US-Präsidentschaftswahlkampf 07/08
Verfasst: 18.12.2007, 11:22
Sonst noch jemand hier, der sich für den US-Wahlkampf interessiert?
Ron Paul for President!
Ron Paul for President!
Ich bin nicht Fan von der SVP, aber ich bin gegen einen EU-Beitritt und ich finde den Anti-Blocher Reflex der Linken bzw. der Medien ein bisschen lächerlich.ist der paul bei der svp? du bist doch fan von denen, oder?
ach ehrlich?SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: (Die SVP gibt es übrigens nocht nicht in den USA.![]()
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JA!Barty hat geschrieben:ach ehrlich?![]()
Genau. Egal wer "gewählt" wird, es istNur So... hat geschrieben:Scheiss Amis!
ja, wollen denn die auch in die eu?Nur So... hat geschrieben:Scheiss Amis!
Was het das mit däm ztue...?Barty hat geschrieben:ja, wollen denn die auch in die eu?![]()
Wenn jemand eine libertäre politische Philosophie vertritt, heisst das noch lange nicht, dass er sich einbildet all die libertären Ideale seien einfach so leicht umsetzbar in der realen Welt. Ron Paul betont z.B. immer wieder, dass er die von Sozialprogrammen abhängigen Personen nicht einfach auf die Strasse stellen kann. Ron Paul würde wenigstens dafür sorgen, dass die USA für solche Sozialprogramme genügend Geld hat, indem er den Öl-Imperialismus beenden würde.Vincent Vega hat geschrieben:Ron Paul ist ein libertärer Träumer.
Aussenpolitisch sind seine Ansichten teilweise gar nicht so absurd (Irak), innenpolitisch dafür umso mehr (Abschaffung des Sozialstaates).
Wirkt auf den ersten Blick grotesk, aber man muss bedenken, dass z.B. in der WTO vor allem Spezialinteressen vertreten werden. Auch die UNO ist eigentlich ein sehr seltsames Gebilde, indem einige Mitglieder mehr Macht besitzen (Vetomächte) als andere.Vincent Vega hat geschrieben:*Wobei auch nur teilweise, seine Austrittsabsichten von der UNO und der WTO sind grotesk.
Ron Paul ist eben gerade NICHT korrupt, deshalb wird er von den Mainstream-Medien auch ignoriert.Nikopol hat geschrieben:Genau. Egal wer "gewählt" wird, es ist
ein korruptes Arschloch.
Kann ich zu wenig beurteilen. Mir kommt Paul einfach so vor, als hätte er von Mises und von Hayek gelesen und jetzt wendet er deren Thesen (welche als Denkanstoss durchaus interessant sind) einfach 1:1 auf die US-Politik an. Das funktioniert nicht.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wenn jemand eine libertäre politische Philosophie vertritt, heisst das noch lange nicht, dass er sich einbildet all die libertären Ideale seien einfach so leicht umsetzbar in der realen Welt. Ron Paul betont z.B. immer wieder, dass er die von Sozialprogrammen abhängigen Personen nicht einfach auf die Strasse stellen kann. Ron Paul würde wenigstens dafür sorgen, dass die USA für solche Sozialprogramme genügend Geld hat, indem er den Öl-Imperialismus beenden würde.
Einverstanden, nur gehen diese Ungleichheiten in den Organisationen meist auf die Rolle der USA zurück. Das Ziel müsste also nicht ein Austritt sondern ein Umbau der Organisationen sein.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: Wirkt auf den ersten Blick grotesk, aber man muss bedenken, dass z.B. in der WTO vor allem Spezialinteressen vertreten werden. Auch die UNO ist eigentlich ein sehr seltsames Gebilde, indem einige Mitglieder mehr Macht besitzen (Vetomächte) als andere.
Paul ist ganz klar in Anhänger der Austrian School of Economics. Ich würde nicht sagen, dass das nicht funktionieren würde. Bei der grossen Frage unserer Zeit (Staat oder Markt? Keynes oder Friedrich v. Hayek ? Sozialismus oder freie Marktwirtschaft?) sprechen die Erfahrungen der letzten 100 Jahre eher für die Ansichten der wirtschaftsliberalen. (Ok, diese Aussage wird jetzt die linke FCB-Fangemeinde auf den Plan rufen.Vincent Vega hat geschrieben:Kann ich zu wenig beurteilen. Mir kommt Paul einfach so vor, als hätte er von Mises und von Hayek gelesen und jetzt wendet er deren Thesen (welche als Denkanstoss durchaus interessant sind) einfach 1:1 auf die US-Politik an. Das funktioniert nicht.
