Mandl: Der Mann, der niemals spielen wird...
Verfasst: 27.01.2005, 11:19
Er nennt sich selber «einen Spassvogel». Aber wenn es um seine sportliche Zukunft geht, wird Thomas Mandl im FCD-Trainingsiager im türkischen Lara ganz ernst.
«Die schwierigste Position in der Mannschaft überhaupt» habe er, urteilt Christian Gross über Thomas Mandl. Und der Trainer des FC Basel ergänzt, dass es für die Position des Ersatzgoalies «viel Persönlichkeit braucht».
Mandl selbst war nach eigenen Aussagen bei seinem Transfer im Sommer allerdings nicht bewusst, wie viel Persönlichkeit er brauchen würde, wie zementiert die Stellung Pascal Zuberbühlers als Nummer 1 derzeit ist. Auch wenn Gross sagt, der Österreicher sei darüber informiert gewesen, dass auf der Torhüterposition eine klare Hierarchie herrscht: «Wir haben immer mir offenen Karten gespielt.»
Doch für Mandl lässt seine jetzige Situation nur einen Schluss zu: «Ich kämpfe bis zum Saisonende. Aber ich verbringe sicher kein zweites Jahr auf der Bank.« Und auch Gross macht nicht den Anschein, den bald 26-Jährigen unter allen Umständen halten zu wollen: «Wir müssen die Situation nach der Saison sicher wieder anschauen.» Bei einem konkreten Angebot würden Mandll wohl keine Steine in den Weg gelegt.
Wobei der selber davon ausgeht, ablösefrei aus seinem eigentlich bis ins Jahr 2007 laufenden Vertrag aussteigen zu können. Sollte sich die Situation im Tor der Rotblauen bis dahin nicht geändert haben, «werden sich unsere Wege sehr wahrscheinlich trennen«. Auch wenn er Basel eigentlich gar nicht verlassen möchte. Denn er fühlt sich wohl in diesem Club, in dieser Stadt. Und wenn er die Mannschaft bisher schon niht sportlich prägen konnte, so doch immerhin sprachlich. Sein «Burgenländisch versetzt mit Wiener Schmäh» (Eigendefinition) wird immer wieder gerne imitiert. «Na, sans deppert?» schallt es dann nicht ganz akzentfrei über den Trainingsplatz.
Auf diesem habe Mandl in seiner Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht, befindet Gross: «Vor Weihnachten war eine Delegation von österreichischen Trainern in Basel. Sie haben mir gesagt, sie hätten Mandl kaum mehr wiedererkannt.» Vorbehaltlos unterschreiben will der Angesprochene diese Aussage nicht. Aber auch Mandl spricht von einer klaren Leistungssteigerung seit seinen ersten zwei Monaten in Basel. «In Unter- form« sei er nach Basel gewechselt. Nach einer Verletzung, die ihn ein halbes Jahr nicht im gewohnten Masse trainieren liess:
«Keine guten Voraussetzungen beim ersten Auslandtransfer.»
CAPTAIN ... IM FUTURE-TEAM. Auch darum akzeptierte er zunächst seine Position als Ersatztorhüter klaglos. Nahm es schliesslich hin, dass er nach einem schwachen Spiel gegen Deutschland auch seinen Platz im Tor der österreichischen Nationalmajmschaft verlor. Am Ende ist ihm nach einem verpatzten halben Jahr nur mehr der Platz als Captain im Future-Team Österreichs geblieben. Einem Projekt, das für die EM 2008 ein erfolgversprechendes Nationalteam hervorbringen soll.
Doch Mandl gibt sich kämpferisch:
«Jetzt ist wieder die Zeit um anzugreifen.» Wies geht, hat er am Montag im Hotel am TV mitverfolgt. Da wurde eines seiner grossen sportlichen Idole das, was Mandl wieder sein will: Hermann Maier war beim Super-G in Kitzbühel die Nummer 1 und stand zuoberst auf dem Stoekerl.
Mandl dagegen steht derzeit nur an einem Ort ganz oben: Bei seinem Heimat- verein, dem ASK Hirm, ist er seit etwas mehr als zwei Jahren Obmann. Die erste Mannschaft spielt zwar nur in der fünften Liga. Doch auch hier scheinen die Hierarchien zementiert. Im vergangenen November wurde Thomas Mandl für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.
