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Manipulations-Verdacht erschüttert deutschen Profifussball
Verfasst: 22.01.2005, 20:00
von Heaven Underground
Manipulations-Verdacht erschüttert deutschen Profifussball
Berlin. DPA/baz. Im deutschen Profi-Fussball sind offenbar mehrere Spiele durch Schiedsrichter Robert Hoyzer manipuliert worden. Wie der Deutsche Fussball-Bund (DFB) am Samstag bekannt gab, hat der Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen den erst 25-Jährigen eingeleitet. Er steht im Verdacht, mehrere Spiele im DFB-Pokal sowie in der 2. Bundesliga durch Entscheidungen beeinflusst zu haben, um so Spielergebnisse zu erzielen, auf die er zuvor gewettet hat. Hoyzer erklärte inzwischen seinen Rücktritt als Schiedsrichter und seinen Austritt aus seinem Verein Hertha BSC.
Eine Korrektur der offenbar manipulierten Spielergebnisse ist nach Verbandsangaben nicht mehr möglich. Über die Anzahl der Spiele, die Hoyzer beeinflusst haben soll, machte der DFB in seiner Presseerklärung keine Angaben. Konkret benannte er nur das Erstrunden-Spiel um den DFB-Pokal zwischen dem Regionalliga-Verein SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV am 21. August vergangenen Jahres. Die Hamburger hatten die Partie nach 2:0-Führung mit 2:4 verloren, nachdem Hoyzer zwei überaus strittige Foulelfmeter gegen sie verhängt und zudem Stürmer Emile Mpenza wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt hatte.
Am Mittwoch vom Tatverdacht erfahren
Der DFB hat nach eigener Darstellung erstmals am vergangenen Mittwoch von dem Tatverdacht erfahren. Darauf hin hatte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert kurzfristig für Freitag Vernehmungen des Schiedsrichters und von Zeugen anberaumt. Hoyzer machte bei seiner Vernehmung keine Angaben und begründete dies damit, dass er nach seiner Vereinsaustrittserklärung nicht mehr der Disziplinargewalt des DFB unterliege. Zuvor hatte er in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Schiedsrichter-Ausschuss, Volker Roth, die Vorwürfe bestritten.
Hoyzer stand seit der Saison 2002/03 auf der DFB-Schiedsrichterliste. Er leitete zwölf Spiele der 2. Bundesliga, ausserdem Begegnungen im DFB-Pokal und in der Regionalliga. "Dies ist ein bedauernswerter und durch nichts zu entschuldigender Vorfall. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit konsequent verfolgt und lückenlos aufgeklärt wird", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger. In einer ausserordentlichen Sitzung will sich das DFB-Präsidium am Montag mit dem Vorfall beschäftigen.
Zugleich warnte Zwanziger vor einer Pauschalisierung: "Nach unserem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich um einen Einzelfall, der nicht zu pauschaler Kritik an unseren Schiedsrichtern führen darf." Liga-Präsident Werner Hackmann forderte "im Sinne einer sauberen Liga" ebenfalls eine schnelle und vorbehaltlose Aufklärung aller möglichen Fälle der Vergangenheit.
Verfasst: 22.01.2005, 20:27
von Varela-8
hanis au grad ghört, isch i de nochrichte kho... wär scho heftig, wänn i de dütsche BL söttigi Sache glaufe wäre... hey... i glaubs wänni do dr HSV wär, do würdi däm uff entgangeni IInahme vrklage dasses numme so kracht...

Verfasst: 23.01.2005, 21:59
von Balisto
War wohl der Anfang vom Ende der HSV-Krise. Toppmöller wirds ihm danken...
Verfasst: 23.01.2005, 22:36
von Goofy
Das isch doch en alte, wieso gwünnet dir immer, jä ich ha mit em Schiri gwettet, dass mir verliere

bild.de
Verfasst: 23.01.2005, 23:21
von Magoo
Bundesliga-Skandal
Schiri Hoyzer:
Seine umstrittenen Entscheidungen
Der Knallstart in die Bundesliga-Rückrunde - er wird vom größten Skandal im deutschen Fußball seit der Bestechungsaffäre 1971 überschattett!
Der unfaßbare Manipulationsverdacht gegen Schiedsrichter Robert Hoyzer sorgt überall für Erschütterung. Er soll auf Spiele gewettet haben, die er selbst geleitet hat. Der DFB ermittelt wegen unsportlichen Verhaltens. Hoyzer ist Freitagabend mit sofortiger Wirkung als Schiedsrichter zurückgetreten und trat auch aus seinem Verein Hertha BSC aus.
Am Tag 1 nach Bekanntwerden des ungeheuerlichen Skandals sprechen immer mehr Indizien gegen Hoyzer. Die Nachrichtenagentur dpa schlüsselt heute auf: 10 Mal war der Schiedsrichter in den letzten 8 Monaten im Einsatz. 6 Mal geriet er wegen umstrittener und spielentscheidender Pfiffe in die Kritik.
Im Einzelnen:
5. Juni: Beim 3:2-Sieg von Eintracht Braunschweig über den FC St. Pauli am letzten Spieltag der Regionalliga Nord verweigert Hoyzer zwei Toren der Hamburger die Anerkennung u2013 einmal zu Unrecht.
14. August: Regionalligist VfL Osnabrück gewinnt beim FC St. Pauli mit 3:2. Der Siegtreffer fällt durch einen höchst umstrittenen Foulelfmeter, wobei Hoyzer auch noch St. Paulis Spieler Miletic mit Gelb-Roter-Karte vom Platz stellt.
21. August: In der 1. Runde des DFB-Pokals gewinnt der SC Paderborn gegen den Hamburger SV dank zweier unberechtigter Elfmeter mit 4:2. Zudem sieht HSV-Stürmer Emile Mpenza wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte.
21. September: LR Ahlen schaltet Bundesligist 1. FC Nürnberg in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 3:2 n.V. aus. Unmittelbar vor dem 1:2-Anschlusstreffer des Zweitligisten durch Bamba übersieht Hoyzer ein Foulspiel von Paulinho am Nürnberger Wolf.
26. September: Der MSV Duisburg gewinnt das Zweitliga-Punktspiel gegen SpVgg Greuther Fürth mit 1:0. Unmittelbar vor dem Siegtor durch Ahanfouf ahndet Hoyzer nicht ein Handspiel von dessen Teamkollege van Houdt.
22. Oktober: Im Zweitliga-Punktspiel siegt LR Ahlen gegen Wacker Burghausen durch einen unberechtigten Handelfmeter von Svitlica mit 1:0. Der Gästespieler Trivunovic erhält zudem die Gelb-Rote Karte.
Der Fall Hoyzer entzündet sich im Moment am Pokalspiel zwischen Amateur-Klub Paderborn und dem HSV am 21. August. Der Bundesligsist stürzte anschließend in eine tiefe Krise, zwischenzeitlich sogar bis auf den letzten Tabellenplatz u2013 und feuerte seinen Trainer Klaus Toppmöller. Der sagt jetzt: u201ESchiri Hoyzer hat mich den Job gekostet.u201C
HSV-Boß Bernd Hoffmann bestätigt: u201EEs ist nicht auszuschließen, daß Toppmöller bei einem anderen Ausgang heute noch Trainer bei uns wäre.u201C Und weiter: u201EKein Mensch weiß, wie die Saison verlaufen wäre, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Hier ist dem HSV und dem deutschen Fußball erheblicher Schaden zugefügt worden. Wir werden alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen.u201C Im Klartext: Die Hamburger fordern Schadenersatz.
