Neues zur Vermarktung der SFL
Verfasst: 10.11.2005, 23:50
Angebot über 90 Millionen
Vermarktungsagentur will TV- und Marketingrechte für den Schweizer Fussball erwerben.
Peter Stadelmann macht im Moment einen gelösten Eindruck. Als Chefunterhändler der Swiss Football League ist er auf dem Weg, seine eigene Vorgabe zu erfüllen und den Schweizer Profivereinen einen deutlich besser dotierten Vertrag für den Verkauf der Fernseh- und Marketingrechte zu sichern. Am Mittwoch orientierte er die Klubpräsidenten über ein Angebot, das der Liga für 2006 bis 2011 vorliegt: über total 90 Millionen Franken.
Das entspricht einer Verdoppelung der Bezüge, die bis zum 30. Juni 2006 vereinbart sind. 6,6 Millionen zahlen die SRG (4,1) und Sat 1 Schweiz (2,5) jährlich für die Übertragungsrechte. Weitere 3,2 Millionen bringen die Rechte fürs Marketing ein. «Zu wenig», befand Liga-Präsident Stadelmann. Bald stellte er fest, dass gerade das Schweizer Fernsehen nicht bereit ist, mehr zu zahlen. Und inzwischen ist er seit Juni im Gespräch mit potenziellen neuen Partnern. Das Zauberwort heisst dabei Pay-TV, weil es ohne Beteiligung so genannter Bezahlsender das grosse Geld im Fussball nicht gibt. Die Inspiration fand Stadelmann nicht zuletzt in Österreich, wo die Liga dank des Einstiegs von Premiere 21,7 Millionen Franken pro Saison einnimmt.
Die Mängel der Offerte
Eine Rechteagentur macht der Schweizer Liga nun folgendes Angebot: 52 bis 60 Millionen für die TV-Rechte, 30 Millionen für die Marketingrechte, macht im besten Fall 90 Millionen oder jährlich 18 Millionen. Wer die Offerte unterbreitet hat, wollte Stadelmann den Klubpräsidenten nicht mitteilen. Branchenkenner bringen die Namen von Sportfive und AIM International ins Spiel, dazu, aber mit weniger Überzeugung, die Infront Sports & Media von Günter Netzer in Zug. Sportfive hat den Hauptsitz in Hamburg und übernahm 2003 die ISPR, welche für den Schweizer Verband die Übertragungsrechte an den Länderspielen ins Ausland verkauft. AIM ist in Kriens daheim und war beteiligt am lukrativen Handel in Österreich.
Aber Stadelmann hat stets betont, dass es der Liga nicht nur ums Geld geht. Sie will die Verbreitung der Spiele weiterhin flächendeckend im Free-TV, wofür sie das Schweizer Fernsehen unbedingt braucht. Sie will mindestens 32 Livespiele garantiert haben. Nicht zuletzt stellt sie Ansprüche an die Qualität der Übertragungen. Gerade bei diesem Punkt scheint es Differenzen zwischen der Liga und der Vermarktungsagentur zu geben. Dabei ist eines wichtig zu wissen: Wer immer letzten Endes die Übertragungen produziert, muss weitere Kosten einberechnen. Die SRG zum Beispiel zahlt dafür so viel wie für die Rechte allein, rund 4 Millionen pro Jahr.
Quelle: Tages Anzeiger-Online
Vermarktungsagentur will TV- und Marketingrechte für den Schweizer Fussball erwerben.
Peter Stadelmann macht im Moment einen gelösten Eindruck. Als Chefunterhändler der Swiss Football League ist er auf dem Weg, seine eigene Vorgabe zu erfüllen und den Schweizer Profivereinen einen deutlich besser dotierten Vertrag für den Verkauf der Fernseh- und Marketingrechte zu sichern. Am Mittwoch orientierte er die Klubpräsidenten über ein Angebot, das der Liga für 2006 bis 2011 vorliegt: über total 90 Millionen Franken.
Das entspricht einer Verdoppelung der Bezüge, die bis zum 30. Juni 2006 vereinbart sind. 6,6 Millionen zahlen die SRG (4,1) und Sat 1 Schweiz (2,5) jährlich für die Übertragungsrechte. Weitere 3,2 Millionen bringen die Rechte fürs Marketing ein. «Zu wenig», befand Liga-Präsident Stadelmann. Bald stellte er fest, dass gerade das Schweizer Fernsehen nicht bereit ist, mehr zu zahlen. Und inzwischen ist er seit Juni im Gespräch mit potenziellen neuen Partnern. Das Zauberwort heisst dabei Pay-TV, weil es ohne Beteiligung so genannter Bezahlsender das grosse Geld im Fussball nicht gibt. Die Inspiration fand Stadelmann nicht zuletzt in Österreich, wo die Liga dank des Einstiegs von Premiere 21,7 Millionen Franken pro Saison einnimmt.
Die Mängel der Offerte
Eine Rechteagentur macht der Schweizer Liga nun folgendes Angebot: 52 bis 60 Millionen für die TV-Rechte, 30 Millionen für die Marketingrechte, macht im besten Fall 90 Millionen oder jährlich 18 Millionen. Wer die Offerte unterbreitet hat, wollte Stadelmann den Klubpräsidenten nicht mitteilen. Branchenkenner bringen die Namen von Sportfive und AIM International ins Spiel, dazu, aber mit weniger Überzeugung, die Infront Sports & Media von Günter Netzer in Zug. Sportfive hat den Hauptsitz in Hamburg und übernahm 2003 die ISPR, welche für den Schweizer Verband die Übertragungsrechte an den Länderspielen ins Ausland verkauft. AIM ist in Kriens daheim und war beteiligt am lukrativen Handel in Österreich.
Aber Stadelmann hat stets betont, dass es der Liga nicht nur ums Geld geht. Sie will die Verbreitung der Spiele weiterhin flächendeckend im Free-TV, wofür sie das Schweizer Fernsehen unbedingt braucht. Sie will mindestens 32 Livespiele garantiert haben. Nicht zuletzt stellt sie Ansprüche an die Qualität der Übertragungen. Gerade bei diesem Punkt scheint es Differenzen zwischen der Liga und der Vermarktungsagentur zu geben. Dabei ist eines wichtig zu wissen: Wer immer letzten Endes die Übertragungen produziert, muss weitere Kosten einberechnen. Die SRG zum Beispiel zahlt dafür so viel wie für die Rechte allein, rund 4 Millionen pro Jahr.
Quelle: Tages Anzeiger-Online