Ja leider, damit habe ich auch ein bisschen Mühe. Ron Paul will jedoch, dass die Bundesstaaten selber entscheiden können, er wird seine Überzeugung niemandem aufdrängen.Vincent Vega hat geschrieben:Frage: Ich meine mal gehört zu haben, dass Paul gegen Abtreibung ist? Wenn ja wäre das ein ziemlicher Widerspruch zu seiner ideologischen Heimat.
Ich bin alles andere als ein Sozialist, aber es gibt auch noch etwas zwischen Keynes und von Hayek! Mich persönlich überzeugen die Theorien von John Stuart Mill (Utilitarismus), allerdings nur wenn sie richtig ausgelegt werden (nicht als reine "Gleichmacherei" wie es einige Sozis machen...)SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Paul ist ganz klar in Anhänger der Austrian School of Economics. Ich würde nicht sagen, dass das nicht funktionieren würde. Bei der grossen Frage unserer Zeit (Staat oder Markt? Keynes oder Friedrich v. Hayek ? Sozialismus oder freie Marktwirtschaft?) sprechen die Erfahrungen der letzten 100 Jahre eher für die Ansichten der wirtschaftsliberalen. (Ok, diese Aussage wird jetzt die linke FCB-Fangemeinde auf den Plan rufen.![]()
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Ich glaube einfach Paul weiss genau, dass ein Republikaner welcher für die Abtreibung einsteht niemals eine Chance hätte. Er ist eben doch auch ein Opportunist wie alle anderen (wahrscheinlich geht er bald auch noch medienwirksam in die Kirche beten...).SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: Ja leider, damit habe ich auch ein bisschen Mühe. Ron Paul will jedoch, dass die Bundesstaaten selber entscheiden können, er wird seine Überzeugung niemandem aufdrängen.
Seine Argumentation gegen Abtreibung ist die: Erste Priorität für einen Libertären muss der Schutz des Individuums sein, auch wenn das Individuum noch nicht geboren ist. Er betrachtet eben auch schon einen Embryo als lebendiges Individuum mit einem Anrecht auf Schutz.
Aus philosophischer (oder auch biologischer Sicht) ist es ja tatsächlich nicht einfach zu beurteilen, ab wann ein Embryo ein "vollwertiges" menschliches Individuum ist.
Ich teile Ron Pauls Ansicht zu diesem Thema zwar nicht (ehrlich gesagt habe ich mir zu diesem Thema auch noch kaum Gedanken gemacht, für mich gilt das Recht auf Abtreibung in bestimmten Fällen einfach als "normal"), ich kann aber seine Argumentation irgendwie verstehen.
Nein, das stimmt nicht. Ron Paul ist leider (aus meiner Sicht als Atheist) wirklich gläubig. Aber er ist nicht aus dieser Holier-than-thou-hardcore-Jesus-Freak Fraktion wie z.B. Huckabee oder G.W. Bush.Vincent Vega hat geschrieben:Ich glaube einfach Paul weiss genau, dass ein Republikaner welcher für die Abtreibung einsteht niemals eine Chance hätte. Er ist eben doch auch ein Opportunist wie alle anderen (wahrscheinlich geht er bald auch noch medienwirksam in die Kirche beten...).
Hat was. Was aus einer vergleichenden Sichtweise spannend ist: Von Nation zu Nation werden Politiker völlig anders beurteilt (weil eben das von Dir angesprochene Establishment andere Werte vertritt).Soriak hat geschrieben:Er ist nebenbei der einzige Kandidat, der keinen Oekonom im Team hat. Laut ihm sind die alle von den Universitaeten und vom System korrupiert(Er selber hat nie Oekonomie studiert)
Trotzdem scheint er einen grossen Teil der Supporters seiner Ansicht ueber die Verschwoerung gewisser maechtiger Familien im Bankenwesen zu verdanken.
Zieht halt, wie Se das gesagt hat, die anti-Leute an.
