Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 14.09.2024, 11:04
Käppelijoch hat geschrieben: 14.09.2024, 10:42 Liberalismus ist in deutschland so etwas Artfremdes, dass es fast wutbürgerliche Pflicht wäre, aus Trotz, FDP zu wählen. Man muss nicht AfD oder eine gesichert rechtsextreme Partei wählen, will man Kräfte unterstützen, welche selten auf regierungskrus liegen und gerne Krawall machen. :p :p :p

So als Auflockerung zur verbissenen Diskussion hier drin :D

Nein, man wählt auch nicht FDP. Aber zugegeben, es wird schwierig in der deutschen Politik, die richtige Partei zu wählen. Die Linke wird ebenfalls von Putin beeinflusst (mein Verdacht).
Die FDP hat mit der "geistig moralischen Wende" gezeigt das ihr Machtbeteiligung wichtiger als eine Parteilinie ist.
Heute ist die FDP, als Regierungspartei in der Daueropposition, einer der Hauptgründe warum die Ampel so schlecht funktioniert. 

Nebenbei: Jeder der sich "Liberal" nennt, tatsächlich aber nur Wirtschaftsliberal ist, sollte sich besser anders bezeichnen.

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Manmanman....selbst die kleinste Augenzwinker-Auflockerung wird moralinsauer und todernst zerredet...es wird Zeit, dass der FCB wieder spielt und ihr euch mit ein paar Bierchen locker macht...jesses... :o

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Ohne jetzt diejenigen zu unterstützen wollen, die alle AfD-Wähler:innen per se als Nazis sehen/bezeichnen, eine Nachfrage an die vehementen Gegner:innen dieser Aussage, aka "Nazi-Keule"-Kritiker:innen.

Darf man aus eurer Sicht keine Partei, keine Politiker:innen, keine Menschen im Generellen als Nazi bezeichnen? Denn eure Aussage ist ja, dass ein Vergleich mit den NSDAP-Nazis immer herausbringt, dass die heutigen Nazis ja niemals so schlimm seien und man deshalb den NS verharmlose. Verstehe ich das richtig?

Das heisst, eine Partei und deren Vertreter:innen, die per se gegen Einwanderung, "Ausländer", Muslime, (mehr oder weniger insgeheim Juden), Homosexuelle sind, die Politiken befürworten wie "Remigration", "Massendeportationen" und sich dabei offensichtlichem Nazi-Sprech bedient, und deren Befürworter:innen mitunter offen Nazi-Symbole tragen und Nazi-Praktiken übernommen haben (Muslime durchs Dorf jagen, Asylzentren angreifen etc.) und deren glühendsten Anhänger:innen bereits deutlich gezeigt haben, dass sie bereit sind, den nächsten Schritt im Sinne der Ideologie zu gehen (z.B. NSU-Morde) - eine solche Partei und deren Anhänger:innen darf man nicht als Nazi bezeichnen, weil man noch nicht so weit ist wie 1943?

Ihr seid euch schon bewusst, dass in den 30er Jahren ein Holocaust noch nicht absehbar war? Waren die Weimarer-Republik-Nazis also noch keine Nazis? Erst nachdem man 6Mio Juden ermordet hatte?

----
Nochmal: das ist kein Votum dafür, alle AfD-Wähler:innen als Nazis bezeichnen zu dürfen/müssen.

Aber die Kritk der Nazi-Keule (die ich in vielen Fällen auch teile) ist doch mittelerweile zum Teil selbst eine Keule geworden - Nazi-Keule-Keule.

Und je mehr man bereit ist, die AfD-Wähler:innen zu entschuldigen, weil ja eigentlich die regierenden Parteien schuld seien, desto näher kommt man nunmal an die Haltung vieler "Nicht-Nazis" um 1930.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Käppelijoch hat geschrieben: 14.09.2024, 11:29 Manmanman....selbst die kleinste Augenzwinker-Auflockerung wird moralinsauer und todernst zerredet...es wird Zeit, dass der FCB wieder spielt und ihr euch mit ein paar Bierchen locker macht...jesses... :o

findest du, man konnte in den letzten Jahren FCB-Spiele und -Geschehnisse oder moralinsaure und todernste Diskussion erleben? ;) :D :p

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Wer Kommunisten wählt ist: [bitte einsetzen]
Wer Faschisten wählt ist: [bitte einsetzen]

Noch Fragen? Oder ist jemand der Kommunisten wählt für euch auch "nur ein Protestwähler"?

badandugly
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Faniella Diwani hat geschrieben: 14.09.2024, 12:12 Wer Kommunisten wählt ist: [bitte einsetzen]
Wer Faschisten wählt ist: [bitte einsetzen]

Noch Fragen? Oder ist jemand der Kommunisten wählt für euch auch "nur ein Protestwähler"?

Er fühlt sich als Verlierer gegenüber seiner Umwelt und ist sehr empfänglich für Versprechungen, sofern diese eine Besserung seiner Lebensumstände darstellen.
Er wählt das für ihn kleinere Übel im schlimmsten Fall. Auch wenn er die Theorie des Kommunismus gar nicht genauer kennt.
ich denke, dieses Denkmuster ist übertragbar auf alle möglichen „Rattenfänger“
 
Zuletzt geändert von badandugly am 14.09.2024, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.

sternekoch***
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von sternekoch*** »

footbâle hat geschrieben: 13.09.2024, 19:58
sternekoch*** hat geschrieben: 13.09.2024, 18:49 ... unglaublich foot, wie du dich hier abrackerst... ist es das wirklich wert? Zeit ist Geld... :cool:
Je nach Lebensphase und Biographie wird die Zeit irgendwann knapper als Geld.. und wird damit  geeigneter, sie für Dinge zu verwenden, die man für wichtig hält. Während man gleichzeitig sein Geld für immer unwichtigere Dinge verschwendet. 

Klar und sehr schön und treffend formuliert (... hab diesen privilegierten/autarken Silberrückenstatus noch nicht erreicht aber ich arbeite hart daran...) ;) .Was ich aber meinte ist: Du hast doch im 'realen Leben' sicher dir wohlgesonnene Menschen, sei es der innerste Kreis des Vertrauens oder auch gute Freunde und/oder Bekannte, mit denen du dich offen, intellektuell auf Augenhöhe und mit dem nötigen Tiefgang über solch (hoch-) politischen Themen (inkl. Religion) unterhalten kannst? In entspannter Atmo und unvorbelastet? Wieso aber reibst du dich hier dermassen auf?? Wohlwissentlich, dass du dich hier nur im Kreis drehst mit den einschlägigen 'OT Aktivisten'?? Das begreif ich nicht so richtig, gerade in deinem Fall. Musst mir nicht antworten, soll eher als Anregung verstanden werden. Nice end of week and peace! :cool:

ExtraMuros
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von ExtraMuros »

Feanor hat geschrieben: 14.09.2024, 11:36 Ohne jetzt diejenigen zu unterstützen wollen, die alle AfD-Wähler:innen per se als Nazis sehen/bezeichnen, eine Nachfrage an die vehementen Gegner:innen dieser Aussage, aka "Nazi-Keule"-Kritiker:innen.

Darf man aus eurer Sicht keine Partei, keine Politiker:innen, keine Menschen im Generellen als Nazi bezeichnen? Denn eure Aussage ist ja, dass ein Vergleich mit den NSDAP-Nazis immer herausbringt, dass die heutigen Nazis ja niemals so schlimm seien und man deshalb den NS verharmlose. Verstehe ich das richtig?

