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Verfasst: 10.02.2016, 12:07
von Käppelijoch
Fulehung hat geschrieben:Habe ich was verpasst? Wann ist eigentlich die Gotthard-Abstimmung zur Abstimmung über einen EU-Beitritt umformuliert worden?
Lies mal online-Kommentare durch. Vor allem bei BaZ und Blick. Herrlich, jedes Thema wird schlussendlich zu einem Thema, bei dem die EU und Ausländer Schuld haben :D

Verfasst: 10.02.2016, 12:38
von auslandbasler
Soriak hat geschrieben:Das trifft auf den privaten Verkehr zu, weil man den Tagesausflug vielleicht doch nicht macht, wenn man im Stau stecken bleibt. Aber Waren muessen von A nach B transportiert werden, und die Transportkosten sind auch mit einem langen Umweg praktisch immer ziemlich gering. Die USA transportieren z.B. Teile ihres Abfalls nach China zum recycling und importieren die Rohstoffe dann wieder zurueck... billiger als das in den USA oder in Mexiko zu machen. So billig ist es, Waren auch ueber sehr weite Distanzen zu transportieren...
naja, wenn es für den Warenverkehr keine alternativen gibt, stimmt das. allerdings gibt es hier gleich mehrere alternativen. ersten die bahn, mit dem hupac, eine Verlagerung von da auf die strasse ist durchaus nicht unwahrscheinlich, zweitens per schiff, sprich ausladen in Rotterdam statt genua, bzw. umgekehrt. beides wäre schlecht für die co2-bilanz.

zudem besteht die Gefahr, dass aufgrund kürzerer transportzeiten auch neue güter für den Export geeignet wären, die bis anhin nicht über die alpen kommt, dann wäre auch ein mehrverkehr möglich.

und ja, auch der private verkehr könnte und wird zunehmen, der ist auch nicht wirklich besser und verursacht auch co2. wieso den also ausklammern?

Verfasst: 10.02.2016, 12:44
von auslandbasler
Käppelijoch hat geschrieben:Falsch. Unser Wirtschaftssystem, der Bevölkerungswachstum und die zunehmende Distanz Arbeitsplatt-Wohnort führen zu mehr Verkehr und nicht mehr Strassen. Kaum jemand kauft sich neu ein Auto, nur weil es nun eine Strasse mehr gibt.
nein, das stimmt einfach nicht. natürlich spielt das auch eine rolle, aber je länger die staus sind, desto mehr steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um und die brauchen massiv weniger platz pro passagier. sobald aber eine neue strasse gebaut wird, erhöht sich die Distanz zum arbeitsort, weil die leute ja schneller weitere strecken zurücklegen können und der verkehr nimmt deshalb auch wieder zu. und es gibt mehr leute, die wieder vom öffentlichen verkehr zurück aufs Auto umsteigen.

und doch, es kaufen sich leute ein neues Auto, sobald sie davon einen höheren grenznutzen haben als es sie kostet. so funktioniert eben unser Wirtschaftssystem. durch das unattraktiv/bzw. attraktiv machen hat man die besten verlagerungseffekte. das beweist die Tatsache, dass wir in der Region basel durch den tnw und attraktives öv mehr pendler auf dem öv haben als in Zürich. oder das in London und paris der Individualverkehr durch maut zurück ging. das Konzept funktioniert auch bei der anzahl strassen, das wurde unzählige male bewiesen.

Verfasst: 10.02.2016, 12:46
von Käppelijoch
Naja, Ausflugsverkehr findet am Wochenende statt und Staus haben wir meistens unter der Woche, wenn Waren verschoben werden, die Leute pendeln etc. etc.

Den Bevölkerungswachstum und eine zunehmend vernetzte Wirtschaft bei der Verkehrsentwicklung zu negieren, schaffen auch nur grünrote Kreise. Und es ist falsch.

Mehr Strassen = mehr Verkehr als alleinige Formel zu nehmen, ist Augenwischerei und einzig und alleine ideologisch-politisch motiviert.

Dazu kommt noch dass die SBB Direktverbindungen (ab Basel) strich in den letzten Jahren (Man kann ja in Zürich oder Olten umsteigen und ist 5 Minuten schneller, wo soll da die verminderte Attraktivität sein?) und die Gepäckaufgabe 1h vor Abfahrt abschaffte, bei der man gleich am Ankunftsort sein Gepäck wieder erhielt (Heute muss man 5 Arbeitstage im Voraus das Gepäck teilweise aufgeben), machte das Ganze auch nicht attraktive. Gerade für eine Familie, welche in die Skiferien z.B. will.

