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NZZ-Artikel «Keine Gemeinschaft mehr»

Verfasst: 10.09.2006, 09:57
von smd
10. September 2006, NZZ am Sonntag

«Keine Gemeinschaft mehr»

FC-Basel-Captain Ivan Ergic ortet Verunsicherung im Team



Von Christine Steffen

Interviews gibt Ivan Ergic am Freitag vom Krankenbett aus. Der Captain des FC Basel leidet an einer Ohrenentzündung und schluckt Antibiotika, um heute Sonntag gegen den FC Zürich einsatzbereit zu sein. Es ist eine Partie von besonderer Brisanz. FCB-Trainer Christian Gross betont zwar, dass der 13. Mai abgehakt sei - doch die Bilder des dramatischen Meisterschaftsfinals sitzen tief: das späte Tor Filipescus, der die Zürcher in den Meisterhimmel schoss, die Konsternation der Basler, denen der Titel brutal entrissen wurde, die Eruption der Gewalt. Die Folgen für den FCB sind umfassend: Nicht nur wurde er vom Verband gebüsst; ihm ist das Selbstverständnis des Siegers abhanden gekommen.

«Der 13. Mai ist immer noch spürbar», sagt Ivan Ergic, «wir haben ihn im Hinterkopf.» Mit «wackligen Beinen» seien sie in die Saison gestartet - aufgefangen haben sich die Spieler bis heute nicht. Nach sechs Runden ist der FCB so schlecht klassiert wie seit neun Jahren nicht mehr: 6. Rang, acht Punkte hinter dem Leader FCZ. Das erfolgsverwöhnte Team wirkt verunsichert. «Wir gehen nicht so gut mit dem Misserfolg um», konstatiert der Captain.

Bernhard Heusler, FCB-Vorstandsmitglied, verweist darauf, dass «Klub, Fans und Medien durch die fast einmalige Erfolgsserie auf nationaler und internationaler Ebene der letzten Jahre extrem verwöhnt» wurden. «Eine gewisse Angespanntheit» sei aufgrund der schlechten Resultate durchaus festzustellen, was im Wellental, das der Sport mit sich bringe, typisch und auch nötig sei, wolle man zurück zum Erfolg.

Kein Leadertyp
Neben der Last des 13. Mai, welche die Spieler tragen, haben gewichtige Abgänge das Gleichgewicht in der Mannschaft gestört: Pascal Zuberbühler, Matias Delgado und David Degen fehlen nicht nur auf dem Feld. Gerade der Goalie, der zu West Bromwich Albion wechselte, weil er in Basel nicht mehr erwünscht war, hatte die «Eigenschaften eines Anführers», wie Ergic sagt. Er selber sei «nicht der geborene Leadertyp». Was nicht heisst, dass Ergic der falsche Captain ist: Der 25-Jährige ist eine Integrationsfigur, verfügt über eine hohe Sozialkompetenz und geniesst eine grosse Glaubwürdigkeit. Er übernimmt Verantwortung und versucht, «für gute Stimmung zu sorgen». In den Augen von Trainer Gross tendiere die Stimmung manchmal in Richtung «zu gut», sagt Ergic. «Er findet, wir seien zu nett miteinander, ihm fehlt die Aggressivität.»

Eigentlich möchte Ergic ein Beispiel abgeben für seine Kollegen, sie aus dem Tief herausreissen. Dazu fehlen ihm aber die körperlichen Voraussetzungen. Der serbische Nationalspieler hat - wie die anderen WM-Fahrer Scott Chipperfield und Mile Sterjovski - die Vorbereitung verpasst und ist nicht in Form. Das ist ein weiteres Defizit im FCB, der Ergic eine zentrale Rolle als Schaltstelle im Mittelfeld zuschreibt.