Man darf alles, was nicht strafrechtlich verboten ist. Die Frage ist ob es schlau ist und was man damit auslöst. Bei einem Nazi löst das gar nichts aus, die sind ja meist stolz darauf. Bei den Nicht-Nazis löst es sehr wohl etwas aus, aber offenbar nicht das Beabsichtigte.

Man darf nicht nur, man soll Nazis als solche benennen. Sofern es gegenüber einem Individuum oder einer Gruppe eine berechtigte Bezeichnung ist. Die Kritik an der Nazi-Keule richtet sich gegen undifferenzierte Generalisierung, die leider sowohl in deiner Frage ("im Generellen") als auch im folgenden Abschnitt deutlich hervortritt.

Feanor hat geschrieben: 14.09.2024, 11:36 Das heisst, eine Partei und deren Vertreter:innen, die per se gegen Einwanderung, "Ausländer", Muslime, (mehr oder weniger insgeheim Juden), Homosexuelle sind, die Politiken befürworten wie "Remigration", "Massendeportationen" und sich dabei offensichtlichem Nazi-Sprech bedient, und deren Befürworter:innen mitunter offen Nazi-Symbole tragen und Nazi-Praktiken übernommen haben (Muslime durchs Dorf jagen, Asylzentren angreifen etc.) und deren glühendsten Anhänger:innen bereits deutlich gezeigt haben, dass sie bereit sind, den nächsten Schritt im Sinne der Ideologie zu gehen (z.B. NSU-Morde) - eine solche Partei und deren Anhänger:innen darf man nicht als Nazi bezeichnen, weil man noch nicht so weit ist wie 1943?

Die Ansichten die du aufführst sind alle in der AfD zu finden. Eine völlig undifferenzierte Unterstellung ist es aber, sie pauschal allen "Vertretern", "Befürwortern" und "Anhängern" zuzuschreiben. Was heisst das überhaupt - meinst du damit alle (mehrere Millionen) AfD Wähler?
Je weiter der Absatz geht, desto unhaltbarer wird die pauschale Unterstellung. Ist es "die AfD" pauschal, die Muslime durchs Dorf jagt, Asylzentren anzündet und Migranten umbringt? Ist es die 2013 gegründete AfD, die 2000-2007 die NSU Morde verübt hat? Ich hoffe wirklich, ich versteh dich da falsch.

Feanor hat geschrieben: 14.09.2024, 11:36 Ihr seid euch schon bewusst, dass in den 30er Jahren ein Holocaust noch nicht absehbar war? Waren die Weimarer-Republik-Nazis also noch keine Nazis? Erst nachdem man 6Mio Juden ermordet hatte?
(...)
Und je mehr man bereit ist, die AfD-Wähler:innen zu entschuldigen, weil ja eigentlich die regierenden Parteien schuld seien, desto näher kommt man nunmal an die Haltung vieler "Nicht-Nazis" um 1930.

Den industriellen Massenmord konnte man Anfang der 30er Jahre vielleicht noch nicht vorhersehen, wohin die Reise gehen wird war aber sehr wohl abzusehen. Die NSDAP hatte schon in den 20er Jahren einen bewaffneten Putsch versucht, und sie hatte ein Programm, das nicht nur offen Judenfeindlich war, sondern auch unverhohlen die notfalls gewaltsame Umsetzung ihrer Ziele ankündigte. Sie hatte seit 1920 mit der Sturmabteilung ein offizielles Parteiorgan, das als paramilitärischer Verband auf offener Strasse Hetzjagd auf Juden und Kommunisten betrieb. Die Progrome gegen Juden waren klar von einem anderen Ausmass und von anderer Qualität als heutige rechtsextremistisch motivierte Gewaltvorfälle. Die NSDAP war keine Partei die auf einer Mitgliederversammlung das Programm festlegt und ihre Funktionäre wählt, sondern von Anfang an antidemokratisch und antiföderalistisch nach dem Führerprinzip organisiert. Und des Führers Ansichten bezüglich Gewinnung des "Lebensraums im Osten" und der der "Lösung der Judenfrage" waren - klipp und klar formuliert - seit spätestens 1925 bekannt.

Die Liste könnte noch weitergeführt werden. Wer 1930 NSDAP wählte, der hat über sehr. viel. mehr. hinweggesehen, als jemand, der 2024 die Sächsische AfD wählt, um der Ampel und der CDU ans Bein zu pissen oder Druck auf eine Veränderung der Asylpolitik auszuüben.

Wer die heutige AfD und ihr Parteiprogramm mit der NSDAP zu irgend einem Zeitpunkt ihrer Geschichte gleichsetzt, ist entweder geschichtsvergessen oder hat schlicht und einfach keine Ahnung über die damalige Zeit. Wer sich dessen unbewusst ist, ist durch Unwissenheit noch halbwegs entschuldigt. Wer das weiss, und trotzdem die Nazi-Keule als politisches Instrument gegen die AfD verwendet, betreibt Verharmlosung des Nationalsozialismus.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

ExtraMuros hat geschrieben: 14.09.2024, 18:29 ...
Du hast offenbar meinen Post nicht verstanden oder nicht verstehen wollen und auf jeden Fall sehr ausgewählt zitiert bzw. nicht zitiert.

Vorweg: Ich schreibe zu Beginn und zum Schluss eindeutig, dass ich NICHT der Meinung bin, dass man alle AfD-Wähler:innen als Nazis bezeichen oder gar sehen kann.

Mir gings dezidiert um die Frage, inwiefern etwas/jemanden als Nazi zu bezeichnen automatisch als Verharmlosung der NSDAP-Verbrechen zu sehen ist. Man kann auch Nazi sein, ohne gleich die Vergasung aller Juden zu verlangen. Oder sprichst du dann von "Teilzeit-Nazi"? Verstehe also diesen Einwand nicht und deine Replik hat das immer noch nicht erhärten können.
 
ExtraMuros hat geschrieben: 14.09.2024, 18:29 Die Kritik an der Nazi-Keule richtet sich gegen undifferenzierte Generalisierung, die leider sowohl in deiner Frage ("im Generellen")

Inwiefern siehst du eine undifferenzierte Generalisierung in meinem Ausdruck? Das bezieht sich ja nicht auf die Aussage, wie man AfD-Wähler:innen bezeichnen darf/kann/soll, sondern auf die von mir empfundene undifferenzierte Generalisierung, dass man damit per se den NS verharmlose. Was du ja machst. Du generalisierst zum Schluss, dass man die AfD in keinster Weise mit dem NS gleichsetzen dürfe. Diese Aussage kann stimmen oder nicht, ist aber eine Generalisierung, auf die ich meine Frage "im Generellen" äussere. Inwiefern du daraus eine Generalisierung meinerseits ableitest, ist für mich nicht nachvollziehbar.

 
ExtraMuros hat geschrieben: 14.09.2024, 18:29

Die Ansichten die du aufführst sind alle in der AfD zu finden. Eine völlig undifferenzierte Unterstellung ist es aber, sie pauschal allen "Vertretern", "Befürwortern" und "Anhängern" zuzuschreiben. Was heisst das überhaupt - meinst du damit alle (mehrere Millionen) AfD Wähler?
Je weiter der Absatz geht, desto unhaltbarer wird die pauschale Unterstellung. Ist es "die AfD" pauschal, die Muslime durchs Dorf jagt, Asylzentren anzündet und Migranten umbringt? Ist es die 2013 gegründete AfD, die 2000-2007 die NSU Morde verübt hat? Ich hoffe wirklich, ich versteh dich da falsch.