Die Verkehrszunahme hat mehrere Gründe. Aber sich auf die Gleichung zu verlassen Mehr Strassen = Mehr Verkehr ist zu einseitig und übersieht ganz viele andere Faktoren.

Eine Hoffnung auf Besserung ist das unterirdische Cargosystem und ich wünschte mir, dass es durchgezogen wird. Mit Cargozentren in den Städten. Wieso dann nicht analog zu Dresden dann ein Cargotram fahren lassen, welches die Ware dann vom Cargozentrum zum Empfänger bringt?

Verfasst: 10.02.2016, 13:44
von Pro Sportchef bim FCB
auslandbasler hat geschrieben:nein, das stimmt einfach nicht. natürlich spielt das auch eine rolle, aber je länger die staus sind, desto mehr steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um und die brauchen massiv weniger platz pro passagier. sobald aber eine neue strasse gebaut wird, erhöht sich die Distanz zum arbeitsort, weil die leute ja schneller weitere strecken zurücklegen können und der verkehr nimmt deshalb auch wieder zu. und es gibt mehr leute, die wieder vom öffentlichen verkehr zurück aufs Auto umsteigen.

und doch, es kaufen sich leute ein neues Auto, sobald sie davon einen höheren grenznutzen haben als es sie kostet. so funktioniert eben unser Wirtschaftssystem. durch das unattraktiv/bzw. attraktiv machen hat man die besten verlagerungseffekte. das beweist die Tatsache, dass wir in der Region basel durch den tnw und attraktives öv mehr pendler auf dem öv haben als in Zürich. oder das in London und paris der Individualverkehr durch maut zurück ging. das Konzept funktioniert auch bei der anzahl strassen, das wurde unzählige male bewiesen.
Logisch funktioniert es wenn man ein Innenstadt (quasi) autofrei macht. Dann hat man ja gar keine andere Möglichkeit...

Hats nun eigentlich auf der Umfahrung von Liestal mehr Autos als früher auf der Rheinstrasse? War ja ein sehr grosser Attraktivitätszuwachs und mit deiner Argumentation wäre das ja dann ein Grund sich ein Auto zu kaufen.

Gibt es eigentlich eine Studie / Statistik die deine Aussage schon untersucht hat?

Verfasst: 10.02.2016, 13:46
von Pro Sportchef bim FCB
Käppelijoch hat geschrieben:Eine Hoffnung auf Besserung ist das unterirdische Cargosystem und ich wünschte mir, dass es durchgezogen wird. Mit Cargozentren in den Städten. Wieso dann nicht analog zu Dresden dann ein Cargotram fahren lassen, welches die Ware dann vom Cargozentrum zum Empfänger bringt?
Schlussendlich brauchst du trotzdem noch eine Lieferung durch die Haustüre ins Lager der Firma. Wie bisher. Ob das mit so einem System geht, wage ich zu bezweifeln. Aber die Idee ist sicherlich sehr gut, darauf lässt sich aufbauen und genau das braucht es.
Die Verkehrszunahme hat mehrere Gründe. Aber sich auf die Gleichung zu verlassen Mehr Strassen = Mehr Verkehr ist zu einseitig und übersieht ganz viele andere Faktoren.
In den letzten 25 Jahren hat sich die Anzahl Fahrzeuge in der Schweiz verdoppelt.
Die Anzahl Strassenkilometer (Nationalstrassen) sind aber nur von 1500km auf 1800km gestiegen.
Der Flächenverbrauch hat sich zwischen 1979/85 bis 2004/09 (keine Ahnung wie das genau gemeint ist, steht so in der Publikation) folgendermassen verändert:
Autobahnareal +48,8%, Strassenareal +15,1%

Das sind die Zahlen die ich gefunden habe, die die Aussage von auslandbasler, der Grünen und der Initiativgegner so definitiv nicht bestätigen!

Verfasst: 10.02.2016, 14:00
von Pro Sportchef bim FCB
Weitere interessante Statistiken:
[ATTACH]22027[/ATTACH]
[ATTACH]22028[/ATTACH]
[ATTACH]22029[/ATTACH]
[ATTACH]22030[/ATTACH]
[ATTACH]22031[/ATTACH]

Verfasst: 10.02.2016, 14:38
von Käppelijoch
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Initiativgegner
Wir stimmen über ein Referendum ab und nicht über eine Initiative.