Der DFB, dessen Kontrollausschuß erstmals am Mittwoch von dem Tatverdacht erfuhr, hat für morgen eine Krisensitzung im Fall Hoyzer einberufen. DFB-Pressechef Harald Stenger: u201EWir werden alles daran setzen, den Fall lückenlos aufzuklären.u201C
Viele aber fragen sich: Warum reagiert der DFB erst jetzt?
Schon unmittelbar nach dem umstrittenen Pokal-K.o. des HSV in Paderborn kursierten Gerüchte um Hoyzer. Der Schiedsrichter soll angeblich in der Halbzeitpause die Paderborner Kabine betreten und gesagt haben: Spielt ihr mal so weiter, den Rest erledige ich.
Volker Roth, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, bestritt diese Vorwürfe damals vehement. Auf der Internetseite des DFB hieß es am 29. August: u201EDazu stellt Roth fest, dass Hoyzer in der Halbzeitpause weder in der Paderborner Kabine gewesen ist, noch die von ihm zitierte Äußerung gemacht hat. Diese Tatsache wird von den beiden Schiedsrichter-Assistenten Ralf Brombacher und Stephan Kammerer und dem Paderborner Schiedsrichter-Betreuer Günter Hoppe bestätigt.u201C
Robert Hoyzer hüllt sich unterdessen weiter in Schweigen. Gestern sagte er der BamS: u201EIch möchte mich zu den Vorwürfen momentan noch nicht äußern.u201C Bei seiner Vernehmung vorm Kontrollausschuß am Freitag hatte er ebenfalls keine Angaben gemacht. Begründung: nach seinem Vereinsaustritt unterliege er nicht mehr der Disziplinargewalt des DFB.
Der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, Bernd Schultz: u201EDas klingt wie ein Eingeständnis der eigenen Schuld.u201C
Der Fall Hoyzer. Was passiert, wenn sich der schreckliche Verdacht tatsächlich bestätigt?
Liga-Präsident Werner Hackmann stellte für den Fall HSV schon klar: Der Pokal sei ein Wettbewerb des DFB, der eine Annulierung des Resultats ausschließe. Er ließ ließ jedoch offen, welche Konsequenzen zu ziehen seien, wenn Hoyzer auch Punktspiele in der von der DFL geleiteten 2. Bundesliga manipuliert haben sollte: u201EIm Moment kann ich gar nichts ausschließen.u201C
Verfasst: 24.01.2005, 00:05
von Balisto
Falls alles wahr ist: Ist der gute Mann ohne Gewissen geboren worden?
Verfasst: 24.01.2005, 00:20
von redblue-calvin
Heaven Underground hat geschrieben:Er steht im Verdacht, mehrere Spiele im DFB-Pokal sowie in der 2. Bundesliga durch Entscheidungen beeinflusst zu haben, um so Spielergebnisse zu erzielen, auf die er zuvor gewettet hat.
au wenns e glai sauerei isch das ganze - irgendwie findis drotzdäm luschtig

Verfasst: 24.01.2005, 02:03
von alduccio
Aha.....
Au in Germanland stinks gewaltig.......!!

Verfasst: 24.01.2005, 07:33
von zul alpha 3
SPIEGEL ONLINE - 23. Januar 2005, 14:27
URL:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 82,00.html
Reaktionen
"Habe Zweifel, dass der deutsche Fußball sauber ist"
Die Affäre um DFB-Schiedsrichter Rober Hoyzer hat zu teils heftigen Reaktionen in der deutschen Fußball-Prominenz geführt. Während der DFB von einem Einzelfall spricht, ist die Empörung beim Hamburger SV riesengroß.
Reaktionen
"Der Schiri hat mich den Job gekostet"
Die Affäre um DFB-Schiedsrichter Rober Hoyzer hat zu teils heftigen Reaktionen in der deutschen Fußball-Prominenz geführt. Während der DFB von einem Einzelfall spricht, ist die Empörung beim Hamburger SV riesengroß.
Bernd Hoffmann (Vorstandsvorsitzender Hamburger SV): Als Werner Hackmann mich am Samstagnachmittag anrief, bin ich fast aus den Schuhen gekippt. Einen solchen Fall hätte ich für völlig ausgeschlossen gehalten. Wir lagen in der Partie klar vorne und haben gut gespielt. Wenn man dann verliert, gehört es sich nicht, nach dem Spiel nach zu karten, aber heute sieht das ganz anders aus. Wir sind stark betroffen und hoffen in erster Linie auf eine lückenlose Aufklärung und in zweiter Linie auf wirtschaftliche Wiedergutmachung. Es ist nicht auszuschließen, dass Klaus Toppmöller bei einem anderen Ausgang heute noch Trainer bei uns wäre. Kein Mensch weiß, wie die Saison verlaufen wäre, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Hier ist dem HSV und dem deutschen Fußball erheblicher Schaden zugefügt worden. Wir werden alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen.
Klaus Toppmöller (Ex-Trainer Hamburger SV): Der Schiri hat mich den Job gekostet. Wir waren gut drauf bis zur Partie in Paderborn. Aber dann ging's abwärts. Die Vorwürfe standen schon nach dem Spiel. Jede Kleinigkeit wurden gegen uns gepfiffen und es war offensichtlich, dass irgendwas im Busch ist. Die Spieler haben mir dann auch gesagt, nach dem Spiel sind Worte gefallen in der Paderborner Kabine wie "Die können spielen wie sie wollen, die haben hier keine Chance". Ich habe immer gehofft, dass der Fußball sauber ist. Aber jetzt muss man echte Zweifel haben, dass alles immer korrekt läuft.
Theo Zwanziger (Geschäftsführender DFB-Präsident): Dies ist ein bedauernswerter und durch nichts zu entschuldigender Vorfall. Ich begrüße es ausdrücklich, dass Horst Hilpert in Abstimmung mit Schiedsrichter-Obmann Volker Roth sofort reagiert hat. Eine abschließende Bewertung muss der endgültigen Sachverhalts-Aufklärung vorbehalten bleiben. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit konsequent verfolgt und lückenlos aufgeklärt wird. Nach unserem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich um einen Einzelfall, der nicht zu pauschaler Kritik an unseren Schiedsrichtern führen darf.
Oliver Bierhoff (Teammanager der deutschen Nationalmannschaft): Dieser Fall ist schlecht für den Wettbewerb und den ganzen deutschen Fußball. Nun werden viele Schiedsrichter-Entscheidungen in Frage gestellt werden. Ich bin aber überzeugt, dass dieser Fall ein Einzelfall ist.
Horst Hilpert (Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses): Ich werde am Montag erst das Präsidium von den Vorgängen informieren, bevor ich wieder vor die Presse trete. Aber es ist natürlich immer die Pflicht des Kontrollausschusses, schnell zu Ergebnissen zu kommen, vor allem bei so einem belastenden Vorfall.
Harald Stenger (DFB-Pressechef): Auf dem DFB-Pokal liegt ein dunkler Schatten durch diese Situation. Hoyzer hat vor dem Kontrollausschuss die Vorwürfe bestritten. Wir werden alles daran setzen, den Fall lückenlos aufzuklären.
Michael Born (Geschäftsführer SC Paderborn): Wir sind von der Entwicklung natürlich völlig überrumpelt worden. Es ist schlimm für den Verein als Erster und Einziger mit dem Fall in Verbindung gebracht zu werden. Aber es steckt möglicherweise noch mehr dahinter als nur das Spiel in Paderborn.
Hans-Georg Felder (Pressechef Hertha BSC Berlin): Solange es noch keine Beweise gibt, wollen wir uns dazu nicht äußern. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, entsteht natürlich ein großer Schaden für den Fußball.