Stopp, das behaupte ich ja nirgends. Ich schreibe, dass diese Ansichten in der Partei und bei den Anhängern zu finden sind. Ich schreibe nirgends "allen", oder? Das unterstellst du mir einfach mal. Muss ich eine genaue Anzahl/Prozentsatz schreiben, damit du nicht "alle" verstehst? Kannst du verlangen, aber come on. Das wolltest du so lesen, ich schreibe - ich wiederhole mich - aber zweimal, dass nicht alle gemeint sind. (Ergänzung: ich glaube: viele. zu viele. genügend auf jeden Fall, um Schaden anzurichten.)

Ich schreibe auch nicht, dass die AfD die NSU-Morde verübt habe, oder? Ich schrieb von den "glühendsten Anhänger:innen" dieser Ideologie. Ist das falsch? Ich frage mich wirklich, wie/warum du das falsch verstehen konntest. Du schiebst ja den rhetorischen Nachschub mit ein, dass du mich falsch verstanden haben könntest... Na ja.

Zur Sicherheit aber deutsch und deutlich: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass "die" AfD die Muslime durchs Dorf jagt oder Asylzentren anzündet. Aber dass es Anhänger:innen und oder Vertreter:innen dieser Partei sind, und dass die Rhetorik dieser Partei dabei eine zentrale Rolle spielt.
 
ExtraMuros hat geschrieben: 14.09.2024, 18:29

Die Liste könnte noch weitergeführt werden. Wer 1930 NSDAP wählte, der hat über sehr. viel. mehr. hinweggesehen, als jemand, der 2024 die Sächsische AfD wählt, um der Ampel und der CDU ans Bein zu pissen oder Druck auf eine Veränderung der Asylpolitik auszuüben.
Einverstanden. Diese Aussage habe ich aber auch gar nicht getätigt.

Mir gings um die Frage, ob die Kritik an der Nazi-Keule nicht auch als Keule verwendet wird/werden kann. Dass man dadurch Verharmlosung der AfD und deren Wähler:innen betreibt.

Du gibst ja selber zu: diese Attribute, die ich erwähnt habe, sind alle zu finden. Unbestreitbar. Ich bin daher nicht ganz sicher, was deine Aussage ist. Geht es dir darum, zu sagen, dass nicht "alle" Nazis sind (was ich ja auch sage), oder geht es dir generell darum, zu sagen, dass man nicht von "Nazi" im Allgemeinen sprechen kann. Dann meine Frage an dich: meinst du das generell so? Oder ab welchem Stadium darf man deiner Meinung nach jemanden als Nazi bezeichnen?

Meine Nachfrage - zur Sicherheit - ist nicht als Kritik oder versteckter Diss zu verstehen, sondern zur Klärung, ob es dir um die Semantik geht oder um das In-Schutz-Nehmen von AfD-Wähler:innen, die du (nachvollziehbar) nicht alle im gleichen Topf geworfen haben möchtest.




 

ExtraMuros
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von ExtraMuros »

Vorausgeschickt: Vielen Dank für die inhaltliche Auseinandersetzung. Dieser können/wollen sich heute viele nicht mehr stellen. Offenbar habe ich dich in der Tat falsch verstanden - und vice versa.

Nochmal, es hat nichts verharmlosendes, wenn man Nazis als solche bezeichnet. Verharmlosung betreibt man dann, wenn man undifferenziert Protestwähler, Konservative, Rechte, Rechtsextreme und bekennende Nazis in einen Topf schmeisst, kräftig schüttelt, und dann allen den Stempel "Nazi" aufdrückt.

Ich habe übrigens sehr wohl registriert, dass du das explizit nicht tun möchtest. Gleichwohl habe ich den zitierten Abschnitt semantisch genau so verstanden. Das, weil du den Abschnitt eingeleitet hast mit; "eine Partei und deren Vertreter:innen, die per se...", und dann bis zu den NSU-Morden, deren Verbindung zur 6 Jahre später gegründeten AfD doch ziemlich gesucht ist, hocheskaliert hast.

Feanor hat geschrieben: 15.09.2024, 01:28 Ich schreibe auch nicht, dass die AfD die NSU-Morde verübt habe, oder? Ich schrieb von den "glühendsten Anhänger:innen" dieser Ideologie. Ist das falsch? Ich frage mich wirklich, wie/warum du das falsch verstehen konntest. Du schiebst ja den rhetorischen Nachschub mit ein, dass du mich falsch verstanden haben könntest... Na ja.

Die glühendsten Anhänger welcher Ideologie, der Nazi-Ideologie oder der AfD-Ideologie? Ersteres ganz klar ja, letzteres ist definitiv falsch; das ist genau die Verallgemeinerung gegen die ich mich gewehrt hatte. Und bei aller berechtigten AfD-Kritik: Das ist nicht AfD -Ideologie. Mit der Einleitung des Absatzes deutest du aber wie gesagt auf diese Interpretation.

Feanor hat geschrieben: 15.09.2024, 01:28 Mir gings um die Frage, ob die Kritik an der Nazi-Keule nicht auch als Keule verwendet wird/werden kann. Dass man dadurch Verharmlosung der AfD und deren Wähler:innen betreibt.

Du gibst ja selber zu: diese Attribute, die ich erwähnt habe, sind alle zu finden. Unbestreitbar. Ich bin daher nicht ganz sicher, was deine Aussage ist. Geht es dir darum, zu sagen, dass nicht "alle" Nazis sind (was ich ja auch sage), oder geht es dir generell darum, zu sagen, dass man nicht von "Nazi" im Allgemeinen sprechen kann. Dann meine Frage an dich: meinst du das generell so? Oder ab welchem Stadium darf man deiner Meinung nach jemanden als Nazi bezeichnen?

Meine Nachfrage - zur Sicherheit - ist nicht als Kritik oder versteckter Diss zu verstehen, sondern zur Klärung, ob es dir um die Semantik geht oder um das In-Schutz-Nehmen von AfD-Wähler:innen, die du (nachvollziehbar) nicht alle im gleichen Topf geworfen haben möchtest.

Da die Frage immer noch offen steht, wir in obiger Diskussion aber offenbar aneinander vorbeireden, versuche ich mein Argument aus einem anderen Winkel zu erläutern. Persönliche Andekdote:

Ich habe gute Freunde in Sachsen. Die ganze Familie langjährige CDU oder FDP Wähler, in letzterem Fall sogar (bis vor Kurzem) Parteimitglieder und in der örtlichen Partei engagiert. In dieser Sachsenwahl haben alle blau gewählt. Die FDPler haben mit ihrer Partei komplett abgeschlossen, weil sie auf Bundesebene eine Links-Grün-dominierte Politik ermöglicht, und statt konsequenterweise einfach die Koalition platzen zu lassen, beschränkt sie sich auf Sabotage, was die schlechteste aller Möglichkeiten ist. Die CDUler wählten blau, weil das durch und durch konservative Menschen sind, die vom Politikwandel unter Merkel vor den Kopf gestossen wurden. Und die "Re-Konservativierung" der CDU in letzter Zeit wird ihr einfach nicht geglaubt, weil sie aus ihrer Sicht nicht aufgrund von innerer Überzeugung, sondern rein auf Druck der AfD zustande gekommen ist.

Ich kenne diese Leute gut. Würde für jeden die Hand ins Feuer legen, dass sie in keinster Form einer Nazi-Ideologie anhängen. Und dennoch erzählten sie mir, dass man sie wegen ihrer Wahlentscheidung schon mehrfach als Nazi bezeichnet hätte. Und dann ist der Satz gefallen (und zwar wörtlich): "Aber das ist mir mittlerweile egal, heutzutage ist man ja schnell mal ein Nazi".

