sofort Präventionstipps im Internet
bereit. Sie sollen helfen, übermässigen Alkoholkonsum an Festen,
Sportanlässen und in Gastrobetrieben zu verhindern.
Was ist Rauschtrinken?
Der wissenschaftliche Begriff Rauschtrinken steht für
übermässigen Alkoholkonsum bei einer Gelegenheit, der zu
körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führt. Anzeichen
sind verminderte Reaktions-, Urteils- und Kontrollfähigkeit sowie
Konzentrations- und Koordinationsschwierigkeiten. Auch wenn diese
Symptome subjektiv vielleicht nicht wahrgenommen werden, liegen
nach dem Konsum von vier bis fünf Gläsern Alkohol medizinisch
gesehen ein Rausch und eine Intoxikation vor.