Skandal In Frankreich???
Verfasst: 18.02.2005, 16:10
Im Visier von Justiz und Ministerium
Der französische Profi-Fußball gerät immer mehr ins Visier der Staatsanwaltschaft und der Wettbewerbshüter. Etwa 50 Fahnder des Finanzministeriums durchsuchten die Büros von fünf Top- Vereinen sowie von Fußballverbänden, Fernsehsendern und Vermarktern wie Sportfive. Sie wollen herausfinden, ob bei der Vergabe von Fernsehrechten alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux und Lens im Focus
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen der Fußball-Geschäftsmann Jean-Claude Darmon sowie der mittlerweile aufgelöste "Club Europe", dem die Top-Vereine aus Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux und Lens sowie Unternehmen angehörten. Der Pay-TV-Sender "Canal+" hatte den Vereinen über die Darmon-Gruppe von 1999 bis 2003 insgesamt 160 Millionen Euro für eine Option auf künftige Übertragungsrechte gezahlt, ohne je ein Spiel zu übertragen. Dann kündigte der Sender den Vertrag, der bis 2005 gelten und den Vereinen 252 Millionen Euro bescheren sollte.
Bisher keine illegalen Zahlungen nachgewiesen
Gleichzeitig spitzen sich die Ermittlungen um mögliche Kommissionen und Schmiergelder bei etwa 100 Spielerverkäufen zu. Der frühere Chef von "Canal+" und des Fußballklubs Paris Saint-Germain (PSG), Pierre Lescure, wurde von Untersuchungsrichtern wegen der Transfers von Spielern in den Jahren 1998 bis 2003 verhört. Dabei geht es auch um den Wechsel des Brasilianers Ronaldinho von PSG zum FC Barcelona 2003 für bis zu 30 Millionen Euro. "Canal+" ist PSG- Mehrheitsaktionär und drängt wie der Verein auf die Klärung der Umstände. Bisher wurden keine illegalen Zahlungen nachgewiesen
Veruntreuung, Urkundenfälschung und Hehlerei
Als wäre das nicht genug, müssen sich die Präsidenten von Vereinen wie PSG, Olympique Marseille und Girondins de Bordeaux noch in einer weiteren Angelegenheit auf Besuch der Finanzbrigade einstellen. Der Kleinanlegerverband APPAC hat wegen des Kaufs von Übertragungsrechten durch "Canal+" für 600 Millionen Euro Klage eingereicht. Der Betrag erscheint ihm pharaonenhaft hoch. "Wir klagen wegen Veruntreuung, Urkundenfälschung und Hehlerei", sagte APPAC-Anwalt Frédéric-Karel Canoy der Zeitung "Le Parisien". "Die Ermittlung wird auch zeigen, ob es Zahlungen unter der Hand oder parallel in Form von Kommissionen gegeben hat."
Keine Sorge
Der Präsident des Verbands der Profi-Liga LFP, Frédéric Thiriez, erklärte, er habe wegen der Durchsuchungen keine Sorge. Die Liga habe sich stets an Ausschreibungen gehalten. Im Visier sei "vor allem Darmon", sagte Thiriez dem "Parisien." Über die von Darmon und "Canal+" gegründete Sportfive war auch Ronaldinho zum PSG gekommen. Sportfive gehört mittlerweile der US-Investmentfirma Advent International.
Der französische Profi-Fußball gerät immer mehr ins Visier der Staatsanwaltschaft und der Wettbewerbshüter. Etwa 50 Fahnder des Finanzministeriums durchsuchten die Büros von fünf Top- Vereinen sowie von Fußballverbänden, Fernsehsendern und Vermarktern wie Sportfive. Sie wollen herausfinden, ob bei der Vergabe von Fernsehrechten alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux und Lens im Focus
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen der Fußball-Geschäftsmann Jean-Claude Darmon sowie der mittlerweile aufgelöste "Club Europe", dem die Top-Vereine aus Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux und Lens sowie Unternehmen angehörten. Der Pay-TV-Sender "Canal+" hatte den Vereinen über die Darmon-Gruppe von 1999 bis 2003 insgesamt 160 Millionen Euro für eine Option auf künftige Übertragungsrechte gezahlt, ohne je ein Spiel zu übertragen. Dann kündigte der Sender den Vertrag, der bis 2005 gelten und den Vereinen 252 Millionen Euro bescheren sollte.
Bisher keine illegalen Zahlungen nachgewiesen
Gleichzeitig spitzen sich die Ermittlungen um mögliche Kommissionen und Schmiergelder bei etwa 100 Spielerverkäufen zu. Der frühere Chef von "Canal+" und des Fußballklubs Paris Saint-Germain (PSG), Pierre Lescure, wurde von Untersuchungsrichtern wegen der Transfers von Spielern in den Jahren 1998 bis 2003 verhört. Dabei geht es auch um den Wechsel des Brasilianers Ronaldinho von PSG zum FC Barcelona 2003 für bis zu 30 Millionen Euro. "Canal+" ist PSG- Mehrheitsaktionär und drängt wie der Verein auf die Klärung der Umstände. Bisher wurden keine illegalen Zahlungen nachgewiesen
Veruntreuung, Urkundenfälschung und Hehlerei
Als wäre das nicht genug, müssen sich die Präsidenten von Vereinen wie PSG, Olympique Marseille und Girondins de Bordeaux noch in einer weiteren Angelegenheit auf Besuch der Finanzbrigade einstellen. Der Kleinanlegerverband APPAC hat wegen des Kaufs von Übertragungsrechten durch "Canal+" für 600 Millionen Euro Klage eingereicht. Der Betrag erscheint ihm pharaonenhaft hoch. "Wir klagen wegen Veruntreuung, Urkundenfälschung und Hehlerei", sagte APPAC-Anwalt Frédéric-Karel Canoy der Zeitung "Le Parisien". "Die Ermittlung wird auch zeigen, ob es Zahlungen unter der Hand oder parallel in Form von Kommissionen gegeben hat."
Keine Sorge
Der Präsident des Verbands der Profi-Liga LFP, Frédéric Thiriez, erklärte, er habe wegen der Durchsuchungen keine Sorge. Die Liga habe sich stets an Ausschreibungen gehalten. Im Visier sei "vor allem Darmon", sagte Thiriez dem "Parisien." Über die von Darmon und "Canal+" gegründete Sportfive war auch Ronaldinho zum PSG gekommen. Sportfive gehört mittlerweile der US-Investmentfirma Advent International.