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Fussball und Kommerz - wie weit darf es gehen - Fallbeispiel Red Bull

Verfasst: 26.08.2016, 10:07
von Marek
Damit wir den Thread über die CL nicht zumüllen, habe ich hier einen Thread zu Kommerz und Fussball allgemein, aber natürlich mit besonderer Sicht zu Red Bull.

Hier etwa fing die Diskussion an: http://www.fcbforum.ch/forum/showthread ... ost1595216

bis hierher:

http://www.fcbforum.ch/forum/showthread ... ost1595518
Käppelijoch hat geschrieben:Zudem Mateschitz mit Kritikern nicht gerade sanft umgeht. So drohte er einem kritischen Journalisten: »Ich dulde das nicht. Solange eine perforierte Kniescheibe in Moskau 500 Dollar kostet, werden Sie nicht sicher sein.«

http://www.zeit.de/2012/36/Wolfgang-Fue ... Bull-Story
Er mag es ja nicht, wenn man in seinem Privatleben stöbert - hat sich aber hernach schriftlich entschuldigt. Trotzdem zeigt das einen cholerischen Charakter - und zeigt, dass Dinge exakt nach seinen Vorstellungen laufen müssen und er Rücksicht auf andere nicht sehr hoch ansiedelt.

Verfasst: 26.08.2016, 10:33
von Marek
Intihuasi hat geschrieben:Alter, ich schätze ja sonst deine Beträge, aber den RB Dreck zu rechtfertigen geht ja nun gar nicht. Diesen Vereinen kann man als Fussballfan nur das Schlechteste wünschen. In dieser Sache sind sich wohl die meisten Fussballfans mit Herz einig.

Ach ja, noch zu deiner Info: Das T ind RB Salzburg steht für Tradition!
Sicher, Tradition gilt bei Mateschitz sicher nichts - und das ist eigentlich auch nicht gut. Vor allem versteh ich nicht, warum er die Farben Rot und Weiss hat, die Dosen sind ja dunkelblau und silber - das blau fast schon violett, da wäre es zum Violett von Austria Wien eigentlich nicht so weit gewesen.

Ich finde ja auch nicht alles toll um Red Bull. Nur finde ich die Aufregung übertrieben. Was ich sage - wenn sich dereinst die Mitglieder des Austria Salzburg Vereins entschieden haben, Mateschitz freie Hand zu geben, dann muss man das vielleicht nicht gut finden, aber es ist zu respektieren. Die Aversion und die Aufregung kommt mir übertrieben vor, aber es kann durchaus Fakten geben, die meine Meinung ändern können. Also nur zu.

Verfasst: 26.08.2016, 10:41
von Marek
Bierathlet hat geschrieben:Wenn wirs gerade von Red Bull haben: Hat Red Bull einen Knebelvertrag mit Getränkelieferanten in der Schweiz bzw. in Deutschland, Tschechien und Österreich? Wenn ich in einem Schweizer Club, Bar oder Konzerthalle Lust auf einen Energy Drink bekomme, sehe ich, dass es nur Red Bull gibt und bestelle mir stattdessen etwas anderes. Meistens ein Bier.
In meinen Ferien war es genau dasselbe.

Gerne auch per PN, um den Thread nicht vollzumüllen. Die Antwort editiere ich dann hier rein.
Eine Bekannte von mir hatte auch eine Beiz und hatte dort tatsächlich nur Red Bull - weil das "die Marke" ist, lautete die Begründung. Es gibt aber auch in Restaurants andere Energy Drinks (Monster zB), aber Red Bull ist schon dominant. Ich selbst trinke das nie in einem Restaurant - es ist doppelt so teuer wie ein Bier (und nur die Hälfte der Menge), wobei nicht nur der Preis die Rolle spielt, sondern dass ich energy drinks wenn überhaupt, dann unterwegs trinke. So kaufe ich das in Tankstellen oder noch besser beim Vietnamesen - und natürlich die günstigeren Marken.

Verfasst: 26.08.2016, 10:53
von Marek
Shurrican hat geschrieben:leipzig hatte 2 traditionsvereine mit lokomotive (4. liga) und sachsen (5. liga, insolvent).
matteschitz wollte eigentlich sachsen leipzig assimilieren und deren historie auslöschen. die vereinsmitglieder des 5. liga vereins sind lieber insolvent (!) gegangen als ihre seele zu verkaufen. bei lokomotive hatte rb keine chance.

die frage stellt sich, wieso ist rb nach leipzig gegangen? wo ist die beziehung zwischen leipzig und rb? gar keine. was gibt es eigentlich sonst für gründe? leipzig ist der grösste markt in de ohne profi-team. und das für die wm gebaute moderene stadion kriegt man gratis dazu. rb leipzig ist aus rein marktstrategischen überlegungen entstanden, sowie die new yorker version auch. rb ist einer der erfolgreichsten marketingunternehmen der neuzeit. was du als investitionsunsinn siehst hat rb gross gemacht, und zwar schon in kleinen nischen-märkten, an denen sich keiner rangewagt hat. mit den fussball-fillialen will das marketingunternehmen halt einen schritt weitergehen und die gehen über leichen, was man schon in der formel 1 und im fussball sieht.
Den Beginn von Red Bull kenne ich etwas und er hat nicht damit begonnen, Sport zu sponsern, sondern hat sich nach Methoden des Guerilla Marketings hochgearbeitet. Hat auch sehr lange gedauert. Erst als er schon sehr reich war, hat er angefangen zu sponsern.

