Basel ist nicht Aktobe
Am Donnerstag (20.15 Uhr) wird der SV Mattersburg in der zweiten UEFA-Cup-Qualifikationsrunde auf den FC Basel treffen. Anders als gegen den unbekannten FK Aktobe konnte man über den Schweizer Cupsieger viel in Erfahrung bringen. Aufstellungen, Informationen über Einzelspieler, belegt durch Videos. Aber auch, wenn man sogar persönlich vor Ort war, um das 3:2 der Baseler gegen Sion zu beobachten, eines steht für Trainer Franz Lederer fest:
u201EAm Spieltag kann Trainer Gross schon wieder ein ganz anderes System und andere Spieler zum Einsatz bringen. Trotzdem war es leichter, sich auf Basel einzustellen u2013 und ich glaube, wir konnten uns gut vorbereiten.u201C
Besagter Christian Gross, soeben 53 Jahre alt geworden, kann als Trainer schon Stationen wie u201EGrasshoppers Zürichu201C und u201ETottenham Hotspursu201C vorweisen. Der wird nun einem u201EFranz Ledereru201C aus Mattersburg die Hand reichen. Ein Trainer-Duell mit Symbolcharakter?
u201EIch habe Gross noch nicht persönlich kennen gelernt. Natürlich hat man von ihm schon etwas gehört oder gesehen. Er ist bestimmt eine interessante Persönlichkeit, ist international erfahren und hat sich zumindest einen Namen in der Schweiz gemacht. Auf der anderen Seite kennt man den Namen Lederer mittlerweile aber genauso in Österreich.u201C
Doch eines muss der Coach schon zugestehen: u201EBasel ist, was Budget und Infrastruktur anbelangt, klarer Favorit!u201C
Viel Qualität im Kader
Mit acht aktuellen, drei Ex- und sechs Nachwuchs-Nationalspielern hat der FCB auf jeden Fall sehr gute Individualisten im Team. Aber nur zwei aus dem Aufgebot sind schon länger als fünf Jahre im Verein.
u201EDie Mannschaft ist im Umbruch. Die Anzahl der Teamspieler sagt aus, dass viel Qualität vorhanden ist. Es ist nicht schlecht, gute Individualisten zu haben. Davon haben wir sicher auch einige. Aber wichtiger ist das Zusammenspiel als Mannschaft.u201C
u201EWerden nicht Beton anrührenu201C
Getreu dem Grundsatz u201EAngriff ist die beste Verteidigungu201C, gibt der SVM-Coach die taktische Devise für die Partie aus:
u201EWir wollen gerne zu-Null-spielen, werden aber nicht Beton anrühren. Auf 0:0 zu spielen hört sich bei einer Auswärts-Europacuppartie sicher gut an, bekommt man dann aber ein blödes Tor, ist die Ausgangssituation fatal. Daher werden wir versuchen, uns selbst Torchancen zu erarbeiten und ein Tor zu machen.
Ziel ist, unser eigenes Spiel aufzuziehen und eine ähnliche Leistung wie in Kasachstan zu erbringen. Wenn Basel als Heimmannschaft Druck macht, werden wir uns dem stellen und vielleicht auch gute Kontermöglichkeiten vorfinden.u201C
Fuchs und Mravac müssen passen
Dass mit Christian Fuchs und Adnan Mravac jetzt schon zwei Liga-Stammspieler fehlen, macht die Aufgabe für das Hin- und Rückspiel nicht leichter. Auch Didi Kühbauer, Carsten Jancker, Markus Schmidt, Akos Kovrig und Goce Sedloski wären bei einer gelben Karte am Donnerstag für das Rückspiel gesperrt.
Wie sehr muss man aufpassen, keine Verwarnungen zu kassieren?
u201EIn der Form, dass zumindest Karten was Kritik oder Unsportlichkeit anbelangt, vermieden werden sollen. Das gehört zur Disziplin. Wenn man aus dem Spielverlauf heraus aber taktische Fouls machen muss, dann kann man nichts dagegen machen.
Unsere Tugenden sind Kampf und Einsatz und da geht es, wenn es notwendig ist, auch zur Sache. Wir denken nicht vorher an gelbe Karten sondern werden erst nach dem Spiel am Donnerstag eine Bestandsaufnahme für das Rückspiel machen.u201C
Gschoggt, wennu2019s Joggeli roggt?
Im u201EJoggeliu201C, wie das St. Jakobs-Park-Stadion zu Basel liebevoll genannt wird, werden am Spieltag rund zwanzigtausend Fans erwartet. Eine Kulisse, vor der man noch nie gespielt hat.
Ein Auszug des u201EFC Basel Fanliedesu201C (ersichtlich auf der Vereinshomepage) beschreibt die Situation, wie man sich dabei als Gegner fühlt, wiefolgt:
u201EDr Gegner isch grad gschoggt
wenn's ganze Joggeli roggt
s'wärde d'Bei ganz lahm und schwer
dr FCB gwünnt eimol mehr!u201C
Der Mattersburg-Trainer schmunzelt, als er die Zeilen hört:
u201EIch finde es schön, dass die Fangemeinde dieses Lied hat und vielleicht hat das auch schon öfters zugetroffen. Wir werden aber keine schweren Füße deswegen bekommen.
In Krakau und Kasachstan haben wir vor fanatischem Publikum gespielt u2013 das ist unser Job, die Spieler müssen auch gegen solche äußeren Einflüsse bestehen. Ich sehe das als Herausforderung!u201C
Entweder man ist dabei, oder man ist dabei!
Was sich hier als Tippfehler liest, soll eine Aufforderung an alle SVM-Fans sein, die nicht die Möglichkeit haben, mit nach Basel zu reisen:
Kommt ins SVM Cafe beim Stadion, dort wird ab 20.00 Uhr das Premiere-UEFA-Cup-Livespiel auf Großbildfläche übertragen!
Mit Gleichgesinnten heißt es dann wieder wie beim Auswärtsmatch in Aktobe mitzufiebern und die Daumen zu halten. Aufgrund des großen Interesses beim letzten Mal wird auch das Schankpersonal aufgestockt und so soll jeder noch schneller zu seiner Erfischung während des Matches kommen.
Wer zuhause bleibt oder grad auf Urlaub ist, hat wie immer auch die Möglichkeit des svm.at u2013 LiveTickers >.
In welcher Form auch immer: Wir wünschen euch ein spannendes UEFA-Cup-Spiel!
Quelle: Internetseite des SV Mattersburg
Hoffe mir also, dass es am Dunschtig im Joggeli roggt...
