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Fussball in China

Verfasst: 03.01.2017, 09:20
von Bierathlet
Seit einiger Zeit sind chinesische Clubs ja sehr aktiv auf dem europäischen und südamerikanischen Transfermarkt und werfen mit Geld nur so um sich.

Oscar, Carlos Tevez und Witsel sind nur einige, die bei chinesischen Clubs unterschrieben haben.

Wie schätzt ihr diese Entwicklung ein?
Entwickelt sich China zu einer ernsthaften Alternative zu Europa, oder gehen die Vorzeigesöldner einfach nicht mehr nach Russland und in die Ukraine, sondern nach China?
Werden die fernöstlichen Modefans plötzlich Anhänger von chinesischen Clubs?

Verfasst: 03.01.2017, 10:06
von Schambbediss
ooh pisse Korea!

Verfasst: 03.01.2017, 10:19
von Kurtinator
Eigentlich erbärmlich für eine Volkswirtschaft mit 1.6 Mrd. Menschen, mit solchen horrenden Summen halbwegs gute Spieler in die heimische Profiliga zu holen. Die Chinesen können echt nicht kicken. :p

Zu Tevez: Selten einen grösseren Heuchler erlebt. :mad:

Verfasst: 03.01.2017, 11:56
von EffCeeBee
Sollten diese 38Mio. Euro PRO JAHR stimmen, verstehe ich Tevez voll und ganz. Ich denke nur wenige Menschen können und würden so viel Geld ablehnen. Vor allem kann er immer noch in zwei Jahren zurück zu Boca wechseln.

Verfasst: 03.01.2017, 12:53
von Kurtinator
EffCeeBee hat geschrieben:Sollten diese 38Mio. Euro PRO JAHR stimmen, verstehe ich Tevez voll und ganz. Ich denke nur wenige Menschen können und würden so viel Geld ablehnen. Vor allem kann er immer noch in zwei Jahren zurück zu Boca wechseln.
Das Geld, welches vorher verdient wurde, reicht natürlich nicht für zwei bis drei Leben. :rolleyes:

Verfasst: 03.01.2017, 13:01
von EffCeeBee
Kurtinator hat geschrieben:Das Geld, welches vorher verdient wurde, reicht natürlich nicht für zwei bis drei Leben. :rolleyes:
Eigentlich ein guter Punkt, nur wissen wir beide nicht, wer noch alles auf seine Kosten lebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch seiner engeren Familie (Geschwister,Neffen,Eltern,Onkel,Tanten etc.) ein angenehmeres Leben mitfinanziert. Es ist aus meiner Sicht daher auch nicht überraschend, dass vor allem Südamerikaner nach China wechseln. Weil sie eben auch noch die halbe Familie durchfüttern.

Verfasst: 03.01.2017, 13:21
von Kurtinator
EffCeeBee hat geschrieben:Eigentlich ein guter Punkt, nur wissen wir beide nicht, wer noch alles auf seine Kosten lebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch seiner engeren Familie (Geschwister,Neffen,Eltern,Onkel,Tanten etc.) ein angenehmeres Leben mitfinanziert. Es ist aus meiner Sicht daher auch nicht überraschend, dass vor allem Südamerikaner nach China wechseln. Weil sie eben auch noch die halbe Familie durchfüttern.
Das ist alles Spekulation. Fakt ist, dass dieser Herr ein Jahresgehalt kassiert, welches in meinen Augen einfach überhaupt nichts rechtfertigt. Hier geht es doch nur drum den Hals noch voller zu kriegen.

Verfasst: 03.01.2017, 13:24
von Bierathlet
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Transfersummen und Löhne jenseits von gut und böse sind.

Verfasst: 03.01.2017, 13:28
von EffCeeBee
Bierathlet hat geschrieben:Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Transfersummen und Löhne jenseits von gut und böse sind.
Auf jeden Fall. Aber wer würde denn darauf verzichten, wenn es einem angeboten würde?

Verfasst: 03.01.2017, 14:07
von Delgado
EffCeeBee hat geschrieben:Auf jeden Fall. Aber wer würde denn darauf verzichten, wenn es einem angeboten würde?
Ronaldo z.B. hat sich klar dazu geäussert, dass er sicher nicht nach China gehen wird, egal welche Summe geboten wird.

