Nostradamus Reisebericht: Lille!!
Verfasst: 27.02.2005, 18:07
Eigentlich wollte ich auf Ego-Tour machen und mit dem Zug via Paris reisen. Zwei Wochen vor Kickoff beschloss ich dann, mich Szene Tours anzuschliessen und mit dem Bus nach Lille zu fahren...
Donnerstag, 24.02.2005
07:30 Uhr. Es trafen sich 83 Szene-Tours Reisende beim Stadion St. Jakob. Ein Raucherbus - Ein Nichtraucherbus. Nostradamus nahm im Raucher platz. Um 9 Uhr früh war dieser dann auch schon betrunken. Die Fahrt durch halb Frankreich verlief asozial und jedes Mal kurz vor dem Einschlafen, weckte mich irgend jemand via Klaps auf den Hinterkopf.
18:00 Uhr war Ankunftszeit beim Stadion. Unsere beiden Cars wurden durchsucht, diverses Zeugs beschlagnahmt und wir nahmen uns dem Fussball an. Den Ground Stadion-Parkplatz Lille, holte ich beim Spiel MKS - Goodfellas.
Um 19 Uhr durften wir den Block betreten. Ohne Schwenkfahnen und Doppelhalter. Weitere zwei Stunden später begann das Spiel, auf das ich mich wie ein kleines Kind freute, begleitet von einer rot-blauen Fähnchen-Choreo. Nach der Halbzeit wurde dann noch ein wenig Pyro gezündet. Die akkustische Unterstützung unserer Kurve war ordentlich, wurde jedoch durch die Lautsprecher-Gesänge gestört.
21:00 Uhr. Nach dem bekanntlich verlorenen Spiel, mussten wir in extremer Kälte noch mit dem Verlassen des Sektors warten. Plötzlich sehe ich, wie ein Inferno-Member verhaftet wird. Dagegen tun konnten wir nichts mehr. Vor unserem Car, wollten wir erst nicht ohne den Inhaftierten abreisen. Plötzlich kriegten wir vom FCB die Info, dass er in Lille übernachten muss und am Morgen von Markus Laub abgeholt wird, um mit der Mannschaft zurückzufliegen. Ihm wurde fälschlicherweise zu Lasten gelegt, er habe Pyro gezündet. So weit - so gut. Auf der Rückfahrt schliefen dann die meisten - ich war dermassen aufgedreht, dass ich nur anderthalb Stunden schlafen konnte. Es wurde ein wenig gesungen und geredet.
Freitag, 25.02.2005
09:30 Uhr, Ankunft in Basel. Endlich wieder zurück, nach 19 Stunden Busfahrt und 5 Stunden Stadion. Mit ein paar Leuten ging ich dann im Joggeli noch einen Kaffee trinken und Gipfeli essen. Plözlich klingelte das Handy von Ornella (Fanprojekt). Irgend etwas ist in Lille schiefgelaufen. Der Verhaftete wurde nicht freigelassen, die Mannschaft des FCB ist bereits auf dem Flughafen. Ein Vertreter des Dachverbandes Muttenzerkurve, der erst gegen Mittag mit dem Zug heim reiste, brachte 150 Euro auf den Polizeiposten, damit der Inhaftierte wenigstens heimreisen kann. Doch nichtmal eine Quittung erhielt er für sein Geld. Also dachte ich mir - fahren wir doch zurück! Mr. Szene Tours (Rückreise-Garantie...), Rinoceronte (A O E - Hundedöner sind ok), Kaos-Luc (Sek. "ha grad Luscht gha nomol ufefahre") und meine Wenigkeit (Schaltzentrale binis).
11:30 Uhr, erneute Abfahrt nach Lille. Via Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg rasten wir zurück nach Nordfrankreich. Einmal schnell zum pissen angehalten, ausgestiegen, Türe zugeknallt und Rinoceronte schreien gehört. Er steht draussen, seine Finger sind noch im Auto. Ein bisschen kühlen, weiterfahren und in Belgien absolute Hammer-Pommes essen. Via Handy erfuhren wir, dass noch ein zweiter Basler inhaftiert sei. Der Name sagte niemandem etwas.
