wegen Islam: Briten verzichten auf Weihnachtsfeiern
Verfasst: 08.12.2006, 00:45
In Grossbritannien sind Weihnachtsfeiern politisch inkorrekt
Foto Keystone
London. DPA/baz. Traditionelle Weihnachtsfeiern sind nach Einschätzung zahlreicher britischer Arbeitgeber und Stadtverwaltungen nicht länger politisch korrekt. Einige britische Anwaltskanzleien veröffentlichten sogar schon eine Warnung: Im multikulturellen London arbeiteten Menschen verschiedenen Glaubens zusammen, und vor allem Muslime könnten die oft ausschweifenden Bürofeiern als beileidigend empfinden, so die Anwälte. Aus Angst vor Ärger oder sogar Klagen wird in diesem Jahr offenbar bereits weniger gefeiert. Von 5000 britischen Unternehmen wollen etwa 80 Prozent in diesem Jahr keine Party veranstalten, so das Ergebnis einer Umfrage der Anwaltskanzlei Peninsula, die sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat.
Die Kanzlei spricht von "einer Welle der politischen Korrektheit", die über Grossbritannien hereingebrochen sei. In einigen britischen Grossstädten untersagen die örtlichen Behörden Weihnachtsschmuck und Lichterketten in Einkaufszentren und Fussgängerzonen. Ausserdem würden traditionelle Weihnachtsveranstaltungen "säkularisiert", so Peter Dole von Peninsula. Politische Korrektheit herrscht auch im britischen Fernsehen: Ausser der Queen wird in diesem Jahr eine völlig verschleierte Muslimin eine Weihnachtsansprache halten.
Viele Unternehmen haben diese Entwicklung in den vergangenen Wochen offenbar aufmerksam verfolgt. Keiner wolle ins Fettnäpfchen treten, erklärt Dole, und deshalb gingen viele auf "Nummer Sicher". Wer sich trotzdem traut zu feiern, "braucht Nerven wie Clint Eastwood", kommentierte die Boulevardzeitung "Daily Mirror". Unternehmen sollten eine Reihe von Regeln befolgen, damit die Feiern nicht aus dem Ruder laufen, empfiehlt Greg Campbell von der Kanzlei Faegre and Benson. Sexuelle, rassistische oder religiöse Diskriminierung müssten auf jeden Fall verhindert werden, sonst könnten Arbeitnehmer klagen.
Also keine Weihnachtsfeiern nach Büroschluss, und auch sonst soll am Arbeitsplatz keine weihnachtliche Sentimentalität aufkommen. Etwa 74 Prozent von 2300 befragten britischen Arbeitgebern verbieten laut Peninsula sogar Weihnachtsbäume und Weihnachtsschmuck, um andersgläubige Mitarbeiter nicht zu beleidigen. Das seien 71 Prozent mehr als im Vorjahr. So liess die Royal Bank of Scotland, Grossbritanniens zweitgrösste Bank, ihre Mitarbeiter in der Londoner City wissen, dass das Aufhängen von Weihnachtsschmuck "aus Sicherheitsgründen" nicht gestattet sei.
Viele Muslime finden die "politische Korrektheit" zu Weihnachten jedoch völlig übertrieben. "Das kann leicht nach hinten losgehen und christliche Briten gegen Muslime aufbringen", meint ein Sprecher des Christlich-Muslimischen Forums in Peterborough im Nordosten Englands. Auch Zahid Hussain vom Muslimischen Rat hält nichts davon, die Weihnachtsstimmung im Land zu unterdrücken. "Weihnachten ist Weihnachten, und wir machen beim Feiern mit", sagte Hussain einer britischen Zeitung.
http://www.baz.ch/news/index.cfm?Object ... 0DDF5EF6CC
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zum kursiven: oh ja!
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London. DPA/baz. Traditionelle Weihnachtsfeiern sind nach Einschätzung zahlreicher britischer Arbeitgeber und Stadtverwaltungen nicht länger politisch korrekt. Einige britische Anwaltskanzleien veröffentlichten sogar schon eine Warnung: Im multikulturellen London arbeiteten Menschen verschiedenen Glaubens zusammen, und vor allem Muslime könnten die oft ausschweifenden Bürofeiern als beileidigend empfinden, so die Anwälte. Aus Angst vor Ärger oder sogar Klagen wird in diesem Jahr offenbar bereits weniger gefeiert. Von 5000 britischen Unternehmen wollen etwa 80 Prozent in diesem Jahr keine Party veranstalten, so das Ergebnis einer Umfrage der Anwaltskanzlei Peninsula, die sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat.
Die Kanzlei spricht von "einer Welle der politischen Korrektheit", die über Grossbritannien hereingebrochen sei. In einigen britischen Grossstädten untersagen die örtlichen Behörden Weihnachtsschmuck und Lichterketten in Einkaufszentren und Fussgängerzonen. Ausserdem würden traditionelle Weihnachtsveranstaltungen "säkularisiert", so Peter Dole von Peninsula. Politische Korrektheit herrscht auch im britischen Fernsehen: Ausser der Queen wird in diesem Jahr eine völlig verschleierte Muslimin eine Weihnachtsansprache halten.
Viele Unternehmen haben diese Entwicklung in den vergangenen Wochen offenbar aufmerksam verfolgt. Keiner wolle ins Fettnäpfchen treten, erklärt Dole, und deshalb gingen viele auf "Nummer Sicher". Wer sich trotzdem traut zu feiern, "braucht Nerven wie Clint Eastwood", kommentierte die Boulevardzeitung "Daily Mirror". Unternehmen sollten eine Reihe von Regeln befolgen, damit die Feiern nicht aus dem Ruder laufen, empfiehlt Greg Campbell von der Kanzlei Faegre and Benson. Sexuelle, rassistische oder religiöse Diskriminierung müssten auf jeden Fall verhindert werden, sonst könnten Arbeitnehmer klagen.
Also keine Weihnachtsfeiern nach Büroschluss, und auch sonst soll am Arbeitsplatz keine weihnachtliche Sentimentalität aufkommen. Etwa 74 Prozent von 2300 befragten britischen Arbeitgebern verbieten laut Peninsula sogar Weihnachtsbäume und Weihnachtsschmuck, um andersgläubige Mitarbeiter nicht zu beleidigen. Das seien 71 Prozent mehr als im Vorjahr. So liess die Royal Bank of Scotland, Grossbritanniens zweitgrösste Bank, ihre Mitarbeiter in der Londoner City wissen, dass das Aufhängen von Weihnachtsschmuck "aus Sicherheitsgründen" nicht gestattet sei.
Viele Muslime finden die "politische Korrektheit" zu Weihnachten jedoch völlig übertrieben. "Das kann leicht nach hinten losgehen und christliche Briten gegen Muslime aufbringen", meint ein Sprecher des Christlich-Muslimischen Forums in Peterborough im Nordosten Englands. Auch Zahid Hussain vom Muslimischen Rat hält nichts davon, die Weihnachtsstimmung im Land zu unterdrücken. "Weihnachten ist Weihnachten, und wir machen beim Feiern mit", sagte Hussain einer britischen Zeitung.
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