Die Standortwahl Leipzig dürfte so gewesen sein - und nachdem ihn keiner der Traditionsklub wollte hat er halt den Markranstädt Weg gewählt.

Ob es letztlich wirklich rentabel ist oder nicht, das können wir nicht wirklich beurteilen, aber wie gesagt, ich zweifle daran. Jedenfalls traue ich mir zu sagen, dass sich RB Salzburg nicht rentiert haben kann. Bei RB Leipzig kann es schon anders sein, vor allem in Zukunft. Der deutsche Markt ist viel grösser und hat auch noch globale Ausstrahlung. Kein Mensch ausserhalb Österreichs schaut die 'Osi Liga, aber die Bundesliga wird in viele Länder ausgestrahlt.

Wie schon erwähnt, bei den Klubs in Brasilien und USA kann die Rechnung wieder eine andere sein.

Verfasst: 26.08.2016, 13:33
von Lällekönig
Ich beurteile Mateschitz aus zwei Perspektiven: Aus Marketing-Sicht ist er genial. Aus Fussballfan-Sicht ein skrupelloses Arschloch.

Marketing
Er setzte schon zu Beginn der Vermarktung von RB auf (Extrem-/Fun-)Sport. Zum einen waren da die RB-Flugtage, zum anderen ging es auch über Product-Placement (liess befreundete exponierte Sportler RB bei Fernsehauftritten trinken). RB machte zu Beginn NIE klassische Werbung für ihr Produkt, sondern bewarb immer die RB-Events. Dadurch band er zuerst die Fun-, dann die Exptremsportszene an seine Marke, die Party-Szene folgte als logischer Schritt, wenn man sich die Vorlieben der Fun- und Extremsport-Szene anschaut. RB wird eindeutig als "schneller, höher, weiter, besser, ..." platziert, indem gezielt in jenen Feldern RB dominierend präsent ist/sein soll. Der Schritt zu Fussball ist in Anbetracht der Strahlkraft und medialen Reichweite nur eine logische Folge.

Fussball
Bisher sind die dominierenden Marken im Fussball die Vereine selber. Klar stecken auch immer Unternehmen mehr oder weniger präsent dahinter, aber am Ende sind es die Vereinsnamen, welche die wertvollen Brands darstellen. Mateschitz sieht sich selbst als Vorreiter, in dem er einen Unternehmens-Brand ins Spiel bringt und komplett auf den Vereins-Brand verzichtet, diesen sogar bewusst eliminiert. Und genau hier liegt der Hund begraben, bzw. liegt der Ursprung der Abneigung gegen RedBull. Wenn dieses Modell Erfolg hat, öffnet es anderen Unternehmen Tür und Tor es ihm gleich zu tun. Klar würden sich die ganz grossen traditionellen Vereins-Brands noch lange halten, aber kleinere und mittlere Vereine würden so ihre Identität – ich sag jetzt mal bewusst nicht verlieren sondern verändern. Früher oder (ziemlich sicher) später würden wohl auch die grösseren Vereine dem Geld erliegen.

Und jetzt stell dich mal in die Situation eines Fans. Hast du Lust, eine Fahne mit einem Firmenlogo zu machen? Zu schwenken? Den Firmennamen zu skandieren? Liedtexte mit einem Firmennamen zu dichten? Diese zu singen? Zu skandieren, dass der eigenen Firmenname besser ist, als jener der Gegner? Es ist schlussendlich genau diese Angst, als Fan als Marketinginstrument missbraucht zu werden, die dem Hass gegenüber RedBull vorangeht, den ich nicht nur verstehen kann, sondern teile.

Verfasst: 26.08.2016, 14:54
von Marek
Lällekönig hat geschrieben:Ich beurteile Mateschitz aus zwei Perspektiven: Aus Marketing-Sicht ist er genial. Aus Fussballfan-Sicht ein skrupelloses Arschloch.

Marketing
Er setzte schon zu Beginn der Vermarktung von RB auf (Extrem-/Fun-)Sport. Zum einen waren da die RB-Flugtage, zum anderen ging es auch über Product-Placement (liess befreundete exponierte Sportler RB bei Fernsehauftritten trinken). RB machte zu Beginn NIE klassische Werbung für ihr Produkt, sondern bewarb immer die RB-Events. Dadurch band er zuerst die Fun-, dann die Exptremsportszene an seine Marke, die Party-Szene folgte als logischer Schritt, wenn man sich die Vorlieben der Fun- und Extremsport-Szene anschaut. RB wird eindeutig als "schneller, höher, weiter, besser, ..." platziert, indem gezielt in jenen Feldern RB dominierend präsent ist/sein soll. Der Schritt zu Fussball ist in Anbetracht der Strahlkraft und medialen Reichweite nur eine logische Folge.
Soweit, so gut. Aber eigentlich sinnvoller, als einen Klub aufzukaufen, wäre es in dieser Situation cleverer, die ganze Liga zu sponsern - das ist in Österreich möglich. Du bist dann auf jedem T-Shirt der Fall, erreicht das ganze Land neutral, man verärgert also keine Fans.