Ok, auf seinem Niveau ist es auch nicht sonderlich schwer, mit dem hier erhaltenen Gehalt bis zum Lebensende durchzukommen...

Verfasst: 03.01.2017, 18:03
von crogoran
Also ich finde es eigentlich auch Scheisse und die Entwicklungen im Fussball in den letzten 5-10 Jahren gefallen mir gar nicht mehr. Aber was gerade in China passiert ist für einen Fussballfan (des Spiels wegen, nicht einfach der Stars und des Lifestyles wegen) einfach nur noch traurig...

Aber im Vergleich zu Tevez: Ich verstehe ihn absolut. Er verdiente in Europa über seine ganze Karriere (!) durchschnittlich wohl "nur" 5-6 Millionen pro Jahr... Ob jetzt Netto oder Brutto kann ich nicht gross beurteilen, eher brutto... Da er nicht über 10 Jahre hinweg für 200'000 GBP pro Woche gespielt hat... Nun kommen wir bei ca. 8 Jahren auf Brutto "nur 40-48 Millionen Brutto... Und natülich kommt da noch ein grosser Teil Steuern dazu und all die anderen Ausgaben... Und jetzt geht er nach China und verdient teilweise den ganzen Betrag oder mindesten einen hohen Anteil innerhalb eines Jahres?!

Beispiel bei uns: Du verdienst bei einer Traumfirma 15'000 CHF pro Monat (extra ein hoher Betrag, da dieser für ein tolles Leben bereits reicht) und man bietet dir an, dass du nun für das ca. 8-9fache Arbeiten gehen kannst... Also für 120'-135' CHF pro Monat... Was macht ihr denn? Ich gehe gerne für diesen Betrag anderswo arbeiten :)

Natürlich kommt da dann wieder, du hast ja bereits genug aber trotzdem.... Wenn ich mir anschauen würde, dass ich nur 2 Jahre in China (und immerhin ist es Shanghai und nicht irgendwo in der Pampa) leben und ein bisschen Fussball spielen muss, um ein absolut geiles Leben führen zu können, würde ich sogar zu Fuss nach China gehen und das nicht nur bildlich :)

Verfasst: 04.01.2017, 12:08
von FC Bâle
Viele Stars sind am Ende der Karriere in die USA gegangen, einzelne nach Arabien. Neu ist hier, dass auch Stars im besten Alter nach China gehen. Gerade für die goldene Generation Belgiens ist die "Kaltstellung" Witsels schlecht. Nun ja, aber dem Belgischen Verband ist das wohl auch Wurscht, die haben es ja nicht mal geschafft, diese aussergewöhnliche Generation auszunutzen und mit einem entsprechenden Trainer hohe Ziele zu setzen...

Verfasst: 04.01.2017, 13:38
von dasdiyok
angebot aus china für aubameyang

http://www.fussballtransfers.com/bundes ... yang_72821

ob da herr matthäus mitgeboten hat?

http://www.fussballeuropa.com/news/boru ... en-2016-12

Verfasst: 04.01.2017, 14:57
von brewz_bana
Delgado hat geschrieben:Ronaldo z.B. hat sich klar dazu geäussert, dass er sicher nicht nach China gehen wird, egal welche Summe geboten wird.

Ok, auf seinem Niveau ist es auch nicht sonderlich schwer, mit dem hier erhaltenen Gehalt bis zum Lebensende durchzukommen...
Dr Ronaldo verdient meh mit dr "Marke Ronaldo" als dass er als Fuessballer Lohn bekunnt. Dä brucht die ganz grossi Bühne sunscht verliert d Marke an Wärt. In China wär dä ab vom Schuss und nie me so viel Wärt als Marke...

Verfasst: 04.01.2017, 20:40
von Blutengel
dasdiyok hat geschrieben:angebot aus china für aubameyang

http://www.fussballtransfers.com/bundes ... yang_72821

ob da herr matthäus mitgeboten hat?

http://www.fussballeuropa.com/news/boru ... en-2016-12
dass Shanghai SIPG dem Gabuner ein Jahresgehalt von umgerechnet rund 41 Millionen Euro bietet. Borussia Dortmund soll mit einer Ablösesumme von sagenhaften 150 Millionen Euro entschädigt werden.

Einfach nur krank ...