Verfasst: 11.02.2016, 10:36
von auslandbasler
Käppelijoch hat geschrieben:Naja, Ausflugsverkehr findet am Wochenende statt und Staus haben wir meistens unter der Woche, wenn Waren verschoben werden, die Leute pendeln etc. etc.
..............

, welches die Ware dann vom Cargozentrum zum Empfänger bringt?
ich bin nicht sicher, ob es eine Replik auf mein posting ist, wenn ja, dann muss ich dir sagen, ich habe nie gesagt und werde nie sagen, dass eine neue strasse der einzige grund ist, ich bin sehr gut ausgebildet in den wirtschaftlichen zusammenhängen, ich weiss schon auch, was da draussen läuft. es gibt auch andere gründe.

aber es ist nicht zu bestreiten, dass neue strassen eben auch zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen führen. und eben, die Attraktivität ist Hauptargument in der Marktwirtschaft. diese ist allerdings vielschichtig.

über die sbb und deren umgang mit der achse basel-Luzern und basel-Zürich können wir tatsächlich diskutieren, da bin ich auch sehr unzufrieden. aber das würde vermutlich das Thema sprengen. nur so viel, ein zusätzlicher tunnel z.b. von Liestal ins mittelland würde mir viel besser gefallen als eine neue röhre im Gotthard.

Verfasst: 11.02.2016, 10:40
von auslandbasler
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Weitere interessante Statistiken:
[ATTACH]22027[/ATTACH]
[ATTACH]22028[/ATTACH]
[ATTACH]22029[/ATTACH]
[ATTACH]22030[/ATTACH]
[ATTACH]22031[/ATTACH]
was willst du damit sagen? interessant ist auch, wieviele leute in einem Auto sitzen, gerade im pendlerverkehr, aber auch generell. wäre auch sehr interessant. zudem ist in diesem fall eine langfristige Statistik aussagekräftiger als eine kurze, da die Verschiebungen viel träger sind, u.a. weil ja der arbeitsort nicht so schnell gewechselt werden kann. aber langfristig wird er eben doch angepasst, wenn der aufwand zu gross wird. und umgekehrt. grenznutzen und so....

Verfasst: 11.02.2016, 10:46
von auslandbasler
in meinen augen ein super Essay im tagi, fasst schön in worte, was mir nicht immer so gelingt, mit dem text kann ich mich aber vollkommen identifizieren und es zeigt eben auch auf, wieso ich hier auch schon das dritte reich mit in die Argumentation aufgenommen habe.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/27406663

Verfasst: 11.02.2016, 11:03
von Fulehung
auslandbasler hat geschrieben: aber es ist nicht zu bestreiten, dass neue strassen eben auch zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen führen. und eben, die Attraktivität ist Hauptargument in der Marktwirtschaft. diese ist allerdings vielschichtig.
Zuerst muss aber mal die Region attraktiv sein, um über eine neue Strasse bzw. den neuen Tunnel überhaupt mehr Leute anziehen zu können. Tatsache ist, dass der Gotthardtunnel in eine Region hineinführt, die unter ABWANDERUNG leidet. Die Leventina siecht heute vor sich hin. Wenn nicht einmal mehr in einen sicheren Gotthardtunnel investiert wird und dieser allenfalls gar noch jahrelang gesperrt wird, wird sich die Abwanderung noch mehr verstärken. Ob dann wirklich den grossen Tessiner Städten, die heute schon unter einem Verkehrschaos leiden, geholfen ist, wenn weitere Hunderte Leventiner nach Lugano und Bellinzona ziehen, bezweifle ich ja. Mit einem Tunnel wird ganz einfach der Status quo an Bevölkerungszahl und Verkehrsaufkommen bewahrt, was für die Region bereits ein Erfolg wäre.
Ich komme selber aus eine Abwanderungsregion. Hier steigt man eben nicht von der Strasse auf die Bahn um oder umgekehrt, wenn zu wenig in die Infrastruktur investiert wird. Wenn die Region einerseits keinen Autobahnanschluss bzw. Autobahnzubringer hat und andererseits im öV kein ganztägiger Halbstundentakt angeboten wird, dann zieht man eben weg in die Stadt bzw. gleich in einen anderen Kanton. Freue mich schon darauf, wenn ich dort das erste Mal beschuldigt werde, an der Gentrifizierung Schuld zu sein.

Bericht über die Leventina: http://www.derbund.ch/schweiz/standard/ ... y/18640126

Verfasst: 11.02.2016, 11:31
von Konter
auslandbasler hat geschrieben:in meinen augen ein super Essay im tagi, fasst schön in worte, was mir nicht immer so gelingt, mit dem text kann ich mich aber vollkommen identifizieren und es zeigt eben auch auf, wieso ich hier auch schon das dritte reich mit in die Argumentation aufgenommen habe.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/27406663
Bündnis zwischen Mob und Elite.