Fussball
Bisher sind die dominierenden Marken im Fussball die Vereine selber. Klar stecken auch immer Unternehmen mehr oder weniger präsent dahinter, aber am Ende sind es die Vereinsnamen, welche die wertvollen Brands darstellen. Mateschitz sieht sich selbst als Vorreiter, in dem er einen Unternehmens-Brand ins Spiel bringt und komplett auf den Vereins-Brand verzichtet, diesen sogar bewusst eliminiert. Und genau hier liegt der Hund begraben, bzw. liegt der Ursprung der Abneigung gegen RedBull. Wenn dieses Modell Erfolg hat, öffnet es anderen Unternehmen Tür und Tor es ihm gleich zu tun. Klar würden sich die ganz grossen traditionellen Vereins-Brands noch lange halten, aber kleinere und mittlere Vereine würden so ihre Identität – ich sag jetzt mal bewusst nicht verlieren sondern verändern. Früher oder (ziemlich sicher) später würden wohl auch die grösseren Vereine dem Geld erliegen.

Und jetzt stell dich mal in die Situation eines Fans. Hast du Lust, eine Fahne mit einem Firmenlogo zu machen? Zu schwenken? Den Firmennamen zu skandieren? Liedtexte mit einem Firmennamen zu dichten? Diese zu singen? Zu skandieren, dass der eigenen Firmenname besser ist, als jener der Gegner? Es ist schlussendlich genau diese Angst, als Fan als Marketinginstrument missbraucht zu werden, die dem Hass gegenüber RedBull vorangeht, den ich nicht nur verstehen kann, sondern teile.
Das ist ja nicht mein Punkt - natürlich möchte ich nicht dass der FCB plötzlich in Rotweiss aufmarschiert und Red Bull heisst. Und hier hat ein Fan das richtig geschrieben: Er sei Mitglied geworden, um eben sowas zu vermeiden. Und das ist die richtige Einstellung.

Bei Austria Salzburg wars halt anders, die Vereinsmitglieder haben das ermöglich also ist das erst Mal deren Entscheidung. Und die Statuten des ÖFB standen dem offenbar nicht entgegen.

In den meisten anderen Ländern, auch in Deutschland und auch in der Schweiz, haben die Verbände dem einen Riegel vorgeschoben. So dass wir uns da keine Sorgen machen müssen. Und das sich die Strategie mit Austria Salzburg ausgezahlt hat, halte ich für ausgeschlossen. Mit den Klubs in Deutschland, USA und Brasilien glaube ich das auch erst, wenn ich verlässliche Zahlen sehe... also wohl nie.

Mateschitz ist ein gewiefter Marketing Mann, er war ja auch vorher bei Unilever. Den Aufbau, wie Du ihn beschrieben hast, hat er genial gemacht. Das Geld, dass er in diese Extremsportevents und ähnliches gesteckt hat, ist mehrmals zurückgekehrt. Aber da hat er seinen Zenith erreicht. Mit Salzburg war es umgekehrt - das hat ihn mehr Geld gekostet, als ihm das an Umsatzsteigerungen und Imagegewinn hat bringen können. Deshalb ist er ja der einzige, der das so macht. Aber nachdem er schon Milliardär ist, kann er sich das leisten. Aber das ist eben mehr Mäzenatentum als Sponsoring, so eine Mischung halt. Natürlich wird er weiterhin sagen, und glaubt es vielleicht auch, er sei ein Vorreiter. Seine Klubs stehen für Offensivfussball und Förderung von Jungen - auch sinnvoll angesichts seines Produkts. Aber auch nicht so einfach. Ein normales Unternehmen schreckt aber meist zurück vor so viel Verbandelung - die hat nämlich ihre Risiken. Kommt ein Klub in die Abwärtsspirale, kann sich der Sponsor zurückziehen, je nachdem wie gut die Verträge sind.

Hass ist da übertrieben. Schadenfreude, wenn sie ausscheiden, meinetwegen. Hass kann man auf die FIFA hegen, wenn sie eine WM nach Katar vergeben. Da ist die Message: Wir sind korrupt und ihr könnt nichts dagegen tun.

Hier übrigens ein Artikel zu seinem Engagement in den USA:

http://thesportjournal.org/article/how- ... porations/

Verfasst: 26.08.2016, 15:35
von Konter
Marek hat geschrieben: In den meisten anderen Ländern, auch in Deutschland und auch in der Schweiz, haben die Verbände dem einen Riegel vorgeschoben. So dass wir uns da keine Sorgen machen müssen. Und das sich die Strategie mit Austria Salzburg ausgezahlt hat, halte ich für ausgeschlossen. Mit den Klubs in Deutschland, USA und Brasilien glaube ich das auch erst, wenn ich verlässliche Zahlen sehe... also wohl nie.
In Deutschland hat man zumindest einen super Weg gefunden, den Riegel zu umgehen. Man heisst RB Leipzig, auch wenn es nicht für Red Bull steht, aber das Clublogo entspricht de facto dem Markenlogo. Und darum geht es, diesen geschissenen roten Bullen in die Köpfe der Leute zu ballern.

Wusstest du, dass eine Urner Kleinbierbrauerei namens Stiär Biär vor Jahren auf Druck von Red Bull die Farbe ihres Logos gewechselt haben, nur weil sie keine Lust hatten verklagt zu werden und diesen Fall, dank den ungleichen Ellen wohl auch zu verlieren.

So sieht übrigens das Logo aus, damals natürlich noch rot.

[ATTACH]22784[/ATTACH]

Du kannst mir jetzt nicht ernsthaft sagen, dass dieses Logo in irgendeiner Art und Weise versucht red Bull nachzuahmen (Der Stier ist das Kantonswappen von Uri).

Red Bull ist ein Marketingmonster, dass alles tut um seine Monopolstellung zu halten und über Leichen dafür geht (wortwörtlich).