Zum sportlichen Stottern gesellt sich der Zwist mit den Fans aus der Muttenzer Kurve. Diese sind nicht bereit, die Massnahmen zu akzeptieren, die vom FCB nach den Ausschreitungen vom 13. Mai beschlossen wurden. Die Registrierung ihrer Jahreskarte lehnen sie ebenso ab, wie den sogenannten Fahnenpass. «Man fürchtet eine Fichierung und Stigmatisierung der Kurve», sagt Marcus Meier vom Fanprojekt Basel. Die Mehrheit der Fans habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Als Konsequenz wollen die Supporter auch nach Ablauf der Sanktionen der Nationalliga, die eine dreimalige Sperrung der Kurve verlangt, die Heimspiele boykottieren. Stattdessen grillieren sie neben dem Stadion - auch am Sonntag. «Wir sind FCB-Fans, nicht immer pflegeleicht und manchmal auch wild, aber man nennt uns den 12. Mann, und als solcher wollen wir ernst genommen und respektiert werden», schreibt die Muttenzer Kurve in einem Communiqué.

Attacke gegen Fankultur
Auch wenn ein tiefer Graben zwischen dem Verein und den Fans verläuft, ist man sachte daran, Schritte aufeinander zu zu machen. Unter der Leitung des Fanprojekts treffen sich regelmässig Vertreter des FCB und der Polizei, ein Abgeordneter der Stadionbetreiberin Basel United und Supporter zu Gesprächen. Es sei am Anfang schwierig gewesen, sagt Marcus Meier, mittlerweile werde aber «sehr lösungsorientiert» gearbeitet und auf den gemeinsamen Nennern aufgebaut. Dazu gehöre auch der Konsens, dass Stimmung für ein Fussballspiel unabdingbar und die Muttenzer Kurve die «Lebensader» des Stadions sei. Bernhard Heusler, der an den Sitzungen teilnimmt, bestätigt, dass eine «Annäherung spürbar ist». Konkrete Ergebnisse der Gesprächsrunde sollen bis Anfang Oktober vorliegen. «Wir müssen verhindern, dass der Klub in sich selber zerrissen wird», sagt der Anwalt.

Die Entfremdung beschäftigt auch Ivan Ergic. «Die Fans und der Verein sind keine Gemeinschaft mehr. Ich will, dass sie es wieder werden.» Der Captain hat das Gespräch mit den Supportern gesucht und versteht, dass sie die Massnahmen «als Attacke gegen die Fankultur» sehen. Dass für jede Fahne ein Pass gelöst werden muss, stuft er als «vielleicht zu hart» ein und plädiert für Kompromisse.

Der 13. Mai hat im FC Basel viele Wunden aufgerissen und manche Baustelle eröffnet. Um dem unangenehmen Zustand des Vergessen-Wollens und Erinnern-Müssens zu entrinnen, gibt es nur eines: Erfolg. Gerade heute. Sowieso gegen den FC Zürich.

Verfasst: 10.09.2006, 10:04
von smd
Hier hätte der Journi mal die Gelegenheit gehabt nachzuhaken, schade dass er es nicht gemacht hat.
Allerdings steht hier schon mehr als in der BaZ in den ganzen letzten Wochen.

Verfasst: 10.09.2006, 10:06
von majster
smd hat geschrieben: Kein Leadertyp
Neben der Last des 13. Mai, welche die Spieler tragen, haben gewichtige Abgänge das Gleichgewicht in der Mannschaft gestört: Pascal Zuberbühler, Matias Delgado und David Degen fehlen nicht nur auf dem Feld.
boaah, wo isch dr delgado gsi, wo me ihn bruucht het?! :rolleyes: isch mi lieblingsschpiiler gsi, aber bi boro und im meischterschaftsfinish hett er vrseit. und ohni dr majschter wäre mr au in monaco usgfuult.

dr degen het mit syne fehlpäss und synere nonchalance und eigesinngikeit für so manche gegeagriff gsorgt, dr zubi isch in de entscheidende mätsch d' unsicherheit in person gsi. e schpiiler mit charisma muess nid umebrülle , sondern usschtrahle. es isch kei zuefall, dass bayern syyt em effe abgang nüt me grisse het.

dr ergic schwätzt mer eifach zue oft zu negativ drhär, do schpiilt sicher au dr fruscht über die eigeni unterform mityne. es fehlt uns eine wie dr muri im mf, ebe sone effe typ, wo nüt muess sage und alli mache intuitiv was är nonverbal vrlangt.