Das ist der Punkt! Wenn man permanent Leute als Nazis bezeichnet, die keine Nazis sind, dann
geht irgendwann die Bedeutung des Begriffs verloren. Je undifferenzierter die Nazi-Keule geschwungen wird, desto weniger weniger sagt sie aus. Falls es die Strategie der AfD Gegner war, mit der Nazi-Keule die AfD für Konservative und Protestwähler unwählbar zu machen, dann ist das offensichtlich krachend gescheitert. Das einzige was damit erreicht wurde, ist, dass der Nazi-Begriff inhaltlich immer weiter entkernt wurde. Und die Tragik darin liegt, bzw. das verharmlosende Element ist, dass es deshalb auch im Umkehrschluss immer weniger bedeutet, wenn man Höcke - einen echten Nazi - Nazi nennt.

Unsere Diskussion ist exemplarisch Zeuge davon. Dank der stetigen Ausweitung des Begriffs diskutieren heute, ab wann jemand ein Nazi ist. Vor nicht allzu langer Zeit wäre das völlig klar gewesen, trennscharf und eindeutig.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Wer sich für die Problematik um die „Ewigkeits-Chemikalie“ PFOA interessiert und was der Chemiekonzerns Du Pont damit zu tun hat, dem sei dieser Film mit Mark Ruffalo (und Anne Hathaway) in der SRF-Mediathek empfohlen:

https://www.srf.ch/play/tv/film/video/v ... 2b11f78d86 (Link gültig bis 12.10.2924!)

Das Thema PFOA betrifft uns alle. Die Chemikalie ist im Körper nicht abbaubar und heute in allen Lebewesen auf diesem unseren Planeten nachweisbar. Was das bedeutet, macht der Film zum Thema. Und wie es überhaupt so weit kommen konnte.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 14.09.2024, 09:23 @footbâle
Soweit ich dich verstehe, zeigst du ein gewisses Verständnis für AfD Wähler. Falls dem nicht so ist, bitte korrigiere mich.
Du hast mich völlig richtig verstanden. Hierzu folgende Parabel:
Abends klopft jemand an deine Tür. Du öffnest. Vor dir steht ein offensichtlich verzweifelter Mensch, der dich bittet, ihn in dein Haus zu lassen, weil er draussen von Leuten verfolgt wird, die ihm Gewalt zufügen wollen. Du sagst: Mein Haus steht allen Verfolgten offen. Du lässt ihn herein und bietest ihm nicht nur Schutz, sondern nährst ihn an der Tafel deiner Familie. Später dann, irgendwann nachts, wenn du schläfst, schleicht er sich in dein Zimmer, schlägt dich im Schlaf KO und vergewaltigt deine Frau. Du möchtest den dann am nächsten Tag so bald wie möglich wieder los werden. Du willst, dass er dein Haus wieder verlässt. Dann komme ich, und sage, geht nicht, weil er draussen verfolgt wird. Dein Gast könnte am folgenden Tag auch eines deiner Kinder töten. Meine Antwort bliebe die selbe: Du kannst ihn nicht wegschicken, weil er verfolgt wird. Du kannst ihn im Keller einsperren lassen und durchfüttern, aber nicht wegschicken. 
Es gibt in diesem Szenario zwei Verbrecher. Einerseits natürlich dein 'Gast', der deine Nächstenliebe durch Gewalttaten belohnt, andererseits auch ich, der dich daran hindert, ihn wieder vor die Tür zu setzen. Die Sicherheit der Straftäters wird von mir nämlich höher gewichtet als die Sicherheit deiner Familie, in deinem Haus. Nun wirst aber du, der einzige Unschuldige, bezichtigt, fremdenfeindlich zu sein. Nicht weil du den Eindringling liquidieren willst, sondern lediglich deshalb, weil du ihn wieder vor die Tür setzen willst. Und irgendwelche fehlgeleiteten Linken stigmatisieren dich deswegen als 'Nazi'. 

Genau damit haben wir es hier zu tun. Jeder ist hier willkommen. Aber jeder unserer Gäste, die hier schwere Straftaten ausüben, sollten ohne jede Rücksicht auf die Folgen wieder zurückgeschafft werden können. Das ist meine tiefste Überzeugung. Und das ist weder ein Statement für noch wider die AfD und deren Wählerinnen. Da geht es nur darum, ob man noch Herr seiner Sinne ist, und ob man Recht von Unrecht unterscheiden kann.
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

footbâle hat geschrieben: 15.09.2024, 22:01 Genau damit haben wir es hier zu tun. Jeder ist hier willkommen. Aber jeder unserer Gäste, die hier schwere Straftaten ausüben, sollten ohne jede Rücksicht auf die Folgen wieder zurückgeschafft werden können. Das ist meine tiefste Überzeugung. Und das ist weder ein Statement für noch wider die AfD und deren Wählerinnen. Da geht es nur darum, ob man noch Herr seiner Sinne ist, und ob man Recht von Unrecht unterscheiden kann.
Bei schweren Straftaten wirst Du nach dem Gefängnisaufenthalt in Deutschland ausgewiesen (ausser halt bei der Familien-Geschichte). Inzwischen auch nach Afghanistan. Deutschland ist gerade daran, mit mehr und mehr Länder auch ein Abkommen diesbezüglich auszuhandeln. Scholz war kürzlich in Turkmenistan für ein solches Abkommen. Nicht, weil von dort viele Leute kommen, sondern weil es ein Nachbarstaat von Afghanistan ist. Einzig Syrien ist schwierig, aber ich nehme an, dass man auch dort eine Lösung finden wird.

Aber das ist doch nicht das grösste Problem, das Deutschland hat. Wenn Du schon Mitte Monat Pleite bist, ist der schiesswütige Typ zweitrangig. Aber ein gutes Ventil, auf jemand draufzutreten, der in der Hierarchie noch weiter unten steht.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Somnium hat geschrieben: 14.09.2024, 01:27 @footbâle

Die AfD und die SVP bewirtschaften, damit sie nicht die wirklichen Probleme anpacken müssen, die niedersten Instinkte (den Neid, die Habsucht, die Gier und den Hass). Und weil der Mensch dazu neigt, die Augen den Tatsschen gegenüber zu verschliessen (Klimakatastrophe) oder die Klimakatastrophe zu wenig fassbar ist, fokussieren sich die Rechten auf das Einfache. Haben schon die original Nazis gemacht. Die Rattenfänger fangen die Ratten mit Parolen ein und behaupten dann, die Massen wollen es so. Wer nicht mit uns, der gegen uns. Und sie schaffen Feindbilder, gegen die die die Ratten aufhetzen, die Grünen, die Ampel und die Klimaaktivisten. Die, die Verantwortung übernehmen.
Wir sind uns hier näher, als du denkst. Es geht mir darum, dass rechte Parteien in Europa regelrecht gefüttert werden. Und dass das noch richtig übel werden könnte. Es droht ein Flächenbrand. In so gut wie allen Ländern Westeuropas. Nicht durch Putschisten, sondern durch legitimierte WählerInnen. Die Demokratie bewegt sich nach rechts. Und das geschieht nicht, weil alle 'Mein Kampf' gelesen haben, sondern weil die Willkommenskultur in Westeuropa total versagt hat. Entschuldige die Wiederholung, aber wer hier Gastrecht geniesst und friedliche Bürger mordet, der soll zurück in seine Heimat fliegen und dort - von mir aus  - auf jede Weise auch immer abkratzen. Wir brauchen solche Leute nicht und müssen da viel kompromissloser und härter werden. Es geht dabei nicht um Nationalsozialismus, sondern im Gegenteil, um die konsequente Austrocknung des Nährbodens, den Nationalsozialisten brauchen, um ihre Ideologie zu verbreiten.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Du willst einen Flächenbrand mit einem Primus-Löscher bekämpfen.