( BaZ vom 27.1.)
«Die schwierigste Position in der Mannschaft überhaupt» habe er, urteilt Christian Gross über Thomas Mandl. Und der Trainer des FC Basel ergänzt, dass es für die Position des Ersatzgoalies «viel Persönlichkeit braucht».
Mandl selbst war nach eigenen Aussagen bei seinem Transfer im Sommer allerdings nicht bewusst, wie viel Persönlichkeit er brauchen würde, wie zementiert die Stellung Pascal Zuberbühlers als Nummer 1 derzeit ist. Auch wenn Gross sagt, der Österreicher sei darüber informiert gewesen, dass auf der Torhüterposition eine klare Hierarchie herrscht: «Wir haben immer mir offenen Karten gespielt.»
Doch für Mandl lässt seine jetzige Situation nur einen Schluss zu: «Ich kämpfe bis zum Saisonende. Aber ich verbringe sicher kein zweites Jahr auf der Bank.« Und auch Gross macht nicht den Anschein, den bald 26-Jährigen unter allen Umständen halten zu wollen: «Wir müssen die Situation nach der Saison sicher wieder anschauen.» Bei einem konkreten Angebot würden Mandll wohl keine Steine in den Weg gelegt.
Wobei der selber davon ausgeht, ablösefrei aus seinem eigentlich bis ins Jahr 2007 laufenden Vertrag aussteigen zu können. Sollte sich die Situation im Tor der Rotblauen bis dahin nicht geändert haben, «werden sich unsere Wege sehr wahrscheinlich trennen«. Auch wenn er Basel eigentlich gar nicht verlassen möchte. Denn er fühlt sich wohl in diesem Club, in dieser Stadt. Und wenn er die Mannschaft bisher schon niht sportlich prägen konnte, so doch immerhin sprachlich. Sein «Burgenländisch versetzt mit Wiener Schmäh» (Eigendefinition) wird immer wieder gerne imitiert. «Na, sans deppert?» schallt es dann nicht ganz akzentfrei über den Trainingsplatz.
Auf diesem habe Mandl in seiner Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht, befindet Gross: «Vor Weihnachten war eine Delegation von österreichischen Trainern in Basel. Sie haben mir gesagt, sie hätten Mandl kaum mehr wiedererkannt.» Vorbehaltlos unterschreiben will der Angesprochene diese Aussage nicht. Aber auch Mandl spricht von einer klaren Leistungssteigerung seit seinen ersten zwei Monaten in Basel. «In Unter- form« sei er nach Basel gewechselt. Nach einer Verletzung, die ihn ein halbes Jahr nicht im gewohnten Masse trainieren liess:
«Keine guten Voraussetzungen beim ersten Auslandtransfer.»
CAPTAIN ... IM FUTURE-TEAM. Auch darum akzeptierte er zunächst seine Position als Ersatztorhüter klaglos. Nahm es schliesslich hin, dass er nach einem schwachen Spiel gegen Deutschland auch seinen Platz im Tor der österreichischen Nationalmajmschaft verlor. Am Ende ist ihm nach einem verpatzten halben Jahr nur mehr der Platz als Captain im Future-Team Österreichs geblieben. Einem Projekt, das für die EM 2008 ein erfolgversprechendes Nationalteam hervorbringen soll.
Doch Mandl gibt sich kämpferisch:
«Jetzt ist wieder die Zeit um anzugreifen.» Wies geht, hat er am Montag im Hotel am TV mitverfolgt. Da wurde eines seiner grossen sportlichen Idole das, was Mandl wieder sein will: Hermann Maier war beim Super-G in Kitzbühel die Nummer 1 und stand zuoberst auf dem Stoekerl.
Mandl dagegen steht derzeit nur an einem Ort ganz oben: Bei seinem Heimat- verein, dem ASK Hirm, ist er seit etwas mehr als zwei Jahren Obmann. Die erste Mannschaft spielt zwar nur in der fünften Liga. Doch auch hier scheinen die Hierarchien zementiert. Im vergangenen November wurde Thomas Mandl für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.
( BaZ vom 27.1.)