Der FCB will nichts anbrennen lassen
HEUTE IM UEFA-CUP-HEIMSPIEL GEGEN DEN FCVADUZ (20.00 UHR) - BURGMEIER FÜR BERNER

Basel trifft Liechtenstein. Franz Burgmeier, FCB-Profi aus Triesen, und Christian Gross, FCB-Trainer aus Zürich. Foto Hansjürgen Siegert
Christoph Kieslich
Angesichts von zwei Geisterspielen, die hinter Basel liegen, und von 14300 Interessierten (Stand gestern) am Uefa-Cup-Match kann fast schon von einem Fussballfest ausgegangen werden.
Vorfreude herrscht jedenfalls auf beiden Seiten, bei FCB-Trainer Christian Gross da- rüber, «wieder vor so vielen Leuten spielen zu können», und beim FCVaduz sowieso, dessen Trainer Maurizio Jacobacci damit rechnet, dass der FC Basel «von einer grossen Kulisse angepeitscht wird».
Einigkeit herrscht auch über die Ausgangslage: «Die Favoritenrolle ist klar verteilt», so Gross, in einem «Duell David gegen Goliath», wie Jacobacci assistiert. Beide kennen sich seit vielen Jahren, Jacobacci hat Gross als Spieler und Trainer erlebt und hofft nun selbst, als Coach einen ähnlichen Weg einschlagen zu können. Einen vergleichbaren Wesenszug stellt Jacobacci fest:«Auch ich überlasse nichts dem Zufall.»
Unterschiedlich wird in den beiden Lagern natürlich das Ziel definiert: Für Gross zählt nur die Gruppenphase, weshalb gegen Vaduz nichts anbrennen darf. Heute soll die Basis dafür gelegt werden, dass dem Rückspiel im Ländle jener freundschaftliche Charakter zukommt, den der FCB dort schon oft in der Saisonvorbereitung suchte. Vor ein paar Wochen hat Gross ein geplantes Testspiel in Vaduz abgeblasen - «jetzt muss er halt im Europacup zu uns kommen», wie Sportchef Werner Gerber gestern Abend beim Training im St.-Jakob-Park augenzwinkernd bemerkte. Gerber bringt aus Thun David-und-Goliath-Erfahrung mit und wünscht sich, dass die Mannschaft auf dem Platz nicht wie die Maus vor der Schlange reagiert.
Respekt. Den notwendigen Respekt habe der FCB vor jedem Gegner, so Gross, der sich nach eingehender Beschäftigung mit Vaduz, etwa dem aufsehenerregenden 4:0-Sieg in Budapest, bestätigt sieht: «Es gibt keinen Grund, in der Vorbereitung irgendetwas zu vernachlässigen.» Auch nicht gegen einen Gegner aus der Challenge League.
Eine Einschätzung hat sich Gross auch von Franz Burgmeier eingeholt, der im FCB-Dress auf seinen früheren Club trifft: «Mit den vielen Südamerikanern hat die Mannschaft Qualität gewonnen», sagt der Liechtensteiner Nationalspieler und vermutet: «Sie werden sehr spielstark sein, aber auch abwartend.» Der 24-Jährige glaubt, dass der FCVaduz «bereit ist», seine Tauglichkeit für die Super League nachweisen zu können:«Geld ist genug da, und das Umfeld stimmt.»
Burgmeier wird heute auf der linken Mittelfeldposition stehen, daraus machte Gross gestern keinen Hehl. Das wird Bruno Berner den Platz kosten und Scott Chipperfield auf den linken Verteidigerposten verschlagen. Ansonsten wird Gross erneut der Formation beim 2:3 gegen GC vertrauen, eine Niederlage, die er zwar nicht schönreden will: «Aber es kommt immer darauf an, wie man verliert.» Und da scheint der Trainer noch nicht nachhaltig beunruhigt zu ein.
Er hat in den Tagen danach, da im Hintergrund um Verstärkungen gerungen wird, Seelenmassage betrieben, unter anderem bei Franco Costanzo: «Er kennt die extremen Situationen eines Torhüters», sagt Gross, «und ich habe ihm mein Credo erklärt: Was ich will, was wir erreichen wollen, und was er dazu beitragen soll.»
Reaktion. Ein paar Bälle mehr halten, als in den ersten beiden Spielen, könnte man meinen. Maurizio Jacobacci rechnet jedenfalls mit einer Reaktion der Gastgeber: «Ich hoffe, wir werden nicht zum Aufbaugegner für Basel. Aber das liegt auch an uns.» > Seite 26
FCBASEL-FCVADUZ (DONNERSTAG, 20.00 UHR)
Stadion: St.-Jakob-Park.
Schiedsrichter:
Radek Matejek (Tch).
Bemerkungen:
Basel ohne Carignano, Eduardo, Smiljanic, Dzombic (alle verletzt). Vaduz ohne Sara (gesperrt), Fischer (verletzt). Wüthrich
Reinmann
Hasler
Lopez
Akdemir
Gaspar
Maggetti
Fayé
Alastra
Sutter
Langlet Costanzo
Chipperfield
Nakata
Majstorovic
Zanni
Ergic
Kuzmanovic
Sterjovski
Burgmeier
Eduardo
Malick Ba