Verfasst: 26.08.2016, 15:49
von Lällekönig
Marek hat geschrieben:Soweit, so gut. Aber eigentlich sinnvoller, als einen Klub aufzukaufen, wäre es in dieser Situation cleverer, die ganze Liga zu sponsern - das ist in Österreich möglich. Du bist dann auf jedem T-Shirt der Fall, erreicht das ganze Land neutral, man verärgert also keine Fans.
Es geht hier nicht um die reine Präsenzzeit des Logos auf den Bildschirmen und es geht auch nicht darum, keine Fans zu verärgern. Entweder ist es eine eigene RedBull Liga, welche seinen eigenen Regeln folgt (der angedrohte Ausstieg der Topclubs zur Gründung eines eigenen Wettbewerbs wäre zB eine interessante Option gewesen, wobei sich die Topclubs wohl auch nicht für RB hätten einspannen lassen) und somit von dem Gebotenen anderer Ligen abhebt oder es ist der schnellste, beste, etc. Verein. Wenn du glaubst dass die österreichische Liga unter Namen RedBull-League der Marke RedBull gleich viel Imagesteigerung bringt, wie das offensiv am attraktivsten spielende Team der Champions League zu stellen, dann hast du sein Marketing-Konzept nicht verstanden. DASS es nicht geklappt hat, ist eine andere Geschichte, aber der Plan dazu bleibt nach wie bestehen und wird in Zukunft wohl über Leipzig statt Salzburg gehen (so sparen sie sich in Zukunft auch eine erneute Qualifikationsblamage :D ).

Marek hat geschrieben:... In den meisten anderen Ländern, auch in Deutschland und auch in der Schweiz, haben die Verbände dem einen Riegel vorgeschoben. So dass wir uns da keine Sorgen machen müssen. Und das sich die Strategie mit Austria Salzburg ausgezahlt hat, halte ich für ausgeschlossen. Mit den Klubs in Deutschland, USA und Brasilien glaube ich das auch erst, wenn ich verlässliche Zahlen sehe... also wohl nie.
Wir müssen uns noch keine Sorgen machen, das stimmt. Die Strategie mit Salzburg hat sich auch noch nicht ausgezahlt (und wird es wahrscheinlich – abgesehen von der Erfahrung, welche man gesammelt hat – auch nie). Da ich den Fussball in Brasilien und USA nicht verfolge, kann ich dazu nichts sagen. Auch in Leipzig hat es sich noch nicht ausbezahlt. Aber eben, Mateschitz denkt nicht so kurzfristig. Hat er erst einmal sein RB Team in der Champions-League und sie performen dort gut, dann ist es der Jackpot für das Image von RB. Und Mateschitz steuert weiterhin zielstrebig darauf zu.
Marek hat geschrieben:... Mateschitz ist ein gewiefter Marketing Mann, er war ja auch vorher bei Unilever. Den Aufbau, wie Du ihn beschrieben hast, hat er genial gemacht. Das Geld, dass er in diese Extremsportevents und ähnliches gesteckt hat, ist mehrmals zurückgekehrt. Aber da hat er seinen Zenith erreicht. Mit Salzburg war es umgekehrt - das hat ihn mehr Geld gekostet, als ihm das an Umsatzsteigerungen und Imagegewinn hat bringen können. Deshalb ist er ja der einzige, der das so macht. Aber nachdem er schon Milliardär ist, kann er sich das leisten. Aber das ist eben mehr Mäzenatentum als Sponsoring, so eine Mischung halt. Natürlich wird er weiterhin sagen, und glaubt es vielleicht auch, er sei ein Vorreiter. Seine Klubs stehen für Offensivfussball und Förderung von Jungen - auch sinnvoll angesichts seines Produkts. Aber auch nicht so einfach. Ein normales Unternehmen schreckt aber meist zurück vor so viel Verbandelung - die hat nämlich ihre Risiken. Kommt ein Klub in die Abwärtsspirale, kann sich der Sponsor zurückziehen, je nachdem wie gut die Verträge sind.
Ja, Salzburg ging in die Hose. Aber glaubst du, dass er dadurch seine Ziele aus den Augen verlor? Warum entstand wohl die Filiale Leipzig? Und auch ja, er zahlt solange drauf, bis er das Ziel erreicht hat, erst danach beginnt sich das Investment auszuzahlen. Und nochmals: RedBull will nicht den Besten sponsern ... RedBull will der Beste sein.
Marek hat geschrieben:... Hass ist da übertrieben. Schadenfreude, wenn sie ausscheiden, meinetwegen. Hass kann man auf die FIFA hegen, wenn sie eine WM nach Katar vergeben. Da ist die Message: Wir sind korrupt und ihr könnt nichts dagegen tun.
Das eine schliesst das andere nicht aus. Wie du wahrscheinlich schon an anderen Posts von mir entnehmen konntest, bin ja ansonsten nicht so der Hasser. In diesem Fall aber interpoliere ich, was die Folgen für den Fussball sein könnten, wenn Mateschitz mit seiner Strategie Erfolg haben wird. Da ich ihn für einen sehr fähigen Mann halte, der zielstrebig genug ist, das auch durchzuziehen, wandelt sich meine Angst vor dem nächsten Level der Kommerzialisierung des Fussballs eben in Hass auf die Galionsfigur, resp. die Galionsteams dieser Entwickllung.
Marek hat geschrieben:Hier übrigens ein Artikel zu seinem Engagement in den USA:

http://thesportjournal.org/article/how- ... porations/
Danke, werde ich mir sicher beizeiten reinziehen.

