Corona Virus

Der Rest...
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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Mundharmonika hat geschrieben:......Was ich nach wie vor noch nicht verstehe... Bei der jährlich wiederkehrenden Grippe, welche ja mehr oder weniger die gleiche Zielgruppe bedroht und für diese prozentual vielleicht leicht weniger letal ausgeht, wird nicht ein ganzes Land, ein ganzer Kontinent oder ja, sogar der ganze Erdball in den Ausnahmezustand versetzt. Weshalb macht man dies mit diesem Corona-Virus?
Wegen der Null-Immunität.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Mundharmonika hat geschrieben:....Und à propos Grippe-Impfungen: ich kenne mehrere Leute, die gegen Grippe geimpft sind und seit sie geimpft sind jeweils den ganzen Winter hindurch erkältet sind. Diggi Sach, diese Impfung!
Es gibt weitere Viren, die Erkältungskrankheiten verursachen können, nicht nur Influenzaviren.
Influenzaviren verändern sich immer wieder, und nicht immer ist der Impfstoff bereits angepasst.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

nobilissa hat geschrieben:Klar doch ;-)
Im Gegensatz zu manchen von Euch habe ich aber ein paar Jahre lang mit hochkontagiösen Viren gearbeitet.
Nobilissa, Du als Fachfrau/Fachmann kannst mir sicher folgendes beantworten:

Ist mit einer Mutation des Coronavirus zu rechnen? Wird es in seiner Wirkung stärker oder schwächer? Inwieweit haben bereits Erkrankte und Genessene Antikörper gebildet? Könnte es sein, dass sie das Virus nur noch in abgeschwächter Form weitergeben?

Danke vorab für Deine fachkundige Antwort.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Lällekönig hat geschrieben:Weil unsere Gesellschaft die Freiheit höher wertet, glaube ich nach wie vor, dass es nicht gleich umsetzbar gewesen wäre.
Man hätte es ja nicht gerade gleich extrem wie China oder Taiwan mit Gesichterkennung, Videoüberwachung oder Ähnlichem machen müssen, aber wenn man ein solches Virus für eine ernsthafte Bedrohung hält, dann hätte man die heutigen Massnahmen plus vielleicht noch weitere (z.B. komplettes Versammlungsverbot) von Anfang verordnen müssen, dann hätten wir heute nicht diese bereits hohe Anzahl bestätigte Fälle plus eine vermutlich sehr hohe Dunkelzimmer. Österreich meistert die Krise in meinen Augen übrigens besser. Das Land auf Sparflamme laufen zu lassen, halte ich jetzt für die noch bessere Variante als unsere Massnahmen, die vielleicht in ein, zwei oder drei Tagen schon wieder angepasst werden müssen.
Lällekönig hat geschrieben:Die Ü65 und anderen Gefährdeten in einem Reduit abschneiden für 1-2 Monaten isolieren und die Pandemiewelle mit offenen Armen empfangen ist eine kreativer Ansatz. Wahrscheinlich hätte es den Kollaps des Gesundheitssystems verhindert, die Last wäre aber auf die Wirtschaft gefallen. Man hätte mit extrem vielen krankheitsbedingten Ausfällen zur gleichen Zeit zu rechnen gehabt.
Da kann ich Dir nun nicht folgen. Die meisten Ü65 sind doch im Ruhestand und müssen nicht mehr arbeiten. Wieso hätte da die Wirtschaft zu leiden gehabt?