Hannah Arendts Beschreibung zur Totalitarismusforschung passt zur SVP wie die Faust auf's Auge. Auf der einen Seite Parteifunktionäre, welche zur wirtschaftlichen und geistigen Elite gehören und auf der anderen Seite der einfache Büezer oder Bauer.

Verfasst: 11.02.2016, 11:56
von Käppelijoch
auslandbasler hat geschrieben: über die sbb und deren umgang mit der achse basel-Luzern und basel-Zürich können wir tatsächlich diskutieren, da bin ich auch sehr unzufrieden. aber das würde vermutlich das Thema sprengen. nur so viel, ein zusätzlicher tunnel z.b. von Liestal ins mittelland würde mir viel besser gefallen als eine neue röhre im Gotthard.
Richtig. Der Wisenbergtunnel ist unbedingt notwendig. Aber die SBB und der Bund bauen lieber in Zürich. Aber dass die NEAT ihre volle Funktion nur durch diesen dritten Juradurchstich kann entfalten, ist ja egal. Hauptsache, man kann nette Werbebotschaften in Zürich aufnehmen.

Verfasst: 11.02.2016, 12:01
von |{i||er
Die Initiative schafft etwas völlig Neues für die Schweiz: doppeltes Recht. Eines für Schweizer. Das andere für Ausländer
Das höre ich zwar immer wieder; aber trifft das tatsächlich zu?

Auch das AuG von 2005 sah bereits Ausschaffungen vor; zwar noch mit dem Ermessen der zuständigen Behörde.

Verfasst: 11.02.2016, 12:11
von SubComandante
|{i||er hat geschrieben:Das höre ich zwar immer wieder; aber trifft das tatsächlich zu?
Ja. Sozusagen Apartheid Light für die Schweiz.

Verfasst: 11.02.2016, 12:20
von Konter
|{i||er hat geschrieben:Das höre ich zwar immer wieder; aber trifft das tatsächlich zu?

Auch das AuG von 2005 sah bereits Ausschaffungen vor; zwar noch mit dem Ermessen der zuständigen Behörde.
Natürlich sind Schweizer und Ausländer vor dem Gesetz auch heute nicht exakt gleich. Schweizer Bürgerrechte enthalten gewisse Privilegien (allerdings auch Pflichten, wie die Dienstpflicht zum Beispiel), welche Ausländern vornethalten sind.

Hierbei geht es aber um einen einschneidenden Verfassungsartikel, welcher klipp und klar eine 2-Klassen-Justiz verlangt und auch noch in Wort und Laut in ein Gesetz umgeschrieben werden muss. Daher kann man schon sagen die Initiative fordert ein doppeltes Recht, dass es so bis heute noch nicht gab.

Verfasst: 11.02.2016, 13:16
von Soriak
Genau gesagt wird der Grundsatz der Verhaeltnismaessigkeit (der auch in der Verfassung abgesichert ist) in gewissen Faellen nur noch fuer Schweizer anwendbar sein. Mit anderen Worten, ein Richter kann bei einem Schweizer den gesunden Menschenverstand walten lassen, muss den Auslaender aber ganz ohne Beruecksichtigung mildernder Umstaende ausschaffen.

Verfasst: 11.02.2016, 13:20
von Käppelijoch
Wobmann fordert ja für Strassendelikte mehr Verhältnismässigkeit und Ermessensspielraum. Würde dieser gewährt, würde er bei der Annahme der DSI einzig und alleine nur für Einwohner mit CH-Pass gelten. Für Ausländer, würde es nach wie vor die automatische Ausschaffung bedeuten.

Konsequente SVP. Sie zeigt konsequent, was sie von Ausländern hält.

Verfasst: 11.02.2016, 14:10
von Paul Scholes
Im Rahmen von Via Secura und der dabei eingeführten, automatischen Gefängnisstrafen für zu schnelles Fahren ohne Ermessensspielraum wurde das Prinzip der Verhältnismässigkeit krass gebrochen.
Das Selbe würde mit der Durchsetzungsinitiative passieren.
Dass Wobmann beim Einen dagegen, beim Anderen dafür ist, ist klar verwerflich. Aber wenn wir ehrlich sind, sind die meisten Parteien auch beim Einen dafür und beim Anderen dagegen, nur halt umgekehrt wie Wobmann. Dies ist genau so verwerflich.