Verfasst: 24.01.2005, 07:34
von zul alpha 3
alduccio hat geschrieben:Aha.....
Au in Germanland stinks gewaltig.......!!
übrigens gab's diese art von skandalen auch schon in der lieben, sauberen schweiz. er erinnert sich nicht zurück an die affäre röthlisberger - ausser, dass dort das ganze mit einem faulen kompromiss endete (rücktritt). ...
wo geld mit im spiel ist, da kommt profit leider allzuoft vor moral ... leider
Verfasst: 24.01.2005, 08:14
von Gevatter Rhein
Wie auch immer die Sache ausgehen mag, aber was Toppi zum Besten gibt, ist einfach lächerlich. Nicht dieser Ref in diesem einen Spiel hat ihn den Job gekostet, sondern seine Unfähigkeit, eine Mannschaft zu führen, der es mal nicht so läuft. Würde halt bedingen, dass man sich nicht nur um die 11 Stammspieler kümmert oder sich auch mal um das Teamklima bemüht...
Frankfurt, Saarbrücken, Leverkusen und jetzt Hamburg - jedes Mal stolpert diese selbstüberschätzte Gernegross über seine eigene grosse Klappe. Mann, der ist ja beinahe so arrogant wie ich !

Verfasst: 24.01.2005, 09:54
von zul alpha 3
Gevatter Rhein hat geschrieben:Wie auch immer die Sache ausgehen mag, aber was Toppi zum Besten gibt, ist einfach lächerlich. Nicht dieser Ref in diesem einen Spiel hat ihn den Job gekostet, sondern seine Unfähigkeit, eine Mannschaft zu führen, der es mal nicht so läuft. Würde halt bedingen, dass man sich nicht nur um die 11 Stammspieler kümmert oder sich auch mal um das Teamklima bemüht...
Frankfurt, Saarbrücken, Leverkusen und jetzt Hamburg - jedes Mal stolpert diese selbstüberschätzte Gernegross über seine eigene grosse Klappe. Mann, der ist ja beinahe so arrogant wie ich !
dem sein problem ist wirklich, dass wenn mal seine mannschaft im tief ist, er sie nicht mehr hoch bekommt ... und das weiss er ja wohl selber am besten. den spruch von wegen der schiri sei schuld, hört man von ihm an jedem zweiten samstag ... nicht mehr ernst zu nehmen der typ ...
... wenn ich nur daran denke, dass er als 'valable' alternative zu CG hier im forum bereits im herbst herumkursierte .... würg ...
Verfasst: 24.01.2005, 10:50
von Mahatma
übrigens gab's diese art von skandalen auch schon in der lieben, sauberen schweiz. er erinnert sich nicht zurück an die affäre röthlisberger - ausser, dass dort das ganze mit einem faulen kompromiss endete (rücktritt). ...

...
Und dann gab es da noch einen Klubschiedsrichter. Aber der pfeifft Gottseidank nicht mehr.

Verfasst: 24.01.2005, 15:23
von Holsten
Da wird es diese Woche noch ganz gewaltig knallen!
Bin mal gespannt, was der DFB sich da jetzt einfallen lässt!

Verfasst: 24.01.2005, 15:52
von Edberg
Wenn man die Leistungen unserer Schiedsrichter genauer betrachten würde und hinter jedem Fehlentscheid einen Betrug vermuten würde, dann wären wir in der Korruptions-Weltrangliste an 1. Stelle (noch vor Italien, Kolumbien, etc.).
Schiedsrichter sind halt auch nur Menschen

Verfasst: 26.01.2005, 17:34
von Zemdil
Si/dpa) Das Hamburger Magazin «Stern» rückte den mit schweren
Betrugsvorwürfen konfrontierten Bundesliga-Schiedsrichter Robert
Hoyzer in die Nähe von kroatischen Mafiakreisen. Der Auslöser der
Affäre streitet via Rechtsvertreter weiterhin alles ab.
Der DFB habe Hinweise und den begründeten Verdacht, wonach die
organisierte Kriminalität in den Fall involviert und Spiele
systematisch manipuliert worden sein könnten, sagte DFB-
Pressesprecher Harald Stenger. Allerdings könne der DFB nicht
einschätzen, ob es tatsächlich eine kriminelle Struktur um den
Schiedsrichter herum gebe.
Auf der anderen Seite kämpft der 25-jährige Hoyzer mit
juristischen Mitteln um seinen Ruf. Sein Rechtsanwalt Stephan
Holthoff-Pförtner hat die «Rücktrittserklärung» angefochten, die
sein Mandant am vergangenen Freitag bei der Anhörung durch den DFB
unterschrieben hat. Hoyzer sei dabei mit den Vorwürfen konfrontiert
und «zur Vermeidung weiterer Nachteile für ihn» mit Nachdruck zum
Unterschreiben der Erklärung veranlasst worden, hiess es in einer
Mitteilung der Essener Kanzlei. Ausserdem sei Hoyzer bisher aus dem
Verein Hertha BSC «nicht wirksam ausgetreten» und werde «dies auch
in Zukunft nicht tun». Damit unterliegt er nach wie vor der
Verbandsgerichtsbarkeit.
Hoyzer steht im Verdacht, Spiele im Cup, in der 2. Bundesliga
und in der Regionalliga manipuliert und zuvor darauf gewettet zu
haben. Hinweise auf mögliche Betrügereien lagen dem Verbands dem
Vernehmen nach bereits im Sommer 2004 vor. Die Oddset-Sportwette
hatte direkt nach dem Pokalspiel SC Paderborn - Hamburger SV am 21.
August den DFB und die Polizei über ungewöhnlich hohe Wetteinsätze
auf einen Paderborner Sieg informiert.
Im Schatten der «Betrugsaffäre Hoyzer» geriet mit dem
Regionalliga-Schiedsrichter Dominik Marks ein weiterer Referee
unter Beschuss. Er wies indes sämtliche Anschuldigungen vehement
zurück und nahm zu den umstrittenen Szenen in der Partie der
Amateure von Hertha Berlin und Arminia Bielefeld konkret Stellung.
Verfasst: 26.01.2005, 20:07
von schnauz
Schiedsrichter-Affäre
DFB erstattet Strafanzeige gegen Hoyzer
Schiri will nicht zurücktreten - Innenminister Schily fordert schnelle Aufklärung
Der unter Manipulationsverdacht stehende Fußball-Schiedsrichter Robert Hoyzer aus Berlin geht in die Offensive und will seinen Rücktritt als Referee wieder rückgängig machen. "Wir haben gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund die so genannte Rücktrittserklärung, die unser Mandant am 21. Januar 2005 in Frankfurt unterschrieben hat, angefochten", erklärte das Essener Anwaltsbüro Holthoff-Pförtner, das die Rechtsvertretung Hoyzers übernommen hat, per Pressemitteilung. Unterdessen erstattete der DFB am Mittwochabend Anzeige gegen Hoyzer.
"Fall Hoyzer" weitet sich aus
DFL-Boss Hackmann:
Profi-Schiedsrichter möglich
Hoyzer: "Habe nicht betrogen"
"Fall Hoyzer": Skandal weitet sich aus
»Die Geschichte, die ich gehört habe, ist eine andere, als jene die der DFB verbreitet«
Hoyzer-Anwalt Holthoff- Pförtner
Die Anwälte des 25-Jährigen richteten außerdem heftige Vorwürfe an die Adresse des DFB: "Unser Mandant war unter einem Vorwand nach Frankfurt gebeten, dort dann mit Vorwürfen konfrontiert und zur "Vermeidung weiterer Nachteile für ihn' mit Nachdruck veranlasst worden, eine Erklärung zu unterschreiben, von der er nicht mal eine Kopie erhalten hat." Die Juristen unterstrichen zudem, dass Hoyzer bisher nicht aus seinem Club Hertha BSC Berlin ausgetreten sei und dies auch nicht vorhabe.
