Schlechte Kommunikation und schlechte Konzentration
Verfasst: 25.09.2006, 07:07
«Schlechte Kommunikation und schlechte Konzentration»

DANIEL MAJSTOROVIC UND SEINE SICHT DES BASLER 3:1 GEGEN DEN FC AARAU
Wieder zu spät. Daniel Majstorovic (rechts) kann Aaraus Rogerio nur noch mit den Händen stoppen. Foto Keystone
INTERVIEW: FLORIAN RAZ
Der Schwede ist der von Trainer Christian Gross ernannte Basler Abwehrchef. Doch auch gegen ein schwaches Aarau wackelte die FCB-Defensive bedenklich.
Gerade mal drei Sekunden waren seit dem Basler Anspiel vergangen, als Daniel Majstorovic den Aarauer Rogerio anschoss und so die erste Chance für die Gäste einleitete. Es war jene Szene, die das Spiel in der ersten Halbzeit von Beginn weg in für die Basler falsche Bahnen lenkte. Fehlpässe, Stellungsfehler, schlechte Abstimmung: Im Basler Abwehrverbund stimmte wenig bis nichts. Dinge, die gerade Majstorovic als vom Trainer bestimmtem Organisator zu denken geben müssten.
baz: Daniel Majstorovic, was war da los mit dem FC Basel in der ersten Halbzeit?
DANIEL MAJSTOROVIC: Es ist immer schwierig. Wir drücken, und die anderen Mannschaften gehen mit elf Spielern hinter den Ball. Dann verlieren wir den Ball zu einfach im Mittelfeld und stehen hinten sehr hoch. Da ist es natürlich sehr schwierig zu verteidigen.
Aber die Mannschaft spielte komplett ohne Selbstvertrauen, ohne jegliche Sicherheit?
Jeder weiss, dass wir unter grossem Druck stehen. Alle erwarten von uns drei Punkte, auch wir selber. Darum müssen wir hart weiterarbeiten. Wir haben drei wichtige Punkte gewonnen.
Was wurde nach der Pause besser?
Jeder hat gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren als Aarau. Diese Clubs verteidigen immer mit elf Spielern, gegen solche Teams ist es immer schwierig zu spielen, speziell im jetzigen Moment.
Aber wie kommt es, dass einfache Pässe über fünf, zehn Meter nicht beim Mitspieler ankommen?
Schlechte Kommunikation, schlechte Konzentration - das ist etwas, was es sein könnte. Wir haben zu viele einfache Bälle in der ersten Halbzeit verloren, zu viele einfache Bälle. Wir müssen daran arbeiten und positiv bleiben, das ist das Einzige, das wir tun können.
Man könnte auch sagen, dass heute positiv war, dass der FCB gegen Aarau spielen durfte. Und nicht gegen die Grasshoppers oder den FC Zürich.
Jeder, der gegen uns antritt, spielt doch gut. Da kommt es nicht darauf an, ob es Aarau oder der FCZ ist. Wichtig ist, dass die drei Punkte heute dem Team neues Selbstvertrauen geben.
Wenn Sie von Selbstvertrauen sprechen: Nach drei Sekunden treten Sie den Ball statt in die gegnerische Platzhälfte ausgerechnet dem gegnerischen Stürmer in den Bauch.
Das war sehr unglücklich. Zwei Spieler rennen auf mich zu. Normalerweise landet der Ball weit vorne und jetztu2026 Tja, das ist Fussball.
Was können Sie als vom Trainer ernannter Abwehrchef tun, damit hinten endlich wieder einmal nach 90 Minuten die Null steht?
Du kannst nie sagen, dass du zu null spielen wirst. Das ist moderner Fussball. Alles kann passieren: Freistösse, Eckbälle, Konter. Wie man es heute gesehen hat; sie gehen mit elf Spielern hinter den Ball und warten auf Gegenstösse, auf unsere Fehleru2026
u2026und die sind heute zur Genüge gekommen.
Natürlich, aber wir müssen jetzt einfach weitermachen und fokussiert bleiben. Ich übernehme die Verantwortung in der Abwehr, jemand muss das im Mittelfeld und vorne tun. Dann kommen wir an jenen Punkt, an dem wir sein müssen.
Wie sehen Sie Ihre eigene Leistung?
Ich fühle mich so gut, wie ich mich in diesem Moment fühlen kann. Ich spiele mein Spiel, ich versuche die Mannschaft zu pushen, ich versuche Verantwortung zu übernehmen, ich mache meinen Job und ich versuche, der Mannschaft zu helfen.
Können Sie die Defensive im Moment genügend stabilisieren?
Ich bin nicht der Einzige, der verteidigt. Das machen alle elf Spieler.
Es scheint, als ob sich die Verteidiger zu oft aus der Abwehr lösen würden und dahinter niemand ihre Position einnimmt. Die entstehenden Löcher bieten den Gegnern immer wieder Chancen.
Davon spreche ich: Wir drücken immer, der Gegner zieht sich zurück. Logischerweise können wir nicht hinten bleiben, wir greifen an. Und dann gibt es hinten Löcher, in die der Gegner spielen kann. Wenn wir nicht genug Druck auf den Ball ausüben, wird es gefährlich.
Also ist die richtige Mischung zwischen Druck und defensiver Stabilität noch nicht gefunden?