Verfasst: 27.08.2016, 14:42
von Lällekönig
Habe den Artikel unterdessen mal gelesen. Er ist zwar extrem aus US-Amerikanischer Sicht geschrieben, zeigt aber auch, dass es bei den Fans eine Art Toleranzbarriere gibt.

Um noch auf deine Frage im Thread-Titel zurückzukommen. Für mich befindet sich die Grenze beim Vereins-Brand. Ich finde Änderungen des Stadionnamens, der Sponsoren, der Pausenanimation, etc. zwar immer unschön, verstehe es aber als Teil des heutigen Fussballs. Von den genannten Dingen ist der Stadionname der kritischste Aspekt. Ich wünsche mir, dass der so lange wie möglich unverkäuflich bleibt, würde es aber akzeptieren, wenn dadurch die Existenz eines Clubs gerettet werden kann. Soweit wird es beim FCB hoffentlich nie kommen. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Organisationsstruktur des Vereins. Auch hier sehe ich eine Veränderung zu Gunsten der Kommerzialisierung überhaupt nicht gerne, zähle sie aber noch nicht zu den "Heiligtümern" eines Vereins.

Aus kommerzieller Sicht absolut unantastbar sehe ich Name, Farben, Emblem und Geschichte des Vereins. Alles Dinge, die im Falle von RedBull überschritten wurden.

Verfasst: 17.05.2017, 22:02
von Marek
Lällekönig hat geschrieben:Das eine schliesst das andere nicht aus. Wie du wahrscheinlich schon an anderen Posts von mir entnehmen konntest, bin ja ansonsten nicht so der Hasser. In diesem Fall aber interpoliere ich, was die Folgen für den Fussball sein könnten, wenn Mateschitz mit seiner Strategie Erfolg haben wird. Da ich ihn für einen sehr fähigen Mann halte, der zielstrebig genug ist, das auch durchzuziehen, wandelt sich meine Angst vor dem nächsten Level der Kommerzialisierung des Fussballs eben in Hass auf die Galionsfigur, resp. die Galionsteams dieser Entwickllung.
Ja, die Diskussion hier, schon einige Monate hier, empfand ich als konstruktiv, deshalb nehme ich sie gerne wieder auf.

Mittlerweile geht die Saison zu Ende und RB Leipzig hat einen erstaunliche Saison hingelegt - Rang zwei, und damit die CL Teilnahme, falls die UEFA noch nicht ein Veto einlegt, weil ja RB Salzburg in die CL Quali gehen wird.

Ich halte Red Bull in jedem Fall für einen Sonderfall. Das wird kaum Nachahmer finden, da Unternehmen sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und sich nicht zersplittern wollen. Da aber Red Bull eigentlich ein Ein Mann Unternehmen ist, also von der Besitzstruktur, hat er jetzt das Wagnis Fussballkonzern begonnen und ich bin gespannt, wie das weitergeht. Nach wie vor aber bin ich der Meinung, dass es sich um einen Sonderfall handelt, eine Kombination von Sponsoring und Mäzenatentum. Aber mit RB Leipzig könnte das ganze sogar noch rentabel werden, da die Bundesliga andere Gelder generiert und mit der CL nochmal eine grosse Geldquelle erschlossen werden kann.

Verfasst: 17.05.2017, 22:17
von Marek
Lällekönig hat geschrieben:Um noch auf deine Frage im Thread-Titel zurückzukommen. Für mich befindet sich die Grenze beim Vereins-Brand. Ich finde Änderungen des Stadionnamens, der Sponsoren, der Pausenanimation, etc. zwar immer unschön, verstehe es aber als Teil des heutigen Fussballs. Von den genannten Dingen ist der Stadionname der kritischste Aspekt. Ich wünsche mir, dass der so lange wie möglich unverkäuflich bleibt, würde es aber akzeptieren, wenn dadurch die Existenz eines Clubs gerettet werden kann. Soweit wird es beim FCB hoffentlich nie kommen. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Organisationsstruktur des Vereins. Auch hier sehe ich eine Veränderung zu Gunsten der Kommerzialisierung überhaupt nicht gerne, zähle sie aber noch nicht zu den "Heiligtümern" eines Vereins.

Aus kommerzieller Sicht absolut unantastbar sehe ich Name, Farben, Emblem und Geschichte des Vereins. Alles Dinge, die im Falle von RedBull überschritten wurden.
Was den FCB anbelangt, bin ich bei Dir. Eine Namensänderung käme nicht in Frage. Ich kann mich mal in den Jugendjahren an den FC Nordstern erinnern, der hatte Nivea als Hauptsponsor und lief plötzlich in Blau auf, statt rotschwarz wie traditionell. Das fand ich auch komisch, leider hat das nicht viel geholfen, der Verein verschwand eine Saison in der 1. Liga und stieg nach und nach ab, jetzt glaube ich sogar 4. Liga, traurig.

Wenn allerdings andere Klubs solches Harakiri vollziehen, sehe ich das als deren Sache an. Man kann von einer gewissen Verhurung sprechen, aber eigentlich habe ich gegen Huren auch nichts - machen eine anstrengenden Job :D Sie als Feindbilder aufzubauen halte ich für verfehlt. Wenn YB Fans dagegen protestieren, dass die Vereinsleitung ein Testspiel gegen RB Salzburg plant, halte ich das auch für Quatsch.