DFB geht gegen Hoyzer vor
In der Affäre um den unter Betrugsverdacht stehenden Schiedsrichter Robert Hoyzer hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige erstattet. Der DFB erklärte am Abend, die zunächst am Dienstag angefragte Staatsanwaltschaft Braunschweig habe den DFB auf die Zuständigkeit der Berliner Ermittler verwiesen. Ziel des DFB ist es laut der Erklärung, zusätzlich zu den Untersuchungen des DFB-Kontrollausschusses Ermittlungsmaßnahmen zu veranlassen, die ausschließlich staatlichen Organen, nicht aber dem DFB erlaubt sind. "Der DFB erhofft sich insbesondere die Klärung der Frage, welche Personen hohe Wetteinsätze auf die von Robert Hoyzer geleiteten Spiele gesetzt haben und ob eine Verbindung von ihnen zu Robert Hoyzer besteht", hieß es.
Eine Hinrichtung
Holthoff-Pförtner, der bereits Altbundeskanzler Helmut Kohl vertreten hat, hatte sich am Dienstag zu einem Gespräch mit Hoyzer in Berlin getroffen. "Die Geschichte, die ich gehört habe, ist eine völlig andere, als jene die der DFB verbreitet", sagte er. "Was der DFB mit meinem Mandanten bei der Vernehmung gemacht hat, war keine Untersuchung, sondern eine Hinrichtung", so der Jurist gegenüber der "Neuen Ruhr Zeitung".
Hoyzer: "Ich habe nicht betrogen"
Schiri-Chef: Lücken im Kontrollsystem
»Ein Generalverdacht gegen alle ist unfair«
Otto Schily
Hoyzers Anwälte wiesen zudem darauf hin, dass mittlerweile die Staatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen an sich gezogen hat. Diese Einschätzung ist allerdings nach Angaben der Braunschweiger Staatsanwaltschaft verfrüht. Ein Sprecher der Behörde sagte, dass die Akten zwar auf Grund des möglichen Tatorts Berlin in die Hauptstadt geschickt wurden, allerdings muss die dortige Staatsanwaltschaft zunächst die Zuständigkeit prüfen.
Kontakte zur Mafia
Nach Informationen des Magazins "Stern" soll Hoyzer regelmäßig Kontakt zur kroatischen Mafia gehabt haben, was der Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes, Harald Stenger, bestätigte: "Diese Erkenntnisse haben wir auch." Dagegen gehen aus den der Staatsanwaltschaft vorliegenden Unterlagen keine konkreten Hinweise auf diese Verbindung hervor, wie Sprecher Klaus Ziehe sagte.
Schnelle Aufklärung
Inzwischen schaltete sich auch Bundesinnenminister Otto Schily in die Diskussion ein. Er forderte eine "schnelle und lückenlose Aufklärung" der Betrugs-Vorwürfe. Schily schrieb in einem Beitrag für die "Bild"-Zeitung, der international hervorragende Ruf der deutschen Schiedsrichter dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. "Alle Schiedsrichter der Fußball-Ligen müssen DFB und Staatsanwaltschaft unterstützen, die Verdachtsfälle schnell aufzuklären", so der Minister.
Trotz der Betrugsvorwürfe an den Berliner Robert Hoyzer ist Schily überzeugt: "Die große Mehrheit der Schiedsrichter ist ehrlich und hoch professionell. Ein Generalverdacht gegen alle ist unfair." Aber: "Wer zu persönlichen Gunsten ein Spiel "verpfeife", müsse für immer vom Platz. "Deutsche Schiedsrichter haben international einen hervorragenden Ruf. Den dürfen sie nicht aufs Spiel setzen", so der SPD-Politiker.
Verfasst: 27.01.2005, 14:51
von Flint04
Hoyzer gibt zu in die Machenschaften verwickelt zu sein!
Allerdings räumt er zusätzlich ein, dass diese Geschichte doch mehrere Kapitel
mit verschiedenen Hauptdarstellern hat!
LINK:
http://www.transfermarkt.de/news/news_text.php4?id=6291
Dem deutschen Fußball steht einer der größten Skandale bevor, den es seit Gründung der BULI gab!
Verfasst: 27.01.2005, 15:35
von Zemdil
Jetzt kommt die Wahrheit im Bundesliga-Skandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer (25) ans Licht: Der Berliner hat die gegen ihn erhobenen Manipulationsvorwürfe unter Tränen gestanden, seine Schuld gegenüber seinen Anwälten zugegeben.
Das erschütternde Geständnis.
Hoyzer: u201EDie in der Öffentlichkeit erhobenen Anschuldigungen gegen mich sind im Kern zutreffend. Ich bedauere mein Verhalten zutiefst und entschuldige mich gegenüber dem DFB, meinen Schiedsrichterkollegen und allen Fußballfans. Ich habe heute vollständig und schonungslos mein Verhalten und mein gesamtes umfangreiches Wissen über alle mir in diesem Zusammenhang bekannten Sachverhalte und Personen dokumentiert und stehe der Staatsanwaltschaft und dem DFB zur vollumfänglichen Aufklärung zur Verfügung.u201C
http://www.bild.de
Verfasst: 27.01.2005, 17:23
von Ulzburg
TV TIP:
Exklusiv in AKTE 05/4 heute um 22.15 Uhr: Nach dem Geständnis von Robert Hoyzer: Private Detektive über die kroatische Wett-Mafia /
Der Ermittlungsbericht, der den Schiedsrichter-Skandal ins Rollen brachte
27.01.2005 - 16:01 Uhr, SAT.1. [Pressemappe]
Berlin (ots) -
Nach dem Geständnis von Schiedsrichter Robert Hoyzer richtet sich
der Fokus jetzt auf Hintermänner aus der kroatischen Wett-Mafia. Der
Redaktion von AKTE 05 liegt die Zusammenfassung eines privaten
Ermittlungsberichtes vor, in dem Verbindungen zwischen Schiedsrichter
Robert Hoyzer und den Brüdern Milan und Ante S. beschrieben werden.
Demnach verkehrten Hoyzer und seine Schiedsrichter-Kollegen von
Hertha BSC im Berliner "Café King", das Milan S., einem gebürtigen
Kroaten, gehört. Im Ermittlungsbericht heißt es: "Das Lokal (Café
King) ist stadtbekannt als Anlaufpunkt für Mitglieder des
jugoslawischen kriminellen Milieus, hier auch bekannt als Anlaufpunkt
der Hütchenspieler." Eine Ex-Freundin von Milan S. bestätigt
gegenüber AKTE 05: "Robert Hoyzer und Milan kennen sich seit Jahren.
Robert war sehr oft im Café King." Wie AKTE-Recherchen ergeben
haben, hat Café-Besitzer Milan S. sogar verwandtschaftliche
Verbindungen zu Hertha BSC: Er ist der Cousin eines
Kreisliga-Schiedsrichters, der ebenfalls zur Schiri-Gruppe des
Fußballvereins gehört. Peter Niggl, Buchautor und Kenner der Berliner
Unterwelt, über das "Café King": "Das ist seit langem das Stammlokal
von Hertha BSC. Honorige Personen, Vorstände, Spieler und
Schiedsrichter verkehren dort." Eine AKTE-Anfrage bei der
Pressestelle von Hertha BSC blieb bislang unbeantwortet.