Nur: Dieser Brand lässt sich nicht mehr löschen. Es gab mal ein kurzes Fenster ein Zeichen zu setzen. Aber man verzichtete darauf, unmenschlich zu handeln. Hätte mich durchaus interessiert, wie du und 99 Prozent der Europäer auf versenken der ersten Welle Flüchtlinge im Mittelmeer reagiert hätten.

Die AfD gäbe es trotzdem. Hass findet immer Wähler. Und Feindbilder. Der AfD geht es nicht um Flüchtlinge. Die AfD will nur eines: Macht. Uneingeschränkte Macht.
Zuletzt geändert von Somnium am 16.09.2024, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

SubComandante hat geschrieben: 15.09.2024, 23:13
footbâle hat geschrieben: 15.09.2024, 22:01 Genau damit haben wir es hier zu tun. Jeder ist hier willkommen. Aber jeder unserer Gäste, die hier schwere Straftaten ausüben, sollten ohne jede Rücksicht auf die Folgen wieder zurückgeschafft werden können. Das ist meine tiefste Überzeugung. Und das ist weder ein Statement für noch wider die AfD und deren Wählerinnen. Da geht es nur darum, ob man noch Herr seiner Sinne ist, und ob man Recht von Unrecht unterscheiden kann.
Bei schweren Straftaten wirst Du nach dem Gefängnisaufenthalt in Deutschland ausgewiesen (ausser halt bei der Familien-Geschichte). Inzwischen auch nach Afghanistan. Deutschland ist gerade daran, mit mehr und mehr Länder auch ein Abkommen diesbezüglich auszuhandeln. Scholz war kürzlich in Turkmenistan für ein solches Abkommen. Nicht, weil von dort viele Leute kommen, sondern weil es ein Nachbarstaat von Afghanistan ist. Einzig Syrien ist schwierig, aber ich nehme an, dass man auch dort eine Lösung finden wird.

Aber das ist doch nicht das grösste Problem, das Deutschland hat. Wenn Du schon Mitte Monat Pleite bist, ist der schiesswütige Typ zweitrangig. Aber ein gutes Ventil, auf jemand draufzutreten, der in der Hierarchie noch weiter unten steht.
Amigo Subco, den ersten Abschnitt habe ich zwar semantisch verstanden, aber da weisst du offensichtlich mehr als ich. Turkmenistan muss ich googeln. Bin da nicht auf Ballhöhe. 
Den zweiten Abschnitt hingegen verstehe ich gar nicht. Kannst du das für mich nochmal etwas vertiefen? Danke. (Btw, keine Polemik in diesem Beitrag, stehe echte auch dem Schlauch) 



 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

footbâle hat geschrieben: 15.09.2024, 23:44
Somnium hat geschrieben: 14.09.2024, 01:27 @footbâle

Die AfD und die SVP bewirtschaften, damit sie nicht die wirklichen Probleme anpacken müssen, die niedersten Instinkte (den Neid, die Habsucht, die Gier und den Hass). Und weil der Mensch dazu neigt, die Augen den Tatsschen gegenüber zu verschliessen (Klimakatastrophe) oder die Klimakatastrophe zu wenig fassbar ist, fokussieren sich die Rechten auf das Einfache. Haben schon die original Nazis gemacht. Die Rattenfänger fangen die Ratten mit Parolen ein und behaupten dann, die Massen wollen es so. Wer nicht mit uns, der gegen uns. Und sie schaffen Feindbilder, gegen die die die Ratten aufhetzen, die Grünen, die Ampel und die Klimaaktivisten. Die, die Verantwortung übernehmen.
Es geht mir darum, dass rechte Parteien in Europa regelrecht gefüttert werden. Und dass das noch richtig übel werden könnte. Es droht ein Flächenbrand. In so gut wie allen Ländern Westeuropas. Nicht durch Putschisten, sondern durch legitimierte WählerInnen. Die Demokratie bewegt sich nach rechts. Und das geschieht nicht, weil alle 'Mein Kampf' gelesen haben, sondern weil die Willkommenskultur in Westeuropa total versagt hat. Entschuldige die Wiederholung, aber wer hier Gastrecht geniesst und friedliche Bürger mordet, der soll zurück in seine Heimat fliegen und dort - von mir aus  - auf jede Weise auch immer abkratzen. Wir brauchen solche Leute nicht und müssen da viel kompromissloser und härter werden. Es geht dabei nicht um Nationalsozialismus, sondern im Gegenteil, um die konsequente Austrocknung des Nährbodens, den Nationalsozialisten brauchen, um ihre Ideologie zu verbreiten.
Und was genau tun diese Rechtspopulisten, um die von dir genannten "Ziele" zu erreichen?
Wie läufts in Italien unter Meloni in dieser Hinsicht?
Wie läuft es bei der SVP im für das Thema verantwortlichen Departement?

Ich verstehe deinen Punkt schon. Allerdings sollten eben diese Wähler/innen auch mal so schlau sein und merken, dass die Rechtspopulisten halt eben Populisten sind und nichts für die Lösung des Problems tun.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

footbâle hat geschrieben: 15.09.2024, 22:01 Es gibt in diesem Szenario zwei Verbrecher. Einerseits natürlich dein 'Gast', der deine Nächstenliebe durch Gewalttaten belohnt, andererseits auch ich, der dich daran hindert, ihn wieder vor die Tür zu setzen. Die Sicherheit der Straftäters wird von mir nämlich höher gewichtet als die Sicherheit deiner Familie, in deinem Haus.
Hier bin ich schon etwas irritiert. Weiter vorne hast du mir doch zugestimmt, dass es Gesetze und Konventionen gibt, die man heute nunmal einhalten muss.
Jetzt bezeichnest du ernsthaft den Staat und die Gerichte, die für die Einhaltung dieser Gesetze und Konventionen sorgen, als Verbrecher? Tut mir leid, aber hier bist du jetzt eindeutig falsch abgebogen.

Nun wirst aber du, der einzige Unschuldige, bezichtigt, fremdenfeindlich zu sein. Nicht weil du den Eindringling liquidieren willst, sondern lediglich deshalb, weil du ihn wieder vor die Tür setzen willst. Und irgendwelche fehlgeleiteten Linken stigmatisieren dich deswegen als 'Nazi'. 
Wer sind die "Linken"? Welche homogene Masse ist das? Ich würde mich als Grünen Wähler als Linker sehen.
Die Forderung zur Ausschaffung von ausländischen Straftätern alleine halte ich nicht für fremdenfeindlich. Eine Remigration/Deportation von allen Menschen mit Migrationshintergrund hingegen schon. Das ist für mich auch Nazi-Gesinnung. Höcke hat Nazi-Gesinnung. In der AfD sind viele Politiker mit Nazi-Gesinnung. Die Hälfte der Wähler wählt die Partei WEGEN der Gesinnung. Die andere Hälfte wählt eine Partei MIT Nazi-Gesinnung.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Somnium hat geschrieben: 15.09.2024, 23:55 Du willst einen Flächenbrand mit einem Primus-Löscher bekämpfen.