Verfasst: 11.02.2016, 14:44
von Schwarzbueb
Paul Scholes hat geschrieben:Im Rahmen von Via Secura und der dabei eingeführten, automatischen Gefängnisstrafen für zu schnelles Fahren ohne Ermessensspielraum wurde das Prinzip der Verhältnismässigkeit krass gebrochen.
Das Selbe würde mit der Durchsetzungsinitiative passieren.
Dass Wobmann beim Einen dagegen, beim Anderen dafür ist, ist klar verwerflich. Aber wenn wir ehrlich sind, sind die meisten Parteien auch beim Einen dafür und beim Anderen dagegen, nur halt umgekehrt wie Wobmann. Dies ist genau so verwerflich.
Im Grundsatz hast Du recht, nur kann man die Freiheitsstrafe von einem Jahr bedingt ausprechen, was bei der Ausschaffung für mind. 5 Jahre nicht möglich ist. Und dafür braucht es immerhin mind. 100 km/h innerorts und 200 km/h auf der Autobahn, also alles andere als eine Bagatelle!

Folglich ist die Verwerflichkeit aufgrund dieser enormen Unterschiede kaum die Gleiche!

Verfasst: 11.02.2016, 14:52
von Allez Basel!
auslandbasler hat geschrieben:in meinen augen ein super Essay im tagi, fasst schön in worte, was mir nicht immer so gelingt, mit dem text kann ich mich aber vollkommen identifizieren und es zeigt eben auch auf, wieso ich hier auch schon das dritte reich mit in die Argumentation aufgenommen habe.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/27406663
Traurig, dass man sich mit einem solchen Text identifizieren kann. Nun kommen sie also alle aus ihren Löchern gekrochen und wollen uns aufzeigen, wie schädlich diese Initiative doch ist. Natürlich ist die Schweiz 2016 nicht mit Deutschland 1933 zu vergleichen, muss der Autor zweimal erwähnen. Es erinnert mich an den "besorgten" Bürger vom Stammtisch, der immer wieder erwähnt, dass er natürlich kein Ausländerhasser ist, aber es eigentlich in jedem zweiten Thema nur um die "bösen" Ausländer geht.

Was ich feststelle bei diesem Thema ist, dass immer mehr Menschen, die sich dazu äussern, die Mitte verlieren. Nicht die politische Mitte. Dieser Zeitungsartikel ist der perfekte Beweis dafür. Wie kann man nur eine Sekunde nur daran denken, dass sich die Schweiz auf ähnlichem Niveau wie Deutschland 1933 befinden könnte? Extra die Erwähnung "befinden könnte", weil der Autor dies ja im Artikel immer relativieren "will".

Wo befinden sich solche Menschen den ganzen Tag eigentlich? Mit wem reden sie den ganzen Tag? Nur mit gleichgesinnten Mitmenschen, die es ja nur noch in kleiner Anzahl gibt? Es ist offensichtlich, dass in der Schweiz nirgends irgendwelche Anzeichen in der Gesellschaft vorhanden sind, dass man nur eine Sekunden an Deutschland 1933 erinnert werden kann.

Verfasst: 11.02.2016, 15:15
von Fulehung
Allez Basel! hat geschrieben: Wo befinden sich solche Menschen den ganzen Tag eigentlich? Mit wem reden sie den ganzen Tag? Nur mit gleichgesinnten Mitmenschen, die es ja nur noch in kleiner Anzahl gibt? Es ist offensichtlich, dass in der Schweiz nirgends irgendwelche Anzeichen in der Gesellschaft vorhanden sind, dass man nur eine Sekunden an Deutschland 1933 erinnert werden kann.
An einem ganz normalen Montagnachmittag in der Thuner Innenstadt: Ein 26-jähriger Mann aus Senegal, ein 23-jähriger Mann aus dem Tschad und ein 18-jähriger Mann aus Sierra Leone rasten bei einer Polizeikontrolle aus und werden wegen ihrer Gewalttätigkeit selbstverständlich verhaftet. Da freut sich der Durchschnittsthuner, endlich mal was los hier:
Um die Szene habe sich rasch eine Menschenmenge gebildet. «Das war regelrecht ein Mob, der teils rassistische Zwischenrufe von sich gab», so P.S.. Eine Person habe die Situation ausgenutzt und dem bereits überwältigten Mann zwei Tritte verpasst. Er und die Polizisten hätten gar keine Möglichkeit gehabt zu reagieren, sagt der Augenzeuge.
http://www.thunertagblatt.ch/region/thu ... y/16703052
http://www.telebaern.tv/118-show-news/8 ... n-polizist

Verfasst: 11.02.2016, 15:45
von rethabile
Allez Basel! hat geschrieben:Es ist offensichtlich, dass in der Schweiz nirgends irgendwelche Anzeichen in der Gesellschaft vorhanden sind, dass man nur eine Sekunden an Deutschland 1933 erinnert werden kann.
Doch, diese Sekunde gibt es leider. Zudem wurde sie in dem Artikel ziemlich gut dargelegt und das einzig traurige ist, dass offensichtlich eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Schweizern nicht in der Lage ist, dies zu erkennen.