Was den Stadionnamen anbelangt, ja, ich kann natürlich verstehen, dass man das "Joggeli" behalten will, andererseits verschenken wir da einfach Geld. Ich weiss nicht, wieviel das wäre. Aber wenn es jetzt halt die "Novartis Arena" wäre, würde mich das auch nicht stören, gerade bei einem Basler Unternehmen und sowieso schon Partner. Lustig wäre, wenn es "Zurïch Versicherungen" Arena wäre :D

Der Fan braucht sich ja dem nicht unterzuordnen, genauso, wie auch hier viele immer noch NLA und NLB sagen und nicht Super oder Challenge League. Ja, die Offiziellen, die Spieler und Journalisten, die müssen sich dem unterwerfen, aber uns kann das doch egal sein. Aber das Geld könnte man schon brauchen.

Verfasst: 19.05.2017, 19:17
von Lällekönig
Marek hat geschrieben:Ja, die Diskussion hier, schon einige Monate hier, empfand ich als konstruktiv, deshalb nehme ich sie gerne wieder auf.

Mittlerweile geht die Saison zu Ende und RB Leipzig hat einen erstaunliche Saison hingelegt - Rang zwei, und damit die CL Teilnahme, falls die UEFA noch nicht ein Veto einlegt, weil ja RB Salzburg in die CL Quali gehen wird.

Ich halte Red Bull in jedem Fall für einen Sonderfall. Das wird kaum Nachahmer finden, da Unternehmen sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und sich nicht zersplittern wollen. Da aber Red Bull eigentlich ein Ein Mann Unternehmen ist, also von der Besitzstruktur, hat er jetzt das Wagnis Fussballkonzern begonnen und ich bin gespannt, wie das weitergeht. Nach wie vor aber bin ich der Meinung, dass es sich um einen Sonderfall handelt, eine Kombination von Sponsoring und Mäzenatentum. Aber mit RB Leipzig könnte das ganze sogar noch rentabel werden, da die Bundesliga andere Gelder generiert und mit der CL nochmal eine grosse Geldquelle erschlossen werden kann.
Stimmt, RB Leipzig spielt erfrischenden Fussball. Besieht man rein die fussballerische Sichtweise, ist das gebotene eine Bereicherung für die Liga. Zieht man hingegen die "Vereins"-Struktur hinzu, kommt mir das kalte Grausen. Die Gründe dafür habe ich ja schon benannt und halte weiterhin daran fest. Es ist quasi der Anfang vom Ende des bisherigen Vereinsfussballs. Stell dir vor, diese Professionalisierung hielte Einzug im Schwingen und RedBull sponserte einen Schwinger, welcher sich künftig nicht mehr Glarner Matthias sonder Red Bull nennen liesse. Ausserdem hätte er weder ein weisses Leibchen noch ein Sennenhemd an, sondern ein RedBull-Trikot. Klar, technisch könnte das Schwingen durch die besseren Trainingsbedingungen und Professionalisierung einen gewaltigen Schritt nach vorne machen und rein sportlich betrachtet attraktiver werden ... aber wäre es noch der Schwingsport, den man wegen seiner Tradition mochte?

Wo du hingegen komplett falsch liegst, ist die Besitzstruktur der Red Bull GmbH. Matteschitz hält weiterhin nur 49%, während ursprünglich der thailändische "Erfinder" Chaleo Yoovidhya 49% und sein Sohn 2% hielten. Yoovidhya bearbeitete den asiatischen Markt während Mattschitz sich um den Rest der Welt kümmert. Kann gut sein, dass sich dies im Laufe der Zeit und in Folgen von Matteschitz' Erfolg geändert hat. Durch die massive Wertsteigerung liess man Matteschitz gewähren, hätte zur Not aber immer die Möglichkeit ihn zu überstimmen. Die 49% Yoovidhyas sind auch nach seinem Tod (2012) via TC Agro Agrotrading Company Ltd weiterhin in Besitz der Familie Yoovidhya.

Verfasst: 20.05.2017, 11:05
von Marek
Ok, guter Hinweis mit der Besitzstruktur, hatte ich schon vergessen, es ist aber klar, Mateschitz hat das sagen, und so lange das funzt, wird man ihn auch von Thailand aus gewähren lassen. Trotzdem erstaunt mich, dass das so geblieben ist, denn was ich jetzt so über ihn hab lesen können, ist er schon machtbewusst ist und hätte nach dem Erfolg versucht, für die Zukunft ein allfällliges Dreinreden von jemand anders zu unterbinden.

Es ändert aber nichts am Kern meiner Aussage, dass er im Gegensatz zu internationalen Korporationen eine Machtfülle hat, die ihm sehr viel mehr Gestaltungsspielraum gibt, als es Minderheitsaktionäre und angestellte Manager haben. Er gibt ja unerhört viel Geld für Sportsponsoring aus und das schlägt sich im völlig überhöhten Preis seines Produkts nieder. Hierzulande ist RB im Gegensatz zum billigsten Noname Supermarkt Energy Drink FÜNFMAL so teuer. Erstaunlich, dass sowas der Markt akzeptiert. Das könnte sich aber auch eines Tages ändern.

Schwingen, da kenne ich nur aus der Ferne, ist ein lokales Kulturevent und kaum für grosses Marketing interessant. So gesehen sind Deine Vergleiche etwas irreführend.