18:00 Uhr, erneute Ankunft in Lille. Als erstes sahen wir in Lille-Sud 30 Gangstas, die aufeinander einschlugen. Dank Wegbeschreibungen per SMS von Fanprojekt-Ornella, fanden wir die Polizeistation relativ schnell. Wir betraten diese und erläuterten Sinn und Zweck unserer Anreise. Wir wollen unseren Freund holen und zurück in die Schweiz bringen. Die Polizisten wollten ihn aber noch immer nicht gehen lassen. 2 Polizisten würden bezeugen; dass er gezündet habe. Inzwischen wurden mir entlastende Fotos per Mail zugestellt, die klar zeigten, dass der Verhaftete nicht gezündet hat. In einem afrikanischen Internetcafe ging ich diese begutachten und habe aus den besten 9 Fotos eine Zusammenstellung gemacht, die wir dann der Polizei brachten. Natürlich zieder ohne eine Quittung zu erhalten.
21:30 Uhr: Die Polizisten sagten, wir müssen warten und haben die Personalien von Rinoceronte aufgenommen wg. den Fotos. Es hiess, er würde gleich noch zu dem Thema befragt werden. Warten mussten wir direkt neben der grossen Eingangstür, bei ungefähr minus 10 Grad! Inzwischen beobachteten wir die Polizei beim Einsperren von zehnjährigen Knaben und Frauen mit gebrochenem Arm, sowie bewaffneten Arabern. Aus dieser äusserst sympathischen Umgebung entfernten sich Kaos-Luc und ich kurz, um etwas zum Essen zu holen. 7 Hunde-Döner beim Zemzem-Tunesier gekauft und noch was für Palästina gespendet, ging es zurück zum Knast. Nur blöd, dass wir uns dabei irgendwie verlaufen haben. Als die Döner kalt waren, fanden wir wieder zurück. 4 der 7 Döner wurden gegessen...
00:00 Uhr: Der Polizeiposten schliesst, wir sollen doch morgen um 9 Uhr kommen, um den Basler abzuholen. Also begaben wir uns in ein kostengünstiges Hotel (vgl. OT-Reisebericht Grindelwald). Formule 1 der Name, niedrig der Komfort. Auf der Gemeinschaftstoilette musste man die Tür aufhalten, damit das Licht nicht erlöscht, die Dusche stellte nach 10 sek. ab und geschlafen wurde in einem Kajutten-Bett. Rinoceronte schlief aus Sicherheitsgründen unten, Kaos-Luc oben. Im anderen Zimmer betranken sich Mr. Szene Tours und ich mit 1,1% Alk. Panache!!
Samstag, 26.02.2005
09:00 Uhr: Langsam aber sicher aufstehen, ab zum Knast. Doch dort heisst es, er wird heute nicht mehr freigelassen. Bis Antoine den Knast verlässt. Antoine wollte uns im Polizeirevier Drogen verticken, bevor er erzählte, dass er mit dem Infernisti zusammen im Knast war. Gemäss seinen Infos, soll er um 12 Uhr entlassen werden. Bestätigte dann auch ein Polizist. Wir wollten gegenüber ins Cafe etwas trinken gehen, wurden aber vom gestank beinahe umgehauen.
13:00 Uhr: Unter der Androhung von Faustschlägen wurde ich von Polizisten aus dem Posten gejagt. Jetzt gingen wir auf das Konsulat. Dort wurde uns gesagt, dass unser Mann am Nachmittag vor Gericht kommt. Wir gingen nochmals ins Internetcafe , um die Fotos auszudrucken und rannten dann quer durch Lille zum Palais de Justice.
15:00 Uhr. Beim Gericht konnten wir die Dokumentation einem Security übergeben, der es einem Gerichtsdiener weitergab. Leider mussten wir wieder draussen in der Kälte warten, da das Gericht eigentlich geschlossen hat...... IFBS-Aufkleber rund ums Gericht verklebt und gewartet. Zusammen mit einer Frau, deren Mann im Knast sitzt, weil er an seinem Geburtstag 1 Promill im Blut hatte und Auto fuhr. Allg. ist die ganze Stadt aber von Drogen und Alkohol regiert.
20:30 Uhr: Der andere Basler wurde entlassen.
21:00 Uhr: Auch der Infernisti wurde entlassen.
23:00 Uhr: Rino und Luc fahren nach Hause.