Oder bist du der Ansicht, eine Mehrheit sollte in der Lage sein, sämtliche Rechtsgrunsätze aufzuheben? Und falls nicht - warum bildet der Rechtsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit eine Ausnahme für dich? Und wenn ich grad so am Fragen stellen bin.....was verstehst du unter Gewaltentrennung?

Verfasst: 11.02.2016, 15:54
von Käppelijoch
"In der Schweiz greift die SVP gleich beide Voraussetzungen für ein gut geführtes Land an. Sie demontiert systematisch die Institutionen: Mit Berufung auf die absolute Macht des Volkes erklärt sie Bundes-, Stände-, Nationalrat sowie Gerichte für Landesverräter, Dunkelkammer, Zeitverschwendung, fremde Vögte."

Aber da trifft der Artikel ins Schwarze!

Verfasst: 11.02.2016, 16:04
von Allez Basel!
Fulehung hat geschrieben:An einem ganz normalen Montagnachmittag in der Thuner Innenstadt: Ein 26-jähriger Mann aus Senegal, ein 23-jähriger Mann aus dem Tschad und ein 18-jähriger Mann aus Sierra Leone rasten bei einer Polizeikontrolle aus und werden wegen ihrer Gewalttätigkeit selbstverständlich verhaftet. Da freut sich der Durchschnittsthuner, endlich mal was los hier:


http://www.thunertagblatt.ch/region/thu ... y/16703052
http://www.telebaern.tv/118-show-news/8 ... n-polizist
Na und? Das sind einzelne Beispiele. Stehen nun alle unsere Frauen auf Verbrecher, weil eine neulich mit einem durchgebrannt ist? Sind nun alle Ausländer kriminell, weil einer gerade mit Drogen erwischt wurde? Nein, natürlich nicht.

Was die "linken" Extremisten machen, ist genau so tragisch, wie "rechtsextremen" Rassisten. Sie meinen, sie können aus einzelnen Dingen eine klare Vereinheitlichung machen. Während die einen mit dem Beweis kommen, dass wieder ein Ausländer straffällig wurde, kommen die anderen mit irgendwelchen dummen Vergleichen, dass die Schweiz ja dem Deutschland von 1933 gleichen könnte. Beide Seite überlegen nicht weit, beiden Seiten geht es oft nicht wirklich um die Sache.

Ich sage dir was: Der Unterschied zwischen linken und rechten Extremisten ist klein. Die eine Seite setzt sich für die eine Sache zu extrem ein, die andere Seite für die andere Sache. Beide könnten genau so ihre Rolle tauschen, manche tun es wohl auch irgendwann im Leben. Ihnen geht es darum, ihre eigene Frustration zu bewältigen. Ob man nun gegen Ausländer oder die ganze Zeit gegen die SVP wettert, kommt doch nicht drauf an.

Das Tragische ist, dass solche Menschen noch Gehör finden. Wie im Artikel des Tagesanzeigers. Dann kommen die ersten Lesekommentare, wie ernst doch die Lage in der Schweiz ist. Ernsthaft? Habt ihr wirklich das Gefühl das wir in der Schweiz kurz davor stehen, dass wir bald in den Krieg ziehen und jeden Ausländer hier vernichten werden? Wie den überhaupt? Viele (eingebürgerte) Schweizer müssten dann ja vielleicht ihre (nicht eingebürgerten) Verwandten abschlachten? Das Land ist ja schon so durchmischt (und das ist nicht wertend).

Natürlich ist die Initiative fertiger Schwachsinn. Aber dann werft doch einfach ein Nein rein. Wenn ihr was dazu zu sagen habt, argumentiert sachlich und gut ist. Dass jetzt gewisse "berühmte" Personen meinen, sie müssen den Retter der Schweiz spielen, in dem sie unbedingt dazu aufrufen, die Initiative abzulehnen, ist ja schön und gut. Danke Stress, dass du mir empfiehlst, was ich wählen soll. Mach doch wieder mal einen neuen Song "Fuck Blocher", dann wirst du sicher noch glaubwürdiger. Oder du machst einfach gut Kohle mit deinem Image, alles rechts der FDP ist menschenverachtend.