Es erinnert mich aber an Statements, wie sie 1976 bei der Einführung der Trikotwerbung zu hören waren, wo man meinte, die Werbung auf Trikots sei der Untergang des schönen Fussball, eine Verschandelung der Trikots, Bruch mit Traditionen und was weiss ich was noch alles. Die grossen Firmen zögerten auch noch, so nutzte der Gastarbeiter-Reiseunternehmer Umberto Guarnaccia die Gelegenheit, sich bekannt zu machen und war der erste Trikotsponsor des FCB. Beim FCZ war es Agfa (Filmhersteller), bei den anderen weiss ich das nicht mehr (Placette bei Servette, aber bin nicht sicher).

Heute ist das längst akzeptiert, auch im Amateurfussball. Im Formel 1 Sport waren wandelnde "Litfasssäulen" schon damals normal. Im Tennis sind sie das bis heute nicht. Hängt wohl auch mit der Kultur des Sports zusammen, inwieweit der Tennisverband Trikotwerbung unterband, weiss ich nicht, es ist aber davon auszugehen. So scheint wohl ein mit Werbung vollgeklebter Schwinger auch in der heutigen Zeit nicht akzeptabel.

Es ist aber immer die Frage, was akzeptiert das Publikum und was die den Sport organisierenden Verbände. Wobei letzteres wichtiger sein dürfte, denn was bleibt dem Publikum anderes übrig, als zu akzeptieren, dass der Sportler Werbeträger ist? Boykott? Funktioniert höchstens vorübergehend.

So ist es letzlich auch mit der Frage, ob Unternehmen ihre eigenen Fussballklubs gründen resp. kaufen und umlabeln dürfen. Ich sehe darin nicht den Untergang des Abendlandes (der droht von anderer Seite) oder des "sauberen" Sports, den es eh schon lange nicht mehr gibt, vielmehr einen Ausdruck der freien Marktwirtschaft. Wie aber schon mehrfach betont, Unternehmen werden keine Fussballabteilungen mehr gründen, die Zeiten sind in Ost und West längst vorbei.

Die Kosten, die Risiken, die Gefahr der strategischen Verzettelung, des Misserfolgs, sind zu gross. Der Fussballmarkt ist ein sehr schwieriger, um als Klub rentabel zu arbeiten, vor allem als Startup. Und ein Aufkauf und umlabeln stösste auf enormen Widerstand, wie Mateschitz mit RB Salzburg lernen musste. Auch als Sponsor, muss man sich immer wieder fragen, ob sie die investierten Mittel wirklich lohnen - siehe VW und Wolfsburg.

Damit nehme ich noch Bezug auf den Bundesliga Thread (http://www.fcbforum.ch/forum/showthread ... ost1625586), wo Bierathlet richtig geschrieben hat, dass Mateschitz sich die Entscheidungsgewalt bei Austria Salzburg gesichert hat, allerdings ohne jemandem zu verraten, was er vor hat. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass die Vereinsmitglieder des Austria Salzburg seinen Plänen zuvor zugestimmt haben. Dann war auch der Satz "das ist ein neuer Verein. Es gibt keine Geschichte, kein Archiv" absolut dämlich und kontraproduktiv. Das hat er aber mittlerweile gelernt und auf der Homepage von RB Salzburg wird jetzt wieder auf die Vorgeschichte Bezug genommen. Seinen Ruf hat er aber damit lädiert und davon hat auch RB Leipzig viel zu spüren bekommen.

Ich finde allerdings, nach 12 Jahren kann man es aber auch damit gut sein lassen. Vor allem sollte man respektieren, wenn sich jemand entscheidet, Fan dieses oder jenes Vereins werden zu wollen. Antipathiebekundungen können meinetwegen in einem normalen Masse erfolgen, aber gewisse Grenzen sollten nicht überschritten werden, Gewalt ist in jedem Fall ein Nogo.

Ich habe mir auch immer wieder überlegt, wie es im Frühling 1989, als der FCB praktisch pleite war und die 1. Liga drohte, gewesen wäre, wenn da ein reicher Mäzen-Sponsor gekommen wäre, nicht nur Rettung sondern wieder goldene Zeiten versprechen würde, aber auch eine Umbennenung in RBB und Änderung der Trikotfarben und Logos verlangen würde. Ein Teil der Vereinsmitglieder wäre sicher dagegen gewesen und hätte gesagt, lieber in der 1. Liga neubeginnen als mit Traditionen brechen, aber gut möglich angesichts des desolaten Rumkrebsens, das zu dem Zeitpunkt ja schon fast ein Jahrzehnt ging, sich vielleicht sogar eine Mehrheit gefunden hätte, zu sagen, man solle doch das Angebot nutzen um endlich wieder guten Fussball in Basel zu sehen. Und dass Spieler ihre seit Monaten ausstehenden Löhne und die Gläubiger ihr Geld bekommen sollten.

Tatsache ist, dass damals diese Variante gar nicht zur Verfügung stand. Und der Wiederaufstieg erst fünf Jahre später erfolgte, das Erreichen des Europacups 11 Jahre und der nächste Meistertitel 13 Jahre. Dass der Wiederaufstieg 1994 und das Double 2002 und die darauf folgende Champions League Saison Emotionen freisetzten, wie es sie sonst nicht gegeben hätte, das sehe ich allerdings auch. Der Preis war aber eine 20-22 Jahre dauernde Leidenszeit.

