alatariel hat geschrieben:also viele länder haben auch ganz viele spieler mit migrationshintergrund.
der grosse unterschied ist, dass diese spieler unglaublich stolz sind zb, für frankreich, deutschland, england oder holland auflaufen zu dürfen.
klar sind sie ihren wurzeln treu und so weiter. aber trotzdem ist ihre entscheidung klar und kein thema.
ribery, henry, gallas, evra, thuram, trezeguet ...
klose, podolski, gomez, ösil, khedira, boateng ...
...
nur in der schweiz ist das immer ein riesen thema. nicht nur die spieler betonen es immer und immer wieder, auch die medien und die fans müssen dass dauernd erwähnen.
ich hab schon das gefühl, wenn die schweiz mal weniger gut ist, dass einige spieler sich für andere teams entscheiden werden.
das hauptproblem sehe ich wirklich in der identifikation der schweizer an sich.
ich selber hab 4 nationalitäten in mir. 3 pässe. obwohl ich in basel aufgewachsen bin sehe ich mich zb. als basler und nicht unbedingt als schweizer...
Naja, bei den grossen Fussballnationen liegt es wohl auf der Hand. Viele Spieler entscheiden sich dabei nicht nur aus reiner Liebe zum Land dazu für eine bestimmte Nationalmannschaft zu spielen, sondern weil diese Nationen ein gewisses fussballerisches Standing haben und man dadurch eher im internationalen Rampenlicht steht. Wäre beispielsweise Guadeloupe eine grosse Fussballnation und Frankreich höchstens bieders Mittelmass, bin ich mir ziemlich sicher, dass viele Spieler für das erstgenannte Land auflaufen würden. Andersrum entscheiden sich Spieler gegen eine Nationalmannschaft, weil es, wie z.B. im Fall von Abrashi und sehr wahrscheinlich auch T.Xhaka auf ihrer Position weitaus bessere und talentiertere Spieler gibt.
Bei Ländern mit einer grossen Diaspora ist es halt so, dass diese oftmals von aussen stark idealisiert und romantisiert werden und dabei ein gewisser Nationalismus von aussen in diese Länder getragen wird. Und schaut man sich einige Länder an, dann ist der Fanatismus bezüglich ihrer Nationalmannschaft nicht viel mehr als "Brot und Spiele", d.h. ein wilkommener Anlass um von den wirklich schwergewichtigen Problemen abzulenken.
Ach ja, diejenigen die meinen, dass die Schweizer feiern müssten wie die Bosnier. Letztere sind das erste Mal an einer Endrunde dabei, die Schweiz hat sich in den letzten 10 Jahren (inkl. Heim-EM) fünf Mal für eine WM oder EM qualifiziert. Das gleiche ist doch beim FC Basel zu beobachten. Versetzte die erste Qualifikation für die Champions League die Stadt in einen Ausnahmezustand, so wurde dieses Jahr verglichen damit kaum darauf reagiert. Das liegt einfach in der Natur der Sache.