2. Bundesliga 2007/2008
Verfasst: 10.08.2007, 11:22
START DER 2. BUNDESLIGA
Das stärkste Unterhaus aller Zeiten
Große Namen, viel Geld und reichlich Ambitionen: Die zweite Fußball-Bundesliga will sich in dieser Saison aus dem Schatten des großen Bruders lösen. Die Liste der Aufstiegskandidaten ist lang - sogar einem Neuling wird der Sprung nach oben zugetraut.
Hamburg - Die TSG 1899 Hoffenheim lauert nach dem Aufstieg aus der Regionalliga auf den Durchmarsch. SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp fungiert als Mäzen, in Ralf Rangnick steht ein international erfahrener Trainer an der Seitenlinie und der ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters hat das Jugendkonzept ausgearbeitet. Der Erstligatraum soll bis 2011 verwirklicht werden - wenn in Sinsheim das neue Stadion für 30.000 Zuschauer steht.
Möglichst vorher wieder in der Bundesliga will Absteiger Borussia Mönchengladbach sein. "Es wird so schwer wie selten, sich durchzusetzen. Wir wollen vorn sein, aber ich habe die halbe Liga für den Aufstieg auf der Rechnung", sagt Trainer Jos Luhukay. Die Borussia hat mit 40 Millionen Euro den größten Etat aller 18 Zweitliga-Vereine zur Verfügung.
Trotzdem machen die Trainer den 1. FC Köln mit Star-Übungsleister Christoph Daum zum größten Aufstiegsfavoriten - gleich 14 nannten die Geißböcke als Nummer eins vor Gladbach (12) und dem FSV Mainz 05 (10). "Unser Ziel ist ganz klar die Rückkehr in die Bundesliga", sagt Daum. Der einstige Meistertrainer baute sein Team mit Millionenaufwand um und tätigte mit 1,5 Millionen Euro für Innenverteidiger Youssef Mohamad vom SC Freiburg den teuersten Einkauf vor Saisonbeginn.
Doch die Konkurrenz ist groß und klotzte mit einem Gesamtetat von 225,7 Millionen Euro - das sind im Vergleich zur Vorsaison stolze 44,8 Millionen mehr. Neben Köln als einem von fünf deutschen Meistern im Unterhaus visieren auch die Absteiger Gladbach, Alemannia Aachen, Mainz sowie namhafte Ex-Bundesligisten wie der 1. FC Kaiserslautern, 1860 München oder der SC Freiburg die Rückkehr ins Oberhaus an. Als Höhepunkt des Auftakt-Spieltages kommt es am Montag (20.15 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) zum Duell der Ex-Bundesligisten Kaiserslautern und Mönchengladbach.
Am liebsten sofort wieder zurück in die Beletage will Weltmeister Guido Buchwald, der nach seinen "Meisterjahren" in Japan bei Alemannia Aachen als Trainer auf die deutsche Bühne zurückkehrt: "Wir haben finanziell nicht die Möglichkeiten wie zum Beispiel Köln oder Hoffenheim, aber wir wollen mit leidenschaftlichem Fußball an die Tür zum Oberhaus klopfen." Genau wie Mainz mit Trainer Jürgen Klopp: "Wir hatten einen großen Umbruch, aber das ist auch eine große Chance."
Zudem geben einige Trainer ihr Debüt im deutschen Profifußball. In Freiburg wird Robin Dutt nach dem Abgang von Volker Finke besonders kritisch beäugt werden, in Kaiserslautern soll Kjetil Rekdal für Aufbruchstimmung sorgen. Der ehemalige FCK-Torjäger Bruno Labbadia hat bei der SpVgg Greuther Fürth angeheuert. "Es wird ein brutaler Existenzkampf", sagt er.
Nur den Klassenerhalt als Ziel hat genauso wie Neuling SV Wehen Wiesbaden auch Rückkehrer FC St. Pauli. Der Verein vom Millerntor beendete bei stolzen 12.000 Dauerkarten für das im Umbau nur 15.300 Fans fassende Stadion den Verkauf, liegt damit aber weit hinter den finanzstärkeren Vereinen. Der 1. FC Köln hofft auf 23.000 verkaufte Jahreskarten, Gladbach auf etwas mehr als 18.000 - ein neuer Zuschauerrekord für das sogenannte Unterhaus dürfte programmiert sein.
bri/sid/dpa
Das stärkste Unterhaus aller Zeiten
Große Namen, viel Geld und reichlich Ambitionen: Die zweite Fußball-Bundesliga will sich in dieser Saison aus dem Schatten des großen Bruders lösen. Die Liste der Aufstiegskandidaten ist lang - sogar einem Neuling wird der Sprung nach oben zugetraut.