Jetzt: Meine 2 Stunden im afrikanischen Internetcafe sind um.
Montag: Gerichtsverhandlung.
Dienstag: Zurück in Basel.
Part 2 folgt...
Donnerstag, 24.02.2005
07:30 Uhr. Es trafen sich 83 Szene-Tours Reisende beim Stadion St. Jakob. Ein Raucherbus - Ein Nichtraucherbus. Nostradamus nahm im Raucher platz. Um 9 Uhr früh war dieser dann auch schon betrunken. Die Fahrt durch halb Frankreich verlief asozial und jedes Mal kurz vor dem Einschlafen, weckte mich irgend jemand via Klaps auf den Hinterkopf.
18:00 Uhr war Ankunftszeit beim Stadion. Unsere beiden Cars wurden durchsucht, diverses Zeugs beschlagnahmt und wir nahmen uns dem Fussball an. Den Ground Stadion-Parkplatz Lille, holte ich beim Spiel MKS - Goodfellas.
Um 19 Uhr durften wir den Block betreten. Ohne Schwenkfahnen und Doppelhalter. Weitere zwei Stunden später begann das Spiel, auf das ich mich wie ein kleines Kind freute, begleitet von einer rot-blauen Fähnchen-Choreo. Nach der Halbzeit wurde dann noch ein wenig Pyro gezündet. Die akkustische Unterstützung unserer Kurve war ordentlich, wurde jedoch durch die Lautsprecher-Gesänge gestört.
21:00 Uhr. Nach dem bekanntlich verlorenen Spiel, mussten wir in extremer Kälte noch mit dem Verlassen des Sektors warten. Plötzlich sehe ich, wie ein Inferno-Member verhaftet wird. Dagegen tun konnten wir nichts mehr. Vor unserem Car, wollten wir erst nicht ohne den Inhaftierten abreisen. Plötzlich kriegten wir vom FCB die Info, dass er in Lille übernachten muss und am Morgen von Markus Laub abgeholt wird, um mit der Mannschaft zurückzufliegen. Ihm wurde fälschlicherweise zu Lasten gelegt, er habe Pyro gezündet. So weit - so gut. Auf der Rückfahrt schliefen dann die meisten - ich war dermassen aufgedreht, dass ich nur anderthalb Stunden schlafen konnte. Es wurde ein wenig gesungen und geredet.
Freitag, 25.02.2005
09:30 Uhr, Ankunft in Basel. Endlich wieder zurück, nach 19 Stunden Busfahrt und 5 Stunden Stadion. Mit ein paar Leuten ging ich dann im Joggeli noch einen Kaffee trinken und Gipfeli essen. Plözlich klingelte das Handy von Ornella (Fanprojekt). Irgend etwas ist in Lille schiefgelaufen. Der Verhaftete wurde nicht freigelassen, die Mannschaft des FCB ist bereits auf dem Flughafen. Ein Vertreter des Dachverbandes Muttenzerkurve, der erst gegen Mittag mit dem Zug heim reiste, brachte 150 Euro auf den Polizeiposten, damit der Inhaftierte wenigstens heimreisen kann. Doch nichtmal eine Quittung erhielt er für sein Geld. Also dachte ich mir - fahren wir doch zurück! Mr. Szene Tours (Rückreise-Garantie...), Rinoceronte (A O E - Hundedöner sind ok), Kaos-Luc (Sek. "ha grad Luscht gha nomol ufefahre") und meine Wenigkeit (Schaltzentrale binis).
11:30 Uhr, erneute Abfahrt nach Lille. Via Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg rasten wir zurück nach Nordfrankreich. Einmal schnell zum pissen angehalten, ausgestiegen, Türe zugeknallt und Rinoceronte schreien gehört. Er steht draussen, seine Finger sind noch im Auto. Ein bisschen kühlen, weiterfahren und in Belgien absolute Hammer-Pommes essen. Via Handy erfuhren wir, dass noch ein zweiter Basler inhaftiert sei. Der Name sagte niemandem etwas.
