Skandal bei amerikanischen Präsidentschaftswahlen

Der Rest...
Soriak
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Beitrag von Soriak »

In der Schweiz kannst du grundlos nach den Papieren gefragt werden (Schengen Abkommen), in den USA nicht. England hat ein System von Kameras und wegen der Euro kommt das in eine Schweizer Stadt (Genf, wenn ich mich richtig erinnere - wenn auch nur zeitweise). Der ganze Internetverkehr wird in der Schweiz vom Geheimdienst ueberwacht. (ohne richterliche Kontrolle) Und Uebergriffe von der Polizei gibt es hier ebenfalls hin und wieder, ohne von Gerichten oder Waehlern sanktioniert zu werden.

Wenn es um die Buergerrechte geht, kann man in jedem Land etwas finden. Es geht wohl aber eher um eine systematische Einschraenkung der Rechte, Korruption und Unterdrueckung der Opposition, wie sie weder in Europa (ohne Russland) noch in den USA vorkommen. Zum Vergleich Europa/USA sollte noch angemerkt werden, dass die Buergerrechtsbewegung in den USA sehr viel einflussreicher ist. Wir haben keine Vergleichbare Organisation zur EFF (Electronic Freedom Foundation) oder der ACLU (American Civil Liberties Union) welches beides millionenschwere Organisationen zur Verteidigung der Freiheitsrechte sind. Die Gerichte sind auch sehr oft bereit, dem Staat die Fluegel zu stutzen, was ich hier etwas vermisse.


Der uebertriebene Patriotismus der USA kam waehrend dem kalten Krieg auf, als man den Kommunismus als Feindbild aufbaute und dazu einen starken Gegensatz brauchte. Gegen die gottlosen Kommunisten waren dann halt die religioesen Patrioten. Hat sich bis heute festgesetzt, aber an Kritik am eigenen Land und der Aussenpolitik fehlt es ja auch in den USA nicht. Etwas stolz darf man auf sein Land hingegen auch sein...

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Soriak hat geschrieben: edit: Zu Ron Paul: Er hat sich mit $30m trotzdem viel Werbung leisten koennen und wenn er trotzdem mit wenigen Ausnahmen nur 3-4% der Stimmen erziehlt, sollte man vielleicht akzeptieren, dass die Stimmbuerger in den USA seine Meinung nicht teilen.
Dass die Medienblockade erfolgreich war und dass Paul gestern schlecht abgeschnitten hat bestreitet ja auch niemand. Viele Leute in den USA haben ja noch nicht mal von Ron Paul gehört.

30 Mio. helfen auch nicht weit, wenn Du in den Medien nicht mehr vorkommst und wenn die anderen Kandidaten gleichzeitig täglich Gratiswerbung erhalten.

Unter den gegebenen Umständen sind viele seiner Resultate ziemlich eindrücklich:
Montana 25%
Nevada 14%
Maine 18%
Alaska 17%
Minnesota 15%
North Dakota 21%

Das sind auch ungefähr die Staaten, in welchen Ron Paul sein Geld hauptsächlich eingesetzt hat. Wenn er eine Chance erhalten hat, die Leute mit seinen Ideen zu erreichen, dann hat er auch viele Wähler für sich gewinnen können. Ausserdem haben auch viele Leute nur deshalb nicht für Ron Paul gestimmt, weil ihnen von den Medien eingeredet wurde, dass er eh keine Chance haben wird.

Ich habe überhaupt keine Mühe damit die Resultate der US-Stimmbürger zu akzeptieren, mich stört nur die Tatsache, dass die US-Mainstream-Medien den Kandidaten welche nicht vom Establishment unterstützt werden keine faire Chance einräumen.

Dieses Jahr hat es Ron Paul getroffen (z.T. auch John Edwards), bei der letzten Abstimmtung wurde Ralph Nader so behandelt.

Nur so... hat es richtig ausgedrückt:
Die USA sind doch auch eine quasi-Dikatur nur das dort die Strippen etwas denzenter gezogen werden.
Leider scheint das hier kaum jemanden zu stören oder aufzuregen.