Verfasst: 10.09.2006, 10:06
von Pippo Inzaghi
Starker Artikel. Ich glaube, ich lasse mir ein Portrait von Ergic auf den Arsch tätowieren :cool: :p



PS : Die NZZ am Sonntag steht kurz vor einem Aboverkauf an mich, hat mich schon bei diversen Einzelkäufen ziemlich überzeugt. Im Gegensatz zu der "Konkurrenz" am Sonntag. SoBli ist eine 15-Minuten-Blätter-Lektüre und wird als Sportzeitung niemals ernstgenommen, solange Flaschen wie Kunz, Schmid und Madame Tedesco über Fussball schreiben dürfen, und die SoZ hat sich mit ihrer Berichterstattung über Altstetten (inclusive Mailverkehr mit dem Chefred) für lange Zeit desavouiert.

Verfasst: 10.09.2006, 10:30
von Querdängger
Ist eben NZZ, eine Zeitung mit gehobenem Niveau !

Verfasst: 10.09.2006, 11:00
von Eddie
Querdängger hat geschrieben:Ist eben NZZ, eine Zeitung mit gehobenem Niveau !
Aber immernoch eine Zirücher Zeitung!
Nur zum allg. Verständnis: Ich lese schon lange keine Zeitungen mehr, auch die BaZ nicht!

Verfasst: 10.09.2006, 11:03
von sesap
Pippo Inzaghi hat geschrieben: [...] und die SoZ hat sich mit ihrer Berichterstattung über Altstetten (inclusive Mailverkehr mit dem Chefred) für lange Zeit desavouiert.
lässt sich der vielleicht mal offenlegen?

Verfasst: 10.09.2006, 11:04
von Ayrton
Pippo Inzaghi hat geschrieben:...desavouiert.
unglaublich was du für wörter kennst :cool:

Verfasst: 10.09.2006, 11:06
von Ayrton
aber die nzz am samstag bleibt die beste aller tageszeitungen in der schweiz. vielleicht nicht unbedingt fussballerisch, aber sehr gutes feuilleton und so. ;)

Verfasst: 10.09.2006, 11:50
von Bartleby
Ayrton hat geschrieben:aber die nzz am samstag bleibt die beste aller tageszeitungen in der schweiz.
nnz am samstag? :confused: ;) ich bevorzuge diejenige am sonntag, ist zwar keine tageszeitung, aber inhaltlich momentan wohl das beste der hiesigen presselandschaft, mit fussball haben die zürcher zwar immer noch nicht viel am hut, trotzdem kommen solche artikel wie jene mit ergic zustande. Die BaZ dagegen hat ein bedenklich tiefes niveau und sportteil ist nicht mehr als das sprachrohr der momentanen fcb-führung. schade.

Verfasst: 10.09.2006, 11:54
von bs_eagle
OT

Nicht nur die Sonntagsausgabe der NZZ ist spitze...!

Die NZZ ist in der Schweiz so ziemlich konkurrenzlos.

Lassen wir doch auch die SonntagsZeitung zu Wort kommen..

Verfasst: 10.09.2006, 12:01
von smd
«SonntagsZeitung» vom 10.9.2006, Seite 35


«Der ganze FC Basel war traumatisiert»


Captain IVAN ERGIC über den verlorenen Meistertitel, die Randale u2013 und die Folgen


VON PETER BÜHLER


BASEL Als der FC Basel am Frei*tag die letzten Vorbereitungen auf das heutige Spiel gegen den FC Zürich (St.-Jakob-Park, 16 Uhr) aufnahm, lag Ivan Ergic mit einer Grippe im Bett. Fiebrig und erkältet war er aus Warschau zurückgekehrt, wo er in der EM*Qualifikation mit der serbischen Nationalmannschaft gegen Polen ein 1:1 erreicht hatte. Serbien, wo der heute 25-jährige Ergic auf*wuchs, bevor er wegen des Bal*kankriegs mit den Eltern nach Australien flüchtete, ist mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen gut in die EM-Ausschei*dung gestartet. «Für mich wäre es traumhaft, in zwei Jahren bei der EM in der Schweiz mit Serbien zu spielen», sagt Ergic.