Ich möchte ja niemand persönlich beleidigen. Aber wenn ich im FCB-Forum die politische Diskussionen verfolge, komme ich mir teilweise wie beim Stammtisch in irgendeiner Dorfbeiz vor. Eine grosse Bedrohung im Land ist vorhanden, man redet einfach nicht von der gleichen.

Verfasst: 11.02.2016, 16:19
von auslandbasler
Allez Basel! hat geschrieben:Wo befinden sich solche Menschen den ganzen Tag eigentlich? Mit wem reden sie den ganzen Tag? Nur mit gleichgesinnten Mitmenschen, die es ja nur noch in kleiner Anzahl gibt? Es ist offensichtlich, dass in der Schweiz nirgends irgendwelche Anzeichen in der Gesellschaft vorhanden sind, dass man nur eine Sekunden an Deutschland 1933 erinnert werden kann.
nein, mein Umfeld ist eher rechts geprägt, mit ausnahme der Arbeitsstelle, wobei das auch erst seit kurzem so ist. davor war ich jahrelang umgeben von leuten die FDP und rechter eingestellt waren. GENAU DESHALB macht es mir ja angst. ich sehe wie viele, auch viele junge, mich als dummen gutmenschen abtun und die svp eher als zu lasch einstufen. diese leute sehen es als erwiesen an, dass wir die besseren menschen sind, als die Moslems und als die Flüchtlinge und denen ist es auch recht, wenn die sich gegenseitig abmurksen, die können das ja selber lösen. das schlimme daran ist nicht mal, dass einzelne solche Einstellungen haben, das gab es immer. das schlimme ist, es widerspricht niemand und wenn doch, ist er ein linker gutmensch.

Verfasst: 11.02.2016, 16:42
von rodolfo
Sorry Allez Basel, aber die Nazivergleiche sind was politischen Stil und Argumentationsmuster angeht durchaus angebracht. Ein Köppel wirbt ja mittlerweile in der Weltwoche schon damit den "Mensch" Göring verstehen zu wollen und verbreitet die alte Lüge von Hitler als Verführer, sogar von Göring, einem Nazi im innersten Machtzirkel. Und auch die immer schlimmer werdenden Cover der Weltwoche (mit den vertierten kriminellen Ausländern auf der neuesten Ausgabe ist ein neuer Tiefpunkt erreicht worden) zeigen doch recht deutlich wes Geistes Kind so mancher in dieser Partei ist.

Verfasst: 11.02.2016, 16:42
von hansy
Käppelijoch hat geschrieben:Wobmann fordert ja für Strassendelikte mehr Verhältnismässigkeit und Ermessensspielraum. Würde dieser gewährt, würde er bei der Annahme der DSI einzig und alleine nur für Einwohner mit CH-Pass gelten. Für Ausländer, würde es nach wie vor die automatische Ausschaffung bedeuten.

Konsequente SVP. Sie zeigt konsequent, was sie von Ausländern hält.
"lustigerweise" wird doch von den linken hier drinnen (und den meisten die gegen die initiative sind) behauptet, diese verhältnismässigkeit und ermessensspielraum braucht es / muss bleiben (obwohl sie schon scheinbar nicht immer da ist!). jetzt kommt die svp und will jenes herstellen, ist auch nicht recht?
ich verstehe eine gewisse diskrepanz die hier aufzeigt, aber, dass bei asylgesetz immer in unterschied zwischen ausländer und schweizer besteht, wird pro oder kontra initiative nichts ändern.

Fulehung hat geschrieben:An einem ganz normalen Montagnachmittag in der Thuner Innenstadt: Ein 26-jähriger Mann aus Senegal, ein 23-jähriger Mann aus dem Tschad und ein 18-jähriger Mann aus Sierra Leone rasten bei einer Polizeikontrolle aus und werden wegen ihrer Gewalttätigkeit selbstverständlich verhaftet. Da freut sich der Durchschnittsthuner, endlich mal was los hier:


http://www.thunertagblatt.ch/region/thu ... y/16703052
http://www.telebaern.tv/118-show-news/8 ... n-polizist
wow, in den letzten wochen hab ich sehr viel negatives europaweit lesen müssen über gewisse kulturgruppen welche sich "nicht benehmen" können:

- mehrfach vergewaltigungen einer 13 jährigen und leute der "community" die ihr mitschuld geben.
- sexverbrecher aus syrien, der mehrfach frauen, inkl einer 15 jähriger vergewaltigte etc. (mittlerweile auf der flucht. unsere richter und behörde hätten vieles verhindern können...)
- 3 männer aus "australien" die eine 17 jährige vergewaltigten und sich freikauften in kroatien.
- 2 belgier und 5 iraker vergewaltigten eine betrunkene bewusstlose 17 jährige und filmten es (in belgien) dazu noch folgendes zitat von einem angreifer: "She has nothing to complain about. Women must obey men."
- somalis die gruppenvergewaltigungen durchführen und von ihrer gemeinschaft unterstützung finden
- iraker vergewaltigt 10 jährigen in österreich
- flüchtling versuchte betreuerin zu vergewaltigen in aargau.
etc.
wenn man soviele negative dinge lesen muss in kurzer zeit, selbst gar nicht danach sucht, schon hartes brot. zum glück gibts die linken die das ganze unter den tisch kehren wollen, so nach dem motto, aus den augen, aus dem sinn. wen interessieren die minderjährigen und frauen die vergewaltigt werden? eine ist keine? ich verstehe diese nonstop täterschutz bzw lieber ignorieren als mal klar schauen, wer was wieso macht. am meisten kotzt mich mittlerweile an, dass es "nur" wenige sind, als ob es dass ok macht! eine vergewaltigung ist schon eine zuviel, egal wer die täter sind (inkl. schweizer). aber wenn man ein klares schema / muster sieht, dass aber dann ignoriert, zum kotzen!

Verfasst: 11.02.2016, 16:53
von Schwarzbueb
hansy hat geschrieben:"lustigerweise" wird doch von den linken hier drinnen (und den meisten die gegen die initiative sind) behauptet, diese verhältnismässigkeit und ermessensspielraum braucht es / muss bleiben (obwohl sie schon scheinbar nicht immer da ist!). jetzt kommt die svp und will jenes herstellen, ist auch nicht recht?
ich verstehe eine gewisse diskrepanz die hier aufzeigt, aber, dass bei asylgesetz immer in unterschied zwischen ausländer und schweizer besteht, wird pro oder kontra initiative nichts ändern.



wow, in den letzten wochen hab ich sehr viel negatives europaweit lesen müssen über gewisse kulturgruppen welche sich "nicht benehmen" können:

- mehrfach vergewaltigungen einer 13 jährigen und leute der "community" die ihr mitschuld geben.
- sexverbrecher aus syrien, der mehrfach frauen, inkl einer 15 jähriger vergewaltigte etc. (mittlerweile auf der flucht. unsere richter und behörde hätten vieles verhindern können...)
- 3 männer aus "australien" die eine 17 jährige vergewaltigten und sich freikauften in kroatien.
- 2 belgier und 5 iraker vergewaltigten eine betrunkene bewusstlose 17 jährige und filmten es (in belgien) dazu noch folgendes zitat von einem angreifer: "She has nothing to complain about. Women must obey men."
- somalis die gruppenvergewaltigungen durchführen und von ihrer gemeinschaft unterstützung finden
- iraker vergewaltigt 10 jährigen in österreich
- flüchtling versuchte betreuerin zu vergewaltigen in aargau.
etc.
wenn man soviele negative dinge lesen muss in kurzer zeit, selbst gar nicht danach sucht, schon hartes brot. zum glück gibts die linken die das ganze unter den tisch kehren wollen, so nach dem motto, aus den augen, aus dem sinn. wen interessieren die minderjährigen und frauen die vergewaltigt werden? eine ist keine? ich verstehe diese nonstop täterschutz bzw lieber ignorieren als mal klar schauen, wer was wieso macht. am meisten kotzt mich mittlerweile an, dass es "nur" wenige sind, als ob es dass ok macht! eine vergewaltigung ist schon eine zuviel, egal wer die täter sind (inkl. schweizer). aber wenn man ein klares schema / muster sieht, dass aber dann ignoriert, zum kotzen!
Ich weiss einfach nicht, was Du uns in diesem faden damit sagen willst: Dass bei schweren Delikten wie Vergewaltigungen eine Ausschaffung stattfindet, istheute schon so und die Umsetzungsgesetzgebung ist noch deutlich schärfer.

Also lass Deinen populistischen Brunz und widme Dich dem Thema!

Übrigens: ich stufe mich politisch rechts der Mitte ein, aber natürlich bin ich weit links von Dir und damit hast Du wenigstens in dem Punkt recht!