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Vincent Vega hat geschrieben:Gemeinderat? Wir haben zwei parteiunabhängige Bundesräte! :D ;)
Der war gut! :D

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: Ich habe überhaupt keine Mühe damit die Resultate der US-Stimmbürger zu akzeptieren, mich stört nur die Tatsache, dass die US-Meinstream-Medien den Kandidaten welche nicht vom Establishment unterstützt werden keine faire Chance einräumen.
Bild

Kann ich dir sehr empfehlen...
Grüsse gehen an alle die es verdienen...

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Bender
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Beitrag von Bender »

Soriak hat geschrieben:Sind die Leute an den WBS hier wirklich viel gescheiter?
Du vergisst den Mehrwert einer erhöhten Sozialkompetenz.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Bender hat geschrieben:Du vergisst den Mehrwert einer erhöhten Sozialkompetenz.
Sozialkompetenz ist zum grossen Teil der direkte Umgang mit Menschen, Hoeflichkeit, etc... sind die WBS hier dafuer wirklich bekannt?

Wenn du damit eine sozialere Einstellung meinst, ueberrascht das an Schulen nicht: wie viel Steuern zahlen die Schueler und welche Leistungen erhalten sie? Natuerlich findet das jeder toll ;) An den amerikanischen Schulen wirst du wohl kein viel anderes Bild als hier bekommen - auch dort sind jugendliche weiter links als Erwachsene.

Das kann aber keine Bewertung des Schulsystems sein, sonst haetten Frankreich und Deutschland mit Abstand das beste der Welt. Dort wird im Wirtschaftsfach brav diskutiert, warum die freie Marktwirtschaft fuer alles Uebel der Welt verantwortlich ist und wie man sich in Gewerkschaften zu verhalten hat. In Mathematik wird statt rechnen auch gezeigt, wie ungerecht die Preise von Importwaren sind - verdienen die Produzenten der Rohstoffe doch so wenig im Vergleich zum Ladenpreis!

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Bender
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Beitrag von Bender »

Soriak hat geschrieben:Sozialkompetenz ist zum grossen Teil der direkte Umgang mit Menschen, Hoeflichkeit, etc... sind die WBS hier dafuer wirklich bekannt?

Wenn du damit eine sozialere Einstellung meinst, ueberrascht das an Schulen nicht: wie viel Steuern zahlen die Schueler und welche Leistungen erhalten sie? Natuerlich findet das jeder toll ;) An den amerikanischen Schulen wirst du wohl kein viel anderes Bild als hier bekommen - auch dort sind jugendliche weiter links als Erwachsene.

Das kann aber keine Bewertung des Schulsystems sein, sonst haetten Frankreich und Deutschland mit Abstand das beste der Welt. Dort wird im Wirtschaftsfach brav diskutiert, warum die freie Marktwirtschaft fuer alles Uebel der Welt verantwortlich ist und wie man sich in Gewerkschaften zu verhalten hat. In Mathematik wird statt rechnen auch gezeigt, wie ungerecht die Preise von Importwaren sind - verdienen die Produzenten der Rohstoffe doch so wenig im Vergleich zum Ladenpreis!
War eigentlich ironisch gemeint, sorry ;)

Ich habe im Moment ziemlich viele Infos, was an der WBS so gelehrt wird. Und es wundert mich nicht, dass die Jungen kaum je einen Job finden. Von Mitte Dezember bis Ende Januar gab's gerade mal ein Wörtchentest in Englisch (dort gibt's sowieso nie was anderes).

Für jede weiterführende Schule muss man einen Test ablegen, der Geld kostet, für eine Lehrstellenbewerbung muss man einen Test ablegen, der ebenfalls Geld kostet.

Sozialkompetenz wird sowieso gelebt und kann nicht vorgekaut werden, wie dies in der OS geschieht, wo man neuerdings Sonderschüler in die Klassen verteilt.