Keinen Traum träumen, son*dern ein Trauma verarbeiten, muss der Captain (und mit ihm der ganze FC Basel) in der Schweizer Meisterschaft. Der verlorene Titel und die Krawalle im Anschluss an die Finalissima gegen den FCZ im vergangenen Mai haben in Basel tiefe Spuren hinterlassen.

Ergic will heute gegen den FCZ antreten u2013 «falls der Arzt mich für spielfähig erklärt». Er ist über*zeugt, dass sich der FC Basel mit sportlichen Erfolgen aus dem anhaltenden Stimmungs- und Leistungstief herausarbeiten kann. Er selber ist gewohnt zu kämpfen: Er hat seine schweren Depressionen überwunden und ist zum Fussball zurückgekehrt. Die lange Leidenszeit hat seine Einstellung gegenüber seinem Beruf verändert. Er sagt: «Ich bin dankbar, dass ich wieder gesund bin, und geniesse jede Minute auf dem Platz.»


Ivan Ergic, fühlen Sie sich als Serbe, Australier oder als Schweizer?

Ein wenig als alles. Eigentlich fühle ich mich als Weltbürger. Ich hätte auch für die australische Nationalmannschaft spielen kön*nen. Aber damit hätte ich es mir zu einfach gemacht, und dies hät*te meinem Wesen nicht entspro*chen. Ich habe zwar die australi*sche Staatsbürgerschaft, aber meine Wurzeln sind in Serbien.

Sie fühlten eine Verpflichtung gegenüber Ihrer Heimat?

Serbien ist ein Land, das auf der Suche nach seiner Identität ist. Durch den Krieg wurde vieles zerstört, nicht nur Materielles. Ich wollte meinen Teil dazu bei*tragen, dass sich Serbien wieder erholt, sich entwickelt. Der Fuss*ball ist für die Serben sehr wich*tig, und Erfolge der National*mannschaft heben die Moral des ganzen Volkes.

Sie spielen schon die siebte Sai*son beim FC Basel. Das ist im Berufsfussball eine lange Zeit. Wie wichtig ist für Sie der Ver*ein?

Der FCB ist mein Klub. Zu ihm habe ich eine emotionale Bin*dung. Das ist normal, wenn man so lange für den gleichen Verein spielt. Der FCB ist für mich viel mehr als nur der Arbeitgeber, der mir regelmässig den Lohn zahlt.

Haben Sie deshalb kürzlich den Vertrag bis 2009 verlängert?

Der FCB hat mir einst den Ver*trag bis 2007 verlängert, obwohl ich psychisch krank war. Das war für mich ein Zeichen der Wert*schätzung u2013 und auch der Gross*zügigkeit und der Wärme, die es in diesem Verein noch gibt.


Beim FCB zählen also nicht nur Business, Profit und Erfolg

Ich fand diese Geste des Vereins ausserordentlich, sie hat mich sehr berührt. Und deshalb habe ich nun diesen Sommer den Ver*trag mit dem FC Basel gern bis 2009 verlängert, obwohl ich das eine oder andere gute Angebot gehabt hatte. Der FC Basel hat sich mir gegenüber immer abso*lut fair verhalten. Grosse Ver*handlungen waren nicht nötig, wir haben uns rasch auf den neu*en Vertrag geeinigt. Zwischen den Führungspersonen des FC Basel und mir gibt es eine Basis des Vertrauens.

Sie denken also nicht mehr an eine Karriere im Ausland?

Ich schliesse sie nicht aus. Im Sommer 2009 werde ich 28-jährig sein. Ich kann dann ja immer noch wechseln. Ich fühle mich wohl beim FC Basel, es gibt in meinem Vertrag auch keine Aus*stiegsklausel für das Ausland. Ich wollte das nicht.