18:00 Uhr, erneute Ankunft in Lille. Als erstes sahen wir in Lille-Sud 30 Gangstas, die aufeinander einschlugen. Dank Wegbeschreibungen per SMS von Fanprojekt-Ornella, fanden wir die Polizeistation relativ schnell. Wir betraten diese und erläuterten Sinn und Zweck unserer Anreise. Wir wollen unseren Freund holen und zurück in die Schweiz bringen. Die Polizisten wollten ihn aber noch immer nicht gehen lassen. 2 Polizisten würden bezeugen; dass er gezündet habe. Inzwischen wurden mir entlastende Fotos per Mail zugestellt, die klar zeigten, dass der Verhaftete nicht gezündet hat. In einem afrikanischen Internetcafe ging ich diese begutachten und habe aus den besten 9 Fotos eine Zusammenstellung gemacht, die wir dann der Polizei brachten. Natürlich zieder ohne eine Quittung zu erhalten.
21:30 Uhr: Die Polizisten sagten, wir müssen warten und haben die Personalien von Rinoceronte aufgenommen wg. den Fotos. Es hiess, er würde gleich noch zu dem Thema befragt werden. Warten mussten wir direkt neben der grossen Eingangstür, bei ungefähr minus 10 Grad! Inzwischen beobachteten wir die Polizei beim Einsperren von zehnjährigen Knaben und Frauen mit gebrochenem Arm, sowie bewaffneten Arabern. Aus dieser äusserst sympathischen Umgebung entfernten sich Kaos-Luc und ich kurz, um etwas zum Essen zu holen. 7 Hunde-Döner beim Zemzem-Tunesier gekauft und noch was für Palästina gespendet, ging es zurück zum Knast. Nur blöd, dass wir uns dabei irgendwie verlaufen haben. Als die Döner kalt waren, fanden wir wieder zurück. 4 der 7 Döner wurden gegessen...
00:00 Uhr: Der Polizeiposten schliesst, wir sollen doch morgen um 9 Uhr kommen, um den Basler abzuholen. Also begaben wir uns in ein kostengünstiges Hotel (vgl. OT-Reisebericht Grindelwald). Formule 1 der Name, niedrig der Komfort. Auf der Gemeinschaftstoilette musste man die Tür aufhalten, damit das Licht nicht erlöscht, die Dusche stellte nach 10 sek. ab und geschlafen wurde in einem Kajutten-Bett. Rinoceronte schlief aus Sicherheitsgründen unten, Kaos-Luc oben. Im anderen Zimmer betranken sich Mr. Szene Tours und ich mit 1,1% Alk. Panache!!
Samstag, 26.02.2005
09:00 Uhr: Langsam aber sicher aufstehen, ab zum Knast. Doch dort heisst es, er wird heute nicht mehr freigelassen. Bis Antoine den Knast verlässt. Antoine wollte uns im Polizeirevier Drogen verticken, bevor er erzählte, dass er mit dem Infernisti zusammen im Knast war. Gemäss seinen Infos, soll er um 12 Uhr entlassen werden. Bestätigte dann auch ein Polizist. Wir wollten gegenüber ins Cafe etwas trinken gehen, wurden aber vom gestank beinahe umgehauen.
13:00 Uhr: Unter der Androhung von Faustschlägen wurde ich von Polizisten aus dem Posten gejagt. Jetzt gingen wir auf das Konsulat. Dort wurde uns gesagt, dass unser Mann am Nachmittag vor Gericht kommt. Wir gingen nochmals ins Internetcafe , um die Fotos auszudrucken und rannten dann quer durch Lille zum Palais de Justice.
15:00 Uhr. Beim Gericht konnten wir die Dokumentation einem Security übergeben, der es einem Gerichtsdiener weitergab. Leider mussten wir wieder draussen in der Kälte warten, da das Gericht eigentlich geschlossen hat...... IFBS-Aufkleber rund ums Gericht verklebt und gewartet. Zusammen mit einer Frau, deren Mann im Knast sitzt, weil er an seinem Geburtstag 1 Promill im Blut hatte und Auto fuhr. Allg. ist die ganze Stadt aber von Drogen und Alkohol regiert.
20:30 Uhr: Der andere Basler wurde entlassen.
21:00 Uhr: Auch der Infernisti wurde entlassen.
23:00 Uhr: Rino und Luc fahren nach Hause.
Jetzt: Meine 2 Stunden im afrikanischen Internetcafe sind um.
Montag: Gerichtsverhandlung.
Dienstag: Zurück in Basel.
Part 2 folgt...