Wir hatten mal ein exzellentes Schulsystem, das geringe Anpassungen nötig gehabt hätte.

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DerZensor
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Beitrag von DerZensor »

Haben die Medien überhaupt die Pflicht, alle Kandidaten gleichwertig zu behandeln?

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Barty
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Beitrag von Barty »

DerZensor hat geschrieben:Haben die Medien überhaupt die Pflicht, alle Kandidaten gleichwertig zu behandeln?
höchstens eine selbst auferlegte...
[CENTER](c) Barty, 2009 - alle Rechte vorbehalten[/CENTER]

[CENTER]4,8,15,16,23,42[/CENTER]

Soriak
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Beitrag von Soriak »

DerZensor hat geschrieben:Haben die Medien überhaupt die Pflicht, alle Kandidaten gleichwertig zu behandeln?
Nur wenn es sich um Werbung handelt. Diese muss allen Kandidaten zu den gleichen Konditionen verkauft werden und ein Kandidat darf nicht davon ausgeschlossen werden. Zu den Debatten duerfen sie aber einladen, wen immer sie wollen und natuerlich gibt es keine Pflicht, Artikel ueber jemanden zu verfassen. Mike Gravel kandidierte bei den Demokraten und wurde schon lange kein einziges mal erwaehnt - er ist im TV nicht mal mehr als Kandidat aufgefuehrt, nur noch online. (mit 0 Delegierten)

Die Republikaner haben noch einen Schwarzen Kandidaten, der noch extrem religioeser als die anderen ist. Der wurde noch nie erwaehnt und wird auch online nirgens gefuehrt.

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GenfZürichBasel
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Beitrag von GenfZürichBasel »

Echo hat geschrieben:Versuche mal hier bei uns als "Unabhängiger",ohne Lobby und bloss mit Deinem guten Herz und Deinen guten Ideen in einen Gemeinderat zu kommen...
Ich wohne in einer 16'500-Einwohner-Ortschaft mit einer Parteilosen als Stadtpräsidentin.

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

DerZensor hat geschrieben:Haben die Medien überhaupt die Pflicht, alle Kandidaten gleichwertig zu behandeln?
Im Prinzip nicht und es wäre auch kein Problem, wenn es auf dem US-Fernsehmarkt noch genügend Konkurrenz gäbe (oder wenn das Internet schon einen grösseren Einfluss hätte).

Momentan wird jedoch der US TV-Markt (Newsbereich) von 3-4 Konzernen dominiert, die alle ungefähr die gleichen Interessen vertreten:

NBC, CNBC, MSNBC: gehören zu General Electric (Teil des "militärischindustriellen Komplex")

Fox News gehört zu News Corp.(Rupert Murdoch): Ist eigentlich nichts anderes als ein Propagandasender der Neokonservativen mit journalistisch sehr tiefem Niveau. (Es gibt auch einen sehenswerten Dok. zu diesem Sender: Outfoxed)

CNN (Clinton News Network): Haussender der Demokraten

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Thread kann gelöscht werden, bei den Republikanern ist alles klar, McCain macht mit 615 Delegierten das Rennen.

Ron Paul ist mit seinen lächerlichen 16 Delegierten definitiv weg vom Fenster !

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Kawa hat geschrieben:Thread kann gelöscht werden, bei den Republikanern ist alles klar, McCain macht mit 615 Delegierten das Rennen.

Ron Paul ist mit seinen lächerlichen 16 Delegierten definitiv weg vom Fenster !
Wieso löschen? Hättest Du Deinen schadenfreudigen Bullshit nicht reingeschrieben, dann wäre der Fred wahrscheinlich schon von der ersten Seite verschwunden.

Übrigens - McCain ist ein Vollidiot :p

Ernsthaft: McCain bedeutet noch mehr Krieg "my friends" und die Iraner können sich jetzt schon einen Vorrat an Särgen zulegen.

Juhu, da kommt doch Freude auf! :rolleyes:

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