Die Brüder Milan und Ante S. sind offenbar schon seit Jahren in
der Wett-Szene bekannt. Mitarbeiter eines Berliner Wettbüros
bestätigen gegenüber AKTE 05: "Ante S. setzt seit langem hohe Summen
auf Außenseiter, Wetten mit hohen Gewinnen, auch auf ausländische
Spiele." Ein Foto aus einer Überwachungskamera, das dem
Ermittlungsbericht beiliegt, zeigt Ante S. in dem besagten Wettbüro.
Insider vermuten, die Wett-Gewinne waren so hoch, dass Buchmacher
um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet und private Ermittler mit
der Untersuchung beauftragt haben. Zitat aus dem der AKTE-Redaktion
vorliegenden Ermittlungsbericht:
"Tatsache ist hier, dass der S. (gemeint ist Ante S.) höher(e)
Geldbeträge auf Spiele gesetzt hat, in denen der HOYZER als
Schiedsrichter eingesetzt war. (...) Es wurden hier Gewinne von ca.
900.000 Euro erzielt. Die hier ermittelten Spiele waren:
VfL Osnabrück - St. Pauli 14.08.04
Braunschweig - St. Pauli 05.06.04
HSV - Paderborn 21.08.04."
Robert Hoyzer - Täter und Opfer?
Nach allen vorliegenden Rechercheergebnissen ist es nicht
auszuschließen, dass Robert Hoyzer von der Wett-Mafia
instrumentalisiert wurde. Im Ermittlungsbericht heißt es
abschließend: "Über die Motivation des HOYZER kann nur spekuliert
werden. Ob der HOYZER aus Bereicherungsgründe(n) diese Taten begangen
hat oder aber von den S. (gemeint sind Milan und Ante S.), eventuell
weil er ihnen verpflichtet war, unter Druck gesetzt wurde, kann hier
definitiv nicht bewertet werden." In einem Hintergrundgespräch mit
der AKTE-Redaktion bestreitet Milan S. alle Vorwürfe und kündigt eine
Erklärung an, die noch andere belasten werde.
Das erste Interview mit der Mutter von Hoyzers Freundin
Erstmals nimmt die Mutter von Robert Hoyzers Freundin zu den
öffentlichen Vorwürfen Stellung. Sie streitet ab, von Robert Hoyzer
Geld für eine kürzlich gekaufte Eigentumswohnung erhalten zu haben.
Sie versichert gegenüber AKTE 05, den Kaufpreis der Wohnung aus
eigener Tasche aufgebracht zu haben. Nach Angaben der Mutter hat sie
für die Eigentumswohnung "viel weniger als 330.000" Euro" bezahlt.
Diese Meldung ist mit Quellenangabe AKTE 05 zur Veröffentlichung
frei. Bei Rückfragen:
Verfasst: 27.01.2005, 17:52
von Heaven Underground
Do de Bricht no usem Tagi.
Der 25-jährige Schiedsrichter Robert Hoyzer hat die gegen ihn erhobenen Betrugsvorwürfe zugegeben und weitere Enthüllungen im grössten Manipulationsskandal im deutschen Fussball seit 34 Jahren angekündigt. Hoyzer, der des Betrugs verdächtigt wird, gestand gegenüber seinem Anwalt die Manipulationen und beschuldigte weitere nicht genannte Personen.
Robert Hoyzer ringt sich zu einem Geständnis durch.
Robert Hoyzer schrieb in einer Erklärung: «Die in der Öffentlichkeit erhobenen Anschuldigungen gegen mich sind im Kern zutreffend. Ich bedauere mein Verhalten zutiefst und entschuldige mich gegenüber dem Verband, meinen Schiedsrichterkollegen und allen Fussball- Fans.». Hoyzer hat sich bereit erklärt, weitere Details bekannt zu geben. «Ich habe heute vollständig und schonungslos mein Verhalten und mein gesamtes Wissen über alle mir in diesem Zusammenhang bekannten Sachverhalte und Personen dokumentiert und stehe der Staatsanwaltschaft und dem DFB zur Aufklärung zur Verfügung», hiess es weiter. Die Berliner Staatsanwaltschaft will die Hilfe annehmen.
Noch «viele andere Leute» verstrickt
Gegenüber Medien soll Hoyzer gesagt haben, in die Affäre seien noch «viele andere Leute» verstrickt. Er liess offen, ob es sich dabei um Schiedsrichterkollegen, Spieler, Funktionäre oder Aussenstehende handelt. Robert Hoyzer sagte weiter, er habe für die Manipulation von Spielen einen fünfstelligen Betrag bekommen.
Der deutsche Schiedsrichter-Chef Volker Roth war sichtlich geschockt. «Dieser ganze Vorgang geht mir schon unglaublich nahe. Das ist unverzeihlich», sagte der frühere Fifa-Referee. Es seien ideelle Werte verraten und verkauft worden, «und das ist unentschuldbar», meinte Roth. «Wir sind schockiert, wir haben so etwas nie für möglich gehalten. Aber gegen kriminelle Energien kann man nichts machen.» Roth befürchtet, dass das Vertrauen in die Schiedsrichter «über Jahre» gestört sein werde. «Wir müssen da durch, wir haben an die Schiedsrichter appelliert, jetzt nicht überzureagieren». In der weiteren Bewältigung der Affäre kündigte er an, «gnadenlos und ohne Rücksicht auf Personen aufzuräumen».
DFB will «Frühwarnsystem» einführen
In der Frankfurter Verbandszentrale hatte man seit Sommer Hinweise auf Unregelmässigkeiten beim DFB-Pokalspiel der ersten Runde zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV. Erste Ermittlungen nach hohen Wetteinsätzen verliefen aber im Sande. Erst am Mittwoch vergangener Woche hatten sich vier Schiedsrichter als Zeugen beim DFB gemeldet, daraufhin nahm der Kontrollausschuss die Ermittlungen auf. Bis zum Donnerstag hatte Robert Hoyzer alle Vorwürfe bestritten.
Der DFB will künftig mit einem «Frühwarnsystem» und einem Wettverbot für die Schiedsrichter weiteren Manipulationen vorbeugen. Wie das Fachmagazin «kicker» berichtet, werde die DFL einen Vertrag mit der Firma Betradar.com abschliessen. Das Unternehmen zählt zu den führenden Informationslieferanten der Welt für Buchmacher. Zukünftig soll die die deutschen Fussball-Liga DFL umgehend benachrichtigt werden, wenn ungewöhnlich hohe Wetteinsätze zu verzeichnen sind. Ausserdem sollen die Schiedsrichteransetzungen künftig nicht vier, sondern erst zwei Tage vor der Partie bekannt gegeben werden. Zudem werden in Zukunft auch alle DFB-Pokalspiele der ersten Runde von Schiedsrichterbeobachtern begleitet.
Verfasst: 28.01.2005, 08:15
von Holsten
Nun werden Köpfe rollen!
Bin mal gespannt, was da noch alles rauskommt!
Verfasst: 28.01.2005, 08:19
von zul alpha 3
... und der kommentar aus der nzz
28. Januar 2005, 02:22, Neue Zürcher Zeitung
WM-Imageschaden
Eben übte sich Fussball-Deutschland mit Blick auf das WM-Turnier 2006 noch in Hyperventilation. Sprach die Fifa-Spitze beeindruckt vom beispielhaften Bündnis der Organisatoren und von Exponenten des Deutschen Fussballbundes (DFB) mit Politik und Wirtschaft zum Wohle eines grossen Sportereignisses und wirbelte fast schon jede Ankündigung zur Endrunde mächtig Staub auf - zuletzt der mit Ungeduld erwartete Ticketvorverkauf ab 1. Februar. Und jetzt dies: Ein betrügerischer Schiedsrichter gesteht nach ersten Dementis in einer kurzen Phase medialen Aufruhrs Manipulation und stellt weitere Enthüllungen in Aussicht. Ein Teil des bezahlten deutschen Fussballs sei unter die Knute der (kroatischen) Wett- Mafia geraten, schreibt dazu die «Süddeutsche Zeitung».