Soriak hat geschrieben:Er ist nebenbei der einzige Kandidat, der keinen Oekonom im Team hat. Laut ihm sind die alle von den Universitaeten und vom System korrupiert(Er selber hat nie Oekonomie studiert)
Soriak hat geschrieben:Trotzdem scheint er einen grossen Teil der Supporters seiner Ansicht ueber die Verschwoerung gewisser mächtiger Familien im Bankenwesen zu verdanken.
Ich bin kein Extremist (bin eher ziemlich "bünzlig" mitte-rechtsSoriak hat geschrieben:Zieht halt, wie Se das gesagt hat, die anti-establishment Leute an.
http://www.house.gov/paul/congrec/congr ... 012903.htmSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:1. Ron Paul hat sowas nie gesagt (Wenn Du ihm schon solche Dinge in den Mund legst, dann bitte mit Quellenangabe)![]()
The federal government will not improve on its policies until the people coming to Washington are educated by a different breed of economists than those who dominate our government-run universities. Economic advisors and most officeholders merely reflect the economics taught to them. A major failure of our entire system will most likely occur before serious thought is given once again to the guidelines laid out in the Constitution.
Die anderen Kandidaten wissen nicht mehr, aber sie haben teils sehr prominente Oekonomen an Board. Seine Kritik an Bernanke hat einzelne Fehler - z.B. beeinflusst der Wechselkurs nicht in gleichem Masse die Inlandspreise und daher auch nicht die Inflation.2. Ron Paul hat zwar Medizin studiert, aber seine ökonomische Kompetenz stellt diejenige seiner Konkurrenten weit in den Schatten. Er hat jahrelang privat Ökonomie studiert, Bücher geschrieben und ist "Distinguished counselor" des Ludwig von Mises Institutes.
Ron Paul ist kompetent genug, um Notenbankchef Bernanke seine Meinung zu sagen und er wird auch in der Finanzbranche für seine Kompetenz respektiert.
http://www.youtube.com/watch?v=rOVXh4xM-WwRon Paul ist nicht der einzige, der diese Institution ziemlich heftig kritisiert. Für die Börsianer unter uns: Crazy Jim Cramerinterviewt Ron Paul
... aber dafür sehr viel weniger.Soriak hat geschrieben:Die anderen Kandidaten wissen nicht mehr,
Ja und? Er sagt ja bloss, dass seine ökonomische Richtung (in der Tradition von Hayek und Mises, die sich gegen ein "Fiat money"-System (Geld per Dekret) ausgesprochen haben), im derzeitigen Politbetrieb untervertreten ist.The federal government will not improve on its policies until the people coming to Washington are educated by a different breed of economists than those who dominate our government-run universities. Economic advisors and most officeholders merely reflect the economics taught to them.
Kann sich Ron Paul ja auch noch zulegen. Aber die Zeit dafür ist noch ein bisschen früh, die Kandidaten haben ja noch nicht mal ihre "running mates" (Vizepräsidenten) bestimmt.Soriak hat geschrieben:aber sie haben teils sehr prominente Oekonomen an Board.
In gleichem Masse wie was? Tatsache ist, dass ein sinkender Dollar früher oder später zu einer importierten Inflation führt.Soriak hat geschrieben:Seine Kritik an Bernanke hat einzelne Fehler - z.B. beeinflusst der Wechselkurs nicht in gleichem Masse die Inlandspreise und daher auch nicht die Inflation.
Im Video steht aber nichts von Micro Trend sondern Trend Macro Chief Investment Officer. Ausserdem ist Don Luskin auch Autor von verschiedenen Büchern "Index Options and Futures: The Complete Guide" "Portfolio Insurance: A Guide to Dynamic Hedging".Soriak hat geschrieben:Der Respekt aus der Finanzbranche vom CIO von Micro Trend? (Ein Anti-Virus Hersteller)
http://www.youtube.com/watch?v=rOVXh4xM-WwSoriak hat geschrieben:Jim Cramer ist ein Spinner![]()
Dazu muss man aber sagen, dass die "Österreichische Schule" - welcher von Mises angehörte - heute eine ziemliche Aussenseiterrolle einnimmt. (Ok, ich habe einen Prof der von Hayek Anhänger ist, aber selbst dieser (Hayek) hat sich später von von Mises distanziert).SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:(...)