Verfasst: 04.01.2017, 21:13
von tineri
Blutengel hat geschrieben:Einfach nur krank ...
Nö, Auswuchs des Finanzkapitalismus, den bei uns und anderswo solide Mehrheiten am Leben erhalten...

Verfasst: 05.01.2017, 11:12
von Sean Lionn
Blutengel hat geschrieben:Einfach nur krank ...
ich finde es eigentlich ziemlich lustig, dass uns ausgerechnet china daran erinnert, wo "unser" fussball mittlerweile angekommen ist.

Verfasst: 05.01.2017, 11:16
von Joggeligool
Kann jeder fussballer verstehen der das macht , würde ich auch machen .. ob das gut ist sei mal dahin gestellt.

Verfasst: 05.01.2017, 11:28
von Kurtinator
Joggeligool hat geschrieben:Kann jeder fussballer verstehen der das macht , würde ich auch machen .. ob das gut ist sei mal dahin gestellt.
Vermutlich trennt sich hierbei auch das Spreu vom Weizen. Einkommen vs. sportliche Herausforderung

Verfasst: 05.01.2017, 12:43
von Delgado
Kurtinator hat geschrieben:Vermutlich trennt sich hierbei auch das Spreu vom Weizen. Einkommen vs. sportliche Herausforderung
Die Frage darf sich jedoch auch stellen, ob mit der CL-Reform (als Beispiel) die sportliche Herausforderung in Europa für einen Südamerikaner wirklich noch soo viel höher ist.
Für die zählt ja oft auch primär das Ziel der internationalen Präsenz. Und diese wird für Spieler, welche es nicht zu einem absoluten Top-Club schaffen, künftig auch nicht mehr so attraktiv.

Da kann ich gerade so gut nach China gehen.

Verfasst: 05.01.2017, 13:08
von Kurtinator
Delgado hat geschrieben:Die Frage darf sich jedoch auch stellen, ob mit der CL-Reform (als Beispiel) die sportliche Herausforderung in Europa für einen Südamerikaner wirklich noch soo viel höher ist.
Für die zählt ja oft auch primär das Ziel der internationalen Präsenz. Und diese wird für Spieler, welche es nicht zu einem absoluten Top-Club schaffen, künftig auch nicht mehr so attraktiv.

Da kann ich gerade so gut nach China gehen.
Gerade die CL-Reform (welche ich überhaupt nicht befürworte), sollte doch ein Ansporn für die sportliche Herausforderung sein. Man misst sich mit den besten Fussballclubs bzw. Spieler der Welt. Auch wenn der Weg für südamerikanische Spieler schwerer werden sollte.
Wenn du als junger Spieler nach China wechselst, sollte dir einfach bewusst sein, dass die Tür zu guten bzw. soliden europäischen Fussballvereinen immer mehr verbarrikadiert wird.

Vielleicht verschieben sich auch in Zukunft die Stärkeverhältnisse zwischen Europa und China und wir dürfen uns bald in den Morgenstunden fernöstliche Fussballfeinkost im TV zu Gemüte führen. :p

Verfasst: 05.01.2017, 13:08
von Sean Lionn
Kurtinator hat geschrieben:Vermutlich trennt sich hierbei auch das Spreu vom Weizen. Einkommen vs. sportliche Herausforderung
also die sportliche herausforderung in asien ist sicher auch nicht viel tiefer als mancherorts in europa. und es ist ja nicht so, dass nur in china investiert wird. auch in indien, den öl-staaten oder usbekistan nimmt man geld in die hand, um den grossen fussball ins eigene land zu locken. dazu kommen die "traditionsreichen" fussball-nationen asiens japan und südkorea mit ihrer bereits guten nachwuchsarbeit. insofern könnte die asiatische cl in den nächsten jahren deutlich an renommee gewinnen und so ironischerweise den vormarsch des europäischen klubfussballs in asien (zumindest etwas) aufhalten, was uns europäern ja durchaus recht sein dürfte (stichwort asientaugliche anspielzeiten).