Dabei schien der deutsche Berufsfussball sein dunkelstes Kapitel längst überwunden zu haben. 34 Jahre ist es her, dass Ermittler Kindermann den Sumpf des «Bundesliga- Skandals» trockengelegt und 53 Spieler, 2 Trainer, 6 Klubpräsidenten und 2 Vereine der Betrügereien und Schmierereien überführt hatte. Jetzt ist ausgerechnet ein junger, hoffnungsvoller Schiedsrichter dem Lockruf krimineller «Buchmacher» erlegen, dessen Metier für Unparteilichkeit und Unentbehrlichkeit steht und der deshalb als Vertrauensperson gilt. Ob mit diesen strafbaren Energien noch weiterer Schaden angerichtet wurde, bleibt abzuwarten. Dass damals, im Sommer letzten Jahres, im fraglichen DFB- Pokalspiel Paderborn - HSV nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein konnte, blieb auch dem TV-Zuschauer aus Distanz nicht verborgen. Der Verband wird sich den Vorwurf nicht ersparen können, er habe gegen einen von ihm protegierten Spielleiter trotz eigener Irritation über mögliche Unregelmässigkeiten nicht konsequent und hartnäckig genug weiter ermittelt.
Der Ball liess sich nicht, wie vielleicht erhofft, unter der Grasnarbe halten. Der Schaden ist angerichtet. Er riecht nach starkem Tobak. Wie der Deutsche Fussball-Bund ähnlichen absichtlichen Verfälschungen vorzubeugen versucht, welche kurzfristigen Massnahmen er ergreifen wird oder was allenfalls weiter ans Tageslicht kommt, davon muss man das Ausmass des Imageschadens abhängig machen. Über der Weltmeisterschaft in anderthalb Jahren, die bis jetzt enorm viel Spannkraft freigesetzt und unternehmerische Initiative mobilisiert hat, liegt momentan ein Schatten.
rei.
Verfasst: 28.01.2005, 08:24
von zul alpha 3
dazugehöriger artikel aus der nzz - nicht viel neues im verlgeich zum tagi
28. Januar 2005, 07:26, Neue Zürcher Zeitung
Referee gesteht Manipulation
Robert Hoyzer kündigt weitere Aussagen zur Aufklärung des Skandals an
hle. Stuttgart, 27. Januar
«Den haben wir am Kanthaken» (Eisenhaken, die Red.), sagte am Sonntag ein hoher Funktionär des Deutschen Fussball-Bundes (DFB), als die Mikrofone ausgeschaltet waren. Damit hatte er den ungewöhnlich direkten Umgangston des Geschäftsführenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger im öffentlichen Umgang mit dem Schiedsrichter Robert Hoyzer erklärt. Zwanziger ist Jurist, normalerweise gilt die Unschuldsvermutung nach aussen bis zum Beweis der Schuld, für Zwanziger aber handelte es sich schon aufgrund der Erkenntnisse des DFB-Kontrollausschusses um Betrug und kriminelle Energie. Dieser hatte den 25-jährigen Nachwuchsstar unter den deutschen Referees am vergangenen Freitag einvernommen. Am Donnerstagnachmittag riet Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner, der auch schon den Altbundeskanzler Kohl verteidigt hat, seinem Klienten zum Geständnis. Hoyzer gab darauf zu, für die Manipulation von Spielen jeweils fünfstellige Beträge erhalten zu haben. Er will nun selber zur endgültigen Aufklärung des Schiedsrichter-Skandals beitragen. Er habe alle ihm in diesem Zusammenhang bekannten Sachverhalte und Personen dokumentiert, teilte er mit, und stehe der Staatsanwaltschaft und dem DFB zur Aufklärung zur Verfügung. Auch die Berliner Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet.
Kroatische Drahtzieher?
Die Berliner Ermittler sind gut beraten, wenn sie auf den Kronzeugen aufpassen. Diejenigen, die nach Hoyzers Aussagen auffliegen werden, haben nämlich in grossem Rahmen Geld verdient mit dem Unparteiischen, der nach ihrem Willen pfiff. Allein im DFB-Pokalspiel SC Paderborn - Hamburger SV (4:2), in dem Hoyzer zwei Penaltys und eine rote Karte gegen den Bundesligaklub verhängte, sollen dessen Auftraggeber 1,2 Millionen Euro gewonnen haben. Die Hintermänner, die den jungen Schiedsrichter-Karrieristen wohl auch erpresst haben, sollen zur kroatischen Wettmafia gehören, die vor allem in der Hauptstadt die Zocker-Szene beherrscht.
Zur sichtlichen Zufriedenheit der Fussball- Funktionäre, im Rahmen ihrer sportlichen Gerichtsbarkeit und auch dank einem internen Schiedsrichter-Kontrollsystem den Skandal aufgedeckt und den Einzeltäter selbst enttarnt zu haben, gesellt sich ein grosser Schrecken. Der deutsche Schiedsrichter-Chef Volker Roth spricht von einem Schock. Es seien ideelle Werte verraten und verkauft worden. Wenn nun in einem Land, das von sich glaubt, die besten Referees zu besitzen und die seriösesten Turniere organisieren zu können, ausgerechnet 17 Monate vor der Fussball-Weltmeisterschaft Derartiges geschieht, läuten die Alarmglocken.
Bundesliga bisher mit makellosem Ruf
Man hatte sich so etwas einfach nicht vorstellen können, seit vor 34 Jahren der «Bundesliga-Skandal» von 1970/71 durch den Stuttgarter Chefankläger Hans Kindermann unerbittlich aufgearbeitet worden war. Dessen strenger Strafe war niemand entgangen. Es machte deshalb den Anschein, als sei der deutsche Fussball heute gefeit gegen Korruption. Erst im Zusammenhang mit der Erschliessung des asiatischen Markts hatten die Verantwortlichen des Deutschen Liga-Betriebs (DFL) vor ein paar Monaten einen Eindruck ihres makellosen Rufes erhalten: In der Bundesliga gehe es mit Abstand am seriösesten zu, sagten Buchmacher aus Singapur und anderen südostasiatischen Ländern den DFL-Chefs Wilfried Straub und Werner Hackmann, deshalb wollten sie möglichst viele Bundesliga-Partien auf ihre Wettscheine nehmen. In diesem Ruf sportlicher Korrektheit rangiert die erste deutsche Klasse eindeutig vor der englischen Premiere und der europäischen Champions League. Auf Spiele in China, Hongkong, Thailand oder Malaysia, wo skrupellose Zocker-Kartelle den Markt beherrschen, lassen die legalen Wettbewerbe dieser Region schon gar nicht mehr wetten.