«Der FCB ist mein Klub. Zu ihm habe ich eine emotionale Bindung»

Reizt es Sie nicht, für einen Ver*ein wie Juventus zu spielen? Die Turiner besassen ja einst die Transferrechte an Ihnen.

Das könnte mich später vielleicht reizen. Wenn ich einmal von Basel weggehe, dann nur zu einem ganz guten Verein. Inner*halb der Schweiz kommt für mich ein Wechsel nie in Frage. Ich res*pektiere den FC Zürich und die Grasshoppers, aber ich würde nie für diese Klubs spielen.

Sie haben Ihre psychische Er*krankung angesprochen. Sind Sie heute völlig von den Depres*sionen geheilt?

Ich nehme noch immer Antide*pressiva, in geringer Dosierung.

Werden Sie einmal ganz ohne Medikamente leben können?


Das ist mein Ziel, ja.
Inwiefern hat die Krankheit Ihre Einstellung gegenüber dem Fussball verändert?

Ich habe heute wesentlich mehr Distanz zum Fussball, ich bin auch gelassener geworden, locke*rer. Meine Lebenseinstellung hat sich geändert. Früher wollte ich immer perfekt sein, die Ansprü*che, die ich an mich stellte, konn*te ich unmöglich erfüllen. Ich habe mich oft selber überfordert.

Kann man den Hang zum Per*fektionismus einfach ablegen?

Nein, das kann man nicht. Das hat ja sehr viel mit meiner Per*sönlichkeitsstruktur zu tun. Aber man kann daran arbeiten, sich realistische Ziele setzen. Die Ver*haltenstherapie in der Klinik hat mir sehr geholfen, mit meinen Problemen besser umgehen zu können.

Wie gross ist die Gefahr eines Rückfalles?

Die Gefahr besteht, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich darf mir darüber nicht ständig Gedanken machen. Ich muss einfach damit leben.

Haben Sie festgestellt, dass psychische Erkrankungen noch immer tabuisiert werden?

Mit meinem Gang an die Öffent*lichkeit habe ich vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen kön*nen, dass sie enttabuisiert wer*den. Ich wollte auch den Leuten Mut machen, welche unter glei*chen oder ähnlichen psychischen Krankheiten leiden. Die Fälle von Depressionen werden immer häufiger. Das hat viel mit dem Stress und dem Druck in unserer Gesellschaft zu tun. Und warum sollen Manager und Hausfrauen an Depressionen erkranken kön*nen, nicht aber Fussballer?

Gerade im professionellen Sport kann der Druck gross werden u2013 wie dieser Tage beim FC Basel. Ihr Verein hat einen schwachen Saisonstart hinter sich. Was ist los mit dem FCB?

Wir verspüren noch immer die Folgen der letzten Saison ...
... als der Verein in letzter Sekunde den Titel an den FCZ verlor?

Ja, das war ein Schock. Die Nie*derlage, danach die Randale im Stadion ... Wir mussten zur Strafe in dieser Saison zweimal im lee*ren Stadion spielen, jetzt bleibt die Muttenzer Kurve mit unseren Fans leer. Wir spüren also die Sanktion des Verbandes noch im*mer hautnah und werden in jedem Spiel im St.-Jakob-Park an die Vorkommnisse des 13. Mai erinnert. Und wir haben auch ein paar Schlüsselspieler verloren: Delgado, David Degen, Zuber*bühler ...


Sein Nachfolger Costanzo greift öfter daneben.

Klar ist, dass wir zu viele Gegen*tore bekommen. Aber daran trägt nicht immer nur der Goalie die Schuld. Es ist noch zu früh, ihn abschliessend zu beurteilen. Ich sehe ihn jeden Tag im Training: Da ist er gut.

Mit den Zuzügen von Cristiano und Buckley sowie den Nach*wuchsspielern Caicedo und PedrohatderFCBaufdieMisere reagiert.
Ich denke, Cristiano und Buckley können uns viel helfen. Cristiano ist der typische Torjäger, Buckley bringt auf der linken Flanke viel Druck nach vorn. Entscheidend ist, dass das Kader breiter gewor*den ist und wieder ein Konkur*renzkampf herrscht

Das ist auch nötig, falls der FCB wirklich noch Meister werden will.