Hamburg - Die TSG 1899 Hoffenheim lauert nach dem Aufstieg aus der Regionalliga auf den Durchmarsch. SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp fungiert als Mäzen, in Ralf Rangnick steht ein international erfahrener Trainer an der Seitenlinie und der ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters hat das Jugendkonzept ausgearbeitet. Der Erstligatraum soll bis 2011 verwirklicht werden - wenn in Sinsheim das neue Stadion für 30.000 Zuschauer steht.
Möglichst vorher wieder in der Bundesliga will Absteiger Borussia Mönchengladbach sein. "Es wird so schwer wie selten, sich durchzusetzen. Wir wollen vorn sein, aber ich habe die halbe Liga für den Aufstieg auf der Rechnung", sagt Trainer Jos Luhukay. Die Borussia hat mit 40 Millionen Euro den größten Etat aller 18 Zweitliga-Vereine zur Verfügung.
Trotzdem machen die Trainer den 1. FC Köln mit Star-Übungsleister Christoph Daum zum größten Aufstiegsfavoriten - gleich 14 nannten die Geißböcke als Nummer eins vor Gladbach (12) und dem FSV Mainz 05 (10). "Unser Ziel ist ganz klar die Rückkehr in die Bundesliga", sagt Daum. Der einstige Meistertrainer baute sein Team mit Millionenaufwand um und tätigte mit 1,5 Millionen Euro für Innenverteidiger Youssef Mohamad vom SC Freiburg den teuersten Einkauf vor Saisonbeginn.
Doch die Konkurrenz ist groß und klotzte mit einem Gesamtetat von 225,7 Millionen Euro - das sind im Vergleich zur Vorsaison stolze 44,8 Millionen mehr. Neben Köln als einem von fünf deutschen Meistern im Unterhaus visieren auch die Absteiger Gladbach, Alemannia Aachen, Mainz sowie namhafte Ex-Bundesligisten wie der 1. FC Kaiserslautern, 1860 München oder der SC Freiburg die Rückkehr ins Oberhaus an. Als Höhepunkt des Auftakt-Spieltages kommt es am Montag (20.15 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) zum Duell der Ex-Bundesligisten Kaiserslautern und Mönchengladbach.
Am liebsten sofort wieder zurück in die Beletage will Weltmeister Guido Buchwald, der nach seinen "Meisterjahren" in Japan bei Alemannia Aachen als Trainer auf die deutsche Bühne zurückkehrt: "Wir haben finanziell nicht die Möglichkeiten wie zum Beispiel Köln oder Hoffenheim, aber wir wollen mit leidenschaftlichem Fußball an die Tür zum Oberhaus klopfen." Genau wie Mainz mit Trainer Jürgen Klopp: "Wir hatten einen großen Umbruch, aber das ist auch eine große Chance."
Zudem geben einige Trainer ihr Debüt im deutschen Profifußball. In Freiburg wird Robin Dutt nach dem Abgang von Volker Finke besonders kritisch beäugt werden, in Kaiserslautern soll Kjetil Rekdal für Aufbruchstimmung sorgen. Der ehemalige FCK-Torjäger Bruno Labbadia hat bei der SpVgg Greuther Fürth angeheuert. "Es wird ein brutaler Existenzkampf", sagt er.
Nur den Klassenerhalt als Ziel hat genauso wie Neuling SV Wehen Wiesbaden auch Rückkehrer FC St. Pauli. Der Verein vom Millerntor beendete bei stolzen 12.000 Dauerkarten für das im Umbau nur 15.300 Fans fassende Stadion den Verkauf, liegt damit aber weit hinter den finanzstärkeren Vereinen. Der 1. FC Köln hofft auf 23.000 verkaufte Jahreskarten, Gladbach auf etwas mehr als 18.000 - ein neuer Zuschauerrekord für das sogenannte Unterhaus dürfte programmiert sein.
bri/sid/dpa