Bezüglich Deinem Reduit-Szenario: die Ü65 müssen ja auch sonst bei normalen Grippen aufpassen, insbesondere wenn sie sonst noch gesundheitliche Probleme haben. Eine so wahnsinnige Umstellung wäre dies also für die Ü65 nicht gewesen. Meine Eltern sind beide weit über 65 und wissen, dass sie zu gewissen Jahreszeiten vorsichtiger sein müssen, sei es nun wegen Glatteis auf der Strasse oder eben wegen Viren, die sie im Trämmli auflesen können.
Lällekönig hat geschrieben:Eine komplett immun-naive Bevölkerung bietet dem Virus eine Grundlage, sich exponentiell schnell zu verbreiten. Die wiederkehrende Grippe findet nicht solche für sich idealen Bedingungen vor.
Also ich weiss nicht, aber an einer Grippe oder zumindest starken Erkältung leiden doch die meisten Schweizer mindestens einmal im Jahr. Für einen kleinen Prozentsatz der Risikogruppe endet diese tödlich. Die wiederkehrende Grippe findet in meinen Augen durchaus ideale Bedingungen vor, sich rasch und flächendeckend zu verbreiten.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Nervenbündel hat geschrieben:800 Meter vor und nach dem Aldi. Stau auf beiden Seiten.

Autos die auf dem Gehsteig parkieren, Autos die in der Einfahrt zum Aldiparkplatz stehen, Autos die vis à vis vom Aldi bei der Entsorgungsstelle stehen. Leute rennen mit Einkaufswagen über die Strassen, schreien sich gegenseitig an. Mehrere 3-7-köpfige Familien, der Papa zwei Einkaufstüten, die Mama zwei, die restlichen Kinder tragen je 2x 20 Klopapierrollen. Die Autos stehen vor der Ladenfront, einer parkiert vor dem Eingang. Der Aldi LKW kommt nicht in die Einfahrt. Muss über die Wiese fahren. Der Parkplatz fasst normalerweise ca. 50-60 Autos, da waren locker um die 100+. Kein Durchkommen.
Danke für den Bericht. Ich kann mir das lebhaft vorstellen. Eigentlich haben wir ja nichts besseres verdient als diesen Corona Scheiss.
Würde für mich soweit auch alles passen, wenn wenigstens weiterhin Fussball gespielt wurde. Ich will wieder Fussball. Der Mensch braucht Fussball.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Basilius hat geschrieben:Nobilissa, Du als Fachfrau/Fachmann kannst mir sicher folgendes beantworten:
Ist mit einer Mutation des Coronavirus zu rechnen? Wird es in seiner Wirkung stärker oder schwächer? Inwieweit haben bereits Erkrankte und Genessene Antikörper gebildet? Könnte es sein, dass sie das Virus nur noch in abgeschwächter Form weitergeben?
Danke vorab für Deine fachkundige Antwort.
Mit Betacoronaviren hatte ich nie (und mit Alphacoronaviren heute nur ab und zu und auch nicht mehr in der Forschung) zu tun, also werde ich mich hüten, irgendetwas in die Welt zu posaunen, da ich definitiv nicht tief genug in der Materie sitze. Auf jeden Fall sind Coronaviren viel weniger mutationsfreudig als Grippeviren. Infizierte und nicht immuninkompetente bilden Antikörper. Es gibt aber das Phänomen, dass Antigen-Antikörperkomplexe krankheitsauslösend sind, was bedeutet, dass Antikörperbildung alleine nicht zwingend Heilung bedeutet. Immunologie ist hochspannend und hochkomplex. Es wäre auch wichtig zu wissen, ob Virusantigen irgendwo persisitiert und reaktiviert werden kann. Auch zum Thema Virulenzsteigerung oder -abschwächung muss ich an Fachleute verweisen.
Wir Normalwissenden sollten uns an die Aussagen und Ratschläge der wirklichen Fachleute halten.

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Misterargus
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Beitrag von Misterargus »

ayrton_michael_legends hat geschrieben: bahnhof SBB ebenfalls viele menschen, bereits vor der stosszeit des pendler abendverkehrs... ausser ein paar asiaten und sehr sehr sehr wenigen vereinzelten anderen trägt niemand eine maske... die propaganda, diese würden nichts nützen, hat scheinbar vollumfänglich gewirkt hierzulande.

l
hab nur den Kopf geschüttelt als auch hier drin aller ernstes ähnliches behauptet wurde, ein Maske schütze nicht...oder war dies wie immer dem anti SVP Reflex geschuldet... :rolleyes:

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:Man hätte es ja nicht gerade gleich extrem wie China oder Taiwan mit Gesichterkennung, Videoüberwachung oder Ähnlichem machen müssen, aber wenn man ein solches Virus für eine ernsthafte Bedrohung hält, dann hätte man die heutigen Massnahmen plus vielleicht noch weitere (z.B. komplettes Versammlungsverbot) von Anfang verordnen müssen, dann hätten wir heute nicht diese bereits hohe Anzahl bestätigte Fälle plus eine vermutlich sehr hohe Dunkelzimmer. Österreich meistert die Krise in meinen Augen übrigens besser. Das Land auf Sparflamme laufen zu lassen, halte ich jetzt für die noch bessere Variante als unsere Massnahmen, die vielleicht in ein, zwei oder drei Tagen schon wieder angepasst werden müssen.
Jetzt kommt die Frage der Ausdauer. Wenn man zu früh hochfährt, muss man die Massnahmen länger aufrecht halten. Generiert auch Kosten, erfordert auch Opfer. Man hätte das Virus zwar kurzfristig eingedämmt, aber wenn es dann 4 Wochen später eintrifft, gelangt es immer noch an eine immun-naive Bevölkerung und kann sich wieder gleich entwickeln. Die Schweiz ist nicht in so einer komfortablen Lage, wie beispielsweise Japan. D.h. die gleichen drastischen Massnahmen von heute hätten vor zwei oder vier Wochen einen massiven Effekt auf die Verbreitung in der Schweiz gehabt, man hätte sich einen Zeitvorsprung erkauft. Aber man wäre nach Aufheben der Massnahme wieder gleich vulnerabel, ausser man schliesst danach die Grenze. Dies wäre für die Wirtschaft verheerend.
Mundharmonika hat geschrieben:Da kann ich Dir nun nicht folgen. Die meisten Ü65 sind doch im Ruhestand und müssen nicht mehr arbeiten. Wieso hätte da die Wirtschaft zu leiden gehabt?
Auch die U65 erkranken, von unbemerkbar über leicht zu schwer. Die müssen zwar nicht unbedingt gleich an eine Beatmungsmaschine, können aber während der Krankheit trotzdem arbeitsunfähig sein. Weil sie nicht ins Spital müssen, kollabiert das Gesundheitssystem nicht, weil sie aber trotzdem der Arbeit fehlen, belasten sie die Wirtschaft. Vor allem, weil die Zahl so geballt auftreten würde. Es war mal von 2 Wochen für leichte Fälle, 3-6 Wochen für schwere Fälle die Rede, keine Ahnung, ob dies aktualisiert wurde.
Mundharmonika hat geschrieben:Bezüglich Deinem Reduit-Szenario: die Ü65 müssen ja auch sonst bei normalen Grippen aufpassen, insbesondere wenn sie sonst noch gesundheitliche Probleme haben. Eine so wahnsinnige Umstellung wäre dies also für die Ü65 nicht gewesen. Meine Eltern sind beide weit über 65 und wissen, dass sie zu gewissen Jahreszeiten vorsichtiger sein müssen, sei es nun wegen Glatteis auf der Strasse oder eben wegen Viren, die sie im Trämmli auflesen können.
Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob du vorsichtiger sein musst, weil einige oder weil fast alle infektiös sind. So weit sind wir noch nicht, aber ohne Massnahmen und ohne Empfehlungen wäre dieser Punkt rasch erreicht.
Mundharmonika hat geschrieben:Also ich weiss nicht, aber an einer Grippe oder zumindest starken Erkältung leiden doch die meisten Schweizer mindestens einmal im Jahr. Für einen kleinen Prozentsatz der Risikogruppe endet diese tödlich. Die wiederkehrende Grippe findet in meinen Augen durchaus ideale Bedingungen vor, sich rasch und flächendeckend zu verbreiten.
… und die Bedingungen für SARS-CoV-2 wären noch optimaler.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Basilius hat geschrieben:Nobilissa, Du als Fachfrau/Fachmann kannst mir sicher folgendes beantworten:

Ist mit einer Mutation des Coronavirus zu rechnen? Wird es in seiner Wirkung stärker oder schwächer? Inwieweit haben bereits Erkrankte und Genessene Antikörper gebildet? Könnte es sein, dass sie das Virus nur noch in abgeschwächter Form weitergeben?