Wer sich in Nostalgie die Zeiten von Not und Existenzsorgen zu Gemüte führen will, hier die Sendung vom Frühling 1989:
https://www.youtube.com/watch?v=pEO3qc_W4e0http://www.fcbforum.ch/forum/showthread.php?37225-1-Bundesliga-16-17&p=1625586&viewfull=1#post1625586

Verfasst: 20.05.2017, 20:13
von jay
Bild

Verfasst: 21.05.2017, 21:09
von Mundharmonika
BaZ online, 26. Juli 2031

News Flash: Ikea trifft erneut auf Samsung. Go4 Energy überbietet Hyundai um 26 Millionen Euro und sichert sich erneut den Austragungsort. Die Paarung mit Diamond-Status wird somit zum dritten Mal in Folge in Kuwait City ausgetragen.

Die heutige Auslosung zur Champions-League Star Selection Saison 2031/2032 hat folgende Paarungen ergeben:

Draw 1: Madrid Movistar - Liverpool Novartis | Austragungsort: KL Vegan S-Arena, Amsterdam | Sponsor: Sport TV Shanghai | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 91 Millionen

Draw 2: Red Bull Lyon - Iberostar Madrid | Austragungsort: Mercedes E-Car Symposium, Munich | Sponsor: Sport Power Food X 3000 | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 62 Millionen

Draw 3: Dubai Tourism International London - Red Bull Leipzig | Austragungsort: Hyundai Technology Park, Eindhoven | Sponsor: Sport TV Shanghai | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 91 Millionen

Draw 4: Pfizer Czech Selection - Shell Star Amsterdam | Austragungsort: Apple Move Towards Future Stadium, London | Sponsor: Shell | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 70,5 Millionen

Draw 5: Ikea Gothenburg - Samsung United | Austragungsort: Go4 Energy Football City, Kuwait City | Sponsor: Go4 Energy | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 129 Millionen + Diamond Bonus 50 Millionen

Draw 6: Coca Cola Sport Milan - Gazprom Kiev S.L. | Austragungsort: Repsol Oil Sport Arena, Moscow | Sponsor: Red Bull | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 48 Millionen

Draw 7: Kraft Food F-Division - Rolex Time Moscow | Austragungsort: PPP, London | Sponsor: Sport TV Shanghai | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 91 Millionen

Draw 8: ESPN Luxembourg - Puma Football | Austragungsort: Samsung Stadium II, London | Sponsor: AkA Electronics | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 55 Millionen

Draw 9: Skoda Munich United - Coca Cola Sport Barcelona | Austragungsort: GX Satelite, Frankfurt | Sponsor: Sport TV Shanghai | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 91 Millionen

Draw 10: Paris Canon Team - SportStream | Austragungsort: stargate Manchester | Sponsor: BNP PrivateBanking | Gewinnsumme für Siegermannschaft: 76 Millionen

Verfasst: 21.05.2017, 22:16
von Marek
Ich bin für die Einführung von Interview Sponsoring. Das könnte wie folgt aussehen:

René Häfliger fragt Davide Calla: Sali Davide, jetzt wonich e PKZ Azug ha und es Microsoft Mikrophon i dr hand ha, und mit Odol gsüberti schnuure han, kann ich di froge, wie hesch Du das tolle Gool gschosse i dr Novartis Arena? Du bisch doch scho so alt, dass d Renteaschtalt dir langsam chönt afo uszaahle und die Basler Kantonalbank Konto muess langsam au voll si.

Davide Calla antwortet: Alles het am Morge mitenere Nespresso Tasse agfange, denn hanich i dr Basler Ziitig es schöns Inserat vo Frossard Reise gseh, und das het mi uffgschtellt, denn bin ich in mi VW Tiguan mit dr neue Selbststürigs Navi von Blaupunkt in Novartis Arena cho, wo s automatische Parksystem vo Euroguide mir gholfe het. Mit so Bedingige chasch natürlich nit andersch als dr ganz Match durestarte, aber wonich s Fäldschlosslich Logo gseh han, hanich eifach nit andersch könne als dr Blösch mit mine Nike Schue z versänke. Wobii das alles wär nid möglich gsi, wenn dr Delgado geschtr nid im Churrasco e Gaucho Steak gha hätti. Denn sini Adidas Schue hän mir e tolli Steilvorlag glieferet, wo so dynamisch gsii isch wie si VW Scirocco.

Ich gang aber vorm Match immr zum Mister Wong, will den furzi soviel, dass min Bewacher ohnmächtig wird.

Verfasst: 22.05.2017, 18:48
von Lällekönig
@Mundi: Köstlich

@Marek: Red Bull gibt zwar überdurchschnittlich viel im Sponsoring aus, dies hat aber mit der Marketingstrategie zu tun und hat zuerst verhältnismässig kleine angefangen und ist sukzessive gewachsen. Im Gegenzug wird massiv bei anderen Werbeausgaben gespart (für das Produkt wird kaum in Printprodukten oder Plakaten geworben, für die Events hingegen schon). Ziel ist es, dass die Zeitungen von sich aus über die Red Bull Events berichten. Aber wir wollen ja nicht auf den Mediamix im Detail eingehen.

Sponsoring etc. ist teil der Kommerzspirale ... Aber um auf deine Ursprungsfrage – wie weit es gehen darf*– einzugehen: Bis zu dem Punkt, wo die Integrität eines Vereins verletzt wird oder der Geldgeber selbst die Mannschaft stellt (von Verein kann man da ja nicht mehr reden, auch wenn es auf dem Papier einer sein soll). Hier hört der Vereinsfussball auf, resp. es öffnet Nachahmern Tür und Tor und die Vereine gehen mittel- bis langfristig unter. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.