Man kann immer an etwas arbeiten. Unsere Stärke ist, dass wir aggressiv spielen. Und das muss so bleiben.
http://www.baz.ch

DANIEL MAJSTOROVIC UND SEINE SICHT DES BASLER 3:1 GEGEN DEN FC AARAU
Wieder zu spät. Daniel Majstorovic (rechts) kann Aaraus Rogerio nur noch mit den Händen stoppen. Foto Keystone
INTERVIEW: FLORIAN RAZ
Der Schwede ist der von Trainer Christian Gross ernannte Basler Abwehrchef. Doch auch gegen ein schwaches Aarau wackelte die FCB-Defensive bedenklich.
Gerade mal drei Sekunden waren seit dem Basler Anspiel vergangen, als Daniel Majstorovic den Aarauer Rogerio anschoss und so die erste Chance für die Gäste einleitete. Es war jene Szene, die das Spiel in der ersten Halbzeit von Beginn weg in für die Basler falsche Bahnen lenkte. Fehlpässe, Stellungsfehler, schlechte Abstimmung: Im Basler Abwehrverbund stimmte wenig bis nichts. Dinge, die gerade Majstorovic als vom Trainer bestimmtem Organisator zu denken geben müssten.
baz: Daniel Majstorovic, was war da los mit dem FC Basel in der ersten Halbzeit?
DANIEL MAJSTOROVIC: Es ist immer schwierig. Wir drücken, und die anderen Mannschaften gehen mit elf Spielern hinter den Ball. Dann verlieren wir den Ball zu einfach im Mittelfeld und stehen hinten sehr hoch. Da ist es natürlich sehr schwierig zu verteidigen.
Aber die Mannschaft spielte komplett ohne Selbstvertrauen, ohne jegliche Sicherheit?
Jeder weiss, dass wir unter grossem Druck stehen. Alle erwarten von uns drei Punkte, auch wir selber. Darum müssen wir hart weiterarbeiten. Wir haben drei wichtige Punkte gewonnen.
Was wurde nach der Pause besser?
Jeder hat gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren als Aarau. Diese Clubs verteidigen immer mit elf Spielern, gegen solche Teams ist es immer schwierig zu spielen, speziell im jetzigen Moment.
Aber wie kommt es, dass einfache Pässe über fünf, zehn Meter nicht beim Mitspieler ankommen?
Schlechte Kommunikation, schlechte Konzentration - das ist etwas, was es sein könnte. Wir haben zu viele einfache Bälle in der ersten Halbzeit verloren, zu viele einfache Bälle. Wir müssen daran arbeiten und positiv bleiben, das ist das Einzige, das wir tun können.
Man könnte auch sagen, dass heute positiv war, dass der FCB gegen Aarau spielen durfte. Und nicht gegen die Grasshoppers oder den FC Zürich.
Jeder, der gegen uns antritt, spielt doch gut. Da kommt es nicht darauf an, ob es Aarau oder der FCZ ist. Wichtig ist, dass die drei Punkte heute dem Team neues Selbstvertrauen geben.
Wenn Sie von Selbstvertrauen sprechen: Nach drei Sekunden treten Sie den Ball statt in die gegnerische Platzhälfte ausgerechnet dem gegnerischen Stürmer in den Bauch.
Das war sehr unglücklich. Zwei Spieler rennen auf mich zu. Normalerweise landet der Ball weit vorne und jetztu2026 Tja, das ist Fussball.
Was können Sie als vom Trainer ernannter Abwehrchef tun, damit hinten endlich wieder einmal nach 90 Minuten die Null steht?
Du kannst nie sagen, dass du zu null spielen wirst. Das ist moderner Fussball. Alles kann passieren: Freistösse, Eckbälle, Konter. Wie man es heute gesehen hat; sie gehen mit elf Spielern hinter den Ball und warten auf Gegenstösse, auf unsere Fehleru2026
u2026und die sind heute zur Genüge gekommen.
Natürlich, aber wir müssen jetzt einfach weitermachen und fokussiert bleiben. Ich übernehme die Verantwortung in der Abwehr, jemand muss das im Mittelfeld und vorne tun. Dann kommen wir an jenen Punkt, an dem wir sein müssen.
Wie sehen Sie Ihre eigene Leistung?
Ich fühle mich so gut, wie ich mich in diesem Moment fühlen kann. Ich spiele mein Spiel, ich versuche die Mannschaft zu pushen, ich versuche Verantwortung zu übernehmen, ich mache meinen Job und ich versuche, der Mannschaft zu helfen.
Können Sie die Defensive im Moment genügend stabilisieren?
Ich bin nicht der Einzige, der verteidigt. Das machen alle elf Spieler.
Es scheint, als ob sich die Verteidiger zu oft aus der Abwehr lösen würden und dahinter niemand ihre Position einnimmt. Die entstehenden Löcher bieten den Gegnern immer wieder Chancen.
Davon spreche ich: Wir drücken immer, der Gegner zieht sich zurück. Logischerweise können wir nicht hinten bleiben, wir greifen an. Und dann gibt es hinten Löcher, in die der Gegner spielen kann. Wenn wir nicht genug Druck auf den Ball ausüben, wird es gefährlich.
Also ist die richtige Mischung zwischen Druck und defensiver Stabilität noch nicht gefunden?
Man kann immer an etwas arbeiten. Unsere Stärke ist, dass wir aggressiv spielen. Und das muss so bleiben.
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