Danke vorab für Deine fachkundige Antwort.
Ich bin zwar nicht Nobilissa, aber Viren mutieren ständig. Das ist ein ganz normaler Replikationsfehler. Man kann schon jetzt verschiedene Stämme erkennen und daran auch Übertragungsketten ableiten. Die meisten Mutationen verändern aber nicht die Funktionsweise der Viren.

Gute Information hier in Folge 8: Viren mutieren immer
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Basilius
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Beitrag von Basilius »

@ Nobilissa und Lällekönig
Danke für Eure Antworten.

Gauer
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Beitrag von Gauer »

Gibt es schon Prognosen wann das Virus seinen Höhepunkt erreicht?

fixi
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Beitrag von fixi »

Gauer hat geschrieben:Gibt es schon Prognosen wann das Virus seinen Höhepunkt erreicht?
Ich meinte gelesen oder gehört zu haben von Experten und Professoren, dass man mit dem Peak gegen Mitte/Ende Mai rechnet.

Latrinenblau
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Beitrag von Latrinenblau »

stacheldraht hat geschrieben:Konsequent inkonsequent.

Während es für das Volk sehr einschneidende Massnahmen gibt, tagt das Parlament (mehr als 100 Personen) natürlich fröhlich weiter und kassiert brav Sitzungsgeld.
Während draussen die ersten Firmen Leute entlassen müssen..

Soll nicht heissen, dass ich die Massnahmen schlecht finde. Aber eben, Konsequent ist anders und hauptsache sie können weiter ihr Sitzungsgeld kassieren.
Was wäre dir denn lieber? Dass in dieser Krisensituation unser Land freiwillig auf eine seiner wichtigsten Regierungsgewalten und Kontrollinstanzen verzichtet?

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Interessantes Interview im heutigen 10 vor 10 mit dem Epidemiologen Marcel Salathé.

Aufgrund seiner Erklärungen sehe ich inzwischen auch ein, weshalb man dem Virus nicht einfach freien Lauf lassen kann wie bei einer normalen Grippewelle. Allerdings stelle ich fest, dass auch Marcel Salathé als Spezialist - wenn auch nur leise und zwischen den Zeilen - bestätigt, dass der Bundesrat unvorbereitet war, verschiedene Massnahmen zu zögerlich/zu spät getroffen wurden und man nach wie vor mehr für die Bekämpfung machen müsste. Was bedeutet, dass der Bundesrat vermutlich wie bis anhin mit ein oder zwei Tagen "Verspätung" Massnahmen ergreifen wird, die er eigentlich schon heute hätte ergreifen können oder müssen.

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Sehe ich auch so, Österreich ist da wesentlich rascher im Handeln.
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

Selbst der Mount Everest hat dicht gemacht, die USA haben nationalen Notstand ausgerufen (zuletzt im September 2001) und vor den Toren New Yorks steht die Nationalgarde.

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Schambbediss
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Beitrag von Schambbediss »

HEIMSPIEL zum thema corona im schweizer fussball:

[video=youtube_share;U_AQwWj2f00]https://youtu.be/U_AQwWj2f00[/video]
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Delgado
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Beitrag von Delgado »

stacheldraht hat geschrieben:Konsequent inkonsequent.

Während es für das Volk sehr einschneidende Massnahmen gibt, tagt das Parlament (mehr als 100 Personen) natürlich fröhlich weiter und kassiert brav Sitzungsgeld.
Während draussen die ersten Firmen Leute entlassen müssen..

Soll nicht heissen, dass ich die Massnahmen schlecht finde. Aber eben, Konsequent ist anders und hauptsache sie können weiter ihr Sitzungsgeld kassieren.
Hat der BR Arbeitsgeber mit ü100 Arbeitnehmer geschlossen? Wieso sollte dann das Parlament nicht mehr Arbeiten?