Verfasst: 05.01.2017, 13:32
von Konter
Sean Lionn hat geschrieben:also die sportliche herausforderung in asien ist sicher auch nicht viel tiefer als mancherorts in europa. und es ist ja nicht so, dass nur in china investiert wird. auch in indien, den öl-staaten oder usbekistan nimmt man geld in die hand, um den grossen fussball ins eigene land zu locken. dazu kommen die "traditionsreichen" fussball-nationen asiens japan und südkorea mit ihrer bereits guten nachwuchsarbeit. insofern könnte die asiatische cl in den nächsten jahren deutlich an renommee gewinnen und so ironischerweise den vormarsch des europäischen klubfussballs in asien (zumindest etwas) aufhalten, was uns europäern ja durchaus recht sein dürfte (stichwort asientaugliche anspielzeiten).
Genau das Gleiche habe ich auch gedacht, als ich die Eingangsfragen dieses Threads studiert habe. Um die Auswirkungen der globalen Kommerzialisierung auf den europäischen Klubfussball zu bremsen, kann es uns Europäern der kleineren Ligen durchaus recht sein, wenn die grösseren Ligen Europas in den TV-Märkten Asiens ein wenig einbüssen, dank der Konkurrenz von mehr eigener Attraktivität im Clubfussball.

Optimistisch gesehen könnte so die krass aufklaffende Schere zwischen den grossen Ligen und den mittleren/kleineren Ligen wieder etwas geschlossen werden, wenn nicht mehr dermassen viel Gelder von Asien nach Europa fliessen, sondern mehr in die heimischen Märkte investiert wird.

Verfasst: 05.01.2017, 13:38
von kaboom
Ich denke, das hat du sehr gut zusammengefasst, das ist es wohl was denn der Punkt ist, dass wieder mehr heimisch investiert wird, um alles attraktiver zu machen aber auch den Nachwuchs zu fördern etc - da gäbe es eine Liste die ellenslang ist.

Verfasst: 05.01.2017, 14:03
von Kurtinator
Sean Lionn hat geschrieben:also die sportliche herausforderung in asien ist sicher auch nicht viel tiefer als mancherorts in europa. und es ist ja nicht so, dass nur in china investiert wird. auch in indien, den öl-staaten oder usbekistan nimmt man geld in die hand, um den grossen fussball ins eigene land zu locken. dazu kommen die "traditionsreichen" fussball-nationen asiens japan und südkorea mit ihrer bereits guten nachwuchsarbeit. insofern könnte die asiatische cl in den nächsten jahren deutlich an renommee gewinnen und so ironischerweise den vormarsch des europäischen klubfussballs in asien (zumindest etwas) aufhalten, was uns europäern ja durchaus recht sein dürfte (stichwort asientaugliche anspielzeiten).
Guter Beitrag!

Kann durchaus sein, dass es vielleicht gerade den kleinere Vereinen/ Ligen in Europa entgegenkommen könnte, wenn sich Top-Spieler in den besten Jahren für die asiatischen Ligen entscheiden würden und somit das Niveau drücken.
Mir ging es eigentlich um den Spieler selbst, welcher sich grundsätzliche Fragen stellen sollte: "Will ich mich sportlich weiterentwickeln (Technik, Tempo, Taktik etc.) oder die totale finanzielle Absicherung. Bin ich ehrgeizig genug, mich dem höheren Niveau in Europa zu stellen?"

Verfasst: 06.01.2017, 13:23
von Kurtinator

Verfasst: 07.01.2017, 08:45
von ?uestlove

Verfasst: 10.01.2017, 12:38
von dattlos
Also ich muss schon sagen...
Der Kommentar von Fabian Sanginés lässt mich das Ganze aus einer ganz neuen Perspektive anschauen.

Verfasst: 10.01.2017, 17:13
von Rotblau
Wenn die Chinesen weiterhin derartig gute Fussballer ins Land holen, wird ihre Liga bald mit den europäischen Topligen mithalten können. Naja, die Ligen mit den höchsten Löhnen sind auf Dauer die stärksten, und Länder mit vielen Einwohnern haben es da einfacher.

Verfasst: 10.01.2017, 17:18
von 4059
China Wants to Become a ‘Soccer Superpower’ by 2050

It isn't just about sport. The strategy also has broad economic and political implications

The Chinese government has unveiled an ambitious blueprint to get 50 million children and adults playing soccer by the end of this decade, with the broader objective of becoming a “world football superpower” by 2050.

http://time.com/4290251/china-soccer-superpower-2050-football-fifa-world-cup/