IVAN ERGIC ÜBERNIMMT SCHIRMHERRSCHAFT ÜBER EINE AUSSTELLUNG DER MÉDECINS SANS FRONTIÈRES

Aussergewöhnlicher Fussballer. Ivan Ergic unterstützt die Médecins Sans Frontières bei ihrem Auftritt inBasel. Foto Henry Muchenberger
Peter Wittwer
Für einmal haben die Médecins Sans Frontières (MSF) nicht in einem Krisengebiet, sondern in der Voltahalle ein Flüchtlingslager aufgebaut. Vor allem Jugendliche will man so für das Schicksal der über 30 Millionen Menschen auf der Flucht sensibilisieren.
FCB-Captain Ivan Ergic hat in seinem noch jungen Leben schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Lange bevor er in der Champions League Triumphe feiern konnte, musste der gebürtige Serbe als Kind mit seiner Familie vor dem Balkankrieg flüchten. Von Kroatien führte die Flucht nach Australien. Den Weg zurück nach Europa fand der Weltenbummler wider Willen dank seines fussballerischen Talents.
Wanderausstellung.
Seine kindlichen Erlebnisse seien nicht zu vergleichen mit dem Leben in einem Flüchtlingslager, wie es in der Ausstellung «Überleben auf der Flucht» gezeigt wird, betonte Ergic bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung «Überleben auf der Flucht». Als er von den «Ärzten ohne Grenzen» angefragt wurde, ob er in Basel die Schirmherrschaft über die Wanderausstellung übernehmen will, die in Zürich über 6000 Besucher anzog, sagte der populäre Fussballer sofort zu. Er habe grossen Respekt vor dem Mut der MSF-Mitarbeiter und wolle mit dem Patronat einen kleinen Beitrag zu deren Unterstützung leisten, begründete Ergic sein Engagement ausserhalb des Rasens.
Dass die Schweizer MSF-Sektion die Unterstützung gut gebrauchen kann, macht ein Rundgang durch das originalgetreu nachgebaute Flüchtlingslager in der Voltahalle rasch klar. Die Ausstellung sei vor allem als Appell an die Schweizer Jugend gedacht, erklärte Isabelle Ségui-Bitz, Präsidentin der MSF Schweiz. Das «Flüchtlingslager zum Anfassen» soll Jugendliche animieren, sich mit dem Schicksal der über 30 Millionen Menschen auseinanderzusetzen, die in solchen Lagern eine letzte Zuflucht finden.
Lager zum Anfassen.
Martin Studer, der als MSF-Mitarbeiter bei mehreren Fronteinsätzen in solchen Lagern gearbeitet hat, weiss bei seinen Führungen durch die Wohnzelte, Wasseraufbereitungsanlagen, Latrinen und Krankenlager eindrücklich vom Kampf auf Leben und Tod zu berichten, den die Hilfsorganisation beispielsweise in der Krisenregion Darfur führt. Die MSF beschränken sich nicht nur auf die Gesundheitsversorgung, sondern bauen und betreiben ganze Flüchtlingslager. Dazu gehört auch die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrung. Mit Breiküchen für besonders bedrohte Kleinkinder und Notbiskuits für Erwachsene hat die Nobelpreis gekrönte Hilfsorganisation schon Tausende vor dem Hungertod bewahrt.
Die Ausstellung in der Voltahalle ist bis zum 15. November gratis zugänglich. Öffnungszeiten und Infos zu Führungen unter
> http://www.msf.ch