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Es ist immer einfacher, rückwärts zu blicken und erkennen, was man noch hätte machen können, hätte man gewusst, was man jetzt weiss. Die Schwierigkeit besteht darin, in einer momentanen Situation nach vorne gerichtete adäquate Massnahmen zu beschliessen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.

All den Rechthabern hier sei die nötige Grösse gewünscht, den Schweizer Behörden in dieser Angelegenheit die nötige Achtung entgegenzubringen.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Schambbediss hat geschrieben:HEIMSPIEL zum thema corona im schweizer fussball:
Ich habs nicht geschaut. Was ist die Quintessenz des Beitrages ?

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Konter
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Beitrag von Konter »

In New York gibt es ein Hindernis, die Schulen zu schliessen: Und zwar, dass ca. 100'000 Kinder aus obdachlosen Familien an den öffentlichen Schulen aufs Znüni und Zmittag in der Schule angewiesen sind.

#LandoftheFree

Wir können uns enorm glücklich schätzen, in einer solchen Situation, in einem Land wie der Schweiz zu leben. Natürlich ist es bei weitem nicht perfekt, aber wir haben hier wenigstens funktionierende sozialpolitische Institutionen, die eine solche Lage besser bewältigbar machen. Aber auch hier im Forum, gibt es offensichtlich genügend Leute, die nun über jegliche Massnahmen des Bundes jammern können und motzen, dass sie nun ein paar Monate keinen Sport sehen können.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Ja, wir können wirklich froh sein in der CH zu sein.

Aber mE sollte man dem österreichischen Vorbild folgen und alle nicht sicherherheits- und infrastrukturessentiellen Geschäfte schliessen für 2-3 Wochen, es kann nicht sein, dass man wieder eine Woche Zeit verschwendet bis man dem Beispiel anderer folgt, so wichtig ist Geld nicht.

Zuhause bleiben ist angesagt.

btw
das Junge oder nicht mit bereits als infiziert deklarierten Menschen in Kontakt gekommene trotz Symptomen nicht getestet werden, stimmt hoffentlich nicht. Aussagen aus ZH und LU.
Bei Symptomen muss getestet werden.
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dasrotehaus
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Beitrag von dasrotehaus »

Domingo hat geschrieben: Aber mE sollte man dem österreichischen Vorbild folgen...

btw
das Junge oder nicht mit bereits als infiziert deklarierten Menschen in Kontakt gekommene trotz Symptomen nicht getestet werden, stimmt hoffentlich nicht. Aussagen aus ZH und LU.
Bei Symptomen muss getestet werden.
Auf die populistischen Massnahmen des Herrn Kurz kann ich gerne verzichten.

Ja, es werden nicht alle getestet, denn das würde zZ noch den Rahmen des Machbaren sprengen. Ob mit der Rochediagnostik diese Regime wieder geändert wird, steht anderswo geschrieben.

Deswegen, Wer an Symptomen und/oder Fieber leidet bleibt erstmal zuhause. Das ist das allerwichtigste. Die Fallzahlen sind am Ende des Tages nur Statistik.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Die aktuelle Pandemie hat nicht nur unseren Bundesrat, sondern praktisch alle Regierungen der Welt unvorbereitet getroffen.
Mögliche Gründe gibt es mehrere. Die globale Pandemie-Planung wurden anhand von Planspielen basierend auf dem Influenza Virus gemacht. Hier wäre es vielleicht effizienter gewesen, von einem Unbekannten Szenario auszugehen und eher in die Breite zu planen, statt anhand des Influenza-Beispiels möglichst tief planen zu können. Es hätte aus meiner Sicht mehr Sinn gemacht, Strukturen für Kommunikationsketten, Aufklärung, Vermittlung von Massnahmen, Verantwortungsdelegierung, Ressourcenmanagement, etc. zu planen, welche sich auf ein x-beliebiges Szenario übertragen lassen. Sich auf ein Szenario einzuschiessen, welches von bestimmten Parametern ausgeht (z.B. das Zeitfenster bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes in grosser Anzahl), war aus meiner Sicht ineffizient.