Hoher Wetteinsatz auch in Deutschland
Hierzulande wurde entsprechend die Nase gerümpft über die Schiebereien, die im Ostblock gang und gäbe sind, oder über eine Justiz, die in Italien, wenn es um Fussball geht, fast immer die Augen zudrückt. Doch nicht in Deutschland, wo der Welt gerade dieser Tage mit dem neuen Ticketing-System für die Weltmeisterschaft vorgeführt wurde, wie mit millimetergrossen elektronischen Mikrochips Sicherheit und Ordnung in zwölf hoch funktionalen WM-Arenen gewährleistet werden soll. Lange haben DFB und DFL von der dreckigen Seite ihres Geschäftsbetriebs nichts wissen wollen; oder davon, dass es in der Natur der Menschen liegt, dass sich dort, wo viel Geld fliesst, immer auch die dunklen Elemente der Gesellschaft bedienen wollen. Allein in Deutschland wird mit dem Wettgeschäft eine Milliarde Euro im Jahr umgesetzt. Mustergültig hat sich jetzt die staatliche Wettgesellschaft Oddset verhalten. Sie meldete auch die aussergewöhnlichen Geldbewegungen im Zusammenhang mit Spielen unter der Leitung Hoyzers an den Fussball-Bund.
Als schwarze Schafe unter den Buchmachern gelten jedoch fünf kommerzielle Toto-Unternehmen, die alle aus der ehemaligen DDR stammen. Kurz vor dem Mauerfall hatten sich da einige clevere Unternehmer noch schnell die Lizenz für Sportwetten erteilen lassen. Nun liegt es an Justiz und Polizei, dieses Geschäft halbwegs in den Griff zu bekommen. Was ziemlich schwierig ist, da der Übergang von den ordentlichen Buchmachern zum organisierten Verbrechen ohne klare Abgrenzung verläuft.
Der DFB will künftig mit einem «Frühwarnsystem» und einem Wettverbot für Schiedsrichter weiteren Manipulationen vorbeugen. Die DFL sicherte sich jetzt die Dienste der Firma «Betradar.com», deren Mitarbeiter sofort Alarm auslösen, wenn irgendwo in der Welt ungewöhnlich hohe Wetteinsätze auf Spiele mit deutscher Beteiligung notiert werden. Vielleicht aber hilft viel mehr, dass durch Robert Hoyzer ein ganzes Land für eine Sache sensibilisiert wurde, die bisher kaum jemand für möglich gehalten hätte.
Verfasst: 28.01.2005, 09:30
von Sharky
Das gits bi uns sicher au. Oder sind unseri Schiris und Linierichter wirklich so unfähig??

Verfasst: 28.01.2005, 11:15
von Cuore Matto
Sharky hat geschrieben:Das gits bi uns sicher au. Oder sind unseri Schiris und Linierichter wirklich so unfähig??
Meinst Du die Linienrichter auf der Bahndammseite, die meistens Offside abwinken, obwohl keines ist???...
Verfasst: 28.01.2005, 14:46
von Zemdil
(Si) Der deutsche Schiedsrichter Robert Hoyzer soll für die
Spiel-Manipulationen über 50 000 Euro kassiert haben. Das Geld
stammt gemäss einem Frontseiten-Bericht der «Süddeutschen Zeitung»
aus dem kroatischen Milieu der Stadt Berlin.
Die Betrüger hätten den 25-jährigen Schiedsrichter zunächst mit
kleineren Beträgen «angefüttert», führte das renommierte Blatt in
seiner Ausgabe vom Freitag aus. Nach dem jetzigen Stand der
Ermittlungen ist Hoyzer offenbar in den Kreis international
agierender Wettbetrüger geraten.
Seinem Anwalt vertraute Hoyzer an, drei Spiele verschoben zu
haben. Der DFB-Kontrollausschuss war bislang von fünf Partien
ausgegangen. Angeworben sei er in der Berliner Sportbar «Café King»
worden, die von Anhängern der Hertha rege frequentiert wird und
zudem als erste Anlaufstelle vieler Kroaten aus dem Milieu gilt.
Verfasst: 28.01.2005, 20:58
von panda
hübsches Shirt hat der Herr Hoyzer da
Hoyzer belastet weitere Schiri-Kollegen
Robert Hoyzer hat einen Tag nach seinem Geständnis zum ersten Mal Einzelheiten enthüllt. Mit seiner Aussage vor der Berliner Staatsanwaltschaft hat der Schiedsrichter dem größten Fußball-Skandal seit 34 Jahren nochmals eine neue Dimension gegeben. Unterdessen gab es die ersten Festnahmen.
Schiedsrichter Robert Hoyzer und sein Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner haben bereits weitere Enthüllungen im Manipulationsskandal angekündigt. Foto: dpa
HB HAMBURG. Nach einem Bericht der u201ESüddeutschen Zeitungu201C (Samstag-Ausgabe) erklärte Hoyzer, dass weitere Schiedsrichter und auch Spieler in den Skandal verwickelt seien. Er selbst habe drei Spiele manipuliert und dafür mehr als 50 000 u20AC kassiert, gestand Hoyzer laut u201ESZu201C. Eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft für den Bericht lag zunächst nicht vor.
Im Zuge der Ermittlungen gegen den unter Betrugsverdacht stehenden Fußball-Schiedrichter hat die Staatsanwaltschaft am Freitagabend nach Agentur-Informationen vier Objekte in Berlin durchsuchen lassen. Dabei hat es am Abend zwei Festnahmen gegeben. Der Berliner Justizsprecher Michael Grunwald bestätigte am Freitagabend einen entsprechenden Bericht der u201EBerliner Morgenpostu201C (Samstag-Ausgabe). Ein größeres Aufgebot der Polizei hatte am Abend ein Cafe in Berlin-Charlottenburg durchsucht. In dem Lokal soll Schiedsrichter Robert Hoyzer die Manipulationen mit zwei kroatischen Gastronomen besprochen haben.
Hoyzer gestand laut u201ESZu201C auch, bei der Geldübergabe an andere Schiedsrichter dabei gewesen zu sein, zudem habe er von Zahlungen an Spieler gehört. Von anderen Schiedsrichtern und Spielern sollen nach Aussagen des 25-jährigen Berliners Begegnungen der 2. Bundesliga manipuliert worden sein. Hoyzer habe vor den Ermittlern bestätigt, dass ihm das Geld von Mitgliedern einer kroatischen Wettmafia zugeschoben worden sei.
Bundesinnenminister Otto Schily sprach am Rande eines EU- Ministertreffens in Luxemburg von einem u201Eganz schlimmen und skandalösen Vorgangu201C. Besondere Sorge mache ihm die mögliche Verbindung zur organisierten Kriminalität. CDU-Chefin Angela Merkel forderte vom DFB, u201Ediese ungeheuerlichen Vorgänge restlos aufzuklärenu201C. Mit Oddset erstattete am Freitag der erste Wettanbieter Strafanzeige wegen Betrugs gegen Hoyzer. Das staatliche Unternehmen bezifferte den erlittenen Gesamtschaden auf eine Million Euro.
Der DFB nahm als erste Konsequenz einen kompletten kurzfristigen Ringtausch seiner Schiedsrichter für das Bundesliga-Wochenende vor. Die vier Berliner Unparteiischen, die als Zeugen den Fall ins Rollen gebracht hatten, erhielten mit dem Hinweis auf die u201EFürsorgepflichtu201C des Verbandes und u201Eaus Sicherheitsgründenu201C eine Einsatzpause. Als erster Bundesliga-Verein erteilte Hertha BSC seinen Profis ein generelles Wettverbot.
Verfasst: 28.01.2005, 20:59
von panda
Der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger appellierte an die Fußball-Fans, sie sollten u201Egerade am Wochenende in den Stadien und auf den Sportplätzen in ganz Deutschland die Leistungen der Schiedsrichter mit Respekt begleitenu201C. Liga-Präsident Werner Hackmann forderte in einem offenen Brief alle Profivereine zur Unterstützung der Schiedsrichter auf: u201EVerfehlungen Einzelner dürfen nicht zur Sippenhaft des Ganzen führen.u201C
Unterdessen wuchs der öffentliche Druck auf den DFB, den Skandal rücksichtslos aufzuklären und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. An die Spitze der Kritiker setzte sich Weltverbands-Präsident Joseph Blatter. Die FIFA sei u201Eschockiertu201C, dass Hoyzers u201EMachenschaften für so eine lange Zeit unentdeckt geblieben sindu201C, meinte der Schweizer. Blatter forderte den DFB auf, den Weltverband ständig über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten.