Die Partie gegen den FCZ ist ein Schlüsselspiel. Die Zürcher haben in der Rückrunde der letz*ten Saison gegen uns einen Rück*stand von acht Punkten wettge*macht. Ich denke, was dem FCZ gelang, sollte auch für uns mög*lich sein. Die Saison ist noch lang.

Der FCB scheint im St.-Jakob* Park nicht mehr die Macht zu sein, die er einst war.

Wir haben 59 Spiele im eigenen Stadion nicht verloren u2013 und dann kam jener Match gegen den FCZ...

... jener Match mit der schockie*renden Niederlage, die bis heu*te nicht überwunden ist?

Das 1:2 in letzter Sekunde, die Ausschreitungen danach u2013 das ist noch nicht alles verarbeitet.
Wurde diese Niederlage intern im Team aufgearbeitet

Wir sprachen darüber. Mit den Ereignissen zurechtkommen muss jeder für sich. Ich denke, im Unterbewusstsein ist der 13. Mai nach wie vor präsent. Das kann man nicht einfach vergessen.

Der 13. Mai als Trauma für den FCB?

Ich denke, der ganze FC Basel war traumatisiert. Das Image des Vereins hat gelitten. Der 13. Mai 2006 wird in den Hintergrund rücken, wenn wir im Uefa-Cup erfolgreich sind und auch wieder Schweizer Meister werden.

Der FCB hat aber auch diese Sai*son imSt.-Jakob-Parkverloren, 2:3 gegen die Grasshoppers...

... da durften uns unsere Fans nicht unterstützen.

Denken Sie denn, dass die bei*den Geisterspiele ein zu hartes Strafmass waren?

Ich verurteile Gewalt. Gewalttäti*ge Fans gehören ausgeschlossen. Und der FCB musste bestraft wer*den, ganz klar. Aber ich denke nicht, dass es im Sinne des Fuss*balls ist, ihn unter Ausschluss der Zuschauer spielen zu lassen.


Bild
Ivan Ergic, 25, hat seine Depressionen überwunden: «Ich bin dankbar, dass ich wieder gesund bin, und geniesse jede Minute auf dem Platz»
FOTO: HANS SIEGRIST

Verfasst: 10.09.2006, 12:26
von Nikopol
super! :) :cool:

Verfasst: 10.09.2006, 13:02
von Yazid
IVAAAAAAAN ERGIC!!! :cool:

Verfasst: 10.09.2006, 13:05
von Delgado
Schön zu hören, dass wir evt. gegen anfang Oktober einmal mit ersten Resultaten beglückt werden.

Schade, dass solche Informationen aus Zürich kommen müssen. :o

Verfasst: 10.09.2006, 13:13
von Captain Sky
smd hat geschrieben:Der FCB hat mir einst den Ver*trag bis 2007 verlängert, obwohl ich psychisch krank war. Das war für mich ein Zeichen der Wert*schätzung u2013 und auch der Gross*zügigkeit und der Wärme, die es in diesem Verein noch gibt.
Für mich tönt das ("noch") so, als hätte es einmal mehr Wärme im Verein gegeben...

Verfasst: 10.09.2006, 13:14
von Basel_one love
es bestoht anschinend no hoffnig.

Verfasst: 10.09.2006, 13:15
von IP-Lotto
Ivan Ergic hat geschrieben:Ich respektiere den FC Zürich und die Grasshoppers, aber ich würde nie für diese Klubs spielen.
:) !

Verfasst: 10.09.2006, 13:18
von Yazid
Captain Sky hat geschrieben:Für mich tönt das ("noch") so, als hätte es einmal mehr Wärme im Verein gegeben...
Oder, dass es die Wärmi in andere Verein nüm git... ;)

Was sicher isch, isch dass wenn dr FCB das Trauma vom 13.5. kha überwinde, wird er denn für e paar Joor unantastbar sii! :cool:

Jetzt muess nur no "s'Fan-Problem" greglet wärde! :rolleyes:

Verfasst: 10.09.2006, 13:30
von Elleni
Ganz geiles Interview Ivan, DANKE !