Ausserdem haben sich die letzten «Pandemien», vor welchen laut gewarnt wurde, nachträglich als eher harmlos herausgestellt. Hier wurde meiner Ansicht nach die Glaubwürdigkeit von Pandemie-Alarmen – analog Äsops Fabel vom Hirtenjunge, der aus langer Weile «Wolf!» rief und dem später, als der echte Wolf eintraf, nicht mehr geglaubt wurde – von der WHO selbst und der medialen aufgebauschten Berichterstattung darüber eher untergraben. Das Bewusstsein, dass es dieses Mal anders ist und die Pandemie eine Tatsache ist, kam in Europa erst recht spät in der breiten Bevölkerung an. Asien war für viele noch zu weit weg, Bilder von leeren Einkaufsregalen oder Massnahmen von Regierungen liessen nur auf das Verhalten der Menschen, nicht aber auf die Tatsache des Virus schliessen. Erst die Bildern aus den überforderten Spitälern in Italien, liessen die abgebrühten Zweifler langsam erkennen, dass es dieses Mal nicht nur Panik ist, sondern effektive Konsequenzen für die Spitäler hat.


Die verschiedenen Länder haben aber unterschiedlich schnell und besser oder schlechter reagiert.
Hier zeigen sich die unterschiedlichen Erfahrungen, Voraussetzungen und Strukturen der Länder. Wie zentralistisch oder föderalistisch sind die Regierungsstrukturen? Wie viel Meinnungsverschiedenheit gesteht sich eine Regierung selbst zu? Wieviele Erfahrung hat man mit Katastrophenkommunikation (zB Tsunami, Fukushima, Erdbeben, etc.)? Wie folgsam oder freiheitlich ist eine Bevölkerung? Wie viel Denk-Verantwortung für das Handeln übt die Bevölkerung selber aus oder wird von der Regierung übernommen?

Die Schweiz ist in dieser Hinsicht ein besonders träger Apparat. Wir haben glücklicherweise wenig Katastrophenerfahrung, haben eine Regierung im Konkordanzsystem, haben föderalistische Strukturen, gestehen uns als Bevölkerung viel Verantwortung und freies Denken zu. Ich liebe es, in diesem Land unter diesen Bedingungen leben zu können und möchte nicht tauschen. Aber damit eine solches Land effizient funktionieren kann, braucht es Vertrauen ineinander und die in die Strukturen, Verständnis für die Situationen und Möglichkeiten, Verantwortung eines jeden Einzelnen für sich selbst und den Nächsten. Von der Regierung bis hin zum Bürger. Meine Kritik in der Startphase galt vor allem Widersprüchen in Kommunikation und/oder Massnahmen. Solange man nur einen Teil einschränkte, aber nicht ersichtlich wurde warum, konnte das Verständnis für den Ernst der Lage nicht richtig erwachsen. Erst jetzt, wo wirklich klar gemacht werden konnte, dass es alle betrifft, alle eingeschränkt werden und alle Opfer zu bringen haben, beginnen wir die Lage wirklich zu verstehen und uns entsprechend mitverantwortlich zu verhalten. Klar, wir hätten mit drastischeren Massnahmen vielleicht einen zeitlichen Vorsprung auf die Pandemie gewinnen können, aber zum Preis das eigene Denken, die eigene Verantwortung durch andere ausüben zu lassen. Aber auf die lange Sicht gesehen bin ich überzeugt, mit unserem leicht trägeren System, viel bessere, breitere, diversere, flexiblere, resilientere und robustere Strukturen zu haben. Und dafür bin ich dankbar.
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Faniella Diwani
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Beitrag von Faniella Diwani »

