scheiss blick
Verfasst: 25.05.2006, 12:04
Nottwil. LU. Tobias (16) schwänzt die Schule. Mit dem Segen seiner Mutter: Zusammen wollen sie die Brasilianer sehen. Das schaffen sie-und noch mehr: So nah wie Tobias kam gestern keiner an Roberto Carlos ran.
Der Bub im Rollstuhl sitzt vor dem Eingang des Paraplegiker-Zentrums in Nottwil. Auf seinem Schoss: ein weisses Blatt Papier, ein dicker, schwarzer Stift. "Wie lange noch?" fragt Tobias seine Mami Gertrud Gysin. Die weiss es auch nicht. "Viertelstunde", sagt jemand. Dann kommt die Brasil-Nati. Im Paraplegiker-Zentrum machen sie ihren Fitness-Check.
"Als ich das hörte, habe ich alles dafür getan, dass ich dabei sein kan", sagt Tobias. Er hatte vor 3 Jahren einen schweren Unfall. Seitdem ist er gelähmt. Sport macht er trotzdem: Tobias fährt Handbike, eine Art Rollstuhlfahrrad.
Und er ist Fussball-Fan, "Mega-Fussballfan", verbessert er. Für ihn sind die Brasilianer Fussball-Götter. Für die schwänzt Tobias gerne die Schule. "Ich verpasse sieben Stunden", sagt er und grinst. "Er hat frei bekommen", sagt seine Mutter. Sie hat ihn aus Hölstein BL nach Nottwil gefahren.
Auf einmal geht alles ganz schnell: Der Brasil-Car fährt vor, die Spieler laufen auf den Eingang der Klinik zu. Tobias sitzt noch immer da- und ein Fussballer nach dem anderen beugt sich über ihn, kritztelt seinen Namen auf das Blatt auf Tobias' Schoss: Zé Roberto, Ricardinho, Gilberto, Ronaldo. Am Schluss sind 10 Unterschriften. "Wow", sagt Tobias, "das sind ja alles Mega-Stars!" Und leise: "War das schön!"
Es wird noch schöner: Klinikdirektor Beat Villiger kommt. Er fragt Tobias: "Wen willst du noch?" Tobias strahlt. Und überlegt kurz: "Roberto Carlos", sagt er dann. "Das ist einfach einer der besten Fussballer der Welt."
Dann heist es wieder warten. Bis die Kicker ihren Gesundheits-Check beendet haben. Tobias schaut immer wieder zum Ausgang. "Ich bin so nervös", sagt er leise. "Es ist toll!"
Und dann kommt er: Roberto Carlos. In Shorts läuft er auf Tobias zu, schreibt etwas auf das Blatt Papier.
Nicht nur seinen Namen, sondern auch das Datum. Und etwas, was Tobias nicht lesen kan. Dann klopft der Star-Fussballer Tobias auf die Schulter.
als er weg ist, ist der Bub erst mal sprachlos. "Ich glaube es immer noch nicht so recht", sagt er später. Er schaut auf das Autogramm: "Aber das da rahme ich und hänge es über mein Bett!"
dr Tobias isch mit mir in dr klass. är distanziert sich vollkomme vom blick. är het d schuel nämlich nid gschwänzt sonder e jokerdaag gno. (dä chame ei moll pro semester ilöse).
I finds ehrlich e frächheit das me jetzt scho ahfoht bricht über minderjährigi go verfälsche.
P.s. dr tobias isch mit däm iverstande woni do schrib.
Der Bub im Rollstuhl sitzt vor dem Eingang des Paraplegiker-Zentrums in Nottwil. Auf seinem Schoss: ein weisses Blatt Papier, ein dicker, schwarzer Stift. "Wie lange noch?" fragt Tobias seine Mami Gertrud Gysin. Die weiss es auch nicht. "Viertelstunde", sagt jemand. Dann kommt die Brasil-Nati. Im Paraplegiker-Zentrum machen sie ihren Fitness-Check.
"Als ich das hörte, habe ich alles dafür getan, dass ich dabei sein kan", sagt Tobias. Er hatte vor 3 Jahren einen schweren Unfall. Seitdem ist er gelähmt. Sport macht er trotzdem: Tobias fährt Handbike, eine Art Rollstuhlfahrrad.
Und er ist Fussball-Fan, "Mega-Fussballfan", verbessert er. Für ihn sind die Brasilianer Fussball-Götter. Für die schwänzt Tobias gerne die Schule. "Ich verpasse sieben Stunden", sagt er und grinst. "Er hat frei bekommen", sagt seine Mutter. Sie hat ihn aus Hölstein BL nach Nottwil gefahren.
Auf einmal geht alles ganz schnell: Der Brasil-Car fährt vor, die Spieler laufen auf den Eingang der Klinik zu. Tobias sitzt noch immer da- und ein Fussballer nach dem anderen beugt sich über ihn, kritztelt seinen Namen auf das Blatt auf Tobias' Schoss: Zé Roberto, Ricardinho, Gilberto, Ronaldo. Am Schluss sind 10 Unterschriften. "Wow", sagt Tobias, "das sind ja alles Mega-Stars!" Und leise: "War das schön!"
Es wird noch schöner: Klinikdirektor Beat Villiger kommt. Er fragt Tobias: "Wen willst du noch?" Tobias strahlt. Und überlegt kurz: "Roberto Carlos", sagt er dann. "Das ist einfach einer der besten Fussballer der Welt."
Dann heist es wieder warten. Bis die Kicker ihren Gesundheits-Check beendet haben. Tobias schaut immer wieder zum Ausgang. "Ich bin so nervös", sagt er leise. "Es ist toll!"
Und dann kommt er: Roberto Carlos. In Shorts läuft er auf Tobias zu, schreibt etwas auf das Blatt Papier.
Nicht nur seinen Namen, sondern auch das Datum. Und etwas, was Tobias nicht lesen kan. Dann klopft der Star-Fussballer Tobias auf die Schulter.
als er weg ist, ist der Bub erst mal sprachlos. "Ich glaube es immer noch nicht so recht", sagt er später. Er schaut auf das Autogramm: "Aber das da rahme ich und hänge es über mein Bett!"
dr Tobias isch mit mir in dr klass. är distanziert sich vollkomme vom blick. är het d schuel nämlich nid gschwänzt sonder e jokerdaag gno. (dä chame ei moll pro semester ilöse).
I finds ehrlich e frächheit das me jetzt scho ahfoht bricht über minderjährigi go verfälsche.
P.s. dr tobias isch mit däm iverstande woni do schrib.