Der FCB ist Dein Club und du bist UNSER Capetan !!! :)

Dass Du nie für die verbotene Stadt spielen würdest, wissen wir !!


*sing*

IIIIvaaan EEErgic !!! :rolleyes:

PS. Gute Besserung !

Verfasst: 10.09.2006, 13:36
von Pippo Inzaghi
sesap hat geschrieben:lässt sich der vielleicht mal offenlegen?
Ist uralt und leider längstens gelöscht. Ganz grob in etwa und sinngemäss (Originalmailwechsel fand natürlich in gepfleger Sprache statt):

- SoZ nach Altstetten: "Super gemacht, olé Polizei, alles Verbrecher, selber Schuld wer FcB-Fan ist oder einen Extrazug benutzt"

Ich : Hallo SoZ (damals noch Abonnent). ihre unkritische grundsätzliche pro-Haltung zu solchen Gestapo-Massnahmen, Massenverhaftungen, Verweigerung von Grundrechten wie Pissen, etc ist untragbar und eines Journalisten unwürdig. Wo bleibt pro-contra, Rechtststaat, etc, bla bla bla

Antwort vom Chefred : Ach was tüent si nöd so blöd das si alls Höligns und jetz hämmerdsi emal verdwütscht, olé super Züri. Wär söttig nötige Polizeimassnahme kritisiert hät sowiso öbbis z'verbärge si sind sowiso en Gwalttäter wenn si sich uf d'Sitte vo dem Brutalomob stellid!

Meine Antwort : Abo per sofort gekündigt, jetzt weiss ich wenigstens, wie der Führer vor 60 Jahren ein ganzes Volk verführen und in den Abgrund reiten konnte. Hoffentlich ersticken sie an ihrer Polizeiwillkür, ich werde lächeln, wenn dereinst in der Zeitung steht, dass nicht nicht irgend ein Eldar, sondern sie verprügelt werden, ich werde zufrieden sein, wenn ihre Kinder statt meine in einen offiziell empfohlenen Extrazug gezwungen und danach grundlos verhaftet und drangalisiert werden, ich wünsche ihnen ein schönes Leben und weiterhin viel Spass.

Antwort vom Chefred : Ätschbätsch, ihr Basler sind sowiso alles blödi Höligns


Ich (Keine Antwort mehr, unter meinem Niveau). SoZ ab sofort einzustufen wie Facts. Gleicher Verlag, gleiches Niveau, und tschüss.


Ayrton hat geschrieben:unglaublich was du für wörter kennst :cool:
Thesaurus via Google :p

Verfasst: 11.09.2006, 21:23
von seth
Ivan Ergic hat geschrieben: Der FCB ist mein Klub. Zu ihm habe ich eine emotionale Bindung
SCHMATZ! ich au (und au zu dir...) i weiss scho, worum i di name uf mim liible ha :cool:
Ivan Ergic hat geschrieben: Ich respektiere den FC Zürich und die Grasshoppers, aber ich würde nie für diese Klubs spielen
ich zwar nid, aber du bisch mehr als alli andere eine vo uns!!!!
IIIIIIVAN ERGIC!!!!!!!!!!!!!

Verfasst: 11.09.2006, 22:24
von Schnitzelbrot
gang jetzt grad heim go mis Ergic-Libli azieh und bhalts ah bis es en Spachtel bruucht zum's wieder abzieh.
Jawoll ! :cool:

Verfasst: 12.09.2006, 09:25
von Snowy
Eddie hat geschrieben:Aber immernoch eine Zirücher Zeitung!
Nur zum allg. Verständnis: Ich lese schon lange keine Zeitungen mehr, auch die BaZ nicht!
Und woher bildest Du Dir dann eine Meinung, woher beziehst Du Tagesaktualitäten aus dem In- und AUsland?