Mundharmonika hat geschrieben:Allerdings stelle ich fest, dass auch Marcel Salathé als Spezialist - wenn auch nur leise und zwischen den Zeilen - bestätigt, dass der Bundesrat unvorbereitet war, verschiedene Massnahmen zu zögerlich/zu spät getroffen wurden und man nach wie vor mehr für die Bekämpfung machen müsste. Was bedeutet, dass der Bundesrat vermutlich wie bis anhin mit ein oder zwei Tagen "Verspätung" Massnahmen ergreifen wird, die er eigentlich schon heute hätte ergreifen können oder müssen.
Der Bundesrat ist, im Vergleich zu einem mir bekannten Grossunternehmen, immer noch deutlich schneller und konsequenter unterwegs. Ich werden den Eindruck nicht los man habe dort in der Schublade mit dem Pandemieplan nur eine leere Mappe gefunden. Nun hagelt es Durchhalteparolen. "Wash your hands and carry on working"

Gauer
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Beitrag von Gauer »

So mache jetzt eine zweiwöchige Internetpause. Diese Verblödung der Medien geht mir auf die Eier. Ohne Internet würde es keine Sau interessieren

tango
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Beitrag von tango »

Wer kann, der flüchtet.

Die Hälfte der Stühle in der Kantine sind bereits weg. :eek:

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

dasrotehaus hat geschrieben:Auf die populistischen Massnahmen des Herrn Kurz kann ich gerne verzichten.

Ja, es werden nicht alle getestet, denn das würde zZ noch den Rahmen des Machbaren sprengen. Ob mit der Rochediagnostik diese Regime wieder geändert wird, steht anderswo geschrieben.

Deswegen, Wer an Symptomen und/oder Fieber leidet bleibt erstmal zuhause. Das ist das allerwichtigste. Die Fallzahlen sind am Ende des Tages nur Statistik.
Wieso warten, bis wir 5000 erreicht haben?

Das mit einfach Fieber/Erkältung zuhause geblieben wird, ist mir ja klar, mir gehts um die schwerwiegenden Syptome Atembeschwerden etc.

Mit diesen muss mE getestet werden oder macht man das dann post mortem? Okay, böse, aber mir fehlt das Vertrauen.
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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Die Ärzteschaft verfügt über klare Leitlinien, in welchen Fällen ein Test sinnvoll ist (Erkrankung nach Kontakt mit bestätigtem Fall, Aufenthalt in Risikogebiet oder Region mit bestätigten Fällen, Viruspneumonie ohne Alternativdiagnose).

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

dasrotehaus hat geschrieben:das würde zZ noch den Rahmen des Machbaren sprengen
Domingo hat geschrieben:Wieso warten, bis wir 5000 erreicht haben?

Das mit einfach Fieber/Erkältung zuhause geblieben wird, ist mir ja klar, mir gehts um die schwerwiegenden Syptome Atembeschwerden etc.

Mit diesen muss mE getestet werden oder macht man das dann post mortem? Okay, böse, aber mir fehlt das Vertrauen.
Eine Frage der Kapazität und Folgen. Wieviele Tests sind vorrätig? Wieviele können in welchem Zeitraum bewältigt werden? Wieviel Infrastruktur bindet dies? Was ist der aktuelle Nutzen?

Der Roche-Test, welcher dasrotehaus anspricht, ermöglicht es, in kürzerer Zeit, mit weniger Personal, viel mehr Tests durchzuführen und deren Resultate schneller zur Verfügung zu haben. Daher ist es höchstwahrscheinlich, dass die Kriterien für einen Test geändert werden, sobald dieser Test verfügbar ist. Man will nicht das Erreichen einer Fallzahl von 5000 abwarten, man handelt im Rahmen der Möglichkeiten. Österreich ist im Pandemieverlauf zeitlich hinter der Schweiz anzusiedeln. Als wir hier in einem ähnlichen Stadium waren, testete man auch noch so breit wie nur möglich. Das Regime wurde vor gut einer Woche auf Grund der sich ändernden Umstände gewechselt, aber die Umstände können sich auch wieder zu mehr Tests ändern.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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