Nur: Dieser Brand lässt sich nicht mehr löschen. Es gab mal ein kurzes Fenster ein Zeichen zu setzen. Aber man verzichtete darauf, unmenschlich zu handeln. Hätte mich durchaus interessiert, wie du und 99 Prozent der Europäer auf versenken der ersten Welle Flüchtlinge im Mittelmeer reagiert hätten. Der AfD geht es nicht um Flüchtlinge. Die AfD will nur eines: Macht. Uneingeschränkte Macht.

Die AfD gäbe es trotzdem. Hass findet immer Wähler. Und Feindbilder.

Du sprichst über die AfD. Damit kann ich sogar was anfangen. Mein Thema sind aber die Menschen, welche die AfD wählen. Und vor allem die Gründe, weshalb sie das tun. Begriffe wie 'Hass' und 'Macht' greifen für mich hier zu kurz. Es gibt ganz offensichtlich Probleme, welche die Menschen beschäftigen, und für welche die etablierten Parteien keine glaubwürdigen Lösungen anzubieten haben.

In ganz Europa sind die Rechten auf dem Vormarsch. Das kann man natürlich unter dem Label 'Hass' subsummieren. OK. Die Frage ist nur: Was hilft das? Meine Sicht dazu ist einfach, dass man entweder die Sorgen und Nöte der Wahlbevölkerung ernst nehmen muss, oder man schafft halt die Demokratie ab. Indem man sagt: Ihr habt eh keine Ahnung. Auch OK. Sich aber zur Demokratie zu bekennen, und einem Teil der Wählerschaft schlicht die Demokratiefähigkeit abzusprechen, passt nicht. 

Aus meiner Sicht sind sowohl Alice W. als auch Sarah W. sehr valable Alternativen zu Leuten wie Merz, Söder, Lindner, Scholz, Nouripour oder Lang. Die würde ich nicht wählen, aufgrund m.E. nicht vorhandener Problemlösungskompetenz. Ob es die anderen besser können, weiss man nicht. Aber man vermutet, dass es jene nicht besser können, welche heute am Ruder sind, bzw, die Aspiranten wie Merz und Söder.  

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Die AfD bewirtschaftet den Hass. Sie facht ihn an. Es gibt eine Stern-Ausgabe mit einer Alice Weidel Titelgeschichte. Auf dem Cover unter dem Bild von W. vier Buchstaben in Fraktur: Hass.

https://ibb.co/1RGj5f0

Wagenknecht ist bisher jede Antwort schuldig geblieben, trag- und mehrheitsfähige Realpolitik machen zu können. W. ist keine Alternative, sondern ein Problemverstärker, da sie zuerst mal nur (wirtschaftliche) Eigeninteressen verfolgt. Eine ganz schlimm verlogene Person, die zudem noch von Putin abhängig ist.

Die AfD nimmt die Sorgen der Bevölkerung nicht auf. Kommt die AfD an die Macht, wird das für ihre Wähler schlimme Folgen haben.

Der Sofortplan der AfD sieht so aus:

- Die Senkung der Energiekosten gegen eine "Deindustrialisierung Deutschlands".
- Eine rigide Flüchtlingspolitik.
- Die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen und Volksabstimmungen.
- Die Reaktivierung der abgeschalteten - Atomkraftwerke und der Bau neuer Meiler.
- Die Abschaffung des Öl- und Gasheizungsverbots
- Die Abschaffung des Verbots von Verbrennern.
- Die Streichung der CO2-Abgabe auf Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel.
- Die Erhöhung der Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer auf 50 Cent.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... h-100.html

Man kann das alles gut finden, in erster Linie bedeutet das alles aber: Wenige werden auf Kosten der Wähler fett abkassieren. Es ist nichts anderes als ein Turbo für die Umverteilung von unten nach oben. Die Umwelt-und Klimaschädem die hier billigend in Kauf genommen werden, verursachen weitere finanziell immense Schäden, die letztlich gleichfalls die Allgemeinheit zu bezahlen hat.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/af ... k-100.html

Wer die AfD wählt, unterstützt, sie verteidigt ist schlicht dumm! Es liegt alles auf dem Tisch, was diese Partei will, wie sie funktioniert, handelt und eingeschätzt wird von Freund und Feind.

Es wäre ehrlicher von dir, dazu zu stehen, was Sache ist, den Elefant im Raum zu benennen: Du sympathisierst mit der AfD.

(Präzisierung: Dumm im Sinne von Bonhoeffers Theorie der Dummheit.)
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ExtraMuros
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von ExtraMuros »

Somnium hat geschrieben: 16.09.2024, 01:07 Die AfD nimmt die Sorgen der Bevölkerung nicht auf. Kommt die AfD an die Macht, wird das für ihre Wähler schlimme Folgen haben.

Der Sofortplan der AfD sieht so aus:

- Die Senkung der Energiekosten gegen eine "Deindustrialisierung Deutschlands".
- Eine rigide Flüchtlingspolitik.
- Die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen und Volksabstimmungen.
- Die Reaktivierung der abgeschalteten - Atomkraftwerke und der Bau neuer Meiler.
- Die Abschaffung des Öl- und Gasheizungsverbots
- Die Abschaffung des Verbots von Verbrennern.
- Die Streichung der CO2-Abgabe auf Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel.
- Die Erhöhung der Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer auf 50 Cent.

Nach aktuellen Umfragen;
- hält eine knappe Mehrheit der Deutschen den Atomausstieg für falsch
- wünscht eine deutliche Mehrheit der Deutschen eine Verschärfung der Flüchtlingspolitik
- leidet ein Grossteil der Deutschen unter den gestiegenen Energiekosten

Man muss die AfD weder verteidigen noch mit ihr sympathisieren, um die empirische Feststellung zu machen, dass dieser "Sofortplan" in Teilen der Deutschen Bevölkerung nunmal gar nicht so schlecht ankommt. Dass die AfD das so wohl kaum umsetzen wird, ändert an dieser Feststellung wenig. Der Punkt ist, dass das offenbar für knapp 20% bundesweit (30% im Osten) ein attraktiveres Wahlangebot zu sein scheint als jenes, das die anderen Parteien bieten.

Man bekämpft die AfD nicht, indem man sich dieser Erkenntnis verweigert. Ganz im Gegenteil.
Man bekämpft sie, indem man ihr Politikfelder, in denen der Bevölkerung der Schuh drückt, nicht einfach so überlässt.

Und völlig ungeachtet dessen, ob das irgendjemandem hier drin ideologisch passt oder nicht: Bei vielen Deutschen drückt der Schuh bezüglich der Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland ganz gewaltig.

Wie Don Quijote gegen die Windmühlen versucht Footbâle euch diesen Umstand begreiflich zu machen. Dass man in diesem Forum aus seinen Beiträgen lediglich den Vorwurf des AfD-Sympathisanten herausdestilliert ist bezeichnend. Ich schliesse mich dem Sternekoch an; die ganze Diskussion ist hoffnungslose Zeitverschwendung. Over and out.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Ralph Ruthe. Witzbildmaler. Deutscher. Er schreibt heute auf Facebook folgenden Text:

Jetzt noch mal klipp und klar für alle, die bestimmte Witzbilder nicht so verstehen, wie sie gemeint sind oder absichtlich falsch verstehen WOLLEN:
Das Mittelmeer ist aktuell rekordwarm, dadurch kommt an machen Orten innerhalb von wenigen Tagen so viel Wasser runter wie früher in drei oder sechs Monaten. Das ist kein Gefühl, das ist keine subjektive Wahrnehmung, das ist Physik. Das Wort "Jahrhundertflut" hat inzwischen keine Bedeutung mehr, weil solche Ereignisse immer mehr die Regel werden.