2. Ron Paul hat zwar Medizin studiert, aber seine ökonomische Kompetenz stellt diejenige seiner Konkurrenten weit in den Schatten. Er hat jahrelang privat Ökonomie studiert, Bücher geschrieben und ist "Distinguished counselor" des Ludwig von Mises Institutes.
(...)
Schon möglich, aber nur weil eine Denkschule momentan nicht dem Mainstream entspricht, ist sie deshalb noch lange nicht falsch.Vincent Vega hat geschrieben:Dazu muss man aber sagen, dass die "Österreichische Schule" - welcher von Mises angehörte - heute eine ziemliche Aussenseiterrolle einnimmt.
Eine kurze Recherche bei Wikipedia bestätigt deine Aussage. Bin jetzt auch ein bisschen irritiert und erstaunt darüber. (Habe VWL im Nebenfach studiert und selbstverständlich all die Beispiele für Marktversagen in meinen Kopf gehämmert.Vincent Vega hat geschrieben:Die "Österreichische Schule" vertritt die Meinung, dass es keine Marktversagen gibt, was gerade in der heutigen Zeit absurd erscheint (man nehme nur die Umweltverschmutzung). Sie lehnen daher auch jegliche Staatseingriffe bei Marktversagen (welche für sie ja nicht existieren) ab.
Die Fed bestimmt den Repo Kreditsatz, also den Kreditzins zu dem Banken von der Fed Kredite aufnehmen koennen. Banken handeln aber auch untereinander und diesen Zinssatz bestimmen sie selber - wobei er natuerlich fast immer tiefer ist als der Zinssatz der Fed. (sonst koennen sie ja von der Fed leihen... gibt aber auch Gruende zu einem leicht hoeheren Satz von einer Bank zu leihen; dann naemlich, wenn ein Kredit von der Fed Zweifel an der Liquiditaet der Bank aufwerfen wuerde.)SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wie auch immer, die Ron Paul Kampagne wirft sehr spannende ökonomische Fragen auf, über die ich sonst nie nachgedacht habe:
- Wieso wird in einem marktwirtschaftlichen System der Zinssatz zentralistisch bestimmt (durch die FED) (würde bei einem Goldstandard durch den Markt bestimmt)
Nah, nah - die Europaeische Zentralbank hinkt nicht unbedingt hinterher. Die haben im August auch fast $200 Milliarden ausgeschuettet, das ist deutlich mehr als die Fed.- Wieso steht die mächtigste und einflussreichste Institution der Welt (die FED) kaum unter Aufsicht des amerikanischen Kongresses?
Sie ist in den Haenden der verschiedenen Branchen der Zentralbank. Wichtig ist, wie gesagt, die Unabhaengigkeit von der Politik.- Wieso ist die FED, genau betrachtet, in den Händen von Privatbanken?
Dafuer geht die Schuldlast des Einzelnen zurueck. Das ist vor allem fuer Leute mit geringerem Einkommen eine Hilfe. Dazu foerdert es auch die Investition des Geldes. Wenn jeder sein Geld unter der Matratze verstecken wuerde, haetten wir ein Problem- Auch das Konzept der "Inflationssteuer" kannte ich bisher noch nicht. Ron Paul versteht darunter die Tatsache, dass die Bevölkerung das Budgetdefizit des Staates dadurch bezahlt, indem es die Kosten der Inflation trägt (Staat macht Schulden -> FED druckt Geld und kauft Staatsobligationen -> Mehr Geld führt zu Inflation -> Ersparnisse der Bürger verliert an Kaufkraft = Inflationssteuer)
Oekonomie wird heute halt vermehrt ausserhalb des Finanzwesens eingesetzt. Der Naturschutz ist z.B. fuer das Finanzwesen an sich irrelevant und kann daher auch als kein Marktversagen angesehen werden. Wenn es dem Tourismus schadet, sollten die, denen das wichtig ist, sich halt zusammenschliessen und die Kosten fuer den Naturschutz decken.Eine kurze Recherche bei Wikipedia bestätigt deine Aussage. Bin jetzt auch ein bisschen irritiert und erstaunt darüber. (Habe VWL im Nebenfach studiert und selbstverständlich all die Beispiele für Marktversagen in meinen Kopf gehämmert.) Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Mises/Hayek einiges intelligenter waren als ich und erlaube mir jetzt kein abschliessendes Urteil über ihre Theorie. Müsste jetzt erst mal ein Buch lesen um zu verstehen, wie das genau gemeint ist.