Das Ermittlungsverfahren des DFB-Kontrollausschusses, der am Freitag keine weiteren Zeugen verhört hat, beschränkt sich weiterhin auf sechs Spiele im DFB-Pokal, der 2. Bundesliga und der Regionalliga. Dabei soll Hoyzer stets versucht haben, Spiele zu manipulieren, um Resultate zu erzielen, auf die zuvor hohe Wetteinsätze getätigt worden waren.
Trotz des pauschalen Geständnisses von Hoyzer beharrt der DFB auf seiner Haltung, manipulierte Pokalspiele nicht zu wiederholen. Dies stößt auf den heftigen Protest des Hamburger SV, der Einspruch gegen die Wertung des mit 2:4 verlorenes Erstrundenspiels beim SC Paderborn eingelegt hatte. Hingegen kristalliert sich immer deutlicher eine Bereitschaft der Spitzen von DFB und Deutscher Fußball-Liga (DFL) heraus, manipulierte Punktspiele aus dieser Saison zu wiederholen. Dafür plädiert auch das Gros der beiden Profiligen.
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sagte der dpa, dass der DFB u201Eein Stück weitu201C mit der Aufklärung des Skandals überfordert sei. u201EDie Hauptrolle bei der Aufarbeitung liegt bei der Staatsanwaltschaft.u201C Nur sie habe die Möglichkeiten, das kriminelle Ausmaß zu ermitteln. Damit sprach Mayer-Vorfelder den Zusammenhang zwischen Schiedsrichter-Fehlleistungen und auffällig hohen Wetteinsätzen an. Dabei gibt es möglicherweise einen Zusammenhang von Fußballspielen in Deutschland und Kroatien, auf die zumindest zeitweise von privaten Wettanbietern Kombinationswetten möglich waren.
u201EBei aller Betroffenheit über die Verfehlungen von Herrn Hoyzer sehen wir uns bestätigt in unserem Vorgehen, die Angelegenheit nach Eingang der ersten Zeugenaussagen vor dem DFB-Kontrollausschuss transparent in der Öffentlichkeit darzustellenu201C, verteidigte Zwanziger die DFB-Politik. Man kenne jetzt u201Eeinen Teil der Wahrheit. Wir vertrauen aber darauf, in Kürze die ganze Wahrheit zu wissenu201C.
http://www.handelsblatt.com
Verfasst: 29.01.2005, 13:12
von panda
Es wird immer besser...
Hertha-Stars unter Verdacht
Die im Zusammenhang mit dem Wettskandal um Robert Hoyzer verhafteten Milan S. und Ante S. haben mehrere Profis von Hertha BSC belastet.
Vor ihrer Festnahme sagten die beiden Kroaten dem FOCUS, auch namhafte Hertha-Profis hätten in der von Milan S. betriebenen Zockerkneipe zu den Gästen gehört.
Namentlich nannten sie den Angolaner Nando Rafael, den Kroaten Josip u201EJoeu201C Simunic sowie den Deutschen Alexander Madlung.
Das Hertha-Trio war auch am 22. September 2004 in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig im Einsatz, die überraschend endete. Der Erstligist unterlag dem Regionalligisten mit 2:3. Den entscheidenden Treffer für Braunschweig erzielte Madlung in der 80. Minute mit einem kuriosen Eigentor.
Dicker Gewinn
Ante S. sagte FOCUS, er habe bei diesem Spiel allein bei Buchmacher Albers 90 000 Euro gemacht, u201Ebei Oddset vielleicht sogar noch ein bisschen mehru201C.
In dieser zweiten Pokalrunde waren auch drei Berliner Schiedsrichter im Einsatz, die Gäste des Cafe King waren. Michael Gräfe leitete das Spiel Eintracht Frankfurt gegen Greuther Fürth (4:2 n.V). Dominik Marks das 2:1 der FC Bayern-Amateure gegen Zweitligist Alemannia Aachen. Robert Hoyzer war als Unparteiischer bei der Partie Nürnberg gegen Ahlen, die der Zweitligist überraschend mit 3:2 gewann.
Wohnung schon im September durchsucht
Hoyzer hatte vor dem Anschlusstreffer der Gäste ein aktives Stürmerfoul übersehen. Mit dem richtigen Kombinationstipp auf diese vier Ergebnisse waren erhebliche Gewinne möglich.
Gegen Ante S., der sich selbst als Profizocker bezeichnet, läuft bereits seit geraumer Zeit ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Dies bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald, FOCUS.
Ante S. sagte FOCUS, sein Büro und seine Wohnung seien bereits im September von Ermittlern durchsucht worden. Unter anderem sei ein Laptop beschlagnahmt worden.
Robert Hoyzer hat nach FOCUS-Informationen für seine Mithilfe am Wettbetrug insgesamt 60 000 Euro kassiert, also 10 000 Euro mehr als bislang angenommen.
Razzia im Café King
Zuvor hatte die Berliner Polizei mehrere Objekte durchsucht. Im Visier der Fahnder stand auch das Cafe King in Berlin-Charlottenburg, in dem Hoyzer die Manipulationen mit zwei kroatischen Gastronomen besprochen haben soll, wie die u201EBerliner Morgenpostu201C am Freitag berichtete.
Hoyzer packt aus
Über die Verstrickungen des Ex-Schiedsrichters mit der Wett-Mafia werden unterdessen immer mehr Details bekannt. Hoyzer legte am Freitag bei der Berliner Staatsanwaltschaft ein Geständnis ab.
Nach einem Vorabbericht der u201ESüddeutschen Zeitungu201C erklärte er, dass weitere Schiedsrichter und auch Spieler in den Skandal verwickelt seien. Er selbst habe drei Spiele manipuliert und dafür mehr als 50 000 Euro kassiert, gestand Hoyzer laut u201ESZu201C.
Hoyzer regelrecht u201Eangefüttertu201C
Das Geld sei ihm von der kroatischen Wettmafia zugeschoben worden, so Hoyzer. Die Betrüger hätten ihm zunächst kleine Geschenke gemacht, ohne etwas dafür zu verlangen. Hoyzers Essener Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner sagte, sein Mandat sei regelrecht u201Eangefüttertu201C worden. u201EAls die ihn am Haken hatten, haben sie dann Gegenleistungen auf dem Fußballplatz gefordert.u201C
Hoyzer gestand laut u201ESZu201C auch, bei der Geldübergabe an andere Schiedsrichter dabei gewesen zu sein. Von anderen Schiedsrichtern und Spielern sollen nach Aussagen des 25-jährigen Berliners Begegnungen der 2. Bundesliga manipuliert worden sein.
DFB tauscht Schiedsrichter aus
Der DFB nahm als erste Konsequenz einen kompletten kurzfristigen Ringtausch seiner Schiedsrichter für das Bundesliga-Wochenende vor. Die vier Berliner Unparteiischen, die als Zeugen den Fall ins Rollen gebracht hatten, erhielten mit dem Hinweis auf die u201EFürsorgepflichtu201C des Verbandes und u201Eaus Sicherheitsgründenu201C eine Einsatzpause. Als erster Bundesliga-Verein erteilte Hertha BSC seinen Profis ein generelles Wettverbot.
http://www.focus.de