Hast Du Freunde in aller Welt, die Dir jeweils "live" berichten, oder ist Dir einfach egal was auf der Welt läuft?

Gewohnt guter Artikel der NZZ (am Sonntag).

Verfasst: 12.09.2006, 09:31
von O.Hitzfeld
smd hat geschrieben:Hier hätte der Journi mal die Gelegenheit gehabt nachzuhaken, schade dass er es nicht gemacht hat.
Allerdings steht hier schon mehr als in der BaZ in den ganzen letzten Wochen.
wenn stoht in dr BAZ scho mol öppis rächts über dr FCB....scheiss BAZ!

Verfasst: 12.09.2006, 09:36
von Falcão
Eddie hat geschrieben:Aber immernoch eine Zirücher Zeitung!
Nur zum allg. Verständnis: Ich lese schon lange keine Zeitungen mehr, auch die BaZ nicht!
ist auch keine Lösung. Ohne Zeitungen keine freie Meinungsbildung. Die Pressevielfalt ist keine Selbstverständlichkeit. Du hast nie Kontakt zu autoritären Systemen gehabt.

Verfasst: 12.09.2006, 09:58
von Echo
Die NZZ-Berichterstattung zum FCB ist immer informativ und in der Haltung"wohlwollend-distanziert" - ja für eine Zürcher Zeitung öfter sogar mehr wohlwollend als distanziert. Als FCB-Fan liest man die NZZ-Artikel über den FCB jedenfalls mit viel grösserem Genuss als die opportunistisch-anbiedernden BaZ-Artikel ohne Informationsgehalt.

Verfasst: 12.09.2006, 13:58
von Eddie
Snowy hat geschrieben:Und woher bildest Du Dir dann eine Meinung, woher beziehst Du Tagesaktualitäten aus dem In- und AUsland?

Hast Du Freunde in aller Welt, die Dir jeweils "live" berichten, oder ist Dir einfach egal was auf der Welt läuft?

Gewohnt guter Artikel der NZZ (am Sonntag).
Oje! Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Ist doch in der heutigen Zeit nun wirklich kein Problem mehr, an allgemeine Tagesinfos heran zu kommen.
Die Antwort gibst Du Dir gleich selber, wenn Du in Deinem Monitor diesen Fred liest.

Und Falcão: Woher willst Du das wissen? Ausserdem Frage ich mich manchmal, was denn schlimmer ist: Die Unterdrückung eines autoritären Systems oder die der Bevölkerung aufdoktrinierte Meinung der Medien in "freien" Ländern mit Pressefreiheit. Und wie gut sich das Volk durch die Medien, vor allem durch die Presse, manipulieren lässt, beweist folgende Aussage eines Managers eines Unternehmens, welche er mir gegenüber vor ein paar Jahren machte: Gib mir eine Million und drehe eine eidg. Volksabstimmung so, dass das Resultat so rauskommt, wie ich es will!

Verstehst Du was ich meine?

Aber das ist nicht der (einzige) Grund, weshalb ich keine Zeitungen mehr lese.

Verfasst: 12.09.2006, 14:07
von Captain Sky
Eddie hat geschrieben:Und wie gut sich das Volk durch die Medien, vor allem durch die Presse, manipulieren lässt, beweist folgende Aussage eines Managers eines Unternehmens, welche er mir gegenüber vor ein paar Jahren machte: Gib mir eine Million und drehe eine eidg. Volksabstimmung so, dass das Resultat so rauskommt, wie ich es will!
Das kann man zwar sagen, stimmt aber trotzdem nicht. Gibt genügend Literatur zu dem Thema...

Verfasst: 12.09.2006, 14:19
von Dingo
Aha, denn Zeitungen nichts glauben, aber sich von einem blöffenden Mänätscher einen RIESENbären aufbinden lassen! Geile Siech.

Und das, was Du im Inet liest kommt ja aus dem Weltall und nicht von den genau gleichen Agenturen, bei denen die Zeitungen abschreiben. Nomol geile Siech!