Worüber wir reden sollten, jeden Tag: die Klimakatastrophe. Worüber "konservative" und rechtspopulistische Politiker wie Söder, Merz und die Nazis der AfD jeden Tag reden: Gendern, Flüchtlinge, "Klimahysterie".
Themen wie Gendern und Flüchtlinge sind Nebelkerzen, um über wichtige Veränderungen wie die Energiewende nicht sprechen zu müssen. Und selbst wenn euch das Thema "Flüchtlinge" wirklich wichtiger ist, sollte euch die Klimakrise erst recht interessieren, denn Überschwemmungen, Dürre und Stürme werden dafür sorgen, dass mehr Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Nicht nur im Ausland, auch hier. Wenn über das Ahrtal gesprochen wird, fällt viel zu selten der Begriff "Klimawandel".

Darum gibt es nicht wichtigeres als von der Politik zu fordern, dass sie sich mit dieser Krise auseinander setzt. Lösungen für die dadurch entstehenden Probleme und Alternativen gegen den weiteren Anstieg der Erwärmung der Erde sind längst da, sie werden nur zu langsam umgesetzt und es wird zu viel über die oben genannten Nebelkerzen gesprochen.

Also: niemand zwingt irgendwen zum Gendern. Im Gegenteil: In Bayern gilt jetzt das Verbot der Gendersprache für Behörden, Schulen und Hochschulen. Also, gendert - gendert nicht, es ist freiwillig! Kein Grund zum Aufregen. Aufregen sollten wir alle uns über die großen Probleme wie die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen. Und demonstrieren sollte man z. B. für die Forderung danach, diese zu erhalten. Ist vielleicht eine etwas konservative Meinung, aber: ich find einen bewohnbaren Planeten schon ziemlich gut.

Hier das Witzbild zum Thema:

https://ibb.co/Yycj9sN


Darum ist Rechts, Nazi, AfD, SVP, Trump et al. nur eines: Scheisse.
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badandugly
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Somnium hat geschrieben: 16.09.2024, 17:58 Ralph Ruthe. Witzbildmaler. Deutscher. Er schreibt heute auf Facebook folgenden Text:
Jetzt noch mal klipp und klar für alle, die bestimmte Witzbilder nicht so verstehen, wie sie gemeint sind oder absichtlich falsch verstehen WOLLEN:
Das Mittelmeer ist aktuell rekordwarm, dadurch kommt an machen Orten innerhalb von wenigen Tagen so viel Wasser runter wie früher in drei oder sechs Monaten. Das ist kein Gefühl, das ist keine subjektive Wahrnehmung, das ist Physik. Das Wort "Jahrhundertflut" hat inzwischen keine Bedeutung mehr, weil solche Ereignisse immer mehr die Regel werden.

Worüber wir reden sollten, jeden Tag: die Klimakatastrophe. Worüber "konservative" und rechtspopulistische Politiker wie Söder, Merz und die Nazis der AfD jeden Tag reden: Gendern, Flüchtlinge, "Klimahysterie".
Themen wie Gendern und Flüchtlinge sind Nebelkerzen, um über wichtige Veränderungen wie die Energiewende nicht sprechen zu müssen. Und selbst wenn euch das Thema "Flüchtlinge" wirklich wichtiger ist, sollte euch die Klimakrise erst recht interessieren, denn Überschwemmungen, Dürre und Stürme werden dafür sorgen, dass mehr Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Nicht nur im Ausland, auch hier. Wenn über das Ahrtal gesprochen wird, fällt viel zu selten der Begriff "Klimawandel".

Darum gibt es nicht wichtigeres als von der Politik zu fordern, dass sie sich mit dieser Krise auseinander setzt. Lösungen für die dadurch entstehenden Probleme und Alternativen gegen den weiteren Anstieg der Erwärmung der Erde sind längst da, sie werden nur zu langsam umgesetzt und es wird zu viel über die oben genannten Nebelkerzen gesprochen.

Also: niemand zwingt irgendwen zum Gendern. Im Gegenteil: In Bayern gilt jetzt das Verbot der Gendersprache für Behörden, Schulen und Hochschulen. Also, gendert - gendert nicht, es ist freiwillig! Kein Grund zum Aufregen. Aufregen sollten wir alle uns über die großen Probleme wie die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen. Und demonstrieren sollte man z. B. für die Forderung danach, diese zu erhalten. Ist vielleicht eine etwas konservative Meinung, aber: ich find einen bewohnbaren Planeten schon ziemlich gut.

Hier das Witzbild zum Thema:

https://ibb.co/Yycj9sN


Darum ist Rechts, Nazi, AfD, SVP, Trump et al. nur eines: Scheisse.
Ja, aber was ändert diese Deine Erkenntnis (die ist wohlgemerkt unbestritten) am aktuellen  Wahlverhalten? Es wurde schon versucht hier klar zu machen, dass allein diese Feststellung keinen einzigen davon überzeugen wird, anders zu wählen.
Dieser Fakt ist ebenso Scheisse, aber welches wären Deine vorschläge, wie man diese Wähler abholen kann, damit sie andere Parteien wählen. Was muss passieren in deren Wahrnehmung der aktuellen Politik, dass sie ins Nachdenken kommen. Das "Falscheste" ist vermutlich, deren Sicht der Dinge  nicht wahrzunehmen, zu verurteilen oder diese Leute zu stigmatiesieren. Diese Kurve zu kriegen wird sauschwer glaube ich...
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Diese Leute kannst du nicht zum (un)denken bringen. Die wählen die AfD (und SVP & FPÖ) WEIL sie genau das verspricht, was diese Klientel hören will. Menschenfänger-Masche. Der kleinstmögliche gemeinsame Nenner: Hass. Hass auf „andere“. Ein Verkaufssschlager seit biblischen Zeiten.

…es ist nicht so, dass eine Mehrheit jetzt diese Politik will, sondern eine Minderheit hat in der geeinten Rechten ein starkes Sprachrohr!
Würden Linke, SPD und Grüne als eine Partei antreten gegen eine CDU/CSU/FDP, sähe die Sache wieder ganz anders aus.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von sternekoch*** »

Lesenswert (Achtung, nicht für alle!!). Hab U. Reitz vorsichtshalber kurz gegoogelt. Vorzeige CV, kein Nazi, kein Fascho und macht sich auch nicht gemein mit der AfD oder Donald Trumps und seinen Republikanern).

In der Migrationsdebatte passiert mit den Grünen plötzlich etwas Erstaunliches  - FOCUS online

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Somnium hat geschrieben: 16.09.2024, 01:07 Die AfD bewirtschaftet den Hass. Sie facht ihn an. 
Das selbe tust du hier mit einer bemerkenswerten Penetranz, lieber Somnium. Ich würde es so formulieren: Die AfD bewirtschaftet die Sorgen und Nöte eines immer grösser werdenden Teils der Bevölkerung in Deutschland. Das kann man zurecht 'Populismus' nennen, aber ich finde gleichzeitig, dass Politik primär den Interessen der Wählerschaft dienen und deshalb mit offenen Augen und Ohren im Land unterwegs sein sollte. Man könnte damit aufhören, über Parteien zu sprechen und damit beginnen, über die Anliegen der Menschen nachzudenken. Und über die Gründe dafür. 

Da die AfD ja hinter den Brandmauern der 'demokratischen Mitte' versauert, ist sie bzgl. der Regierungsbildung in einem Jahr eh kein Thema. Aber ich persönlich würde mir eher noch Onkel Olaf erneut als Kanzler wünschen als die totalen Opportunisten Merz und/oder Söder. Denn die bewirtschaften (um das nochmal aufzugreifen) alles, was ihnen gerade über den Weg läuft.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Die AfD ist so extrem, dass sich Europas Rechte von diesen Leuten distanzieren. Das sollte einem doch zu denken geben. Die AfD wird, sollte sie jemals an die Macht kommen, ihren eigenen Wählern schaden, ich habe den Link zu dieser Tatsache von den ARD-Tagesthemen redaktionell aufbereitet gestern Nacht gepostet. Du ignorierst schlicht alle Fakten, die dir vorgelegt werden und versteigst dich dann auch noch in Schuldumkehr.

Ein Betretungsverbot für Veranstaltungen, wie rechtfertigst du sowas? Wie soll das funktionieren? Wie soll das nicht Hass schüren, Misstrauen, Argwohn? Wie soll das in irgendeiner Form Sinn ergeben, mit Menschenrechten kompatibel sein (Alle Menschen sind gleich!), mit dem deutschen Grundgesetz? Wenn du hier irgendwie die AfD in Schutz nimmst, dann bist du ganz schnell auf der Stufe Querdenker anzusiedeln. Denn nur in dieser alternativen Realität funktionieren die Pläne der AfD. Die berechtigten Sorgen von 30 Prozent der Deutschen werden aber weiterhin Sorgen bleiben, denn die AfD wird sich hüten, Probleme tatsächlich lösen zu wollen? Ausländer raus? Das löst kein einziges Problem, im Gegenteil. Das wird verheerend für Pflege, Gastro, Landwirtschaft, öffentliche Dienste (Müllabfuhr et al.) und viele viele andere Bereiche des alltäglichen (Beruf)Lebens. Die AfD wählen heisst: Sich ins eigene Bein schiessen.

Es gibt bei der AfD im Gegensatz zu Don Quichotte keinen Interpretationsspielraum. Alle Fakten liegen auf dem Tisch.

Rechte wählen heisst den eigenen Wohlstand aufs Spiel setzen. Immer und ausnahmslos.

Die AfD ist ein One-Trick-Pony. Man stelle sich das einfach mal vor, wenn die AfD Gesundheitspolitik machen würde. Oder Kulturpolitik. Oder internationale Diplomatie. Mit welcher Expertise jeweils, mit welchen kompetenten Köpfen? Man stelle sich vor, die AfD machte Nägel mit Köpfen in Wissenschaft und Hochschule.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Somnium hat geschrieben: 17.09.2024, 00:15 Die AfD ist so extrem, dass sich Europas Rechte von diesen Leuten distanzieren. Das sollte einem doch zu denken geben. Die AfD wird, sollte sie jemals an die Macht kommen, ihren eigenen Wählern schaden, ich habe den Link zu dieser Tatsache von den ARD-Tagesthemen redaktionell aufbereitet gestern Nacht gepostet. Du ignorierst schlicht alle Fakten, die dir vorgelegt werden und versteigst dich dann auch noch in Schuldumkehr.

Ein Betretungsverbot für Veranstaltungen, wie rechtfertigst du sowas? Wie soll das funktionieren? Wie soll das nicht Hass schüren, Misstrauen, Argwohn? Wie soll das in irgendeiner Form Sinn ergeben, mit Menschenrechten kompatibel sein (Alle Menschen sind gleich!), mit dem deutschen Grundgesetz? Wenn du hier irgendwie die AfD in Schutz nimmst, dann bist du ganz schnell auf der Stufe Querdenker anzusiedeln. Denn nur in dieser alternativen Realität funktionieren die Pläne der AfD. Die berechtigten Sorgen von 30 Prozent der Deutschen werden aber weiterhin Sorgen bleiben, denn die AfD wird sich hüten, Probleme tatsächlich lösen zu wollen? Ausländer raus? Das löst kein einziges Problem, im Gegenteil. Das wird verheerend für Pflege, Gastro, Landwirtschaft, öffentliche Dienste (Müllabfuhr et al.) und viele viele andere Bereiche des alltäglichen (Beruf)Lebens. Die AfD wählen heisst: Sich ins eigene Bein schiessen.

Es gibt bei der AfD im Gegensatz zu Don Quichotte keinen Interpretationsspielraum. Alle Fakten liegen auf dem Tisch.

Rechte wählen heisst den eigenen Wohlstand aufs Spiel setzen. Immer und ausnahmslos.

Die AfD ist ein One-Trick-Pony. Man stelle sich das einfach mal vor, wenn die AfD Gesundheitspolitik machen würde. Oder Kulturpolitik. Oder internationale Diplomatie. Mit welcher Expertise jeweils, mit welchen kompetenten Köpfen? Man stelle sich vor, die AfD machte Nägel mit Köpfen in Wissenschaft und Hochschule.



Es dreht sich hier alles im Kreis. Nochmals: Es geht nicht darum, wie wir die AfD sehen, es geht darum dass sich viele Leute von der Politik übergangen fühlen und daher empfänglich sind für diese Rattenfänger. Daher ist die Frage: Wie bringen wir diese Leute wieder ins Boot und nicht wie schlecht finden WIR  diese Partei.
Und wenn Du meinst, diese Menschen seien für die gemässigten Parteien verloren, dann muss man eben schauen, dass es nicht noch mehr werden. Also nehmt bitte die Menschen ernst anstatt sie in eine Ecke zu stellen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

@badandugly

Wie willst du Menschen „ernst nehmen“, die aus Protest Politiker und Parteien wählen, welche eher nicht so an der Teilnahme am bestehenden Politbetrieb interessiert sind, sich voll und ganz auf ein Thema in der Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren?

Es ist auch eine Frage der „Ressourcen“. Die Rechten wollen das „System“ aushebeln, die Arbeit des Politbetriebs stören. Da kämpfst du dann plötzlich an zwei Fronten gleichzeitig, einerseits um den Betrieb am laufen zu halten und andererseits im Dauerwahlkampf.

Das es so nicht möglich ist, langfristig tragfähige Lösungen und Kompromisse zu finden, ist selbsterklärend. Folglich geht das zu Lasten der Bevölkerung voilà! die Rechten profitieren, haben mit ihrer Taktik „Ergebnisse“ erzielt, die neue Unzufriedenheit produziert und im Endeffekt dann Wähler generiert. Rechte Parteien sind im steten Wahlkampfmodus (siehe SVP), selbst wenn sie eine Mehrheit haben sprechen sie von denen da oben, von Eliten, die sie längst selber sind (SVP). Und vermeiden es tunlichst, jemals selber Verantwortung zu übernehmen (SVP).

Am Ende ist es der Wähler, der einer AfD, einer SVP seine Stimme gibt. Kein Grüner, kein Sozi zwingt ihn dazu. Dass die Grünen sein Dasein sicherer gemacht haben mit ihrer Politik, die Sozis seine Rechte auf Arbeit gewährleisten, ist dem AfD/SVP/FPÖ/Trump-Wähler scheissegal. Er will die Ausländer raus haben.

Das warnende Beispiel England (AfD will den Dexit):

Brexit-Folgen werden immer schlim­mer für Gross­britannien
https://www.bazonline.ch/brexit-folgen- ... 7931206263 (Abo-frei!)
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